𝐈𝐈𝐈. 𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 - 𝐖𝐚𝐜𝐡𝐬𝐞𝐧𝐝𝐞 𝐒𝐜𝐡𝐚𝐭𝐭𝐞𝐧

𝔖anft ließ sich ein warmer nächtlicher Sommerwind über die Wiesen gleiten. Der Mond stand in voller Pracht hoch oben in der Mitte des dunklen, von Sternen überzogenen Himmels, und ließ sein gleißend weißes Licht die Dunkelheit der Nacht erhellen. 

Die meisten Bewohner dieses Landes, wie auch Tiere und Pflanzen, hatten sich schlafen gelegt. Während die Bewohner der verschiedenen Völker friedlich in ihren Betten schlummerten, in weichen Decken eingehüllt, so hatten sich die meisten Tierchen in einem Bett aus Blättern und Moos zusammengerollt, oder wärmten sich gegenseitig als kleines Grüppchen. Und auch die Pflanzen ließen ihr bunten Köpfchen und Blätter hängen. Sie ließen sich leicht in den Schlaf lullen. So schien die Welt nun ruhig, und kaum jemand regte sich. Bis jetzt. 

Die ersten Glühwürmchen krochen leise surrend aus ihren Verstecken, und versammelten sich in einem großen Schwarm, wo sie einen außergewöhnlichen Tanz aufführten, tausende gelblich leuchtende Lichtlein, tanzend in der vom Mond erhellten Nacht. Und auch der ein oder andere nachtaktive Waldbewohner regte sich, und begab sich auf seine nächtliche Futtersuche. Wenn man seine Umgebung genaustens betrachtete, konnte man auch merken, wie sich kleine, sternenförmige Blüten eines kleinen Pflänzchens langsam im Mondlicht öffneten, und sich die blassen Blätter der Blüte zum Licht hin reckten. Dieses doch so wundersame und friedliche Zusammenspiel aus den Lebewesen und dem Wetter dieser Welt, war gar einzigartig, doch wurde dies dann abrupt beendet.

Ein wirbelnder Schwarm kleiner, glänzend weiß-blauer Lichtlein bildete sich aus der dünnen Luft, und niemand würde wissen, was es war, und wie es entstand. Die Glühwürmchen hatten aufgehört mit ihrem kleinen Tanz, und flüchteten sanft summend vor der konkurrierenden Lichtquelle, während andere nächtlichen Bewohner diese leuchtenden Punkte zuerst neugierig musterten, sich jedoch dann langsam in die Sicherheit des Waldes zurückzogen. Selbst die kleinen weißen Blüten reckten ihren Kopf unterwürfig zur Seite, als wollten sie sich vor dem Licht schützen. Die Natur, hätte normalerweise nicht immer mit solcher Angst agiert, jedoch schien jedes Lebewesen ein mulmiges Gefühl bekommen zu haben, und dies passierte nicht ohne Grund.

Nun aber wirbelten die Lichtlein nicht sanft umher, nein, es bildete sich sogar ein kleiner Strudel aus Licht, welcher stetig wuchs, und seine Geschwindigkeit beschleunigte. Wie ein kleiner Tornado aus Licht, schwirrte dieses unbekannte Etwas mittig über dem, sich vor dem Wind nach unten gedrückten, Gras der Wiese. Dann konnte man auch langsam erkennen, wie sich kleine, matt leuchtende Punkte in der Mitte des Wirbels bildeten. Sie schienen zur selben Art wie die anderen Lichtlein zu gehören, jedoch waren sie kleiner, und leuchteten nur matt. Plötzlich aber, formierten sich die neueren, matten Lichtlein nach und nach zu vier verschiedenen Gestalten, und der Wirbel erlosch, und endete abrupt. Es wurde totenstill. Niemand wagte es sich, sich zu regen, denn dieser so abnormale Sturm hatte ihnen vier Geschöpfe hinterlassen.

***

𝔈s war, als ob die Zeit stehen geblieben wäre. Es war still, und weder ein Rascheln, noch Atemzug konnte gehört werden. Wie gebannt, wurden die reglosen Gestalten, welcher dieser Wirbel gebracht hatte, beäugt. Neugierige und verängstigte Gesichter, die Körper jedoch erstarrt. Niemand wagte es auch nur, sich irgendwie auffällig zu machen, ob es nun durch ein Blinzeln, oder Rascheln war. 

Nach einer gefühlten Ewigkeit, so regte sich das erste der erstarrten Lebewesen, denn das kleine, unauffällige Pflänzchen, mit der sternenförmigen Blüte, reckte langsam und zögerlich sein Köpfchen, und gab so seinen Körper frei. Langsam folgten auch andere des Pflänzchens Beispiel und nach und nach erwachten sie alle aus ihrer plötzlichen Starre. Allerdings war der Moment der Erleichterung, und Freude, schon bald um, als sich das erste aller Tiere, ein maskierte Bandit mit gestreiften Schwanz und grauem Fell, sich wagte, in Richtung der Figuren zu bewegen.

Als ob dies eine schlechte Entscheidung gewesen wäre, ertönte ein leiser Groll, und ein leichtes Beben durchschüttete die Erde. Kurz herrschte eine unangenehme Stille, bis ein hohes Piepsen ertönte, ähnlich wie jenes hohe Geräusch, welche die meisten nach einer lauten Explosion oder Druckwelle hörten. Jedoch konnten die Älteren der Lebewesen aufgrund ihres schlechten Gehörs dieses nicht wahrnehmen, und so mussten die Jüngeren die Schmerzen leiden.

Schmerzerfüllt fingen die meisten Tiere an zu wimmern, heulen, quieken und schreien, und wer wessen Feind, und wessen Nahrung war, spielte für einen Moment keine Rolle mehr. Die Tiere wälzten sich, drehten sich unruhig im Kreise, rollten sich verängstigt zusammen und ließen sich von den Gefühlen der Verwirrung und Angst leiten. So sah es auch nicht anders in den Dörfern der Humanoiden, herrschenden Spezies dieser Welt, aus. Die kleinen Säuger fingen an grässlich zu schreien, und ihre Familie aus den Betten zu schütteln, und auch Kinder und Jugendliche gaben schmerzerfüllte Töne von sich, krümmten sich und hielten verzweifelt ihre Hände, schützend, vor ihre Ohren, was ihnen jedoch nicht weiterhalf. 

Lange, so verging die Zeit der Schmerzen, jedenfalls für diese, welche sie am Leibe zu spüren bekamen. Für die Außenstehende war es jedoch auch kein Zuckerschlecken, denn sie mussten verwirrt und ahnungslos mit ansehen, welch' Leid ihre Geliebten durchleben mussten. Und dann, urplötzlich, verstummte das Hohe Geräusch. Das Wimmern und Schreien hörte auf, und langsam ließen auch die Kinder und Jugendliche die Hände sinken. Wie es angefangen, und wie geendet hatte, wusste niemand, und so wurden alle mit mehreren, ungeklärten Fragen gelassen. Die Tiere aber, schauten nun mit Angst auf die vom Mond beleuchteten Gestalten vor ihnen, zogen sich in die Dunkle Sicherheit des Waldes zurück, und wussten weder ob diese nun doch verantwortlich für die schrecklichen Ereignisse waren, oder nicht.

***

𝕷angsam verdunkelte sich der Himmel, und schwere Wolken verdeckten den Mond, sodass sie der Welt das Licht im Dunkeln raubten. So konnt' nun niemand sehn', was sich nun aus dem Boden erhob, sich von den Schatten der Umgebung löste und sich so, die lang gekannte Prophezeiung erfüllte, und sich das Dunkle Reich aus den Fängen der Dunkelheit erhob.

Schatten, so konnte man sie nennen. Später jedoch, würden sie einen anderen Nahmen tragen, einen Namen, der weit für seinen Schrecken bekannt werden sollte. "Dämon". Menschlich aussehende Gestalten erhoben sich, die Körper jedoch schwarz wie Pech. Ihre Form war zwar als humanoid erkennbar, jedoch sah es so aus, als bestände er aus vollständig, schwarzem Rauch, und lediglich glühend weiße und rote Augen schmückten die Gesichter stärkerer Exemplare, die Schwachen blieben rein Schwarz, ohne nichts. Kleine Anspielungen auf Hörner und lederartige Flügel bildeten sich auf Kopf und Rücken mancher dieser Schatten, und zeigten ebenfalls einen gewissen Rang auf. Still kamen sie, vorher gebannt in eine kleine Box, jetzt überall. 

Alle Tiere hatten nun längst die Flucht ergriffen, sodass diese dunklen Wesen nun ziellos herumwanderten, das Gras unter ihren Füßen verwesen und absterben ließen, und die Gegend erkundeten, sowie das Leben dessen, langsam töteten. Doch dann wurde ihre Aufmerksamkeit auf die Mitte der Wiese gezogen. Wie als Beweis, dass es auch eine Waffe gegen die aufkommende Dunkelheit gab, bannte sich ein kleiner Lichtstrahl durch die dicke Wolkendecke, und erleuchtete die ,noch immer, reglosen Körper der Neuankömmlinge. Die Schatten jedoch, zeigten keine Furcht, wie die Bewohner der Insel es getan hatten, sondern liefen geradewegs auf sie zu.

***

𝔇as erste, was er zu spüren bekam, waren dröhnende Kopfschmerzen und leichte Rückenschmerzen, als hätte er gerade eine unsanfte Landung hinter sich. Wieso er ausgerechnet dieses Beispiel genannt hatte? Erfahrung. Jedenfalls gähnte er leise, und wollte sich zur Seite rollen und seinen Kopf wieder in das weiche Kissen seines Bettes sinken lassen, als er merkte, dass er nicht auf seinem Bett lag. Viel mehr fühlte es sich....grasig an. Und tatsächlich, wenn ihn seine Erinnerungen nicht täuschten musste das wirklich Gras sein, auf welchem er da lag. Okay, war doch halb so wild- 

... 

Was hatte er sich nur gedacht, das Gras normal wäre!? Einfach Mal an einem fremden Ort aufzuwachen, wäre normal? Wieso war er nicht in seinem Bett? Was war passiert!? Panik durchströmte ihn, und sein Oberkörper schoss in die Höhe. Zuerst sah er nichts, denn es war stockdunkel, jedoch gewöhnten sich seine Augen bald an die Dunkelheit...und weiteten sich erschrocken.

Er befand sich auf einer Wiese, die ihm nicht im Geringsten vorkam, und er hatte das Gefühl, jedes kleine Geräusch hören zu können. Hatten sich seine Sinne in der Nacht verbessert? Gestresst fuhr er sich durch die Haare- und stieß auf etwas, was nicht dort sein sollte. Langsam tastete er sich an den Seiten seines Kopfes entlang, und seine Finger stießen auf ein kurzes, weiches Fell, fast wie...ein Paar Ohren, jedoch keine Menschlichen. Außerdem befand sich mitten auf seinem Kopf, etwas aus härterem Material, welches zwar gerundet, jedoch spitz empor ragte.

Was war mit ihm passiert!? Er wollte gerade noch weiter über die außerordentlich komischen Ereignisse spekulieren, wie er denn hergekommen war und anderes, jedoch nahm er nun seine Umgebung wahr, und so auch, die reglosen Körper neben ihm.

Erst jetzt fiel ihm auf, dass er weitaus nicht der Einzige war, welche hier aufgewacht war, jedoch waren die anderen Personen, nicht gerade Menschen. Menschlich vielleicht, aber definitiv keine Menschen. Nun fielen ihm wieder seine Ohren ein. Sah er nun auch so aus!? Zu welcher Spezies würde er wohl gehören, und was hatte dies ermöglicht!? Leise wollte er die anderen Wecken, als er leise Schritte hörte, die von mehr als nur einer Person zu stammen schienen. 

Er wandte sich hektisch um, und mit zusammengekniffenen Augen, sah er undeutlich schattige, pechschwarze Wesen auf ihn zu humpeln. Immer näher kamen sie, jedoch war er wie vor Angst erstarrt, und er war sich sicher, dass er mit der Blässe eines Geistes kompetieren hätte können. Dann jedoch nahm er ein weiteres Geräusch wahr, und aus dem Augenwinkel bemerkte er eine Bewegung. Einer der anderen, war aufgewacht. 

***

𝔖chnell schellte sein geschmeidiger Körper nach vorn, und die Klinge seines Schwertes glitt mühelos durch die Brust seines Gegners, welcher nun zu Boden viel und ihm einen Hasserfüllten Blick zu warf, wenn man es so interpretieren konnte, da die Gestalt weder Augen, noch Mund besaß und völlig schwarz war. Er erwiderte diesen jedoch mit einem emotionslosem Gesicht, zog die Silberne Waffe aus dem Körper des anderen, wodurch sich dieser in tausende von kleinen, schwarzen Partikeln auflöste. 

Er drehte sich kurz um, denn die nächsten Gegner waren etwas weiter entfernt. Sein Blick glitt sofort zum brünetten Jungen, welcher anscheinend schon wach war. "Weck die anderen auf, schnell!", entfuhr es ihm in einem forschen Ton, welchen er nicht beabsichtigt hatte. Etwas verängstigt fing der Angesprochene so zu tun, wie ihm befohlen wurde. 

Insgeheim fühlte er sich zwar schlecht, doch es war eine äußerst...verwirrende und gefährliche Situation in der sie sich befanden, um diese etwas abgeschwächt zu beschreiben. Er kannte die anderen nicht, jedoch waren sie ebenso wie er selbst, hier irgendwo im Nirgendwo aufgewacht, und waren wahrscheinlich alle genauso verwirrt wie er. Aber sich schlichtweg von diesen dunklen Kreaturen angreifen zu lassen, stand nicht auf seinem Plan, und er verwettete seine Hand darauf, dass es den anderen ähnlich erging. 

Er hört Schritte, die sich besorgniserregend schnell auf ihn zu bewegten, jedoch schaffte er es mit einem gekonnten Sprung zur Seite dem Gegner auszuweichen, und von hinten anzugreifen. Diesmal war sein Gegner jedoch geschickter als der zuvor, und kam nur mit ein paar blutenden Kratzern auf seinem Rücken hervor, wobei sein ebenfalls pechschwarzes Blut den Boden wie schwarze Tinte färbte, und verseuchte.

Der Gegner jedoch, ließ ihm keine Zeit, und griff mit einer erstaunlich hohen Geschwindigkeit frontal an. Zuerst dachte sich der Angegriffene nichts dabei, da der angreifende Schatten keine Waffe zu haben schien, und er diesen somit leicht besiegen konnte, doch da wurde er getäuscht, denn kurz nachdem die schwarze Gestalt in Reichweite war, wuchsen ihr wie auf Kommando scharfe, schwarz glänzende und schrecklich lange Klauen, welche sich nun schmerzhaft über seine Brust zogen, er jedoch nicht tödlich verletzt wurde. Er musste diesen Kampf zu Ende bringen, und das schnell, denn dieser Gegner konnte ihm ernsten Schaden zufügen. Anfangs war es ein ständiges Hin und Her zwischen Angriff und Ausweichen, jedoch fand er schon bald eine ungeschützte und reichbare Schwachstelle des Gegners, und stieß die silberne Klinge durch den schwarzen Körper, welche sich nach dem entfernen der Waffe in viele Partikel auflöste. 

Er grinste siegesreich. Vielleicht war die illegale Kampfeinrichtung bei der er mitmachte, doch keine so schlechte Idee gewesen, auch wenn er anfangs Bedenken gehabt hatte.

***

𝔇ie Augen weit aufgerissen, und die Hand geschockt vor den Mund geschlagen, sah sie zu, wie einer der vier anderen das schattige Monster besiegte, die Klinge sauber als ob er niemals den Körper des schwarzen Wesens durchstochen hätte. Er drehte sich um und starrte sie stumm an. Dann wandte er auch seinen Blick, und ließ diesen über den brünetten und blonden Jungen neben ihr schweifen.

"Ich schätze mal, du bist als erster aufgewacht, hab' ich Recht?", ertönte da eine sanfte, jedoch misstrauisch und etwas erheblich klingende Stimme des Blonden Männchens. Der angesprochene nickte knapp als Antwort. Die Antwort schien dem Jungen zwar nicht zu genügen, jedoch gab er sich, die Augenbraunen zusammengezogen und den anderen verächtlich musternd, damit zufrieden.

Sie konnte sehen, wie der dritte im Bunde, der schüchtern wirkende, brünette Junge, den Mund öffnete um ebenfalls etwas zu sagen, jedoch wurde er von einem scharfen "Passt auf!" des hellbraunhaarigen Jungen unterbrochen, welcher den anderen unsanft nach hinten schubste, und diesen vor einem Angriff eines Schattens, welchen sie alle bis gerade eben nicht bemerkt hatten, rettete. Verteidigend hob das geflügelte Männchen das Schwert, während der Geschubste wackelig versuchte aufzustehen, und sie ihm zur Hilfe kam, und hoch zog. Zwar hatten die beiden anderen sie so weit es ging verteidigt, jedoch würde es nicht mehr lange dauern, bis auch sie erschöpft waren.

Wie als wären ihre Gedanken erhört worden, tauchte nun eine ganze Gruppe dieser Wesen an, und marschierten wie Krieger eines Königreiches auf sie zu. Die beiden Kämpfer warfen sich wissende Blicke zu, und wandten sich fast zu selben Zeit um und rannten auf sie zu. "Schnell, packt alles was ihr finden könnt und folgt uns!", schrie einer der beiden ihnen zu. Mit dem ersten Teil des Satzes, wurden die Waffen gemeint, welche unbenutzt im Gras lagen. Daher mussten die anderen beiden ihre Waffen haben. 

Schnell flitzte sie zusammen mit der Brünette dahin, welcher noch immer wackelig auf den Beinen war, was jedoch nachvollziehbar war. Dessen Unterleib war nämlich mit dem einer Kuh ersetzt worden, sodass er einem der Kreaturen die sie aus dem Geschichtsunterricht kannte, wie hießen sie gleich, Satyren?, glich, und deutlich merkbar nicht daran gewöhnt war, auf Hufen zu laufen. Während sie sich nun den silbernen Dolch im Gras schnappte, so schnappte sich ihr Gegenüber eine Axt mit violett glänzender Klinge, und beide rannten zurück, wo die anderen zwei auf sie gewartet und sich verteidigt hatten. Sobald das Quartett wieder zusammen war, flohen alle vier in den naheliegenden Wald, wo sie es schafften, ihre Verfolger kurzerhand abzuschütteln. An einem reißenden Fluss machten sie Halt, und jeder tat sein eigenes Ding. Sie aber, ließ sich endlich mal Zeit, die anderen genauer zu mustern.


Der erste der Gruppe schien ein kräftiger junger Mann mit honigblonden Haaren, welche sanft gewellt zu sein schienen, und ihm bis hin zum Kinn reichten, zu sein. Er war ziemlich groß im Vergleich zum Rest der Gruppe und besaß neben seinen außergewöhnlich blonden Haaren noch smaragdgrüne Augen, und schien sich in dunklen, jedoch edlen Kleidungsstücken gekleidet zu haben, sodass selbst die dunklere Jacke, wie ein prächtiger Mantel zu wirken schien. Man sah nicht viel außergewöhnliches an ihm, allerdings meinte sie, recht spitze Eckzähne gesehen zu haben.

Der zweite im Bunde war der dürre, kleinere Junge mit dem haselnussbraunem Haar. Gänzlich braun war es jedoch nicht, sondern besaß drei, jeweils gelb, schwarz und blau, gefärbte Strähnen. Er besaß meeresblaue Augen, welche einen intensiven Blauton vermittelten, allerdings waren seine schwarzen Pupillen schlitz-, beziehungsweise rautenförmig. Aus seinem leicht verwuschelten, braunem Haar ragten stolz, zwei schwarze Teufelshörner hervor, und auf seinem Rücken sprießten dämonisch aussehende Flügel, die Schuppen blutrot, die ledrige Flughaut schwarz wie Onyx. Seine Kleidung war ebenfalls edler, jedoch schienen seine Flügel ungebändigt aus seinem Rücken zu ragen, weshalb es einen komischen Eindruck hinterließ. Ein Teil seiner Kleidung hatte er sich jedoch sauber mit der Klinge seines Schwertes abgetrennt, im Wasser des Flusses nass getränkt und sich feinsäuberlich um seinen verkratzen Oberkörper gebunden.

Der letzte im Bunde des Männchen war ein ebenfalls kleinerer Junge, schokoladenbraune und leicht gewellte Haare. Zwei kleine, hellbraune Hörner ragten auf seinem Kopf in die Höhe, schienen jedoch keinen Dämon, sondern eine Kuh als Ursprung zu haben. Ebenso hingen seitlich seines Kopfes große, flauschig braune Kuhohren leicht nach unten, wobei an einem ein Ohrring mit grünem Edelstein hing. Ebenso wie er Hörner und Ohren einer Kuh besaß, waren seine Beine ebenfalls mit zwei, von braunem Fell überzogenen, Kuhbeinen ersetzt worden, und der dünne Schweif des Tieres, von welchem er die anderen Körperteile geerbt hatte, zuckte unruhig umher, was seine Nervosität vermittelte. Er trug eine Sweatjacke, welche eine hellgelb und hellbraun karierte Farbe hatte, während die Ärmel in einem olivgrünen Ton gehalten waren, und weißes Fell den Kragen und Ärmelenden der Kleidung schmückte. Darunter trug er eine orange-gelb gemusterte Tunika, wobei der Oberteil von der Sweatjacke verdeckt wurde.

Nun musterte sie ihr eigenes Spiegelbild in den reißenden Fängen des Flusses. Ihre hellblonden Haare waren in einem Dutt hochgesteckt und ihr Kopf wurde von einem silbernen Kranz geschmückt, ihre Augen jedoch behielten immer noch ihre natürliche, hellblaue, Farbe bei. Allerdings sprießten auch ihr nun ein paar wundervoller Flügel aus dem Rücken, welcher jedoch dem Ursprung einer Fee zu sein schienen, und in einem silbrig-blauen Ton strahlten. Außerdem trug sie ein wunderschönes, langes Kleid, in einem dunkelblauen Ton gehalten und passend dazu ebenfalls dunkelblaue Ballerinas. Außerdem besaß sie noch immer den wunderschönen Ring ihrer Mutter, der sich sanft an ihren Finger schmiegte.

Also das war wohl ihre neue, naja, Gruppe könnte man sagen. Keiner kannte den anderen, und auch die Namen der anderen waren ihr unbekannt. Sie verband nichts, außer dem Ereignis, dass sie ahnungslos hier, in einer scheinbar neuen Dimension, aufgewacht waren, und keinen Weg zurück kannten.

***

𝔖tumm saß der adlige Vampir auf einem warmen, sonnengebrannten Stein, und beobachtete misstrauisch, neugierig und stumm die anderen. Sein Blick war abwertend und verachtend, denn sie schienen alle...naiv. Ahnungslos. In einem gewissen Maße war er das zwar auch, doch die anderen schienen generell einen naiven Charakter zu besitzen, naja, außer vielleicht die Hellbraune Brünette, mit welchem er sich gegen diese...Schattenwesen geschlagen hatte. Er schien wenigstens ein bisschen Potenzial zu haben, und auch im Kampf schien er geschickt zu sein. Allerdings würde er ihn trotzdem leicht besiegen können, dachte er sich.

Die anderen...waren etwas anders. Die andere Brünette konnte kaum richtig laufen, und war den Weg hierher beinahe nur gestolpert, was sie ziemlich aufgehalten hatte, und auch in Zukunft würde dies ein Problem sein. Und das Mädchen...genau beurteilen konnte er sie nicht, denn sie hatte bisher kaum etwas gemacht, weshalb er sich nicht so recht einschätzen konnte. 

Er wandte den Blick ab, und erlaubte es sich, die Augen zu schließen, und seiner Umgebung zu lauschen. Er hatte das Gefühl, alles auf einmal wahrnehmen zu können. Das Rauschen des Flusses, das unruhige Scharren eines Fußpaares, das zusammenklingen eines Steines und einer Klinge, das sanfte Wehen des Windes und ein leises Rascheln im Gebüsch-

Ein Rascheln? Misstrauisch öffnete er die Augen, und setzte sich aufrecht hin. Es war ihm schon von Anfang an komisch vorgekommen, dass sie im Wald keinem Tier, keinem Insekt, nichts begegnet waren. Und generell, auch nichts hatten sie gehört. Es erschien ihm verdächtig. Wieso sollten denn jetzt auf einmal Tiere auftauchen? Wenn sie es vorhin schon nicht taten, dann würden sie es auch jetzt nicht tun, so war zumindest seine Logik. 

Er blickte sich um, und meinte einen schwarzen Schatten zwischen den Bäumen huschen zu sehen. Waren ihnen die Schatten etwa gefolgt!? Doch wieso hatten sie dann nicht schon längst angegriffen? Sein erster Eindruck war es, dass sie etwas unüberlegt handelten. Sie schienen nur verletzten und angreifen zu wollen, kümmerten sich weder darum ihre Schwachstellen zu schützen, noch auf Überraschungstaktiken, Abwarten oder Anschleichen. Eines war ihm klar, dies war weder ein Tier, noch einer dieser aggressiven Schattenwesen, und was auch immer es sein mochte, er würde es herausfinden.

Langsam stand er auf, und bewegte sich unauffällig auf einen Baum zu, wo er sich gespielt lässig gegen die Harte Rinde dessen lehnte. Und beobachtete seine Umgebung und musste feststellen, dass der Schatten öfters vorbeihuschte und es auch öfters raschelte. Es war also die ganze Zeit schon da gewesen, nur hatte es niemand bisher bemerkt, außer er. Wenn er sich jedoch genau umguckte, merkte er dass die pelzigen Ohren des Satyrs zuckten, als würden diese Geräusche wahrnehmen, und auch die andere Brünette hatte mit dem Schleifen der Schwertklinge aufgehört und blickte sich um. Vielleicht war er doch nicht der einzige, der das bemerkt hatte. Kurz dachte er darüber nach, die anderen anzusprechen, jedoch vergaß er den Gedanken genauso schnell wieder. Die anderen warn unfähig, und würden es bestimmt nur verschlimmern.

Also nahm er es selbst in die Hand. Seine Hand glitt kaum merkbar in seine Jackentasche, und klemmte sich um den Griff eines Gegenstandes. Er hatte auf der Flucht ein kleines Messer auf dem Waldboden gefunden, dass jemand verloren hatte, wie es schien, und hatte dies mitgenommen. Und nun, ergriff er die Chance, dieses zu benutzten. Er sah den Schatten, und so schnell wie dieser auch aufgetaucht war, warf er das Messer, welches sich nun in den Stamm eines Baumes, welcher etwas von ihm entfernt stand, bohrte, eine Haaresweite weg von dem Kapuzenüberzogenen Gesicht des Schattens. "Hey, komm' raus, wir haben dich schon längst gesehen!", schrie er der Person in einem gefährlichen Ton rüber. Und tatsächlich, langsam trat diese näher auf sie zu, bis sie schließlich den Schatten des Waldes entkommen war, und nun vor ihnen stand, die Aufmerksamkeit aller auf sich gezogen.


So, ich hoffe mal das Kapitel hat euch gefallen! ^^ Diesmal ist es etwas länger, mit gerundeten 3580 Wörtern, ich hoffe das wird die Zeit in der ich nichts hochgeladen habe ausgleichen, und etwas mehr Lesestoff als gewöhnlich schadet ja nie ;)

Ich freue mich auf euer Feedback, Tipps und Vermutungen, ihr dürft gerne raten welche Abschnitte aus wessen sich geschrieben sind und um wen sie sich handeln, und auch auf Rechtschreibfehler werde ich gern hingewiesen ^^


[ 𝐐𝐔𝐄𝐋𝐋𝐄𝐍 ]

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