Alles oder nichts

Am nächsten Tag bereiteten Leon und ich alles für die Nacht vor, in der wir uns ins Dorf der Eiskrieger wagen würden, um Maci und Dax zu befreien. Danach würden wir Meggie suchen und Lucia vertreiben. Endgültig.
Ich wunderteb mich jedoch, weshalb uns noch keiner entdeckt hatte und aus welchem Grund Lucia keine Wachen in Dorf aufgestellt hatte. Es war die ganze Zeit über verdächtig still.
,,Was ist eigentlich mit Melody?" fragte Leon plötzlich und erst jetzt fiel mir ein, dass sie von ihrer Erkundungstour nicht wieder zurück gekommen war.
,,Ich... verdammt! Ich weiß es nicht, sie ist losgeflogen und..."
,,Keine Sorge, wir holen sie zurück, versprochen."

Es dämmerte bereits, als wir Leon und ich uns wieder am Eigang des Dorfes trafen. Jeder von uns hatte sich den ganzen Tag, auf den bevorstehenden Kampf vorbereitet. Der Tag war schnell vergangen. Bei nahe zu schnell, doch das Ultimatum erlaubte uns keine weitere Stunde, um zu trainieren.
,,Denkst du, wir schaffen das?" fragte ich unsicher.
,,Wenn wir es nicht schaffen, haben wir versagt und wir sind alle tot. Deswegen DÜRFEN wir nicht versagen. Es geht hier um alles. Lucia möchte dich töten, solange du deine volle Kraft noch nicht entfaltet hast. Um Elaina umzubringen braucht sie alle Elemenatsteine, die sie hoffentlich noch nicht hat. Aber der Saphir des Eises ist dort drin versteckt, sicherlich besitzt sie ihn bereits und ist jetzt schon zu mächtig. Allein mithilfe eines Edelsteines kann Lucia dich für kurze Zeit außer Gefächt setzen. Mit allen vier wird sie dich töten. Unsere Aufgabe ist es zuerst unsere Freunde, Zion und Arna zu befreien und dann Lucia versuchen zu vertreiben." erklärte Leon und ich nickte.
Langsam und mit klopfendem Herzen schlichen wir uns am Rande des Dorfes auf den Eisbaum zu, darauf bedacht, so leise wie möglich zu sein und nicht für Aufsehen zu sorgen.
,,Das gefällt mir hier nicht. Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht. Das ist alles zu... einfach." flüsterte Leon beunruhigt und auch ich hatte kein gutes Gefühl bei dieser ganzen Sache.

Dennoch erreichten wir den Eisbaum ohne ein einziges Mal von Wachen oder sonst wem aufgehalten zu werden. Der Baum war zur Hälfte aufgesprengt und lange Risse zogen sich den gewaltigen Stamm hinauf. Es war ein furchtbarer Anblick.
,,Die Formel. Sie hat sich verändert." sagteich geistesabwesend, während ich erfürchtig über das kaputte Holz strich.
,,Woher weißt du das?" fragte Leon.
,,Lucia ist zurück. Die neue Prophezeihung lautet..." ich horchte in mich hinein und verband meine Gedanken mit denen des verletzten Baumes. Vielleicht mag das nun seltsam klingen, doch ich wusste nicht, wie ich es anders formulieren sollte. ,,Die Dunkelheit ist nah, ganz Elemtry schwebt in großer Gefahr, doch auch in diesen dunklen Zeiten, scheint das Licht hell durch das Dunkle."
,,Hoffen wir mal, dass das Licht auch hell genug für uns scheint."
Leon und ich betraten das Innere des Baumes. Ich klammerte mich an meinem Schwert fest und war darauf vorbereitet Gegner abzuwehren.
,,Grace! Komm schnell her! Sieh dir das an." rief Leon leise und ich folgte ihm in den Stock, wo sich auch die Verliese befanden. Ich erreichte Leon und starrte ungläubig auf das kleine Federbündel in seinen Händen. ,,Melody!" sagte ich etwas zu laut, aber es schien niemand bemerkt zu haben. Melody, der kleine Avizán lag reglos da und hatte die Augen geschlossen. Tränen liefen mir übers Gesicht, ich nahm Melody vorsichtig und drückte sie an mich. ,,Dafür wird Lucia bezahlen!"
,,Warte, vielleicht ist es noch nicht zu spät! Ich habe noch ein paar Heilkräuter für alle Fälle mitgenommen." sagte Leon und zog ein paar Blätter hervor. ,,Wenn Lucia keinen mächtigen Zauber gegen Melody verwendet hat, sollte es funktionieren. Ich galube auch, dass sie noch nicht ganz tot ist." Die Blätter, die Leon dem Vogel in den Schnabel schob, schienen wirklich zu helfen, denn kurze Zeit später bewegte sich Melody wieder.
,,Danke." sagte ich von ganzem Herzen und legte Melody behutsam in meine Tasche, damit sie sich ausruhen konnte.
,,Kein Problem."

Ich wollte mich schon zum Gehen wenden, um mich bei den Verliesen genauer umzusehen, da sagte Leon auf einmal: ,,Es gibt noch etwas anderes, was du vielleicht wissen solltest." seine Stimme war ruhig und ich wusste nicht genau was es war, doch irgendetwas gefiel mir an dieser nicht. ,,Es gibt einen Spion in unserem Team."


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708 Wörter

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