Kapitel 2

Gwendolyn sah mich an. Und das lange. Und dann lachte sie los. Ich schaute sie verwirrt an. Wieso lachte sie jetzt? Also fragte ich: „Wieso lachst du?“ Sie lachte nur noch mehr.  Fünf Minuten später atmete sie tief ein und aus. „Tut mir leid. Aber du hast so etwas Unpassendes gesagt. Erst redest du über unsere Eltern und dann über Essen“ Sie lachte wieder. Ich merkte, dass dies nicht so der passende Zeitpunkt gewesen war: „Tut mir sehr leid. Es war etwas unpassend vormeliert. Könnte ich etwas zu Essen haben?“ Ich schaute mich im Raum um. Es war nur noch ein Mann hier. Merkwürdig, ich hatte nicht bemerkt, wie die anderen den Raum verlassen habe. Jetzt musste ich aber dringend den Namen des Mannes in Erfahrung bringen.  Also fragte ich direkt nach: „Ich würde gerne wissen, wie Sie heissen.“ Er nickte und sah mich dann an. „Oh ja, das habe ich ganz vergessen. Ich bin Falk de Villiers. Wie man sieht dein Onkel. Ich bin momentan der Grossmeister der Loge“ „Freut mich Mr. de Villiers…“, ich wollte weitersprechen, doch Mr. de Villiers unterbrach mich: „Nenn mich doch bitte Falk. Ich bin immerhin der Bruder deines Vaters“ Ich widersprach: „Aber…“ „Kein Aber!“, unterbrach Mr. de Villiers, ich meinte natürlich Falk, mich wieder. „In Ordnung. Falk. Aber wie kannst du mein Onkel sein? Vater hat nie etwas von dir erwähnt.“ „Ja, das liegt daran, dass wir nicht das beste Verhältnis zueinander haben. Aber jetzt sag. Wie geht es ihn?“ „Habe ich das nicht eben beantwortet? Es geht meinen Eltern wunderbar! Aber kriege ich jetzt etwas zu essen?“, fragte ich ungeduldig. Doch ich bemerkte den Fehler sofort und entschuldigte mich sofort. Gwendolyn lachte und sagte: „Du musst dich nicht für alles entschuldigen. Wir leben im 2011. Da macht man das nicht mehr. Du musst dringend moderner werden. Aber jetzt komm. Wir gehen zu mir nach Hause und essen dort etwas. Vorher, als ich abgeholt wurde, hat meine Familie etwas gegessen. Es hat bestimmt noch etwas übrig.“ Gwendolyn winkte Falk. Ich tat es ihr gleich. Sie meinte ja, ich solle moderner werden. Ich wusste zwar nicht, ob nur Gwendolyn es so machte oder andere auch. Aber egal. Wir traten mit Gideon aus dem Raum. Die beiden liefen voraus. Es ging vorbei an der älteren Frau. Sie lächelte freundlich, bevor sie sich wieder etwas zuwendete, was vor ihr auf dem Tisch stand. Gwendolyn beugte sich zu mir und flüsterte: „Dieses Ding ist ein Computer.“ Als könnte sie Gedanken lesen. Ich nickte. Wir gingen zur Türe raus. Gideon ging zu einem Gefährt, dass mich vage an ein Automobil erinnerte. „Was ist denn das?“, fragte ich und deutete auf dieses Gefährt. „Ein Auto“, meinte Gwendolyn. Ich schüttelte den Kopf: „Die sehen ganz anders aus.“ Gideon hielt mir dreissig Sekunden später sein komisches „Handy“ vor die Nase. „ Bei dir haben die so ausgesehen, oder?“ „Ja“, antwortete ich. „Heute sehen die so aus“, erwiderte Gideon.  Ich nickte langsam. Sie hatte Recht. Ich musste dringend moderner werden. Aber wie ging das? Wie wurde man moderner? Gwendolyn musste mir unbedingt dabei helfen. Und ich half ihr, sich im 20. Jahrhundert richtig zu benehmen.  Aber zuerst war ich dran. Wir stiegen also in das Auto (man nannte das anscheinend nur noch so) und fuhren los. Im Auto sass ich neben Gwendolyn und Gideon sass mir gegenüber. „Selfie“, rief Gwendolyn und holte ihr Handy heraus. Ja endlich! Ich wusste, wie es hiess! Aber was war ein Selfie? Diese Frage stellte auch sogleich. Gwendolyn erklärte es mir relativ kompliziert. Ich wiederholte das von ihr Gesagte: „Ein Selfie ist ein Foto von sich. Und man kann das mit einem Handy oder einem Fotoapparat machen. Beim Handy mit der Innenkamera.“ Problem war nur, dass ich nicht wusste was eine Innenkamera war. Aber egal. Gideon kam zu uns herüber, setzte sich neben  Gwendolyn und nahm sie in den Arm. Ich lächelte und schon erschien ein Bild von uns auf dem Handy. „Super“, hauchte ich und schaute mir das Bild genauer an. Es war mega schnell gemacht worden. 
**Zeitsprung 20 Minuten später**

Endlich hielt das Auto. Ich stieg aus und blickte zu dem Haus hoch, vordem wir standen. Es sah so aus, wie als würde es aus meiner Zeit kommen. Toll. Wir betraten das Haus ohne Gideon. Er hatte sich vorher verabschiedet. Gwendolyn hatte ihn geküsst! Bei uns wäre das niemandem in den Sinn gekommen. Ein Mädchen rannte auf uns zu. Als sie uns beide sah, stoppt sie: „Wer bist du?“ „Ich bin Eleanor“, antwortete ich. „Eleanor? Da ist mir zu kompliziert. Ich werde dich Lea nennen“, meinte sie. „Nein, ich heisse Eleanor“, wiederholte ich. „Lea, Gwenny es gibt Essen“, sagte sie und ignorierte mich. „Caroline geh schon mal vor. Eleanor und ich müssen noch kurz etwas für Eleanor heraussuchen. Sagst du Lady Arista, dass wir bald kommen?“, fragte Gwendolyn und beugte sich zu dem Mädchen, anscheinend Caroline, herunter. Die nickte und rannte davon. Gwendolyn  führte mich die Treppe hinauf. Überall hingen Bilder. In ihrem Zimmer musste ich mich auch genau umschauen. Es sah ganz anders aus. Überall entdeckte ich Bilder von Gwendolyn und einem Mädchen, Gwendolyn und Gideon, ihrer Familie und ich sah sogar ein Bild von Mutter und Vater. Gwendolyn war währenddessen zu ihrem Schrank gelaufen und hatte mir ein paar Kleidungsstücke rausgegeben. Ich zog sie an und betrachtete mich im Spiegel. Ich trug eine Hose. Es fühlte sich auch gar komisch an. „Was ist das?“, fragte ich und deutete auf das Kleidungsstück an meinem Oberkörper. „Ein Kapuzenpulli“ „Und das?“, fragte ich und deutete auf meine Füsse. „Schwarze Sneaker. Ich habe mir gedacht, du kannst noch nicht zu gewagte Sachen anziehen. Ist zwar etwas langweilig, aber geht. Komm, es gibt bald Essen.“ Wir liefen miteinander herunter. Caroline war schon im Esszimmer, was wir auch betraten. Sie staunte nicht schlecht, als sie meine Kleidung sah: „Jetzt siehst du voll aus wie Gwenny“, meinte sie. Ich musste mich noch an diese Sprache gewönnen. Eine ältere Dame betrat den Raum. „Guten Abend. Du  bist?“, fragte sie mich. „Eleanor Bernhard“, stellte ich mich vor. „Lucys Tochter also“, meinte sie weiter. Ich nickte. „Ich bin Lady Arista. Deine Urgrossmutter“, stellte sie sich auch mir vor und reichte mir die Hand. Ich reichte sie ihr zurück und war begeistert. Wieso konnten nicht alle Menschen so sprechen wie sie?
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Erstmal sorry, dass so lange nichts kam. Aber ich habe mich vor knapp zwei Wochen im Training am Finger verletzt und letzte Woche hatten wir 6 Tests.
Ich hoffe es hat euch gefallen. Wenn es euch gefallen hat, würde ich mich sehr über ein Sternchen oder ein Kommentar freuen.

*mara*

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