Kapitel 98

"Ich weiß, du hast Bedenken, Harry zu hintergehen, aber wie du schon sagtest, er würde nicht wollen dass du allein bist. Lass dich einfach auf Lucas ein, er erscheint mir als ein wirklich toller Kerl. Glaub mir, wenn der einmal verliebt ist, trägt er diese Person auf Händen", sagt Niall noch, als wir endlich in den Club dürfen. Ich lächle ihn dankbar an. "Ich versuche es".

"Wollen wir uns da hinten auf die Sofas setzen?", fragt Lucas. Amy ist bereits vorgegangen, um die Plätze zu reservieren. Niall und ich nicken zustimmend. Da an dem Tisch neben uns bereits ein paar Leute sitzen, wird es allerdings ein wenig eng. Niall und Amy quetschen sich direkt halb aufeinandersitzend auf einen Sessel, sodass Lucas und ich gegenüber Platz nehmen. Zwischen uns ist etwas mehr Platz, doch solange ich noch keinen Alkohol intus habe, habe ich damit absolut kein Problem. "Weißt du, wann die beiden anderen kommen?" Bevor ich antworten kann, kommt mir Niall zuvor. "So wie sie aussehen, vor ein paar Minuten erst". Lucas und ich drehen uns verwirrt um. Doch als wir Liam und Zayn entdecken, lachen wir laut los. Liam hat einige Knutschflecken an seinem Hals und Zayns Haare, auf die er normalerweise so sehr achtet, stehen wild von seinem Kopf ab. "Leute, sagt bloß, ihr seid zu spät, weil ihr es noch miteinander getrieben habt?!", fragt Niall lachend und hält sich den Bauch. Liam wird rot und richtet Zayn grob die Haare. "Unser Auto stand so weit abseits, da hat es sich angeboten", nuschelt Liam und bringt uns dadurch nur noch mehr zum Lachen. "Sind die beiden immer so?", fragt Lucas mich grinsend. - "Leider ja. Aber in der letzten Zeit ist es schlimmer denn je. Ich glaube, sie verspüren noch verspätete Frühlingsgefühle", sage ich. Lucas lacht und lässt seinen Blick zwischen Liam und Zayn schweifen. Prompt kommen die beiden zu uns und strecken ihm die Hand hin. "Hi, du bist dann bestimmt Lucas. Ich bin Liam und der heiße Typ hier neben mir ist mein Freund Zayn". Anschließend stellen sich beide auch noch Amy vor und setzen sich zu uns. Als eine Bedienung kommt, bestellen wir Jungs jeder ein Bier, Amy eine Weinschorle und noch sechs Shots. Die ersten Getränke laufen noch entspannt herunter, während wir uns unterhalten. Die Musik hat eine angenehme Lautstärke, sodass wir nicht so brüllen müssen.

"Und Lucas, wie lange ist deine letzte Beziehung her?", fragt Liam nach einer Weile prüfend. Ich werfe ihm einen warnenden Blick zum. Liam hat schon immer die Angewohnheit, die möglicherweise festen Freunde seiner Kumpel auszuhorchen, beziehungsweise ins Kreuzverhör zu bringen. Lucas überlegt einen Moment. "Vor knapp zwei Jahren war ich mit einem Jungen zusammen. Aber er hat mich betrogen. Er meinte immer mittwochs, er geht Fußball spielen. Tja und dann irgendwann dachte ich mir, ich überrasche ihn mal beim Training. Zum Glück habe ich das gemacht, denn direkt vor der Tür in unserem Auto hat er dann mit einem Mädchen geschlafen. Natürlich tat es weh, das zu sehen, doch hätte mir das einfach jemand erzählt, hätte ich es der Person niemals geglaubt, dass Mike mir fremdgeht. Im Nachhinein hat sich auch herausgestellt, dass er hetero ist. Das Mädchen war seine Freundin und ich nur eine Wette. Ich war zwar nur ein knappes Jahr mit ihm zusammen, aber weh tat es trotzdem. Als ich noch ein Teenie war, war ich eine ganze Weile mit einem Mädchen zusammen, aber durch sie habe ich dann herausgefunden, dass ich nur auf Männer stehe." Liam gibt ein verstehendes Geräusch von sich. "Also hattest du sozusagen noch keine längere Beziehung, die wirklich ernst war?" Lucas schüttelt bedauernd den Kopf und räuspert sich nervös. "Nein, leider nicht. Aber falls ich mal eine Beziehung zustande bekomme, dann werde ich auf jeden Fall mein bestes geben, dass diese auch so lange wie möglich hält", erklärt er. Liam nickt. "Gute Antwort. Dann herzlich willkommen in unserer Runde. Oh, und du natürlich auch, Amy". Er hebt seine Bierflasche in die Höhe und wir stoßen alle gemeinsam an.

"Dann hat Louis ja eine gute Wahl getroffen", stellt Zayn anschließend fest. Alle lachen, doch Lucas und ich sitzen nur still da. Wir beide haben unser Gespräch von heute Mittag im Kopf. Dass ich noch nicht weiß, ob ich mich auf ihn einlassen oder überhaupt Gefühle entwickeln kann. Auch wenn Lucas meinte, dass er Verständnis dafür hat... uns beiden ist klar, dass er genau genommen nur die zweite Wahl ist. Würde Harry noch leben, hätte ich Lucas keinen einzigen Blick gewürdigt. Harry hat mein komplettes Herz für sich eingenommen.
Doch nun... der Lockenkopf ist nicht mehr bei mir, also müsste in meinem Herzen Platz für eine andere Person sein, doch bis jetzt fühlt es sich nicht so an. Wenn Lucas mir Komplimente macht oder mich auch nur anschaut, kribbelt es zwar ein wenig in meinem Bauch, doch von verliebt sein ist absolut noch nicht die Rede. Wie lange dauert es denn, bis man sich verliebt? Gibt es da einen bestimmten Zeitraum? Vielleicht ab dem ersten Date schon oder doch erst nach ein paar weiteren? Oder möglicherweise ist man erst mit dem ersten Kuss mit dieser Person verliebt?
Ich bin so in Gedanken versunken, dass ich gar nicht bemerke, wie alle anderen außer Lucas auf die Tanzfläche abgehauen sind. Der Brünette sitzt still neben mir und mustert mich mit einem unergründlichen Blick. Ich blinzle ein paar mal nachdenklich, bis ich leicht den Kopf schüttle und mein Bier leerexe. "Wie lange sind die anderen schon tanzen?", frage ich schließlich. Lucas schaut kurz auf sein Handy. "Seit knappen zehn Minuten. Hast du gar nicht mitbekommen, wie sie gegangen sind?" Ich verneine bloß. Wie peinlich.

Plötzlich erinnere ich mich daran, wie Harry einmal zu mir meinte, dass die Leute in seinem Dorf ihn immer den Träumer nannten.

"Wollen wir auch tanzen gehen?", reißt Lucas mich erneut aus meinen Gedanken. Ich überlege einen Moment und stehe dann auf. "Ich wäre eher für die Bar. Ich brauche Alkohol". Dass diese Aussage beleidigend klingt, bemerke ich erst ein paar Sekunden später. Ich reiße meine Augen auf und blicke Lucas entschuldigend an. "So meinte ich das nicht, tut mir leid. Also ich wollte nicht... es sollte nicht so klingen, als würde ich es nur mit Alkohol mit euch aushalten, es ist nur..." Ich unterbreche mich selbst und hebe verzweifelt die Arme. Lucas lächelt sanft und winkt ab. "Ich weiß was du meinst, alles gut. Komm mit". Wir gehen gemeinsam zur Bar, wobei ich Lucas im Augenwinkel mustere. Er ist ein wenig größer als Harry. Dieser war einen knappen halben Kopf größer als ich, doch bei Lucas sind es noch einige Zentimeter mehr.
Als wir an der Bar ankommen, setzen wir uns auf die Hocker davor. "Was möchtest du trinken?", fragt Lucas laut. Die Musik wurde gerade deutlich aufgedreht. "Ist mir egal. Irgendetwas Starkes", brülle ich zurück. Lucas nickt und kurz darauf stehen vor uns jeweils zwei kleine Gläschen. Ich kippe beide nacheinander direkt runter und blickt anschliessend zu Lucas, der wohl etwas länger braucht. "Ich stehe nicht so auf starken Alkohol", ruft er, als er meinen fragenden Blick bemerkt.

Schon nach kurzer Zeit spüre ich dann auch endlich die Wirkung des Alkohols. Ich packe Lucas am Arm und ziehe ihn hinter mir her auf die Tanzfläche. Da ich unsere anderen Freunde nicht sehe, stürzen wir uns einfach ins Getümmel. Die Musik ist so laut, dass sie einem zwar in den Ohren dröhnt, aber dennoch ein angenehmes Vibrieren in der Brust verursacht. Lucas und ich beginnen zu tanzen. Anfangs halten wir uns erst noch zurück mit Körperkontakt, doch schon bald hängen meine Arme um seinen Nacken und seine Hände liegen an meiner Taille. Vor allem, nachdem wir noch mehrere Abstecher zur Bar gemacht haben. Irgendwann wackelt Lucas aus Spaß extrem mit seiner Hüfte plus Hintern und zieht anzüglich die Augenbrauen hoch. Wir sind allerdings beide so betrunken, dass wir uns gegenseitig hineinsteigern und einen Arschwackelwettbewerb vollziehen. Als ein etwas ruhigeres Lied abgespielt wird, spüre ich wie Lucas mich an meiner Taille näher zu sich zieht. Unsere Gesichter sind nun nahe beieinander, sodass wir jeweils den Atem des anderen auf unseren Lippen spüren. Doch zu einem Kuss kommt es nicht. Auch wenn kein Blatt mehr zwischen uns passt, da wir so aneinanderkleben, passiert nicht mehr als ruhiges Tanzen. Lucas führt mich sanft an meiner Hüfte. Irgendwann wandern seine Hände weiter hinunter, sodass sie schließlich auf meinem Po landen. Doch es ist nicht unangenehm, im Gegenteil. Ich keuche leicht gegen seine Lippen, als Lucas' Hände langsam meinen Hintern durchkneten. Ich merke zwischen uns, dass sich bei mir nun eine deutliche Beule in meiner Hose abzeichnet. Doch Lucas scheint es nicht anders zu gehen. Auch sein Atem wird schwerer, als ich meine Hüfte kreisend gegen seine bewege.

Als die Musik schließlich wieder schneller wird, zieht er mich an der Hand hinter sich her. "Komm mit", ruft er gegen den Lärm. Während wir die Toiletten ansteuern, bilde ich mir ein, im Augenwinkel einen gefärbten Blondschopf mit einer natürlichen Blondine herumknutschen zu sehen. Naja, eher Trockensex auszuführen. Doch bevor ich mich vergewissern kann, dass das wirklich mein bester Freund ist, haben wir bereits die Toiletten erreicht und Lucas zieht mich in eine der Kabinen und verschließt sie von innen. Er blickt mich einen Moment an, ohne mich zu berühren, doch als ich nicke, presst er mich anfangs vorsichtig, doch zunehmend dominanter gegen die Wand. Seine Lippen sind nurnoch wenige Zentimeter von meinen entfernt. Ich spüre erneut seinen warmen Atem auf meine Haut. Meine Beule verstärkt sich noch mehr, als ich Lucas' Blick begegne. Darin sehe ich nichts anderes als Dominanz, Erregung, aber auch Lust und Vorsicht. Da ich so eine Ausstrahlung von Harry nicht gewohnt bin, macht diese mich unfassbar an. Schließlich halte ich es nicht mehr aus und presse meine Lippen auf Lucas'. Sofort küsst er mich leidenschaftlich zurück und drängt mich etwas mehr gegen die Wand. Als sein Schritt gegen meinen trifft, keuche ich auf, doch diese Gelegenheit nutzt Lucas, um seine Zunge in meinem Mund verschwinden zu lassen. Während unsere Lippen, sowie Zungen immer wieder aufeinander treffen, hält Lucas mit einer Hand meine Handgelenke über meinem Kopf fest. Mit der anderen Hand wandert er unter mein T-shirt und über meinen Bauch und meine Brust. Plötzlich umspielt er mich seinen Fingern meine Nippel, weshalb ich aufstöhne und meinen Schwanz fordernd gegen seinen stoße. Meine Hose engt mich zunehmend ein, vor allem als Lucas' Hand nun über meine V-Linie streicht und den Bund meiner Hose umfasst. Er löst sich einen Moment, um meine Zustimmung zu erhalten. Als ich bloß nicke und vor Erregung versuche, meine Hände loszubekommen, um mich selbst zu berühren, verstärkt sich Lucas' Griff um meine Handgelenke, sodass es allerdings nicht schmerzt.

Als er mich erneut in einen leidenschaftlichen Zungenkuss verwickelt, fährt seine Hand unter den Bund meiner Hose, beziehungsweise auch unter den meiner Boxershorts. Sobald Lucas' Finger meine Länge berühren, stöhne ich laut auf und trete unruhig von einem Fuß auf den anderen. Lucas legt seine Hand um meinen Schwanz und fährt daran zu Beginn langsam auf und ab. Spätestens als er die ersten Lusttropfen an seiner Hand spürt, beschleunigt er das Tempo und umspielt immer wieder meine Eichel. Er schiebt neckend die Vorhaut zurück und bewegt sich einen Moment nicht, bis ich plötzlich unbewusst in seine Unterlippe beiße und in Lucas' Hand stoße. Er löst seine Lippen von meinen und sieht mich mahnend an. "Nicht so hastig", haucht er erregt und kneift in meine Spitze. Ich wimmere auf und versuche, wieder Reibung zu erlangen. Ich stehe kurz vor meinem Orgasmus. Lucas küsst mich noch einmal ohne Zunge und nimmt dann seine Hand auf meiner Hose. Ich seufze frustriert auf, während er nur genüsslich meinen Vorsamen von seinem Daumen leckt. "Du wirst heute noch kommen, versprochen. Aber nicht hier", flüstert er gegen meine Lippen. Ich werfe ihm bloß einen vernichtenden Blick zu.

Er jedoch grinst nur schelmisch, verstaut meinen harten Penis wieder in meiner Hose und richtet mein Shirt ordentlich. Dann fährt er sich durch die Haare, öffnet die Tür und zieht mich hinter sich her an die frische Luft. Ich erhasche gerade noch einen Blick in den Spiegel und verdammt- ich sehe durchgefickter aus als ich es bin!

"Warte hier auf mich, ich sage schnell den anderen Bescheid", sagt Lucas grinsend und verschwindet nach drinnen. Ich lasse mich seufzend auf die kleine Mauer fallen und verziehe dann das Gesicht. Eine Erektion in einer Skinnyjeans zu verstauen ist wirklich nicht angenehm.

Plötzlich macht mir ein Gedanke etwas Angst: Werde ich gleich mit Lucas schlafen?

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3......

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