࣪ ִֶָ☾. you, through my eyes, love
࣪ ִֶָ☾. wooyo
Ich spürte, wie schwindelig mir eigentlich war, als ich meine Augen langsam öffnete und erstmal nicht wirklich was sah. Es war alles verschwommen, sodass ich mir den Gefallen tat und sie wieder schloss, um mir einen Moment zu geben, wieder zum Bewusstsein zu finden. Mit den vergehenden Minuten nahm ich aber mehr von meiner Umgebung wahr. Die Kälte des Raumes, wie meine Beine an einer Wand lehnten und wie mich etwas warm hielt.
Verwirrt öffnete ich meine Augen langsam, denn ich spürte, wie jemand seinen Arm um meinen Körper gelegt hatte und meine Hand festhielt. Meine Hand, die plötzlich auf meiner Brust lag. Finger, die mit meinen verschränkt waren. Ich blickte auf Schwärze, sodass ich meinen Kopf leicht hob und anschließend auf sein Gesicht schauen konnte, während er über mich hegte, um meinen Körper besser umschlingen zu können.
Überfordert schaute ich ihn stumm an, wobei er mir ein ruhiges Lächeln schenkte und mich mit seinen komischen Sprüchen gerade in Ruhe ließ. Denn er schenkte mir nur ein ruhiges Lächeln, gab mir alle Zeit der Welt, um wieder zu mir zu finden. Doch diese Nähe zu diesem Mann, dessen Namen ich noch nicht mal kannte, ließ mich überrumpelt hier so liegen.
Wieder lag ich auf seinen Klamotten, der mich vor dem kalten Boden schützte, während ich sah, wie er selbst aber auf dem kalten Boden lag, sodass ich mich direkt aufraffen wollte, um ihm nicht weiterhin zur Last zu fallen. Doch er hielt mich davon ab, als er meine Hand in unserem Handpaar zudrückte. Unser Handpaar, welches auf meiner Brust ruhte und womit er mich ganz leicht zurück auf den Boden drückte.
Ich löste meine Hand von seiner, als ich spürte, wie nah er mir eigentlich war. Er ließ mich los, dabei legte er sich nun so hin, dass er auf Augenhöhe mit mir war. Dabei drehte er sich mit dem Körper vollständig zu mir, ließ seine Augen einmal über mein Gesicht schweifen, als er sagte:,,Der Tod muss so schön sein. Liegend in weicher brauner Erde, mit den Gräsern, die über dem Kopf wehen, und der Stille lauschend. Kein Gestern und kein Morgen haben. Der Zeit vergessend, dem Leben zu vergeben, in Frieden zu sein."
Ich hörte ihm aufmerksam zu, indem ich seiner weichen Gestik der Gebärdensprache folgte und erstmal nichts von mir gab, erst nach einem Moment fragte ich ihn nur müde:,,Wieso erzählst du mir das?", was er wieder nur mit einem Lächeln erwiderte, bevor er achtsam antwortete:,,So stelle ich mir die Bewusstlosigkeit vor. Wie einen kleinen Tod. Eine kleine Befreiung von dem eigenen Schicksal."
Wieder mal überraschte er mich mit all seinen Facetten und den Aussagen, die er tätigte, zumal ich mit so einer Antwort nicht rechnete. Ich rechnete ja noch nicht mal damit, dass er mitten im Kunstraum neben mir auf dem Boden liegen würde, friedlich am Lächeln und am Festhalten, bis ich wach werden würde.
Mir wurde ungewohnt warm um meine Brust, als ich dies realisierte und abwehrend sagte:,,Pff, Bewusstlosigkeit ist nichts besonderes. Es geschieht jedem mal."
,,Tue das nicht."
,,Tue was nicht?"
,,Deine Erfahrung runterspielen. Nur weil es jemand anderes vielleicht schwerer oder gleich hat als du."
Ich spürte, wie seine Worte in mir nachhallten und einen empfindlichen Punkt in mir getroffen hatten, sodass ich komplett verstummte, nichts mehr von mir gab und mir versuchte, die Tränen zu unterdrücken.
Damit er nichts davon merkte, versuchte ich mich langsam wieder aufzusetzen, was er mir direkt nachmachte. Ich sah, wie aufmerksam er mich dabei anschaute, darauf aufpassen wollte, dass es mir gut ginge, ich nicht wieder umfallen würde.
Ich spürte, wie sich meine Brust zusammenzog und mein Bauch ein leichtes Stechen durchzog, mir verriet, dass mein Blutzucker extrem niedrig sein musste. Verständlich, mein Körper war soeben auch noch im Überlebensmodus! Auch der Junge neben mir schien dies schnell zu verstehen, ohne, dass ich etwas sagen musste und wobei ich realisierte, dass er ja Krankenpfleger war.
Ich erschrak, als er seine Arme um mich legte und mich mit einem Mal hochhob. Reflexartig legte ich meine Arme um seinen Hals, während ich mich fragte, wie er mich bloß so einfach hochheben konnte. Gleichzeitig schaute ich ihn fragend nach seinem Handeln an, aber er schien konzentriert in seinem Tun. Dabei war es das erste Mal, dass ich ihn so ernst sah, so fokussiert und seriös. Da ich doch sowieso keine Kontrolle über das Geschehene gerade hatte, ließ ich ihn einfach machen.
Er trug mich auf eine der Sofas hin, die in dem Raum standen, setzte mich achtsam ab, als er sich seine Tasche noch schnappte und ich ihn fragte, was sich in der kleinen Box befand, die er gerade rausholte und mit einem Löffel in der Hand öffnete. Anschließend sagte er ruhig:,,Eine selbstgemachte Kürbissuppe. Du brauchst Nahrung, damit du nicht gleich direkt die nächste Synkope hast."
Ich war überrascht, wie schnell er reagierte. Seine Präsenz fühlte sich plötzlich so erdrückend an - nicht unangenehm, aber intensiv. Während er mich vorhin trug, war ich so überfordert von seinen entschlossenen Bewegungen, dass ich kaum wusste, wohin mit meinen Gedanken. Ich versuchte, seine ernste Miene zu deuten, doch es schien, als hätte er mich vollkommen durchschaut.
Als er mich auf das Sofa legte, fühlte ich mich fast wie ein Kind, das behutsam umsorgt wurde. Sein Blick war so voller Konzentration, dass ich fast vergessen hatte, wie verletzlich ich mich in diesem Moment fühlte. Die Wärme seiner Berührung war noch immer auf meiner Haut spürbar, selbst nachdem er sich von mir entfernt hatte.
Ich wusste nicht, was mich mehr beunruhigte - die Tatsache, dass er so direkt handelte, oder die stille Fürsorge, die hinter seinen Handlungen lag.
Als er mich bat, zu essen, wollte ich widersprechen, um die Kontrolle zurück zu gewinnen, doch ich fühlte mich zu schwach. Stattdessen nickte ich nur stumm und sah zu, wie er den Löffel mit Suppe füllte und ihn mir reichte.
,,Iss.",sagte er verbal, fast schon fordernd in seiner Mimik, aber dennoch mit einer Weichheit unterstrichen, die mich innehalten ließ. Ich öffnete zögernd den Mund, nahm den ersten Bissen und spürte, wie die Wärme der Suppe sich langsam in meinem Inneren ausbreitete. Es war ein Gefühl der Geborgenheit, das mich fast überwältigte.
Ich wollte ihm danken, doch die Worte blieben mir im Hals stecken. Stattdessen ließ ich meinen Blick über sein Gesicht gleiten. Die Ernsthaftigkeit in seinen Zügen, das leichte Zittern seiner Hände, das er wahrscheinlich selbst nicht bemerkte, und die Art, wie er jede meiner Bewegungen beobachtete - es war, als würde er mich mit jedem Atemzug lesen.
Wieder hielt er mir den Löffel geduldig hin, als sich unwillkürlich Tränen in meinen Augen bildeten, während ich den Bissen still nahm und auch den nächsten Bissen still aß, bis mir die Tränen über die Wangen kullerten und er dies direkt zu merken schien. Ich fühlte mich erbärmlich.
Seine Augen ruhten geduldig auf mir, während er sich meinen komplett in meiner Verletzlichkeit entblößten Mimik vollkommen hingab, mit seinen so aufmerksamen, gütigen Augen. Stumm blickte ich ihn tränend an. Eine Träne nach der anderen, die mein Gesicht bedeckte. Und es war dieser Moment, als er seinen Daumen hob und mir eine meiner Tränen sanft von meiner Wange strich.
Ich ihn beschämt mit meinen erröteten Augen anblickte, während er mir eine weitere Träne achtsam wegwischte und ich nur noch sarkastisch die Stille unterbrach:,,Und? Magst du mich immernoch? Mit meiner kaputten Hose? Den roten Augen? Der blassen Haut?", dabei abfällig grinsen musste, als er seine Hand langsam von meiner Wange nahm und mich warm anblickte.
Ich schluckte, als ich das Verlangen in seinen Augen plötzlich sah. Die Weise, wie sich etwas an seiner Mimik sekündlich geändert haben musste, sodass mir sein Verlangen immer deutlicher in seinem fokussierten Blick in meinen Augen wurde. Er dachte nach, als würde mein Anblick ihm Tausende an Gedankenanstöße geben, doch irgendwann sagte er mir:,,Ja... Ich mag dich... mit deiner kaputten Hose, den roten Augen, der blassen Haut."
Er pausierte für einen Moment, bis er die Suppe komplett zur Seite legte, sich dicht an mich setzte und fortfuhr:,,Mit deiner schniefenden Nase, mit deinen zitternden Händen, mit deinen müden Augen, mit deinen ungeschnittenen, braunen Haaren.", wobei ich wusste, dass sein letzter Teil an dem letzten Gespräch von uns ansetzte, wodurch ich die Wärme in meiner Brust hochkommen spürte.
Dies kommentierte er mit einem sanften Lächeln, wobei ich nur noch erwiderte:,,Ich weiß nicht mal, wie du heißt, und trotzdem behauptest du sowas.", weshalb er leise auflachte. Ein ganz kurzes Lachen, denn er verstand, dass es mir gerade nicht gut ging.
Somit beobachtete er, wie mir weiterhin die Tränen über die Wangen liefen, bis er ruhig antwortete:,,Choi San. 24. Krankenpfleger. Verpeilt. Chaotisch. Interessiert an Jungen mit kaputten Hosen, ungeschnittenen Haaren, aber bitte nur in Braun, sowie mit schlagfertigen Sprüchen, die wie aus dem FF geschossen kommen."
Ich musste mir mein Lachen verkneifen, als ich seine Beschreibung von sich selbst lauschte, wodurch er selbst etwas verlegen wurde und mit mir lachte. Für einen Moment lachten wir uns an, bis Stille wieder einkehrte und mich die negativen Gefühle erneut überrannten, was er schnell merkte, als er sagte:,,Was ich nicht alles dafür tun würde, damit du einmal die Chance bekommen könntest, dich selbst aus meinen Augen zu sehen..."
,,Wieso?"
,,Du weißt nicht, wie du in meinen Augen, in meinen Gedanken und meiner Seele aussiehst. Weißt du... Du bist hübsch... besonders... und talentiert. Es ist tatsächlich nicht möglich, sich selbst so zu sehen, wie andere einen sehen. Aber wenn es möglich wäre...",beantwortete er mir meine Frage geduldig, während ich ihm lauschte und seinen Gestiken aufmerksam folgte.
,,Wenn es möglich wäre...",fing er wieder an, nachdem er mir für einen Moment in die Augen blickte und hinzufügte:,,...wärst du schockiert. Wenn ich dir meine Sicht geben könnte... wie ich dich sehe... Gott, bist du wunderschön...", wodurch mir die Tränen erneut in die Augen stiegen und ich nicht genau wusste, weshalb ich anfing zu weinen.
Ich wusste es wirklich nicht, doch nun saß ich hier, weinend, während ich ihm dabei selbst in die Augen schaute, genauso, wie er es gerade tat. Dabei legte er seine Arme langsam um meinen Körper und zog mich richtig in seinen Griffen hinein, sodass ich komplett an ihm lehnte und in seinen Armen untertauchte.
Mir wurde ganz warm durch seine Arme. Mein Körper beruhigte sich durch diese Wärme, die seine Arme besaßen. Tränend schloss ich meine Augen, erschöpft von allem und dem, was ich fühlte. Ich wurde immer müder in seinen Griffen, je länger er mich hielt. Doch ich wollte nicht einschlafen, mich dieser Wärme nicht komplett hingeben.
Schlussendlich übernahm aber mein Körper die Kontrolle wie so oft über mich, als ich diesen schwerer werden spürte und nur noch wahrnahm, wie ich eingehüllt von seinem Körper und festgehalten von seinen Armen und Händen in einen wohligen, tiefen Schlaf fiel.
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࣪ ִֶָ☾. Ah Ja, wie gut es einem eigentlich tun kann, wenn man einfach da ist... präsent ist...
Ich melde mich nach meinem Dienst und hoffe, dir geht es soweit gut. Pass wie immer gut auf dein Wohl auf!
-࣪ ִֶָ☾. Deine Eleja
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