Kapitel 21
"Ihr... ihr seid euch da sicher?", fragte Sam vorsichtig. "Ihr wisst-"
"-Hey, IHR habt uns geholt!", entrüstete sich Lea. "Willst du uns jetzt wieder überreden, doch nach Hause zu gehen?"
"Glaubt ihr denn, es ist uns leicht gefallen? Wir haben uns auch Schöneres vorgestellt, als ein Jahr lang eine Gruppe nerviger Jugendlicher zu unterrichten!", fauchte Thranduil genervt zurück.
"Leute, es ist ungefähr drei Uhr morgens und ich habe absolut keine Lust, das jetzt zu diskutieren!", warf Adelina halb genervt, halb besänftigend ein.
Ich sah unsere Lehrer scharf an. "Ihr habt aber nicht vor, uns an einem Sonntag früh aus dem Bett zu werfen, oder?"
Gandalf hob besänftigend die Hände. "Ihr könnt aufstehen, wann ihr wollt."
"Das Frühstück ist um zehn aber weg", murmelte Sam. Kilian zuckte die Schultern.
"Das könnten wir schaffen."
"Ich glaube nicht, dass ich schlafen kann", sagte Saskia und ließ ihren Blick zwischen der Stelle, an der Elladan gelegen hatte und der, an der Loki verschwunden war, hin-und herschweifen. Sam allerdings meinte, er würde uns allen einen Tee machen, mit dem wir durchschlafen könnten. Zutiefst dankbar machten wir uns mit ihm auf den Weg in die Küche.
***
"Nein!! Neinneineinnein! Geh weg!!" Mit diesen Worten, die durch den ganzen Raum schallten, wachte ich auf.
"Was ist denn los?" Die verschlafenen Stimmen der anderen zeigten, dass alle gerade erst aufgewacht waren. Ich zwang mich, die Augen zu öffnen. Mir schräg gegenüber saß Laura aufrecht im Bett, die Arme um die Knie geschlungen und mit einem Ausdruck im Gesicht, der irgendetwas zwischen Belustigung, Schock und purer Verwirrung aussagte.
"Was hast du denn geträumt?", wollte Mira wissen. Sie lehnte sich gespannt etwas vor, damit sie Laura besser sehen konnte. "Von den Orks?"
"Das hatte damit gar nichts zu tun!" Mir kam es vor, als wollte sie sich vor einer Antwort drücken.
"Aber was denn sonst?", hakte Saskia nach. "Du kannst es uns doch erzählen, das hätte nach so einem Tag jedem passieren können!"
Erst jetzt fiel mir wieder ein, was gestern passiert war. Der Ausflug ins Auenland. Die Rückreise. Die Orks, die uns überfallen hatten. Das Geständnis unserer Lehrer. Unsere Diskussionen. Elladan. Loki. Ein Wunder, dass nur eine von uns Albträume hatte.
"Es hatte gar nichts mit gestern zu tun, okay?", stellte Laura klar. "Was weiß ich, was mein Unterbewusstsein mir DAMIT sagen wollte. Ihr wisst doch noch, was unsere Französischlehrerin immer gesagt hat, wenn wir eine neue Grammatik gemacht haben?"
"Dass wir die Abschlussprüfung nicht bestehen, wenn wir die neuen Sachen nicht genau JETZT lernen? Weil wir dann danach auch nichts mehr verstehen?", fragte Carina nicht besonders begeistert nach.
"Auch. Und dann hat sie immer behauptet, wenn sie nachts um drei Uhr bei uns anrufen würde, müssten wir ihr das in- und auswendig vorsagen können." Lea fing an zu lachen.
"Du hast nicht im Ernst in Mittelerde von Französich geträumt?"
"Wäre nie meine erste Wahl, glaub mir!", gab Laura zurück. "Ihr kennt doch diese Träume, in denen sich alles total real anfühlt? Ich hab geträumt, ich würde von einem klingelnden Telefon aufwachen. Auf der Uhr stand 3:10, ich bin noch im Halbschlaf rangegangen. Und dann war da unsere Französischlehrerin dran!"
"Oh je." Johanna schüttelte mitleidig den Kopf. Sie konnte das Fach wirklich nicht leiden. "Was hat sie denn gefragt?"
"Nichts! Sie sagte, sie wüsste genau, was wir hier machen. Dass das alles uns doch nichts für die Abschlussprüfung bringt und wir gefälligst jeden Tag zusätzlich Französisch wiederholen sollen, weil kein Unterricht noch lange nicht heißt, dass wir alles vergessen dürfen."
"Das war so klar!", murmelte Johanna. "Nicht mal hier hab ich Ruhe."
Adelina ließ sich zurück in ihr Bett fallen und versuchte, ein Grinsen zu verstecken. "Leute, sie wird schon nicht hergeflogen kommen, um uns zu kontrollieren! Círdan würde sie doch gar nicht lassen! Außerdem würde sogar sie verstehen, dass wir hier ein bisschen etwas Wichtigeres zu tun haben!"
"Wo warst du die letzten Jahre?" Jenni sah sie entsetzt an. "Die würde uns auf dem Schlachtfeld noch Verben konjugieren lassen!"
"Lasst uns doch von etwas anderem reden!", beschwichtigte Lea. "Ade hat Recht, wir sollten uns nicht ablenken lassen!"
"Was machen wir denn heute?", wollte Tonja wissen. "Kampftechniken trainieren?" Sie hatte es eher als Witz gemeint, aber einige schienen ernsthaft darüber nachzudenken.
"Kommt schon, es ist Wochenende!", warf ich leise ein. "Heben wir uns die Lernerei doch für den Unterricht auf."
"Aber wir können auch nicht einfach so tun, als wäre der ganze Tag gestern nicht gewesen!", entrüstete sich Cara.
Adelina schien zu merken, dass Weiterschlafen endgültig keinen Sinn mehr hatte und setzte sich auf. "Gandalf hatte doch diese Karte, oder? Wie wäre es, wir schauen uns die ganzen Orte mit den Angriffen erst einmal an?"
Niemand hatte etwas einzuwenden. "Lasst uns doch erst einmal frühstücken und das mit den Jungs besprechen!", schlug Ebru vor.
Sofort hatte Johanna ein mörderisches Funkeln in den Augen. "Kaffee, mein Schatz!", zischte sie so leise, dass nur wenige sie verstehen konnten. Wir lachten. Wollte Loki sie foltern, er müsste sie nur auf kalten Kaffeeentzug schicken...
Der Wecker sagte uns, dass es ziemlich genau zehn Uhr war und ohne Eile zogen wir uns um. Als wir unten ankamen, waren die Jungs überraschenderweise bereits wach. Lehrer konnten wir keine sehen.
"Was wollen wir denn heute machen?", fragte Philipp wie bestellt.
"Wir dachten, vielleicht können wir uns ja einmal eine Karte von Mittelerde ausleihen, damit wir überhaupt wissen, worüber alle reden. Vielleicht erzählen sie uns auch, wo die Angriffe und vor allem die Überfälle stattgefunden haben, dann können wir vielleicht sagen, wie lange wir noch haben!", erzählte Lena.
Kilian nickte. "Danke, Sherlock!"
"Mach einen besseren Vorschlag!" Laura warf Kilian über ihr Frühstück einen auffordernden Blick zu. Mein Bruder verteidigte sich sofort.
"Ich sage ja nicht, dass das eine schlechte Idee ist! Danach könnten wir ja auch schon einmal ein bisschen das Kämpfen üben, oder? Ich meine, Unterricht schön und gut, aber sie könnten genauso gut morgen angreifen. Wir müssen ja nicht gleich mit den echten Waffen kämpfen!", fügte er mit genervtem Blick noch hinzu, als er das deutliche Widerstreben der anderen sah.
"Ist doch eine gute Idee!", freute sich Ben. "Wir haben doch morgen schon Schwertkampf! Wenn wir heute schon ein bisschen üben, können wir umso schneller richtig loslegen!"
Die meisten Mädchen waren nicht seiner Meinung, Philipp und Nico hielten es aber ebenfalls für eine gute Idee.
"Passt auf", begann Marina diplomatisch wie immer. "Wieso sehen wir uns nicht alle einfach die Karte an und teilen uns dann auf? Wir müssen ja nicht immer alle dasselbe machen!"
Wir sahen uns an. Marinas Idee war so logisch, dass es fast peinlich war, daran nicht eher gedacht zu haben. Wir waren nicht unbedingt alle die besten Freunde, eine normale Klasse eben, aber hier hatten wir bis jetzt alles zusammen gemacht.
***
Nachdem wir gefrühstückt hatten, verzogen wir uns wieder in unsere Zimmer. Gandalf und Elrond waren heute morgen nicht aufzufinden gewesen, Aragorn meinte aber, sie würden bald zurückkommen. Laut Legolas wollten sie wohl noch einmal zu dem Ort, an dem wir gestern angegriffen worden waren. Den Sinn dahinter sahen wir irgendwie alle nicht, aber hey, das waren immerhin die beiden kryptischsten Personen in ganz Mittelerde... was konnte man da erwarten?
Die Jungs gesellten sich nach einer Viertelstunde ebenfalls zu uns. Kilian ignorierte meinen warnenden Blick, ließ sich auf mein Bett fallen und schlug sein Buch auf. Ich hatte keine Lust auf Diskussionen, also ignorierte ich ihn einfach. Der Vormittag bestand bei uns allen entweder aus lesen, quatschen oder Musik hören. Saskia und Mira hatten sich eines von Lauras Heften geschnappt und sich mit ein paar Stiften etwas abseits vor der Tür niedergelassen. Inzwischen hatte Laura es auch endlich bemerkt.
"Was macht ihr mit meinem Heft?", klagte sie und starrte die beiden an. Saskia stand grinsend von ihrem Stuhl auf und reichte Laura ihr Heft.
"Wieso habt ihr da drauf unterschrieben?", fragte Laura leicht fassungslos. Saskia zuckte mit den Schultern. "Langeweile?"
Im selben Moment kam Gandalf durch die Tür. Er sah belustigt auf die Szene vor ihm.
"Hallo? In ein paar Jahren sind die Millionen wert!", kam es unbeeindruckt von Mira. "So lange kannst du den hier ja haben!" meinte sie an Gandalf gewandt und stand auf, bevor sie sich auf ihr Bett setzte. Der Blick des Zauberers war unbezahlbar. Da er nicht wusste was er sonst tun sollte, setzte er sich.
"Was habt ihr heute denn vor?" Wir erzählten ihm, was wir bereits heute früh besprochen hatten. Er freute sich, dass wir unsere Worte gestern ernst gemeint hatten. Darauf erwiderten wir nichts. Niemand von uns wollte sich jetzt schon vorstellen, worauf das alles hinauslaufen würde.
"Natürlich kann ich euch die Karte zeigen", meinte er und stand auf. "Vielleicht sollten wir uns in der Bibliothek treffen..."
"Wenn du uns sagst, wo die ist!" Ben stand auf und Gandalf tat es ihm gleich. "Legolas ist unten bei Sam, er soll euch hinführen.", riet er uns. "Ich muss noch kurz etwas erledigen, dann komme ich nach."
Er schenkte uns noch ein kurzes Lächeln und verschwand mit wehendem Umhang. Johanna schlug seufzend ihr Buch zu und sah sich um. "Let's go!"
"Was liest du da!?", fragte Carina gespielt panisch. "Ist das giftig?"
"Ich bin gegen Franz allergisch, nicht Englisch!", stellte Johanna klar. "Harry Potter and the Philosopher's stone!"
"Echt? Darf ich mir den mal ausleihen?", fragte ich nach. Johanna grinste. "Klar, aber dieses Englisch ist furchtbar! Ich verstehe circa jedes zweite Wort nicht!"
"Eine Runde Mitleid!", orderte Jenni an. Nach einem kollektiven "Ooooh" der einen Hälfte der Klasse und einem genervten Seufzen der anderen konnten wir auch endlich los.
Bin ich die Einzige, die sich bei G-Dragon von Big Bang im Video von Fantastic Baby irgendwie an Thranduil erinnert fühlt? Man beachte die Haare XD
Heute mal ein ultrakurzes Kapitel... ich wollte hauptsächlich klarstellen, dass ich noch lebe. Tut mir leid, dass wieder länger nichts kam, aber ich hatte irgendwie zu viel zu tun und wenn ich dann doch mal Zeit hatte, haben die Ideen gefehlt... Danke jedenfalls an alle, die sich diese Geschichte trotz der unregelmäßigen Updates immer noch antun... Hab euch lieb :)
Das Lied oben ist das erste Musikvideo aus dem neuen Album von BTS. WAHNSINN!!!!!! Dieses Lied wird irgendwie einfach immer besser, je öfter man es sich anhört... Soll ich was zu der Szene mit Jin sagen? Died a hundred times... Jungs, hört auf mich umzubringen! Sogar meine Mutter musste zugeben, dass es sich gar nicht so schlecht anhört XD
Auch wenn ihr die Videos bis jetzt ignoriert habt, bitte seht bzw. hört euch das Video hier zumindest einmal an! *unwiderstehlicher Hundeblick*
Und da das hier die erste FanFiction ist, bei der ich das lesermäßig machen kann: Es würde mich wahnsinnig interessieren, wer sich das Gefasel hier unten durchliest. Ich bitte jetzt einfach mal alle, die sich bis hierher durchgekämpft haben, #TilTheEnd in die Kommis zu schreiben. Würde mich mal interessieren. Danke im Voraus,
Nauriel
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