Teil 3: Der Abschied

Als ich die Augen benommen öffnete lag ich auf einem weichen Kissen und wurde von einer Decke zugedeckt. Meine Mutter kam an mein Bett. ,,Schön, dass du aufgewacht bist. Was ist denn nur passiert? Deine Freundin hat mich angerufen und gesagt, dass du zusammengeklappt bist. Ich habe dann sofort den Notarzt angerufen und der hat gesagt, dass du stark geschwächt bist und einen Schock hattest," flüsterte Mama ängstlich.
,,Ich..ich habe Fäu..Fäuste geballt und dann...dann kam eine riesige We..Welle," stotterte ich verwirrt.
,,Alles ist gut, Schatz, ich hab die Videoaufnahmen mitgenommen. Die können wir uns in Ruhe anschauen," murmelte Mama tröstend. ,,Ewelyn hat mir erzählt, was passiert ist, aber ich muss es mit eigenen Augen sehen...." Ohne mich zu fragen, woher sie die Berechtigung hatte die Aufnahmen mitzunehmen, hörte ich weiter zu.
Sie holte den Computer raus und schaltete ihn an. Ich verkroch mich tiefer in meiner Decke.

Auf dem Bildschirm konnte man sehen, wie wir uns auf dem Wasser treiben ließen. Dann kam Melanie mit ihrer Clique ins Bild und man konnte unser Gespräch hören. Ich sah deutlich meinen Gesichtsausdruck und das ich die Hände zu Fäusten ballte. Jetzt kam der spannende Teil der Sache. Hinter mir türmte sich die Welle auf und raste über mich hinweg auf Melanie zu. Die Aufnahme endete, als die Welle über Melanie zusammenbrach.

Mama schaute mich gedankenverloren an und sagte ruhig: ,,Ich kann dir das alles erklären."
,,Dann erklär es mir. Was stimmt mit mir nicht?" schrie ich sie an.
,,Gut, dann musst du mir zuhören: Du bist eine von vielen Elementbändigern. Diese Gabe wurde in unserer Familie weitergegeben, also das Element Wasser zu bändigen," fing sie an zu erklären und ich riss die Augen auf, ,,ich und dein Vater haben die Gabe nicht geerbt, aber du anscheinend. Der Spiegel, den du bekommen hast, wird in unserer Familie weitergegeben. Durch ihn kommst du in die Akademie der Elemente, wo auch du jetzt hin musst." Ich verstand gar nichts mehr und begann zu weinen. ,,Ich verstehe das alles nicht," schluchzte ich. ,,Jetzt erhole dich erstmal und sieh, dass du wieder auf die Beine kommst. Morgen wird ein besserer Tag," versprach sie, gab mir einen Kuss auf die Stirn und ging.

Am nächsten Morgen konnte ich schon viel klarer denken. Ich sollte also eine Gabe geerbt haben, das Wasserbändigen. Aber was ist das denn überhaupt? Auf jeden Fall kann ich durch den Spiegel in eine Akademie, also in sowas wie ne Schule kommen!?

Als ich mein Handy in die Hand nahm, hatte ich Nachrichten von Ewelyn und Selena bekommen. Sollte ich ihnen von der ganzen Sache die Mama mir erzählt hatte erzählen, obwohl ich das alles selber kaum kapier?

Selena: Was war denn gestern mit dir los Felina? Schreib zurück wenn's dir besser geht!!

Ewelyn: Aber diese Welle war echt krass. Da musste wohl irgendeiner der Arbeiter den falschen Knopf gedrückt haben
Gute Besserung auch von mir!!

Felina: Es tut mir echt so leid, dass wir meinen Geburtstag abbrechen mussten.
Der Arzt hat gesagt das ich einen Schock hatte und sehr schwach war.

Ich erzählte es ihnen lieber noch nicht.
Als Mama mit einem Tee ins Wohnzimmer kam fragte sie gleich: ,,Na Mäuschen, gehts dir schon besser?" ,,Ja mir geht's viel besser, aber ich kann immer noch nicht glauben, was du mir erzählt hast. Also das mit dem Wasserbändigen," antwortete ich.
Mama hatte meinen Spiegel mitgebracht und stellte ihn vor mich hin. ,,Das macht nichts. Weißt du noch, dass ich dir gesagt habe, dass du über den Spiegel in in die Akademie der Elemente kommst?"
,,Ja, Ich glaub schon," antwortete ich unsicher und mit vor Aufregung zitternder Stimme.
,,Gut, dann hör mir jetzt gut zu. Wenn du bereit bist, musst du mit der Hand in den Spiegel greifen. Jemand wird dich hinein ziehen, aber du brauchst keine Angst haben. Dort wirst du deinem Mentor begegnen, er oder sie wird dir alles weitere erzählen," sagte sie mit fester Stimme.
,,Moment mal, was wenn ich das alles gar nicht will. Ich möchte nicht mein ganzes Leben umkrempeln!" schrie ich schon fast.
Als Mama plötzlich Tränen in den Augen hatte tat es mir auch schon gleich leid. ,,Du kannst dein Schicksal nicht ändern. Wenn du weiterhin hier bleibst passiert noch ein Unfall der nicht so glimpflich ausgeht," schluchzte sie. ,,Ich kann es mir dort ja einmal ansehen," murmelte ich leise und nahm Mama in den Arm.

An diesem Abend packte ich meine Sachen. Alle meine Geschenke legte ich in meinen Koffer, das Armband von Ewelyn trug ich um den Arm. Morgen früh würde ich ,,durch den Spiegel gehen".
Als ich Nachtzeug angezogen hatte kam Mama noch und drückte mir einen Kuss auf die Wange, ich aber konnte lange noch noch schlafen. Unten hörte ich die Uhr schon zwölf mal schlagen, solange grübelte ich schon über die vielen Fragen nach, die mir in den Kopf kamen:

Was werde ich in dieser Akademie lernen?
Wer wird mein Mentor?
Finde ich schnell Freunde?
Kann ich Mama, Papa und meine Freundinnen ab und zu besuchen kommen?

Irgendwann war ich wohl eingeschlafen, aber am nächsten Morgen war ich immer noch ziemlich müde. Stöhnend hievte ich mich aus dem Bett und ging noch kurz ins Bad um mir die Haare zu kämmen.
Unten in der Küche saßen schon Mama und Papa. ,,Deine Mutter hat mir schon erzählt was passiert ist und ich bin ihrer Meinung. Du musst in diese Akademie, auch wenn es schwer ist," flüsterte Papa mit erstickter Stimme. ,,Könnt ihr mich nicht erstmal in Ruhe damit lassen? Ich muss das ganze auch verarbeiten aber das kann ich nicht, wenn ihr immer wieder damit anfangt," schrie ich ihnen entgegen, rannte sofort wieder in mein Zimmer und schmiss mich ins Bett. Ich konnte es einfach nicht glauben. Warum waren sie plötzlich so gefühllos? Lange blickte ich den bezaubernden Spiegel an, wie er so auf meiner Fensterbank
stand und fasste einen Entschluss. Mit zitternden Fingern nahm ich ein Blatt in die Hand:

Liebe Mama, lieber Papa,
es tut mir leid das ich mich nicht vernünftig verabschiedet habe, aber ich hab's einfach nicht mehr ausgehalten und wollte den Abschied so kurz wie möglich machen. Ich komme euch in den Ferien besuchen.
LG eure Felina.
PS: Ich hab euch lieb.

Ich schluckte als ich den Brief auf meinen Schreibtisch legte und meinen Koffer in die Hand nahm. Mit zögerlichen Schritten ging ich auf den Spiegel zu und fasste kurzentschlossen hinein.

Hi wenn das alles etwas zu verwirrend ist fragt einfach in den Kommentaren wenn ihr was nicht versteht. Ich werde auf jeden Fall immer antworten.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top