Kapitel 18

Aus dem Januar wird Februar und das nächste spannende Geschehen, über das ständig geredet wird, (jedenfalls unter den Slytherins) ist das Quidditchspiel zwischen Slytherin und Rawenclaw.

Harvey sieht das ganze mal wieder als den besten Grund, uns bis zu Grund und Boden zu quälen. Ständig machen wir Lauftraining, Krafttraining und natürlich üben wir auch,Qidditch zu spielen. Es gibt keine Stelle an meinem Körper, die noch keinen Muskelkater hat. Das ist wirklich ätzend.

Ein paar im Team beschweren sich aber noch mehr als Amelia und ich. Die sind nämlich der Meinung, dass Rawenclaw ein leichter Gegner ist und wir so oder so gewinnen. Dennoch, finde ich, sollte man nicht leichtsinnig werden. Dieser Meinung ist Harvey leider aber auch und deswegen lässt er sich von unseren Beschwerden nicht runterkriegen.

Weil die Gryffindors aber auch oft trainieren, weil sie schließlich gegen die Hufflepuffs spielen, hat Sirius aber auch nicht so viel Zeit und deswegen sehen wir uns immer weniger. Dazu beginnt für die, die gut in den ZAG-Prüfungen abschließen wollen der Prüfungsstress. Also für Lily.

Amelia, Alice und Marlene hören da auch manchmal auf sie und lernen ein bisschen. Das im Gegensatz zu mir. Wenn man umzingelt von Maria und Sirius ist, ist es ziemlich schwer, zu lernen. Keine Ahnung, wie Amelia das manchmal schafft. Oder Lily, die die ganze Zeit von James um ein Date gefragt wird.

Leider (oder auch nicht) haben das Gelaber von Maria, James und Sirius, dass man nicht lernen braucht, sich so in meinen Kopf eingesetzt, dass ich mich einfach nicht zum Lernen über winden kann. Ich hab ja später noch Zeit. Die letzten vier Jahre habe ich schließlich ebenfalls auf den letzten Drücker gelernt, also wieso jetzt nicht auch?

Doch irgendetwas ist noch anders. Ständig sind im Tagespropheten Berichte über verschwundene Personen, verletzte Personen oder gar tote Personen. Das war am Anfang des Schuljahres noch nicht so viel. Amelia ist der Meinung, dass das ein dunkler Magier ist, der Voldemort heißt, aber das glaube ich nicht. Wieso sollte es so jemanden geben? Das ist bestimmt nur so ein Möchtegern-Bösewicht. Das wird aber bestimmt nachlassen.

Das komische ist, dass immer wenn man in Sirius' Gegenwart versucht über dieses Thema zu reden, er das Thema wechselt. Das ist schon etwas merkwürdig. Deswegen angesprochen habe ich ihn aber noch nicht.

Die beschwerten Blicke der anderen lassen langsam nach. Der Hauptteil hat kapiert, dass Goldstein ein Lügner ist. Jedenfalls der Hauptteil. Hin und wieder ist es schon unangenehm solche Lügen vorgesetzt zu bekommen, nur wenn man mal den Raum wechseln will. Man gewöhnt sich aber nach einer Zeit an die paar Idioten.

***

Ich bin gerade, wie so oft, im Gryffindorgemeinschaftsraum. Dort sitzen wir auf den Sofas. Ich lehne mich an Sirius Schulter und er spielt mit meinen Haaren. Die anderen drei Rumtreiber sitzten auf einem anderen Sofa.

,,Wusstet ihr schon, dass Goldstein und Zabini zusammen sind? Also jedenfalls hab ich sie vor kurzem nach einem Vertrauensschülertreffen knutschen sehen", erzählt uns Remus, woraufhin ich meine Augen weit aufschlage.

,,Da hat er sich letztendlich doch eine hirnlose Schlampe genommen", spotte ich daraufhin über ihn. Wirklich gestört bin ich davon aber nicht. Ich bin schließlich mit Sirius deutlich glücklicher.

,,Wie konntest du nur mit dem zusammen sein? ", fragt mich Sirius verwundert, lässt meine Haarsträhne fallen und guckt mir in die Augen.

,,Und du bist wohl besser? Ich glaube Zabini ist die einzige Schlampe mit der du noch nicht zusammen warst", meint James darauf in belustigtem Ton, woraufhin ich Grinsen muss, denn ein besserer Konter wäre mir nicht eingefallen.

,,Das war ja nur Zeitvertreib. Jetzt hab ich meine Einstellung dazu geändert", winkt er ab und wirft mir einen entschuldigenden, aber zugleich lieben Blick zu.

,,Das will ich ja wohl hoffen" meint darauf Remus ebenfalls in belustigtem Ton.

***

Ich verbringe dann noch viel zu lange die Zeit bei den Jungs, bis mich dann Remus um halb drei erinnert, dass wir Slytherins morgen das Quidditch-Spiel haben und ich eventuell etwas Schlaf brauche. Sirius besteht darauf, mich  zurückzubringen, was meiner Meinung nach viel zu riskant ist, also versuche ich es ihm auszureden. Natürlich kann ich nicht gegen seinen Dickkopf ankommen.

,,James, hol bitte deinen Umhang, sonst macht sie mich wahnsinnig, mit ihrem du wirst beim Rückweg erwischt getue." Sie bin natürlich ich. Es ist aber auch gerechtfertigt. Wenn ich alleine schnell dahin husche, ist die Chance viel geringer, als wenn zwei dort hin huschen und dann auch noch Sirius alleine zurück muss. Aber was soll denn irgendein Umhang dagegen helfen?

Doch schon ist James in den Schlafsälen verschwunden. Ein paar Minuten später kommt er zurück mit einem ziemlich hässlichen, aber großen Umhang in der Hand. Und so sollen uns die Lehrer nicht erwischen?  Doch irgendwas ist noch komisch. Die Hand mit der er den Umhang halten sollte, ist weg. Sie ist einfach weg.

Das ist doch nicht etwa ein Tarnumhang?

Anscheinend sieht mein Gesicht etwas staunend aus, denn er sagt, während er Sirius den Umhang gibt stoltz: ,,Ja, das ist ein Tarnumhang. Aber bitte, behalte es für dich. Nicht einmal deine Freundinnen dürfen es wissen, okay?"

,,Okay", antworte ich darauf unsicher, weiterhin verblüfft wegen des Tarnumhangs.

,,Kommst du?", fragt mich nun Sirius grinsend, woraufhin ich nicke, mich von den anderen verabschiede und dann schlüpfe ich mit Sirius unter den Umhang. Anscheinend sind wir jetzt unsichtbar.

Und dann begeben wir uns auf den Weg unter dem Tarnumhang. Das macht eigentlich ziemlich viel Spaß, weil Sirius mich die ganze Zeit festhält, damit ich nicht stolpere oder ihm auf die Füße trete. Ich würde es zwar nie vor ihm zugeben, aber hätte er mich nicht hin und wieder gehalten, läge ich schon längst ein paar mal auf dem Boden. Aber das muss er nicht wissen.

Es ist komisch, aber Sirius' Abschiedsküsse sind immer so...naja, als ob man sich danach nie wieder sehen würde. Ich habe aber nichts dagegen. Das ist irgendwie...süß.

***

Trotz dessen, dass ich gestern erst um drei ins Bett gegangen bin, wache ich am nächsten Morgen um halb acht auf auf. Als ob mein Körper wüsste, dass ich heute etwas früher los muss.

Dieses Mal schickt uns Maria wieder viel zu früh zum Feld. Amelia und ich motzen aber trotzdem nicht herum und hoffen einfach, dass sie das nächste Mal uns in Ruhe lässt. Davon gehe ich allerdings aus, denn das nächste Spiel spielen wir gegeneinander.

Das Spiel läuft anfangs ziemlich gut. Es stimmt wirklich, was die anderen gesagt haben. Das beste Team hat Ravenclaw nicht. Ständig zielen Teyler Brown und ich mit den Klatschern auf die Ravenclaws und fast immer treffen wir auch. Das macht das ganze für den Rest unseres Teames leichter und nach kurzer Zeit steht es 60 zu 20.

Doch schnell sollte sich unsere Glückssträhne ändern. Plötzlich fliegt der Sucher der Ravenclaws nähmlich etwas hinterher. Etwas kleinem. Der Schnatz. Und Black, dieses arrogante und hochnäsige Arschloch ist auf der anderen Seite des Stadions. Er hat den Schnatz verpasst!

Dabei war es doch er, der die ganze Zeit meinte, dass die Rawenclaws so schlcht sind, dass wir eigentlich nicht trainieren bräuchten! Dazu hat er sich beim Training auch noch ständig über ihren Sucher lustig gemacht. Weil ich etwas tuen muss, schlage ich den nächstweiten Klatscher in die Richtung des Suchers. Und zum Glück haben mich meine Zielkünste nicht verlassen und ich treffe.

Der Sucher (von dem ich den Namesn mir einfach nicht merken kann) wird getroffen und verliert den Schnatz. Jetzt ist er verschwunden. Das Spiel geht wieder normal weiter.

,,Was für ein guter Fang für die Slytherins. Die neue Treiberin Eleonora Kolesnikow rettet den Fehler ihres Suchers Regulus Black. Doch das Spiel geht weiter und der Ball ist bei den Ravenclaws. Mark Goldstein, der Jäger der Rawenclaws ergreift den Quaffel und fliegt in Richtung Tor der Slytherins. Der neue Hüter der Slytherins, Edward Cole hat sich bis jetzt noch ziemlich gut geschlagen. Doch viele Bälle hat er noch nicht bekommen. Wird er dem Angriff der Ravenclaws standhalten können?"

Nein, er kann das nicht. Goldstein schießt ein Tor. Wie ich diesen Typen hasse! Und so geht das weiter, bis Ravenclaw sogar aufholt. Und unsere Pechsträhne soll kein Ende haben. Unser Team ist so demotiviert, dass es immer schlechter läuft. Und zwar gewaltig.

Die Ravenclaws schießen eins nach dem anderen Tor. Und bei uns ist es in dieser Zeit genau ein Tor. Und  das schießt  Amelia. Jedenfalls steht es nach einiger Zeit 190 zu 70. Also werden wir höchst wahrscheinlich verlieren.

Wieso mustten die nur alle denken, dass wir so oder so gewinnen? Wegen diesen ganzen arroganten Arschlöchern werden wir jetzt verlieren. Doch hoffentlich werden sie daraus lernen. Und ich kann sie zusammenschießen. Das macht bei manchen sogar spaß.

Doch anscheinend lernt Black seinen Fehler noch während des Spieles. Viel zu schnell schießt er etwas hinterher. Der Schantz. Zum Glück ist er auch kein schlechter Sucher und er fängt ihn!

Sofort beginnen alle Slytherins zu jubeln. Wir haben, wenn auch knapp gewonnen! Glücklich setzte ich einen Sturzflug an und bin schnell unten. Alle umarmen sich.

***

Die anderen veranstalten zwar eine Party im Gemeinschaftsraum, ich möchte aber irgendwie nicht hin. Warum sollte man so etwas feiern? Besonders gut waren wir nicht.

Lieber treffe ich mich da mit Sirius. Also gehe ich mich schnell duschen und frischmachen. Danach kommt der schwierigere Part. Amelia erklären, dass ich nicht mitfeiern will. Das versteht sie nämlich nicht, weil Amelia feiern liebt.

Nach einer zehnminütigen Diskussion schaffe ich es, dann doch Amelia zu überzeugen. Sofort mache ich mich also auf den Weg zum Gryffindorgemeinschaftsraum.

Dabei laufe ich an dem Büro von Slughorn vorbei. Die Tür ist um einen Spalt offen. Komisch, sonst ist sie immer geschlossen. Doch noch etwas anderes erweckt meine Neugier. Dort sind Stimmen. Und zwar mehr als sonst. Sonst ist hier immer alles ausgestorben.

,,Wir können es ihr nicht sagen, Albus. Sie wird das nicht verkraften können." McGonagall. Eindeutig.

,,Minerva hat Recht. Das würde sie zum Wahnsinn treiben. Und noch mehr ihre Schwester. Was würdest du denn machen, wenn du erfährst, dass der Mörder deiner Mutter mit dir verwandt ist?" Das ist auf jeden Fall Slughorn.

,,Ich würde ihn suchen und mich rechen, aber..." Die dritte Stimme, die höchst wahrscheinlich Dumbledore gehört wird von Slughorn unterbrochen.

,,Genau, und das würde sie auch machen. So gut kenne ich das Mädchen um sagen zu können, dass sie genau so gut in Gryffindor sein könnte. Wahrscheinlich ist sie wegen ihrer Verwandtschaft in Slytherin", ertönt wieder Slughorns Stimme.

Okay jetzt wird es mir zu bunt. Ich hätte nicht lauschen sollen. Schnell renne ich weg in Richtung Gryffindorgemeinschaftsraum. Das arme Mädchen über das sie gesprochen haben. Wie es mir jetzt Leid tut. Und dazu habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich Lehrer belauscht habe. Ich lasse mir zu schnell ein schlechtes Gewissen einreden!

Aber dieses ist auch zurecht schlecht. Ich glaube nicht, dass das Mädchen, um das es ging besonders erfreut wäre, wenn sie wüsste, dass ich etwas über ihre Familie weiß, was sie nicht weiß.

Als ich endlich ankomme, sage ich schnell das Passwort zur fetten Dame. Zum Glück weiß ich das! Natürlich ziehe ich sofort die gesamte Aufmerksamkeit auf mich. Ist auch logisch. Ich glaube nicht, dass die Gryffindors jeden Tag eine Slytherin in ihren Gemeinschaftsraum reinstürzen sehen. Und dazu auch noch ohne Begleitung.

Sofort suche ich nach Sirius. Er sitzt mit den anderen drei Rumtreiben auf den zwei Stammsofas von ihnen. Ich glaube, es traut sich nicht mal ein anderer, sich dort hinzusehen, denn selbst wenn der Raum überfüllt ist, haben sie immer diese beiden Sofas. Das kommt wahrscheinlich davon, dass sie so beliebt sind.

,,Eleonora? Was machst du hier?", fragt Sirius besorgt, der mich als erster bemerkt. Sofort steht er auf und drückt mir einen Kuss auf die Lippen. Alleine so ein Kuss von Sirius beruhigt mich immer. Ich fühle mich dann immer wärmer. Und dazu muss man sagen, dass Sirius ein sehr guter Küsser ist. Dagegen ist Goldstein zum Beispiel einfach nur schlecht.

Ich setzte mich zu Ihnen und sofort fragt James: ,,Warum bist du denn nicht bei den anderen? Ich dachte, ihr macht jetzt so ne Party oder so?"

,,Ja, die machen schon ne Party, ich hatte aber keine Lust darauf. Warum sollte ich deren Dummheit feiern? Fast alle, also mal abgesehen von Amelia und Harvey haben sich davor die ganze Zeit über die Ravenclaws lustig gemacht. Haben gemeint, die wären keine richtigen Gegner oder so. Und dann siehe da, die Rawenclaws sind besser als wir."

,,Und deswegen bist du jetzt hier?", fragt mich daraufhin Remus zweifelnd.

,,Ja, das ist doch nicht verboten, oder?"

,,Nein, eigentlich nicht, wir waren alle nur etwas verwundert", antwortet darauf Sirius mit seiner so beruhigenden Stimme.

,,Okay es gibt da nähmlich noch was, was ich euch erzählen muss..." Und dann beginne ich, ihnen alles von dem Gespräch zwischen den drei Lehrern zu erzählen.

Als ich fertig bin meint Sirius erstmal: ,,Und du bist dir sicher, dass du zufällig gelauscht hast?"

,,Haha." Ich stubse ihn in die Seite. Solche Bemerkungen kann er nie stecken lassen.

Doch was mir dann das Lächeln aus meinem Mund verschwinden lässt, ist Remus' Frage: ,,Ähm El, hast du eigentlich schon mal darüber nachgedacht, ob sie nicht über dich geredet haben?"

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So, endlich bin ich fertig mit dem Kapitel. Ich hoffe, dass es euch gefällt!
PS: Das Bild oben soll Peter darstellen.

Eure Anna <3

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