Kapitel 3*
...,,Aha, was sehe ich denn da?", fragt der Hut in den Raum. Ich bin mir in diesem Falle sehr sicher, dass dies eine rhetorische Frage ist. ,,Auf jeden Fall bist du nicht dumm. Doch das ist nicht, wie bei deiner Schwester das Wichtigste. Ihr kommt nicht in das gleiche Haus. Aber da ist noch etwas anderes...Ich sehe Mut. Jede Menge davon. Du würdest dich opfern, für sehr viele Menschen opfern. Du bist allerdings auch sehr listig. Aber sollte ich dich deswegen nach Slytherin stecken? Ich weiß nicht. Oder doch? Da ist ja noch diese eine Sache. Ja auf jeden Fall kommst du nach...SLYTHERIN."
Das Wort ist gesprochen. Ich bin eine Slytherin. Etwas geschockt erhebe ich mich vom Stuhl. Gerade so bekomme ich noch mit, wie Dumbledore meint: ,,Auf Wiedersehen", den Rest seines Monologes habe ich jedoch verpasst, da ich zu sehr damit beschäftigt war, darüber nachzudenken, ob dunkelgrün mir denn steht.
Da ich aber immerhin irgendetwas antworten sollte, meine ich freundlich: ,,Auf Wiedersehen, Sir", und verlasse schließlich mit Irina das gigantische Büro. Auf dem Weg zur großen Halle, tauschen Irina und ich uns angeregt über die Zugfahrt aus und ich erfahre, dass sie schon einige Freunde gefunden hat, die in Ravenclaw sind. Logischer Weise macht sie das sehr glücklich.
In der großen Halle angekommen, schmuggle ich mich in Richtung Slytherin Tisch. Meine Augen suchen nach Amelia. Währenddessen komme ich schließlich zu dem Schluss, dass dunkelgrün mir tatsächlich gut stehen sollte. Auch wenn blau wegen meiner Augen besser wäre. Aber das st jetzt auch egal. Nach einiger Zeit, in der ich wie ein verlorenes Kind auf dem Spielplatz mutterseelenallein im Weg stehe, finde ich Amelia und laufe enthusiastisch auf sie zu.
,,Du bist in Slytherin? Endlich jemand vernünftiges in meinem Schlafsaal. Jetzt bin ich nicht mehr alleine", freut sie sich wie ein kleines Kind, das erfährt, dass es in die erste Klasse kommt. Schon seltsam, dass mein Gehirn heute alles mit Kindern vergleicht. Ich erblicke neben Amelie einen Jungen, der ziemlich gut aussieht, wie ich feststelle. Eine Haarsträhne seiner dunkelbraunen Haare fällt ihm locker über die Stirn. Er unterhält sich mit einem anderen Jungen angeregt über Quidditch.
Plötzlich fuchtelt eine Hand vor mir rum. ,,Hallo Eleonora, hörst du mich? Ich rede mit dir." Besagte Hand gehört logischer Weise Amelia. Womöglich habe ich mich ein wenig zu sehr auf diesen Typen fixiert. Aber wie auch immer, seine Haare haben mich eben fasziniert. Was er wohl für ein Shampoo benutzt?
,,Ähm sorry, bin abgeschweift. Was hast du gesagt?", frage ich interessiert, während ich mich neben sie auf die Band quetsche, wo glücklicher Weise noch ein Stuhl ist. Also auf der anderen Seite, nicht die wo der Typ mit dem Wunderhaar sitzt.
,,Ich hab dich gefragt, in welchem Haus deine Schwester ist", meint sie ertwas belustigt, was ihre Grübchen zeigt, da sie ein wenig grinst. Amelia hat eine wirklich schöne Ausstrahlung. Ihre hellbraunen Locken geben dem Ganzen ein schönes Gesamtbild.
,,Oh achso, sie ist in Ravenclaw", teile ich ihr also schulterzuckend mit und seufze schließlich.
,,Hab ich mir irgendwie gedacht, ich finde sie sieht wie eine Ravenclaw aus."
,,Ja, das ist gut möglich", denke ich nach, obwohl ich das eher zu mir selbst sage. Kann denn jemand wie ein Haus aussehen?
Mein Gedankengang wird jedoch von Mr Haartraum unterbrochen, der sich zu mir lehnt und fragt: ,,Du kommst doch aus Russland, oder?"
,,Ja", stimme ich zögernd zu, während ich meine langen Haare auf die andere Seite meiner Schulter werfe. Woher weiß er das nur? Wahrscheinlich hat Amelia es ihm gesagt, aber trotzdem. Es ist seltsam, dass er mich das einfach so direkt fragt.
,,Woher kannst du so gut Englisch?", beendet er schließlich seine Frage und mustert mich skeptisch mit seinen grasgrünen Augen, die wie ich feststelle, sehr klein sind.
,,Ähm, meine Mutter war Engländerin und bestand darauf, dass wir seit der ersten Klasse Unterricht in dieser Sprache haben. Ich musste auch Tanzkurs und all den Scheiß machen. Wegen guter Manieren und so."
,,Achso, hab mich nämlich schon gewundert."
***
Ich unterhalte mich noch lange Zeit mit Amelia und den zwei Typen, die wie ich erfahre ebenfalls unser Jahrgang sind. Vor allem erzählen sie mir viel über Hogwarts, wir sprechen aber auch über belanglose Dinge. Besagtes Gespräch wird jedoch von der Einteilung der Erstklässler und eine der besten Reden, die ich je gehört habe, unterbrochen. Um sie in einer Kurzform zu schildern, eigentlich hat Dumbledore nichts weiter gesagt, als dass ich schön darauf achten sollte, meinen Kalorienspiegel schön hoch zu halten.
Nein, so direkt hat er das nicht gesagt. Aber ich habe die Worte ,,Haut rein!" zu meinen Gunsten interpretiert, da ich sehr hungrig bin und der Tisch kurze Zeit später mit einer Vielfalt an Leckereien bestückt wird. Und da ich schließlich irgendwann schon noch Sport machen werde, sehe ich eine sehr große Not darin, mir meinen Magen so voll wie möglich zu schaufeln.
Beim Essen reden wir nicht sehr viel. Wenn man nicht beginnt mit Amelia zu reden, ist sie nämlich still. Wenn man sie einen allerdings anspricht redet sie wie ein Wasserfall. Nach der Hauptspeise erscheinen noch Platten mit Nachtischen. Ich weiß gar nicht welchen der Kuchen und Puddings ich Essen soll, also probiere ich alles, was ich sehe. Mit überfüllten Magen beginnen wir dann endlich, uns auf den Weg zum Gemeinschatsraum zu machen. Ich bin inzwischen hundemüde und schlichtweg überwältigt von den Ereignissen des heutigen Tages.
,,Unser Gemeinschaftsraum liegt unten in den Kerkern. Das Passwort weiß ich noch nicht aber wir erfahren es schon gleich", erklärt mir Amelia auf meine Bitte hin, während wir dem Strudel an Menschen folgen. ,,Am Anfang wirst du dich wahrscheinlich oft verirren, aber mit der Zeit kannst du dir die Wege merken. Du solltest auf den Treppen nie stehen bleiben, sie bewegen sich." Angestrengt versuche ich Amelia zuzuhören und gleichzeitig, mir den Weg zu merken. Das ist alles allerdings sehr schwierig, weshalb ich es auch schon sehr früh aufgebe. Ich werde mich schon irgendwie zurechtfinden.
Kurze Zeit später halten wir vor einer nackten, feuchten Steinwand an. Ich verstehe nicht, warum wir hier warten, aber anscheinend ist das normal, denn hier stehen auch all die anderen Schüler. Also entweder hat hier jeder ein Problem, das definitiv gelöst werden sollte, oder ich bin die Einzige, die keine Ahnung hat. Ich persönlich gehe mal stark von letzterem aus.
,,Entschuldigung, ich bin Vertauensschülerrin. Lasst mich bitte durch!", erscheint plötzlich eine unglaublich nervige, arrogante Stimme von hinten. Es ist das Mädchen, das ich in der Winkelgasse 'getroffen' habe. Wie konnte sie Vertauensschülerin werden? Denn beim besten Willen, bei ihrer Freundlichkeit würde ich ihr überhaupt nichts anvertrauen.
,,Das ist Madison Zabini. Sie geht in unseren Jahrgang und wir müssen unseren Schalfsaal mit ihr teilen. Sie ist grauenvoll. So ne richtige bescheuerte und arrogante Bitch. Verzeihe den Ausdruck. Jeder, der sich ihr nicht unterwerft, wird gemobbt. Diese typischen Anführer, die denken, sie seien cool es aber nicht sind, weißt du wie ich meine?", flüstert Amelia mir zu. Oh Mann, die ist in unserem Schlafsaal. Ja das kann ja heiter werden!
,,Jaaa", antworte ich also ,,wir sind uns in der Winkelgasse begegnet."
,,Oh je, Arme", beteuert mir Amelia ihr Beileid, woraufhin wir uns noch weiter über Madison unterhalten. Dies natürlich in einem gedämpften Ton. Da ich aber mal wieder beweisen muss, wie unfähig ich im Multitasking bin, realisiere ich schon kurze Zeit später, dass ich nicht mitbekommen habe, wie aus der Steinwand eine Tür wurde. Sogar die Schlange vor uns wird langsam kleiner.
,,Hast du das Passwort mitbekommen?", frage ich also Amelia in der Hoffnung, dass sie ein wenig aufmerksamer war.
,,Ja, es heißt Drachenherz."
***
Als wir im Gemeinschafsraum ankommen, sehe ich mich erstmal um. Das Licht ist eher grünlich, ich weiß zwar nicht wieso, aber das Licht ist wirklich grün. Es stehen viele Sofas, Sessel und Tische herum. Ich erblicke ebenfalls zwei Treppen, die in gegengesetzte Richtungen führen.
,,Die Treppe links führt zu den Mädchenschlafsälen und die rechts zu den Jungenschlafsälen. Die Jungs können in unseren nicht rein, wir aber in ihren. Oft bin ich nicht hier, meistens bin ich in der Bibliothek oder draußen. Soll ich dir morgen alles in der Schule und so eigentlich zeigen?", fragt nun Amelia, als wir uns in Richtung der Treppe bewegen.
,,Klar, danke."
Der Schlafsaal ist im gleichen Stil eingerichtet wie der Gemeinschaftsraum. Es befinden sich fünf Betten im Raum. Weil die anderen Mädchen das nehmen, was sie immer hatten, nehme ich das übrige in der Ecke. Es steht neben Amelias, was mich um ehrlich zu sein sehr erleichtert. Es ist wirklich sehr praktisch, sie schon zu kennen. Das macht alles hier ein wenig einfacher.
Außer Amelia sind noch drei andere Mädchen im Schlafsaal. Madison Zabini, ein Mädchen, dass Alecto Carrow heißt und ein Mädchen namens Cathrine Goyle. Ich bin sehr müde also gehe ich ins Bad, dusche mich und schminke mich ab. Als ich wieder rauskomme, sprintet Zabini regelrecht in den kleinen Raum, wobei sie mich „aus Versehen" stößt. Wie sehr dies ein Versehen war, ist wohl anzuzweifeln, doch ich sage nichts weiter dazu.
An meinem Bett angekommen, meint Amelia im Flüsterton zu mir: ,,Zabini kennst du ja schon. Carrow hängt meistens mit älteren Schülern rum. Sie ist voll interessiert in den dunklen Künsten. Goyle ist die Mitleuferin. Sie macht alles, was Zabini will. Wenn Zabini allerdings nicht da ist, ist sie ganz okay. Ihr Bruder war auch mal auf Hogwarts. Und es heißt, er soll sich schon den Todessern angeschlossen haben. Und deshalb glaub ich nicht, dass da groß was anders ist."
Ich habe keine Ahnung, was Todesser sind, frage Amelia also danach, die mir erklärt, dass sie Anhänger von einem Dunklen Magier sind, mehr weiß sie auch nicht. Amelia und ich reden noch ein bisschen über belanglose Dinge. Ich weiß nicht wann ich einschlafe, aber früh ist es nicht.
***
Der nächste Morgen verläuft eigentlich sehr still. Ich bin die erste, die aufwacht und Amelie verschläft. Eventuell hat sie mich aber auch schon am vorherigen Tage vorgewarnt, dass sie sehr tief und sehr gerne schläft. Nach einigem Hetzten, schaffen wir es aber doch rechtzeitig zum Frühstück zu kommen.
Kaum dass Amelia und ich die Halle betreten haben, stürmt Maria schon auf uns zu und beginnt zu fragen: ,,Du bist also in Slytherin?"
,,Jaaa." Dieses Wort ziehe ich sehr lang.
,,Ich hab dir ja gesagt, sie kommt nach Slytherin", meint Amelia grinsend und streckt ihr die Zunge raus, während wir die Halle entlang laufen. Man sieht ihr an, dass sie darüber sehr glücklich ist. Ist irgendwie aber auch verständlich. In unserem Schlafsaal sind nicht gerade die nettesten Mädchen.
,,Tja Huffelpuff war halt zu cool", kontert Maria etwas gespielt arrogant. An ihrem Grinsen sieht man allerdings, dass es nicht ernst gemeint ist. Ein kurzen Blick auf den Hufflepufftisch werfend, meint sie aber: ,,Oh, die Stundenpäne werden ausgeteilt. Ich muss los, Wir seh'n uns!" Und schon ist Maria wieder verschwunden.
Während Amelia und ich uns also an unseren Haustisch setzten, erklärt sie mir: ,,Unsere Stundenpläne werden von Professor Slughorn ausgeteilt, unserem Hauslehrer und Lehrer für Zaubertränke. Eigentlich ist er ganz nett, ist nur etwas komisch drauf. Er hat Lieblinge, die im Slug-Club sind. Dann veranstaltet er immer solche Partys. Mehr weiß ich darüber nicht. Da musst du Lily Fragen."
,,Lily ist gut in Zaubertränke?", frage ich also interessiert nach, was Amelia zum ironischen Auflachen bringt.
,,Jaa, seine Lieblinsschülerin of all Time. Nur Snape aus unserem Jahrgang kann mit ihr mithalten."
,,Snape? Kenne ich den?"
,,Nein noch nicht. Aber der Typ, den man kennen muss, ist er auch nicht. Es gibt sechs Jungs in unserem Jahrgang. Servers Snape, Amycus Carrow, Tyler Brown, Adam Snow und Luke Adams. Carrows Schwester kennst du ja. Er ist nämlich nicht gerade besser als sie. Snape, Brown und Snow sind auch diese typischen bald-werden-sie-Todesser-sein-Jungs. Adams ist der einzige normale, den solltest du aber auch von gestern kennen. Ebenso Brown, das war der Typ mit den krasen Haaren. Er kann auch ganz freundlich sein, wenn man von seiner Einstellung absieht." Also heißt Mr Haartraum Tyler Brown und der andere Typ, der gestern eher stiller war, ist Luke Adams. Immerhin, ich kenne schon zwei Typen meines Jahrgangs.
,,Achso, und falls du nicht willst, dass Lily einen Heulkrampf bekommt, solltest du Snape nicht in ihrer Gegenwart erwähnen."
Ich will gerade fragen, warum, doch dann beginnt Slughorn mit Amelia zu reden: ,,So Miss Silver, hier ist ihr Stundenplan für dieses Jahr." Er reicht ihr ein Blatt Pergament und hängt noch an: ,,Strengen sie sich schön in Zaubertränke an, meine Liebe."
Ich kann genau sehen, wie Amelia ihre Augen verdreht, was Slughorn jedoch glücklicher Weise nicht mitbekommt, da er sich bereits mir zuwendet: ,,Miss Kolesnikow, sie sind also neu in meinem Haus. Es freut mich sehr, Sie zu sehen. Welche Wahlfächer hatten sie denn in Durmstrang?"
,,Ich hatte Wahrsagen und alte Runen, Sir."
,,Gut dann hier", er tippt auf einen leeren Stundenplan ,,ist ihr Stundenplan." Anschließend reicht mir das Blatt und wendet sich dem nächsten Schüler zu.
,,Oh Nein, eine Doppelstunde Zaubertränke als Erstes. Und das früh am Montag! Ich hasse Zaubertränke!", beschwert sich Amelia, sobald sie einen Blick auf ihren Stundenplan geworfen hat. Und natürlich sobald Slughorn außer Hörweite ist.
,,Ach, was hast du denn? Das geht doch total", grinse ich belustigt, da ich schließlich kein Problem mit Zaubertränken habe. Es wird hoffentlich auch mein Lieblingsfach in Hogwarts sein.
,,Ja, klar vielleicht wenn man gut darin ist. Und guck mal danach haben wir auch noch Geschichte der Zauberei, Verwandlungen und eine Doppelstunde Wahrsagen. Wie sollen wir das überstehen?"
,,Gut also bei Wahrsagen stimme ich dir voll und ganz zu, aber der Rest ist doch voll okay. Ich verstehe echt nicht, was du hast."
,,Tja, wir werden heute Abend sehen, ob du noch der gleichen Meinung bist."
***
Kurze Zeit später stehen wir mit den Gryffindors vor den Kerkern ,,Uhh ich freue mich schon auf Zaubertränke." Lily ist wahrscheinlich wirklich ein Zaubertränke-ass.
,,Wie kann man sich nur auf so etwas freuen?", kommt es von Alice und Amelia gleichzeitig.
,,Ich bin froh, wenn ich wenigstens ein Annehmbar schaffe. Wahrscheinlich wird's aber eher ein Troll", gibt nun auch Marlene missmutig von sich.
,,Hä?", frage ich, weil ich nicht verstehe, was sie da sagt.
,,Dieses Jahr ist unser ZAG-Jahr. In diesem Jahr gibt es die zweitwichtigsten Prüfungen. Da müssen wir ganz viel lernen", erklärt mir Lily ernsthaft.
,,Ja und dort sind die Noten halt so, dass es Ohnegleichen, Erwartungen übertroffen und Annehmbar gibt. Wenn du diese Noten hast, hast du bestanden. Wenn du allerdings Mies, Schrecklich oder Troll hast, bist du durchgefallen", ergänzt daraufhin Marlene und seufzt verzweifelt.
Jetzt im Ernst? Troll? Sicher, dass das keine Verarsche ist? Wer um alles in der Welt denkt sich denn so etwas aus? Weil aber niemand (sogar Lily nicht) etwas einwendet, frage ich lieber nicht nochmal nach. Dazu wäre jetzt auch nicht mehr genügend Zeit gewesen, denn Slughorn kommt in diesem Moment. Er lässt uns ins Klassenzimmer und kurze Zeit später beginnt der Unterricht.
Erst hält er uns einen ellenlangen Vortrag darüber, dass die ZAG's uns dieses Jahr bevorstehen. Ich versuche zwar zuzuhören, aber meine Gedanken driften ständig ab. Ich sitze neben Amelia, die anscheinend auch nicht zuhört. Im Gegensatz zu mir versucht sie es aber auch nicht. Als der richtige Unterricht dann aber beginnt, höre ich wieder aufmerksam zu.
,,Heute werden wir den Trank des Friedens brauen. Er wird häufig in den ZAG-Prüfungen abgefragt, also wäre es vorteilhaft, mitzumachen. Wie sie sehen, stehen die Anleitung an der Tafel und die Zutaten, die sie brauchen finden sie im Schrank. Die Zeit läuft ab jetzt bis zum Ende der Stunde."
Sofort bereitet sich ein lautes Gemurmel aus, da alle so schnell wie möglich beginnen wollen, damit ihnen die Zeit reicht. Der Trank ist nicht so schwer und am Ende der Stunde bin ich ziemlich zufrieden. Er hat genau den selben silberton, wie an der Tafel beschrieben. Amelias Trank hingegen ist rot und dickflüssig. Alices Trank spuckt gelbe Funken und der Trank von Snow ist vor ein paar Minuten explodiert. Die Einzigen, die den Trank wahrscheinlich richtig gemacht haben sind Lily, Snape, Remus und Ich.
Als Slughorn durch die Klasse geht bestätigen sich meine ersten drei Vermutungen. Schließlich kommt er zu mir.
,,Ahh wunderbar. Der Trank ist perfekt. Noch so ein Zaubertränke-ass. 10 Punkte für Slytherin. Natürlich muss ich jetzt auch 10 Punkte an Gryffindor geben, es steht nähmlich 2 zu 2."
Als er wieder zurück an den Lehrerpult geht, gibt er noch die Hausaufgaben auf: ,,Von allen, die den Trank nicht perfekt hatten, möchte ich nächste Stunde einen Aufsatz sehen, in dem sie beschreiben, was sie falsch gemacht haben. Sie dürfen jetzt einpacken." Juhu, keine Hausaufgaben. Da sieht man mal noch einen Grund, warum es toll ist, gut in Zaubertränke zu sein.
,,Oh Mann, damit werde ich ja nie fertig!", lässt Sirius daraufhin wehmütig von sich laufen. (Sein Trank ist zu einer blauen Knete angewachsen.) Anscheinend ist Zaubertränke hier auch nicht das beliebteste Fach.
***
Als nächstes haben wir Zaubereigeschichte mit den Rawenclaws. In Durmstarng war dieses Fach relativ spannend. Man konnte sich dort gute Noten verdienen, wenn man gelernt hat.
,,Man ich hab gar keinen Bock auf Binns' Gelaber", höre ich einen Schüler, der dunkelbraune Haare und braune Augen hat zu einem anderen Jungen mit blondem Haar sagen. Der Junge mit dem braunem Haar sticht mir sofort in die Augen, da irgendwas an seinen Aussehen sehr anziehend ist.
,,Das sind Mark Goldstein und Harrison Preston. Sie sind beide in Ravenclaw", beginnt Amelia zu erzählen. ,,Mark ist nach Sirius Black, James Potter und Tyler Brown der bestaussehnste Junge in unserem Jahrgang."
Nach den ersten zehn Minuten verstehe ich, was Mark gemeint hat. Professor Binns ist der Lehrer für Zaubereigeschichte und ist ein Geist. Amelia meint, dass er, als er gestorben ist, es nicht einmal bemerkt hätte, am nächsten Morgen aufgestanden sei und einfach weiterhin unterrichtet hätte. Er hat eine eine einschläfernde Stimme und labert den ganzen Unterricht irgendetwas vor sich hin.
Nach der Langeweile pur haben wir Verwandlung. Professor McGonagall ist eine strenge, aber gute Lehrerin. Mit meinem Wissen aus Durmstang bin ich etwas weiter als der Rest der Klasse, also ist diese Stunde ein glatter Erfolg. Die zwei Stunden Wahrsagen sind ebenfalls langweilig. Die Lehrerin, Professor Clarks sagt sie könne vorhersehen, was aber laut der anderen nicht der Fall ist.
Nachmittags machen Amelia und ich zusammen unsere Hausaufgaben und danach führt sie mich durch das Schoss und das Gelände. Am schwarzen See bleiben wir noch bis es Abendessen gibt. Beim Abendessen sitzen wir mit Maria am Huffelpufftisch. Maria ist ziemlich offen, lustig und immer gut drauf. An Selbstbewusstsein fehlt es ihr garantiert nicht, deswegen ist sie auch bei den Jungs sehr beliebt. Wenn man in ihrer Nähe ist hält man es keine fünf Minuten aus, ohne zu lachen. Alles in allem bin ich also sehr froh darüber, dass wir uns so gut verstehen.
Abends ziehe ich mich um und liege um ca. Viertel nach 12 im Bett. Eigentlich gefällt mir Hogwarts besser als Durmstrang. Hier ist nicht alles so sehr auf die dunklen Künste fixiert. Das war etwas, das ich in Durmstrang nicht gemocht habe. Das Schloss ist sehr schön und die Schüler sind auch nett. Hogwarts gefällt mir gut. Der erste Tag war also ein Erfolg.
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So das war mein 3. Kapitel. Vielen dank für all die Votes, die ich bekommen habe. Seid ihr sauer auf mich, weil ich Eleonora nach Slytherin gesteckt habe? Falls ja müsst ihr damit leben, denn das wird noch eine größere Rolle spielen. :D
Eure Anna<3
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