Siebenundzwanzig

Bela Anderson

Wieder blieb ich auf ihr liegen, allerdings dauerte das nicht lange an. „Fuck!“ schrie Calla auf. Ich hob meinen Kopf von ihrer Brust und sah sie fragend an. „Was ist los?“ fragte ich besorgt. „Ich hab die Pille vergessen!“ meinte sie und ich seufzte, denn auf ein Kondom hatten wir verzichtet. „Kleines“ seufzte ich und strich ihr über eine gerötete Stelle an der Seite. „Ich hole dir nachher die Pille danach, okay?“ Sie war über sich selbst verärgert, doch das brauchte sie nicht, schließlich passiert das mal. „Ja, gut.“ meinte sie und seufzte genervt auf. „Ach Calla, das passiert, ist doch jetzt nicht so schlimm! Außerdem wären unsere Kinder hübsche Kinder!“

Sie musterte mich verwirrt. „Möchtest du denn Kinder?“ fragte sie und nun sah ich sie irritiert an. Dachte sie gerade daran, schwanger zu werden? „Kleines, ich bin älter als du und habe mich schon öfter mit dem Thema befasst. Ja, ich möchte Kinder, oder zumindest eins, aber das muss nicht jetzt kommen! Du bist noch so jung und hast noch genügend Zeit, lass uns nichts überstürzen!“ sprach ich und küsste sie. „Ich bin nicht unbedingt der Kindertyp, weißt du? Ich komme mit kleinen Kindern klar, aber die sind manchmal so anstrengend. Klar, irgendwann möchte ich auch mal Mutter werden, aber jetzt definitiv nicht!“ Innerlich seufzte ich. Calla wäre eine wundervolle Mutter, ganz bestimmt.

„Muss ich da irgendetwas beachten?“ fragte ich die Frau in der Apotheke. Sie erklärte mir kurz alles Wichtige, doch ich hatte das Gefühl, dass sie mich nicht leiden konnte. Es war mir jedoch egal und so verlies ich den Laden schnell wieder. Ich fuhr wieder nach Hause und sofort stürzte sich Calla auf die Pille. „Du bist ein Schatz!“ sprach sie und gab mir einen Kuss auf die Wange, bevor sie nach einem Glas Wasser lief. „Ich weiß!“ rief ich ihr hinterher und stellte die Erdbeeren in den Kühlschrank, die Schokolade daneben. Sie nahm die Tablette und war wieder so glücklich, wie zuvor. „Danke!“ murmelte sie gegen meine Lippen und küsste mich.

„Du weißt, was das bedeutet, oder?“ fragte sie und schmunzelte. Ich dachte kurz nach und runzelte dann die Stirn. „Zwei Wochen Kondom!“ erklärte sie und lief ins Bad. Ich seufzte und folgte ihr. „Du machst Scherze, oder?“ fragte ich. Sie zog sich aus und schüttelte den Kopf. „Da muss ich dich enttäuschen, Tiger! Hast du dich in der Apotheke nicht informiert?“ hakte sie nach und musterte die rötlichen Stellen der Gerte auf ihrem Körper. „Doch, aber das hat sie nicht gesagt.“ seufzte ich und zog mir das Shirt über den Kopf. „Ach komm, das sind nur zwei Wochenenden!“ meinte sie und stieg in die Dusche. „Ja, aber viel zu viel Zeit, all die schönen Sachen zu machen!“

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„Warum kommt der Anderson nochmal mit?“ fragte Sophia leise. „Weil er sowas wie mein Mentor ist. Ich hab dir doch gesagt, dass er mir schon beim schreiben geholfen hat! Außerdem kennt er sich mit der Presse und Interviews aus und hat mir seine Hilfe angeboten.“ erklärte Calla und kam schmunzelnd auf mich zu. Ich verabschiedete mich von meiner Mutter am Telefon und legte auf. „Miss Spinks! Bereit für Berlin?“ fragte ich und nickte Sophia kurz zu. „Jap!“ gab sie kurz von sich und verabschiedete sich von Sophia. „Setz dich, ich mach das schon!“ meinte ich und nahm ihr den Rucksack und die Laptoptasche ab. Ich verstaute alles im Kofferraum und setzte mich dann ans Steuer.

„Denkst du, sie werden Fragen stellen?“ hakte sie nach und schaltete am Radio um. „Die Reporter? Natürlich!“ antwortete ich und fuhr langsam vom Parkplatz. „Nein, ich meine die anderen, die Schüler!“ meinte sie und sah aus dem Fenster. Es war gerade Frühstückspause und so war der Schulhof recht gefüllt und alle starten uns an. „Ich meine, du bist jetzt offiziell mein Mentor und ich eine Autorin! Die meisten wissen gar nichts davon und wenn die uns jetzt hier zusammen im Auto sehen... Es ist ja schon ein Wunder, dass unser Schulleiter das hier erlaubt!“ Ich schmunzelte und legte meine Hand auf ihren Oberschenkel.

„Zerbrich dir nicht den Kopf! Es weiß niemand und solange die Presse nichts weiß, ist alles gut! Calla, du hast nur noch ein viertel Jahr Schule und wenn deine Prüfungen durch sind, ist alles legal! Außerdem habe ich dich zu keiner Zeit zu etwas gezwungen und du warst über achtzehn! Und ich habe dich wie alle anderen Schüler behandelt und dir keine Lösungen oder bessere Noten gegeben!“ sprach ich und fuhr auf die Autobahn. „Du hast ja recht!“ meinte sie und kuschelte sich in den warmen Sitz. „Wir fahren zwei Stunden, lehn dich ruhig zurück und entspann dich, du brauchst deine Kräfte noch!“ erklärte ich und lächelte sie kurz an.

„Achso, wenn du mich heute Abend nach Hause bringst, musst du übrigens mit rein und bei uns essen.“ Ich sah sie irritiert an. „Warum das?“ hakte ich nach. „Weil ich ein Buch geschrieben habe und du mir geholfen hast, schon vergessen?“ fragte sie. „Außerdem findet meine Mutter dich attraktiv!“ erklärte sie und so kam ich an der Ampel schneller zum stehen, als ich wollte. „Nochmal langsam bitte!“ sprach ich und sah sie irritiert an. „Fahr weiter, es ist grün!“ meinte sie und schmunzelte, während ich wieder auf die Straße sah. „Meine Mutter und Matthias machen eine Beziehungspause. Die gehen sich aus dem Weg und naja, da läuft halt nichts. Oskar hat seine Freundin verloren und Julius wahrscheinlich auch bald.“ „Tut mir leid, Calla, ich hatte zu viel auf Arbeit zu tun und...“ begann ich, doch dann spürte ich ihre Hand auf meinem Oberschenkel und ihr Lächeln. „Ich weiß doch, dass du nicht viel Zeit hast, Tiger! Alles gut! Und jetzt, wo du ein Promi bist, wird es auch nicht besser!“ erklärte sie und erinnerte mich schmerzhaft an mein spontanes Meeting mit Mr. Yokasu. „Noch ist es nicht raus! Und da wir erstmal bei dem Wettbewerb sind, wird mich so schnell auch niemand ansprechen!“

Ich seufzte und bog in die Straße ein, in der die Schule stehen musste. „Also, Mr. Anderson, ich freue mich, jemand kompetentes und ausdrucksstarkes an meiner Seite zu haben!“ „Ich trage meine Mutter immer bei mir!“ erklärte sie weiter und spielte an einem Armband. „Und ich dachte schon, du meinst mich!“ sprach ich und tat auf beleidigt. Calla griff nach ihrem Ring, den sie von mir hatte und schmunzelte. „Wer sagt, dass ich nicht euch beide meine?“ fragte sie und musterte mich. Ich sah die Schule und fuhr auf den riesigen Parkplatz rechts daneben. „Bela, ich liebe dich!“ Wir hatten gehalten und da ich relativ versteckt geparkt hatte, konnte ich mein Kleines Mädchen auch problemlos küssen. Sie stieg hungrig mit in den Kuss ein, doch ich löste mich ganz langsam von ihr. „Ich dich auch, Calantha!“

Die Buchvostellung war schnell vorbei und auch die Gewinner der anderen Schulen hatten teilweise interessante Werke geschrieben. Calla war neben zwei anderen Autoren die einzige, die einen Buchvertrag hatte und ich war stolz wie nie zuvor. Die Buchvorstellung war eigentlich uninteressant, es ging vielmehr um die Interviews danach, denn das war es, wovor Calla Angst hatte. Wir lebten eine Lüge nach außen hin und so hatte auch ich meine Zweifel, ob alles glatt laufen würde, doch Calla konnte wirklich gut schauspielern und lügen. Bei den anderen Jungautoren kam meist der Direktor oder ein Familienmitglied nach vorn, doch ich war weder das eine, noch das andere, offiziell.

„Wird schon schief gehen!“ murmelte Calla und erhob sich. Ich drückte unauffällig ihre Hand und schmunzelte. „Du weißt, ich bin immer neben dir!“ flüsterte ich. Wir setzten uns nach vorn und so dauerte es noch einen Augenblick, doch die Journalisten musterten uns schon gierig. „Sind Sie bereit?“ fragte eine rothaarige Frau. Ich sah zu Calla und munterte sie mit einem Schmunzeln auf. Sie nickte und holte noch einmal tief Luft. „Miss Spinks, Sie haben einen Buchvertrag unterschrieben, wie kam es dazu?“ fragte der erste und Calla gab eine sachliche, aber freundliche Antwort.

„Woher kam diese Idee, einen Erotikroman zu schreiben? Immerhin sind Sie erst achtzehn!“ fragte ein junger Mann, der noch recht kritisch zu ihrem Werk stand. „Bei dem Schreibwettbewerb an unserer Schule hatten wir Lehrer das Thema Liebe in Verknüpfung mit Schmerz und Leid. Miss Spinks hat das Thema in einer sadomasochistischen Beziehung aufgegriffen und damit die Liebe und Ekstase als Folge von körperlichen Schmerzen beschrieben.“ gab ich stolz von mir und nachdem Calla noch etwas hinzugefügt hatte, schien der junge Journalist langsam überzeugter. Die zehn Minuten, die die Journalisten für uns hatten, neigten sich dem Ende zu und jeder wollte noch etwas fragen, doch so gut Calla es auch meisterte, war ihr die ganze Situation noch befremdlich.

„Wer ist Ihre Inspiration?“ fragte eine etwas ältere Frau, die sich noch schnell dazwischenquetscht hatte. Calla wollte schon aufstehen, doch so setzte sie sich wieder richtig hin und unterdrückte den Drang, zu mir zu sehen. „Eine wunderbare Person, die mir schon so einiges gezeigt hat und wahrscheinlich die wichtigste Person in meinem Leben ist! Ohne diese Person wäre ich heute nicht hier!“ erklärte sie glücklich und drehte ihren Ring. Ein lauter Applaus strich durch den Saal und so standen wir auf. „Schön gesagt!“ flüsterte ich ihr ins Ohr und so nickte sie dankend.

Wir wurden knapp eine halbe Stunde später von den Gastgebern verabschiedet und wollten gerade zum Auto gehen, als uns zwei Reporter hinterher liefen. „Mr. Anderson!“ rief der eine und so beschleunigte ich meinen Schritt etwas. „Mr. Anderson! Stimmt es, dass Sie der Sohn von Eleonora Lienor sind?“ fragte er und hielt mir sein Mikrofon hin. „Finden Sie es nicht etwas frech so aufdringlich zu sein?“ begann Calla auf einmal und blieb stehen. „Mr. Anderson war so freundlich, mich hierher zu begleiten und als Dank, dass er Ihre Fragen zum Thema beantwortet hat, drängen Sie sich hier auf? Stellen Sie einen Antrag auf ein Interview und warten Sie, bis er sich meldet, ansonsten ist es kein Wunder, dass Ihr Journalisten so einen schlechten Ruf habt!“ erklärte sie und drehte sich wieder um. Ich lief neben ihr zum Auto und stieg ein. Wortlos fuhr ich durch die Stadt und blieb irgendwann im Stau stehen. „Danke!“ sprach ich und sah zu ihr. „Wofür?“ fragte Calla, doch sie wusste genau, was ich meinte. „Kleines, du bist wunderbar! Du hast diesen Tag sowas von gemeistert! Wenn ich könnte, würde ich dich zur Präsidentin wählen!“ erklärte ich und griff nach ihrer Hand. „Das brauchst du nicht, Tiger. Ich bin doch auch so deine Königin!“ meinte sie und lehnte sich zu mir herüber. „Und du bist mein Diktator!“ murmelte sie schmunzelnd und vereinte unsere Lippen.


Durch die unzähligen Staus und Umleitungen dauerte unsere Fahrt um einiges länger, doch wir genossen es. Das Radio war aufgedreht und die Stimmung angeheitert. Sie löste mit einem bloßen Lächeln bei mir aus, was andere nicht einmal nackt konnten. Ihr helles Lachen erfüllte immer wieder das Auto und ließ mich alles andere vergessen. Wir plauderten unglaublich viel und so vergingen die Stunden im Flug. An einer Tankstelle hatten wir Plätze getauscht und so fuhr Calla das restliche Stück, weit war es ja nicht mehr. Selbst als Fahrer lachte sie noch Tränen und sang lautstark mit.

„Das wird meine Mutter sein, würdest du kurz für mich rangehen?“ fragte Calla und so nahm ich ihr Handy. „Es ist Sophia.“ erklärte ich und ließ noch kurz klingeln. „Egal, aber mach mal bitte Lautsprecher an!“ sprach sie und so konnte ich ihr weißes Handy ablegen. „Er ist so ein Idiot!“ begann Sophia, kaum dass ich abgenommen hatte. Verwundert sah ich Calla an, doch sie seufzte nur. „Was hat er angestellt?“ fragte sie und winkte ab. „Warum habe ich mich eigentlich auf diesen Idioten eingelassen?! Das war der größte Fehler meines Lebens!“ erklärte ihre Freundin und verfluchte ihn noch weiter. „Gott, Sophia! Er ist dein Freund!“ unterbrach Calla sie, als Sophia Tom als männliche Hure beschimpft hatte.

„War, Vergangenheit!“ korrigierte sie und fluchte weiter, obwohl sie noch immer nicht gesagt hatte, was überhaupt passiert war. „Jetzt nochmal ganz ruhig, was ist denn eigentlich los?“ hakte Calla nach und schüttelte nur den Kopf. „Ich war nach der Schule bei Tom und er hat mich quasi übeffallen!“ begann sie und so runzelte ich die Stirn. „Er hat mich benutzt wie ein Spielzeug! Keine Ahnung, irgendwie hatte er Stress und wollte sich auspowern oder so, naja, jedenfalls komme ich morgen nicht in die Schule. Meine Mutter ist ausgeflippt und holt mir gerade die Pille danach. Dieses Schwein hat ich auseinander genommen, sodass ich nicht einmal richtig sitzen kann! Und dann ist auch noch dieser beschissene Gummi gerissen, weil er...“

Sophia wollte es gar nicht aussprechen, doch Calla unterdrückte sich ein schmunzeln. „Jetzt sag doch auch mal was!“ Calla sah hilflos zu mir, doch da konnte ich ihr gerade leider nicht helfen. „Das geht nicht, ich stehe gerade im Stau!“ erklärte sie und ich grinste. „Ihr seid immer noch unterwegs? Sag bloß, er hat das gehört?“ fragte Sophia erschrocken. „Ja, wir sind auf dem Rückweg. Es war eigentlich ganz in Ordnung und nein, Lautsprecher ist aus!“ log Calla und sah schmunzelnd zu mir. „Wenn du noch nicht zu Hause bist, dann weißt du es ja noch gar nicht!“ meinte Sophia und so hakte Calla nach und verschränkte ihre Finger mit meinen.

„Unser absolut attraktiver und absolut dominanter Lehrer Mr. Anderson, der heiße Typ neben dir, ist der Sohn von Elly Lienor und damit Millionär! Außerdem gehört ihm das Badicas!“ sprach Sophia und so schmunzelte ich zufrieden. Calla schüttelte nur den Kopf und unterdrückte sich ein Lachen. „Millionär?“ hakte sie dann nach und so nickte ich. „Ja, der hat ja auch einen Porsche und bestimmt voll das hübsche Haus!“ meinte sie. „Ja, das weiß ich, ich sitze gerade darin.“ erklärte Calla und überholte einen LKW. „Du, Sophia, ich kann hier nicht so reden. Ich Ruf dich an, wenn ich allein zu Hause bin, ja?“ Irgendwann ließ Sophia dann locker und verabschiedete sich, woraufhin Calla erleichtert aufstöhnte.

Wir hatten noch nicht einmal richtig das Auto hinter uns gelassen da ging schon die Tür auf und Callas Mutter kam heraus. „Da seid ihr ja! Das Essen wird schon kalt!“ sprach sie und umarmte ihre Tochter. „Mr. Anderson! Kommen Sie doch rein!“ Sie musterte mich erneut und natürlich war mir aufgefallen, dass ich nicht viel jünger war, als ihre Affäre. Calla lief voraus und blieb gleich wieder stehen. „Alexis?“ fragte sie. Ich zog meine Schuhe aus, wurde jedoch gleich von Callas Mutter ausgemeckert. „Lassen Sie doch die Schuhe an! Wir wollen doch nicht, dass Sie frieren!“ meinte sie, doch ich winkte nur ab.  „Ich dachte, du bist schon wieder zurück in Griechenland!“ erklärte Calla und umarmte ihre Cousine. „Ich sollte doch noch was erledigen!“ murmelte sie, doch ich hörte es, da ich ebenfalls gerade in die Küche kam. „Sie müssen Mr. Anderson sein!“ begrüßte mich die Griechin und so schüttelte ich ihr die Hand. „Jungs? Matthias!“ rief Helena durchs Haus. Ich setzte mich neben Calla und begrüßte die Zwillinge, die mit ihrem Vater durch die Tür kamen. Das Essen wurde nach ein paar Minuten aufgetischt und so begannen wir zu essen und anfangs sagte auch niemand etwas, doch das änderte ich schnell.

„Sie sind eine hervorragende Köchin, Mrs. Spinks!“ sprach ich und so lief sie rot an. „Bitte, nennen Sie mich Helena!“ Ich nickte und wandte mich Calla zu. Sie schmunzelte, sah jedoch nicht auf. „Ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten, Mr. Anderson, aber ich hätte eine Frage bezüglich eines Internetartikels!“ Ich schluckte und nickte dann schließlich. „Es stimmt. Meine Mutter ist Eleonora Lienor und ich bin stiller Inhaber der Bank, allerdings bin ich leidenschaftlicher Lehrer!“ erklärte ich. „Zum Glück! Die Kinder sind bei Ihnen so gut aufgehoben!“ sprach Helena und schon lief Calla rot an. „Sag schon, Lanti, wie war es in Berlin?“ fragte Alexis schließlich und so begannen wir zu erzählen.

„Eine wunderbare Frau haben Sie da! Ich sehe selten Paare, die so gut zueinander passen!“ merkte ich an. Natürlich wusste ich, dass bei den beiden gerade überhaupt nichts lief, aber davon wussten sie ja nichts. „Ja, ihr passt wirklich so gut zusammen!“ fügte Alexis hinzu, doch das Paar nickte nur stumm. Die Zeit verging wie im Flug und während sich die Zwillinge schon längst in ihr Zimmer verkrochen hatten, plauderte ich mit Calla, Matthias und Helena. Alexis saß einfach nur daneben und musterte mich interessiert. Ich ließ sie natürlich abblitzen doch ich musste auch Calla zwischendurch beruhigen, denn sie bekam die Blicke ihrer Cousine ebenfalls mit.

„Du solltest an deinen Blicken arbeiten, anziehend ist das definitiv nicht!“ flüsterte ich Alexis ins Ohr, als ich mich verabschieden wollte. Matthias blieb mit Helena im Flur, doch Calla würde mich noch nach draußen bringen. „Ich danke Ihnen, dass Sie sich so herzlich um meine Tochter kümmern!“ sprach Helena und so zog ich meine Jacke wieder an. „Ihre Tochter ist auch äußerst begabt! Ich habe selten so talentierte Schüler!“ erklärte ich und lächelte. „Es hat mich sehr gefreut!“ Während das Paar wieder in die Küche ging, folgte Calla mir vor die Tür. „Ab morgen wird es schwieriger, Kleines. Die Redaktionen werden nicht schweigen, bis ich mich gemeldet habe.“ begann ich, doch sie zuckte nur mit den Schultern. „Lass die doch denken, was sie wollen!“ meinte sie und griff nach meiner Hand. „Bis morgen, Kleines!“ sprach ich und gab ihr einen Stirnkuss. „Bis morgen, Tiger!“ murmelte sie und sah mir noch hinterher, wie ich zu meinem Auto ging. Zufrieden fuhr ich nach Hause, konnte mich dort jedoch schon auf einen Reporter freuen. „Was wollen Sie, damit Sie hier nie wieder auftauchen und auch niemandem diese Adresse verraten?“ fragte ich und blätterte am Ende eine kleinere Summe hin, als gedacht - Glück für mich. Tom war natürlich nicht begeistert, doch wenn es um die Presse, Nika und Calla ging, war er ganz leise und tat alles.

„Ich habe gehört, was mit Sophia passiert ist.“ begann ich und ließ mich vor ihm in den Sessel fallen. „Was war los?“ fragte ich und musterte ihn. „Der Tag war einfach scheiße! Ich war schlecht drauf und dann kam Sophia und hat von Calla und Sadismus geredet,.. Ich wollte nur einmal so sein wie du, Bela! Machtvoll, angsteinflößend, dominant und sadistisch. Ich mein, schau dich an! Du bist Lehrer, hast ein Restaurant, das gut besucht ist, hast die Bank, die du mit Nika leitest, und du hast Calla an deiner Seite!“ seufzte er und erst jetzt wurde mir bewusst, dass mein kleiner Halbbruder mich nicht nur respektierte, sondern mich auch gewissermaßen als Vorbild hatte.

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