Zeit

Die Macht des Steines in Meggies Händen traf mich wie eine unsichtbare Wand und ich befürchtete, dass ich gleich wirklich tot war. Doch dem war nicht so.
Ich öffnete meine Augen unsicher und erblickte die komplett verwirrte Meggie immer noch vor mir stehen. ,,Warum funktioniert es nicht?!" rief sie wütend. Auch ich war etwas verwirrt. Der grün leuchtende Stein musste irgendetwas bewirkt haben, dass seine Macht verhindert, zerstört oder vorrübergehend blockiert hat.
Als ich bemerkte, dass mich jemand ansah blickte ich hinüber zu den anderen. Zion sah mir direkt in die Augen und ich wusste, dass er wusste, was das hier alles zu bedeuten hatte. Aber er schien nicht wütend zu sein. Tatsächlich grinste er mit einer Mischung aus Erleicherung und etwas Stolz in der Miene. Zion wusste genau, was mit dem Saphir passiert war, aber er sagte kein Wort.
,,Was hast du mit dem Stein gemacht, Grace?" fragte Meggie zitternd vor Wut.
,,Ich weiß es nicht." anwortete ich. Es war nicht einmal gelogen, denn ich hatte wirklich keine Ahnung.
,,Sag mir einfach was du getan hast!"
Ich zuckte mit den Schultern und blickte sie nichtswissend an.
,,Das reicht, Megan geh zur Seite, du hast nicht die Fähigkeit durchzugreifen, wenn es sein muss." herrschte Lucia und schritt auf mich zu.
,,Stehen bleiben." Maci, Leon und Dax waren neben mir aufgetaucht und funkelten Lucia böse an.
,,Ach wie niedlich, alle Kids auf einmal." lachte Lucia, als wären wir fünf jährige Kinder, die nichts von der Welt verstehen würden. Ich wusste, dass sie eine sehr mächtige Gegnerin war, doch eine Schwachstelle hatte sie. Sie unterschätzte uns und hielt es nicht für nötig, uns ernst zu nehmen.
Haltet durch!, hörte ich wieder die Stimme von vorhin in meinen Kopf flüstern. Und dieses Mal erkannte ich sie. Es war Eiskristall. Er und Schneetiger würden uns zu Hilfe kommen, aber ich musste ihnen mehr Zeit verschaffen. Da mir nicht viel Zeit zum Überlegen blieb, musste ich schnell schalten und sagte laut und deutlich: ,,Wie wäre es mit einem fairen Kampf? Nur du und ich." Leon, Maci und Dax blickten mich geschockt von der Seite an und auch ich war mir nicht ganz sicher, wie Lucia reagieren würde.
Lucia sah mich nur perplex an. ,,DU willst MICH zu einem Kampf herausfordern?" lachte sie schließlich, doch ich verzog keine Miene, bis sie sich wieder beruhigt hatte. ,,Nun gut, einverstanden. Wenn du verlierst ergebt ihr euch. Alle."
,,Und wenn ich gewinne, erbibst DU dich und all deine Gefolgsleute." fügte ich hinzu und damit war es beschlossen. Es war alles erlaubt und ich wusste selbst nicht genau, was ich mir dabei gedacht habe. Aber es schien auf diese kurze Zeit keine andere Möglichkeit zu geben.
Während die anderen alle zur Seite gingen, um uns Platz zu schaffen, zog mich Leon noch einmal zur Seite.
,,Ich weiß zwar nicht, was du vor hast und weshalb du das tust. Aber nimm das, wenn Lucia dran ist dich zu besiegen." Er drückte mir ein kleines handliches Fläschchen in die Hand und nickte mir aufmunternd zu. Dann verschwand er ohne ein weiteres Wort und ohne genauere Anweisungen. Jedoch habe ich etwas anderes von ihm nicht erwartet.

Ich stellte mich also gegenüber von Lucia und zog mein Schwert, genauso wie sie es tat. Aber ich wusste, dass sie an erster Stelle ihre Kräfte benutzen würde und ich so keine Chance hätte. Meine einzige Hoffung bestand darin, dass Eiskristall und Schneetiger schnell hier sein würden. Bevor es zu spät war.
Sobald das Startsignal gegeben war, stürmte Lucia auf mich zu. Doch auch ich war nicht mehr ganz so unerfahren im Schwertkampf und wehrte den ersten Angriff ab. Außerdem startete ich selbst auch eigene Angriffe.
Also Lucia plötzlich versuchte Abstand zu gewinnen, verhinderte ich dies mit ein paar schnellen Schritten nach vorne, um sie wieder einzuholen. Sie wollte ihre Kräfte benutzen, aber dafür musste sie sich konzentrieren. Ich merkte nach einer Weile, dass sie immer unsicherer wurde und es mir leichter viel ihre Schläge abzufangen. Diesmal war ich jedoch naiv, denn ich glaubte Lucia bald besiegt zu haben, bis sie mir plötzlich irgendwie die Füße wegzog und ich mich auf dem harten Steinboden wiederfand. Schnell rollte ich mich zur Seite ab und versuchte über den Boden zu rutschen, um Abstand zu gewinnen. Lucias Augen leuchteten in einem dunklen Rotton, während sie mit aller Ruhe auf mich zulief.
Als ich einen raschen Blick zu meinen Freunden warf, erkannte ich die Besorgnis in ihren Gesichtern. Nur Leon schien mir etwas sagen zu wollen, dann wanderte sein Blick zu Lucia und schließlich wieder zu mir zurück. Ich verstand sofort und griff nach dem Fläschchen, das er mir vor wenigen Minuten gegeben hatte.
,,Tja, ich denke mal, du hast verloren, Grace." züngelte Lucia.
,,Ich denke nicht." mit diesen Wort warf ich das Fläschchen auf sie. Ich hörte sie aufschreien und in der nächsten Sekunde war alles voller Rauch. Aus Reflex began ich zu husten, da der Rauch sich in meine Atemwege legte und ich keine Luft mehr bekam. Ich versuchte aus der Zone herauszukommen, doch hatte das Gafühl, nur noch weiter hinein zu rutschen.
Plötzlich wurde ich von einer oder mehreren Personen an der Schulter gepackt und hochgehoben. Als ich wieder Luft bekam öffnte ich meine Augen und erholte mich langsam von dem Schreck. Maci, Leon und Dax betrachteten mich besorgt und halfen mir mich aufzurichten.
,,Was ist passiert?" fragte ich mit rauer Stimme. Leon grinste und ich hätte ihm in diesem Moment gerne eine Ohrfeige gegeben. ,,Vielleicht hättest du auch bevor du die Rauchbombe geworfen hast, eeetwas weiter zurück gehen sollen." sagte er.
,,Hättest du mir das nicht vorher erzählen können?"
,,Ja, tut mir leid. Wusste selbst nicht mal, ob das überhaupt funktioniert." Ich funkelte ihn böse an.
,,Was ist jetzt mit Lucia?" wollte ich wissen. Wie aufs Stichwort hörte ich ein Gräusch hinter mir und dann Lucias Stimme: ,,Ihr verdammten Kinder! Ich werde es euch heimzahlen!" Sie versammelte ihre Leute um sich und machte sich bereit uns anzugreifen. Ich fühlte mich immer noch nicht besonders gut, um aufzustehen, aber ich hatte nicht wirklich eine andere Wahl. Also ließ ich mich von meinen Freunden in den Stand ziehen und griff nach meiner Waffe. Diesmal nach Pfeil und Bogen.
Doch als gerade drohte ein Kampf auf Leben und Tod auszubrechen, hörte ich ein unheimlich lautes Kreischen. Und dann wurde es auf einmal unglaublich hell.

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1045 Wörter

Was denkt ihr wird gleich passieren?
Lasst gerne ordentlich Feedback da. Darüber würde ich mich mega freuen <3333

Ach ja und falls euch noch ein passenderer Titel für da Kapitel einfällt... SCHREIBTS JETZT IN DIE KOMMENTARE!!!!

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