2. Türchen - 2.12.1814
Glatteis
Ein Huhn trippelt etwas zu unvorsichtig aus dem Stall und rutscht aus. Weitere Hühner folgen und sie alle können sich auf Grund des Glatteises nicht auf den Füßen halten. Die Zwillinge Winston und William lachen die armen Tiere, die gar nicht so richtig wissen, wie ihnen geschieht, schon die ganze Zeit aus und auch ich kann mich, nachdem ein Huhn einmal quer durch das Gehege gerutscht ist, nicht mehr beherrschen und breche in lautes Gelächter aus. "Vielleicht sollten wir, anstatt den Stall zu dämmen, Hühner-Schlittschuhe herstellen?", fragt Friedrich grinsend der sich gerade mit dem Stallburschen unterhält. "Unbedingt!", antworte ich immer noch lachend. Die Vorstellung von Schlittschuh-laufenden Hühner ist aber auch zu lustig. "Wir müssen zum Essen!", ruft William. Seit er eine ausgemusterte Taschenuhr wieder zum laufen gebracht hat, ist er schlimmer als jeder Wecker. Ich schlendere zu Friedrich und hacke mich bei ihm unter: "Wir wollen doch nicht das Anzünden der ersten Kerze verpassen, oder?" Vorsichtig laufen wir in Richtung Wohnhaus, zwar sollte der Sandweg nicht allzu glatt sein, aber man konnte bei den Temperaturen nicht vorsichtig genug sein. Gedankenverloren schlendere ich daher. "Pass auf! Da ist eine gefrorene-", warnt Friedrich mich noch, bevor ich mein Gleichgewicht verliere und ihm direkt in die Arme falle. "Pfütze", beende ich seinen Satz verlegen und bemühe mich wieder auf meine eigenen Füße zu kommen. Es ist zwar nicht so, dass es mir missfällt in Friedrichs Armen zu liegen, aber eventuell etwas unangemessen. "Danke fürs Auffangen." "Stets zur Stelle." Und wir gehen weiter, diesmal noch etwas langsamer.
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