࣪ ִֶָ☾. this moment
࣪ ִֶָ☾. sannie
Ich konnte meinen Blick nicht von ihm abwenden. Da saß er, ruhig und in sich versunken, und doch schien er mit seiner bloßen Präsenz den Raum auszufüllen. Das warme Braun seines Trägertops schmiegte sich an ihn, als ob es jede Bewegung seines Atems einfangen wollte. Die Strickjacke hing locker von seinen Schultern, als würde sie ihn nur flüchtig umarmen, bevor sie ihm wieder Raum gab.
Alles an ihm wirkte so natürlich, so mühelos - und doch konnte ich mich des Gedankens nicht erwehren, dass hinter dieser lässigen Eleganz etwas Zerbrechliches verborgen lag. Seine getainte Haut passte perfekt zu den unterschiedlichen Brauntönen, die er in seinen Klamotten heute vertrat.
Meine Augen wanderten zu der zarten Kette um seinen Hals. Der kleine Anhänger, der bei jeder seiner Bewegungen leicht schimmerte, zog mich magisch an. Er schien so bedeutungslos und doch voll von einem Geheimnis, das ich verstehen wollte. Vielleicht etwas, das er mit niemandem teilte, vielleicht etwas, das ihn ausmachte, ohne dass er es selbst wusste.
Und dann waren da seine Hände. Diese schlanken Finger, die so behutsam und doch entschlossen über das Papier glitten, als könnten sie jede Emotion, jedes Gefühl in Linien und Formen fassen. Es war, als würde er sprechen, nicht mit Worten, sondern mit den Bewegungen seiner Hände, mit dem Ausdruck seiner Kunst. Ich wusste, ich sollte mich auf das konzentrieren, was er mir zeigte, auf das, was er sagte - aber ich war verloren.
Er war wie ein Kunstwerk selbst. Nicht perfekt, nicht glatt oder fehlerfrei, sondern voller Tiefe und Geschichten, die nur darauf warteten, entdeckt zu werden. In diesem Moment wollte ich ihn einfach nur verstehen. Nicht seine Zeichnung, nicht seine Worte - sondern ihn. Und während ich ihm zusah, wie er sich auf sein Werk konzentrierte, spürte ich, dass ich mich längst in etwas verloren hatte, das ich nicht mehr kontrollieren konnte.
Ruhig saß ich wie viele andere am heutigen Abend hier in seinem Kunstkurs und ließ mich von ihm unterrichten. Ich war künstlerisch null begabt, dennoch faszinierte ich die Menschen, die dieses Talent besaßen, weshalb ich diesen Jungen namens Jung Wooyoung, wie ich bei seiner Vorstellung heute herausfand, aufmerksam dabei musterte, wie er an seinem Schreibtisch saß und vor sich hin schrieb. Das Notizheft ruhend auf seinem Schoss und den Kopf leicht geneigt, wodurch seine braune Haarsträhnen mir die Sicht auf sein schönes Gesicht erschwerten.
Mir fiel es schwer mich zu konzentrieren, während er da saß und ich über unser letztes Gespräch reflektieren musste. Was ein schlagfertiger und zurückgezogener Mensch zugleich... Er machte mir klar, dass er einfach nur seine Ruhe haben wollte, und dennoch reizte mich dies umso mehr, mehr über ihn herausfinden zu wollen.
Als ich jedoch sah, wie er sein Notizheft zur Seite legte und aufstand, wandte ich meine verlorenen Blicke schnell von ihm ab und gab mich meinem Schreiben hin. Da ich wirklich nicht malen konnte, schrieb ich einfach. So, wie der Junge in dem Hörbuch, dessen Bücher ich ebenso gerne las, dies auch tat. Er inspirierte mich dazu, nun auch über das zu schreiben, was ich fühlte. Zwar hatte ich keinerlei Poesie und Talent für sowas in mir, aber ich schrieb dennoch einfach auf, was ich dachte.
Meine Inspiration heute bzw. mein ,,Kapitel" war nun Jung Wooyoung, über den ich die folgenden Zeilen bisher schrieb:
,,Ich frage mich, warum die Menschen um ihn herum, ihm nicht so verfallen, wie ich seit der ersten Begegnung mit ihm. Wenn ich in seine Augen schaue, bin ich erfüllt von den Worten, die sein Blick mir stumm erzählte, einer Sprache, die mein Herz bluten lässt, sich auf Papier ergießt und mich in einen Dichter verwandelt, der die Tiefe dieser warmen Gefühle niederschreibt, die nur mein Herz kennen kann. Ich wünschte, er könnte sich selbst durch meine Augen sehen, um zu verstehen, wie seine Seele leuchtet, wie seine Anwesenheit die Last des Alltags von meinen Schultern nimmt, ohne Spuren zu hinterlassen. Ich könnte Tausend Worte sprechen, eine unendliche Sprache, aber nichts wäre vergleichbar mit der Art und Weise, wie seine Anwesenheit zu mir spricht."
Zufrieden mit meinem kleinen Monolog, wartete ich brav, bis er zu mir an den Tisch kommen würde. Ich saß mit paar anderen Leuten zusammen an diesem großen Tisch, und manchmal drehte Wooyoung seine Runden durch den Raum, um sich mit seinen Gästen auszutauschen oder einfach bei Fragen etc. da zu sein.
Somit lächelte ich zufrieden, als er sich unserem Tisch mit einem warmen Blick widmete, bis er mit seinen Augen auf mir ruhte und ich spielerisch meinen Arm wie ein Grundschüler anhob, um seine doppelte Aufmerksamkeit zu bekommen. Anschließend fing ich ein Gespräch mit ihm an, während er mich bereits mit gehobener Augenbraue über mein Verhalten musterte.
,,Ich habe ein kleines Gedicht geschrieben. Ließ es dir durch, und sage mir deine Meinung dazu, Chef." Mit den Worten hielt ich ihm meinen Zettel hin, welches er ruhig an sich nahm und sich direkt dem Lesen meines kleinen Poems hingab. Seine Finger streiften meine, und selbst dieser flüchtige Kontakt hinterließ ein Prickeln auf meiner Haut.
Dabei hatte ich erneut nur Augen für ihn, für die Weise, wie konzentriert er auf das Papier schaute und sich meinen Worten hingab. Nicht wusste, dass jede einzelne Silbe allein nur ihm galt.
Er senkte den Blick auf das Papier, seine Stirn legte sich leicht in Falten, während er die Worte las. Ich hätte die Augen schließen können und trotzdem gewusst, wie er jetzt aussah: diese konzentrierte Ruhe, die nur ihm eigen war, die Art, wie seine Lippen sich kaum merklich bewegten, als er die Zeilen lautlos mitlas. Er ahnte nicht, dass jedes Wort, jede Metapher nur für ihn geschrieben war.
Beeindruckt nickte er, legte mir mein Zettel wieder hin, als er rückmeldete:,,Das ist sehr schön geschrieben. Du hast deinen Monolog ziemlich geschickt auf Papier gebracht.", ich ihn angetan angrinste, meine Hand auf meine Handfläche abstützte und zu ihm hoch schaute. Währenddessen er mich wieder mit diesem Misstrauen in seinem Blick fokussierte.
Für einen Moment musterte ich ihn still, bis ich mich wieder richtig hinsetzte und spielerisch sagte:,,Ich würde es dir sogar verkaufen, wenn es dir so gut gefällt." Ich sah, wie ihm die Augen seufzend zu fielen, sobald er merkte, dass ich ihn wieder nicht mit meinen Spielchen in Ruhe lassen würde. Dennoch war er es es, der sie wieder öffnete und sarkastisch erwiderte:,,Aha, und was willst du dafür haben? Einen Keks?"
Für einen Moment schaute ich ihm in die Augen, genoss es, wie schlagfertig er mich disste und mich dabei völlig genervt anschaute, bis ich nur noch erwiderte:,,Geh auf ein Date mit mir.", wodurch er nicht rot auf den Wangen wurde, wie man erwarten würde. Stattdessen sah ich, wie seine Finger anfingen, intensiver zu zittern und wie sich seine Augen etwas weiteten.
Er erstarrte. Für einen Augenblick schien die Luft zwischen uns zu knistern, als hätte ich eine unsichtbare Grenze überschritten. Ich sah, wie seine Augen leicht größer wurden, wie seine Finger ein unmerkliches Zittern verrieten. Er brauchte länger, als ich erwartet hatte, um sich zu fangen, doch schließlich richtete er sich auf und zwang ein Lächeln auf seine Lippen - ein Lächeln, das nicht ganz seine Augen erreichte.
„Du bist unmöglich.",gab er nur noch kopfschüttelnd von sich, doch da war etwas in seiner Gestik und seiner Mimik, das verriet, dass ich ihn erreicht hatte. Trotzdessen er mir dieses gespielte Lächeln widmete, welches mir sagen sollte, dass ich ein vollkommener Idiot in seinen Augen war.
„Vielleicht.",antwortete ich leichthin, während ein Lächeln über mein Gesicht huschte. „Aber du scheinst darüber nachzudenken."
Seine Augen verengten sich leicht, doch er sagte nichts mehr. Mein Herz schlug schneller, und als er an mir vorbeiging, hielt ich unbewusst den Atem an. Zurück blieb ich mit einem Lächeln, das sich in mein Gesicht gebrannt hatte, und einer Hoffnung, die tiefer ging, als ich es zugeben wollte.
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࣪ ִֶָ☾. Damn San, ein Mann, ein Ziel, I guess... :D
Startet morgen gut in die neue Woche!
Ich fange morgen auch wieder an zu arbeiten. Lasst uns unser Bestes geben! <3
-࣪ ִֶָ☾. Deine Eleja
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