6. Türchen - 6.12.1814

Aufgrund der Kleiderschicht die ich anhabe, kann ich meine Arme so gut wie gar nicht mehr heben, durch die Handschuhe kann ich nichts mehr greifen, die dicken Winterschuhe hängen wie Klötze an meinen Beinen und der Hut, zu dem ich mich nur durch den eisigen Wind überwinden konnte, rutscht mir permanent über die Augen. "Und du bist sicher, dass du warm genug angezogen bist?", fragt Friedrich besorgt, neben dem ich momentan herlaufe, oder es zumindest versuche. Ich befürchte dabei nicht sehr elegant auszusehen, was mir der Lachanfall der Lansbury Schwestern bestätigt hat, als ich das Foyer durchquerte. "Ich bin mir sogar sehr sicher", nuschele ich in die Decke, die um meinen Hals und meine Schultern gewickelt ist. Nach guten zehn Minuten Laufzeit, quer über das Anwesen, meint Friedrich das es doch noch schöner wäre, wenn ich die Überraschung nicht gleich sehen würde. Also schließe ich brav meine Augen und werde weitergeführt. Stolpernderweise kommen wir nach ein paar weiteren Minuten an unserem Ziel an oder zumindest bleibt Friedrich stehen. "So, du kannst die Augen jetzt aufmachen", sagt mein Begleiter ziemlich aufgeregt. Ich tue wie mir geheißen und sehe eine Pferdekutsche: dunkles Holz, rot gepolsterte Sitzbank und zwei Rappen vorgespannt. Auf dem Kutschbock sitzt der Kutscher, dessen Namen ich mir nicht merken kann. "Ich hoffe du bist wirklich warm angezogen, der Wind ist nämlich sehr kalt und während wir fahren wird es ja noch kälter-" "Ich werde es überstehen", unterbreche ich den wirklich überaus um mich besorgten Friedrich schmunzelnd. "Gut, wenn du meinst", er wirft mir noch einen zweifelnden Blick zu, "Also, los gehts!" Wir steigen in die Kutsche und fahren los. Runter vom Lansbury Anwesen, auf schmalen Wegen, zwischen Feldern, über Hügel und die Winterluft weht uns um die Nase.


(@ElaineTroy -> das verträgt doch einen 3. Teil, oder?)

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top