Kapitel 1

Die untergehende Sonne glitzerte auf dem Meer und das Rauschen vermischte sich mit dem Kreischen der Möwen. Auf einem Felsen im Meer saß eine Frau mit blauen Haaren und blauen Augen. „Komm her zu mir kleiner Aapaam. Komm zu mir", wiederholte die Frau immer wieder mit einer melodischen Singstimme. Ohne mein Zutun bewegten sich meine Beine auf die Frau zu. „Hey, was passiert hier? Wer sind Sie? Warum soll ich zu Ihnen kommen?" „Wer ich bin, meine kleine Ruby, ist noch nicht von Belang. Meinen Namen wirst du schon noch früh genug herausbekommen. Meine Zeit bei dir ist leider schon vorbei, aber keine Sorge Aapaam, wir werden uns wiedersehen. Und bis wir uns wiedersehen, solltest du dir und deinen Fähigkeiten vertrauen." Mit jedem Wort schritt sie auf dem Wasser näher zu mir. Als sie dann vor mir stand, schaute sie mir liebevoll in die Augen und sagte: „Auf wiedersehen mein kleiner Engel. Wir werden uns sehr bald wieder treffen." Plötzlich leuchtete sie in einem hellen Blau und verschwand. „Warte! Ich habe doch noch so viele Fragen. Komm zurück!", ich sank auf die Knie und betrachtete das Meer. Und-
„Ruby! Ruby aufstehen." „Hm? Was ist denn los?", fragte ich verschlafen. „Alles Gute zum Geburtstag mein Schatz", erwiderte meine Mutter mit einem Schmunzeln. „Mein Geburtstag?", fragte ich immer noch verschlafen, bis diese Informationen durch meine Müdigkeit sickerte. „Heute ist mein Geburtstag. Ich werde 16!", das letze schrie ich meiner Mutter regelrecht entgegen, was sie nun vollends zum Lachen brachte. „Ja heute wirst du 16. Na los, steh auf und zieh dir etwas anderes an oder willst du den ganzen Tag im Schlafanzug verbringen und so zur Schule gehen?" Schule?... Ach ja, ich hatte ja dieses Jahr das Glück, dass mein Geburtstag auf einen Montag fällt und wäre das nicht schon genug? Nein, das Schicksal wollte, dass es auch der erste Schultag nach den Sommerferien war. „Ok Mama , ich zieh mich um und komme dann runter." Mit diesen Worten stand ich auf und meine Mutter verließ das Zimmer, nicht ohne noch einmal leicht lachend den Kopf zu schütteln und zu murmeln: „Ihren eigenen Geburtstag vergessen."
Nachdem meine Mutter das Zimmer verlassen hatte, ging ich zu meinem Kleiderschrank und nahm mir frische Unterwäsche, eine dunkelblaue Jeans und ein schwarzes T-Shirt raus. Daraufhin ging ich ins Bad um meiner morgendlichen Routine nachzugehen-sprich Gesicht waschen, Haare kämmen und ein bisschen Puder drauf-fertig. Als ich in den Spiegel schaute, sah mir ein Mädchen mit dunkelbraunen schulterlangen Haaren und hellblauen Augen entgegen. Ich hatte eine gute Figur, ich war nicht zu dick, war aber auch nicht so abgemagert wie viele Mädchen in meiner Klasse.
Ich ging die Treppe hinunter Richtung Küche. Als ich vor dieser stand, hörte ich, dass sich meine Eltern stritten, was eigentlich sehr ungewöhnlich für sie war. „Wir müssen es ihr endlich sagen Melanie", hörte ich meinen Vater verzweifelt sagen. „Aber sie ist doch noch unser kleines Baby. Paul, wir beschützen sie doch nur, es ist zu ihrem besten." „Du weißt so gut wie ich, dass sie in diesen Zeiten nur an einem Ort sicher ist. Auf der Schule. Die Hunter sind in den letzten 16 Jahren immer stärker geworden. Wir können sie nicht länger davor beschützen. Wir können ihr nicht länger unsere Welt vorenthalten. Ihr Geburtsrecht", rief mein Vater nun immer verzweifelter. Daraufhin war es still. Was für eine Schule? Was sind Hunter? Welche Welt haben sie mir vorenthalten und welches Geburtsrecht? „Du hast ja recht Paul. Wir müssen es ihr sagen, aber noch nicht jetzt. Lass uns später darüber reden. Ruby müsste gleich runterkommen", lenkte meine Mutter dann ein. Oh mein Stichwort. Ich wartete noch zehn Sekunden und trat dann in die Küche ein. „Happy Birthday mein Schatz", sagte mein Vater und und umarmte mich. „Danke Dad." Nachdem mein Vater mich, endlich, losgelassen hatte, setzten wir uns an den weißen Küchentisch und begannen zu frühstücken. Meine Mutter hatte sich mit dem Kuchen mal wieder selbst übertroffen. Der Kuchen war zwar „nur" ein einfacher Schokoladen -Kuchen mit 16 weißen Schokoladenherzen am Rand und einer 16 aus Puderzucker in der Mitte, aber er schmeckte göttlich. Auf dem Tisch waren ein paar Luftschlangen verteilt und in der Mitte lagen drei Geschenke. An der Lampe, die über dem Tisch hing, waren ein paar Luftschlangen sowie ein silberner Luftballon mit einer goldenen 16 in der Mitte befestigt. Nachdem wir gefrühstückt hatten, ich hatte zwei Stück von dem wundervollen Kuchen gegessen, packte ich meine Geschenke aus. Es waren zwei Bücher, die ich mir schon länger gewünscht habe und ein neues Handy. „Wir hoffen dir gefallen unsere Geschenke." „Gefallen? Ich liebe sie. Danke Mom, danke Dad." „Das freut uns und jetzt solltest du dich beeilen, um noch pünktlich zur Schule zu kommen. Es ist schon 7:25 Uhr", sagte mein Vater belustigt. „Was? Oh verdammt." Ich lief schnell nach oben ins Bad und putzte mir die Zähne und rannte wieder nach unten, um mich von meinen Eltern zu verabschieden und mein Essen einzupacken. „Bye!" Ich wollte gerade zur Tür hinaus gehen als meine Mutter mir nich hinterherrief: „Warte Ruby. Nimm für deine Freunde doch noch ein bisschen Kuchen mit." „Gute Idee, Danke Mom." Meine Mutter drückte mir eine Tupperdose mit Küchenstücken in die Hand und scheuchte mich aus dem Haus. „Viel Spaß in der Schule, mein Schatz", rief mein Vater. „Danke." Ich verstaute die Tupperdose noch schnell in meiner Schultasche und fuhr dann mit dem Fahrrad Richtung Schule.

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So, jetzt habe ich es auch endlich mal geschafft das erste Kapitel zu beenden. Ich hoffe es gefällt euch.
Für konstruktive Kritik bin ich immer offen.

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