Kapitel 9
Ich lande in meinen Baumhaus, und rennne in mein Zimmer. Wieso hat Edrono mein Leben gerettet? Wieso? Wieso? "Wieso?" schreie ich in die Nacht hinaus. Wenn ein Mensch mich... Nein, nein, nein, Eragona, du bildest dir etwas ein! Und was ist, wenn nicht? Vor mir aus dem Boden wachsen rasant schnell Rosen, meine zarte und wunderschöne Stimme hat sie erweckt. Ich schlinge meine Arme um meine Beine und wiege mich hin und her. Die Sonne scheint auf mich herab. "Eragona, komm bitte, ich habe Essen gemacht, ja?" Meine Stimme zittert, als ich antworte. Ich richte mich mühsam auf, um in die Küche zu gehen. Meine Mutter hat ,,Elfano", mein Lieblingsgericht, gemacht (Elfano sind drei Teigklößchen mit ,,Selsia", also jeder Menge Gewürzen, in den Klößchen ist eine köstliche Kräuterfüllung, da Elfen ja bekanntlich kein Fleisch essen.) ,,Ich habe Elfano gemacht, Schatz,dein Lieblingsessen!" Ich nicke, und da ich nicht über den Boden schlürfen will, fliege ich die paar Flügelschläge bis zum Tisch. (,,Flügelschläge" = Maß der Elfen.) ,,Schatz, alles o.k? Wenn es um die Menschen geht... Es tut mir schrecklich leid, dich so einer Gefahr ausgesetzt zu haben, aber du bist ihnen ja zum Glück nicht begegnet!" Doch, ich bin! Ich hätte wegen dir sterben können! Aber wie schon viele Male zuvor enthülle ich nicht, was ich denke, sondern sage trocken: "Ja, was für ein Glück!" Ich setzte mich auf den Boden trinke ein bischen ,,seloso" (Saft aus den Tränen der Drachen, gemischt mit einem kleinen bißchen Brombeersaft.) Nach dem ich meinen Durst gestillt habe, fange ich an Elfano zu essen, es schmeckt wirklich sehr, sehr gut. Als ich fertig bin, warte ich - wie es sich bei den Elfen gehört - bis meine Mutter auch fertig ist. Als sie gerade an einer Schale mit Einhorntränen (dies trinken nur die erwachsene Elfen) nippt, frage ich sie: "Wo ist eigentlich Vater?" "Arbeiten!" (Vater kümmert sich um Drachen) "Achso...." Schade dass ich ihn nicht besuchen kann, denn ich liebe Drachen! Also überlege ich mir, wie ich es vielleicht hinkriegen kann, ihn zu sehen. "Mutter, wieso darf ich ihn denn nicht besuchen? Es sind doch wirklich nicht viele Flügelschläge!" "Eragona!" (Eragona nennt sie mich nur wenn sie wütend ist , also weiß ich, dass es jetzt wirklich ernst ist). "Du weißt, wieso du nicht dorthin sollst, sogar sehr genau! Sich um Drachen zu kümmern ist ein harter Job! Schon für Elfen! Junge Elfen sollten dort nicht sein! Das ist einfach kein Ort für sie! Das weißt du aber auch ganz genau, Eragona! Elfinnen haben andere Aufgaben!" "Aber..." "Und diese Diskussion ist hiermit beendet!" Das ist kein Ort für sie! Als könnten Elfinnen nicht allein auf sich aufpassen! Ich werde zu Vater und den Drachen gehen, nicht wegen Vater, sondern wegen den Drachen! Und vielleicht kann ich ihm das mit Edrono erzählen! Aber meiner Mutter niemals! "Ja, Mutter." Die Drachen können mich bestimmt verstehen! Ich helfe Mutter aufzuräumen, dann verziehe ich mich in mein Zimmer. Da, wo ich hinfliegen will, also zu meinem Vater, wird es kalt, also ziehe ich eine Mütze über meine Ohren. Ich ziehe einen dicken Mantel über mein dünnes Kleid, warte noch einen Moment, um sicher zu gehen, dass meine Mutter nicht auf mich achtet, dann schlage ich mit den Flügeln und ein paar Minuten später bin ich schon auf den Weg! Drachen, ich komme!
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