࣪ ִֶָ☾. the magic of art
࣪ ִֶָ☾. wooyo
Jung war ich. Mit meinen 22 Jahren war ich definitiv jung für das Schicksal, welches ich besaß. Doch sie konnten nichts erahnen oder wissen. Nicht, sobald sie ihre Handys, Laptops oder Bücher öffneten und sich meine Worte durchlasen, anhörten.
Dennoch saß ich erneut in dem Studio der Kunsthalle, mit den Kopfhörern in der Stille des Raumes aufgehoben, während ich meine Worte sprach. Mit meinen Worten, die Seelen anderer Menschen berührte und umarmte.
,,Sterben ist eine Kunst, wie alles andere. Ich mache es außergewöhnlich gut. Ich mache es, damit es sich höllisch anfühlt. Ich mache es, damit es sich echt anfühlt. Man könnte wohl sagen, ich habe einen Aufruf. Es ist ganz einfach, es in einer Zelle zu tun. Es ist einfach genug, es zu tun und dabei zu bleiben setzen. Es ist das Theatralische.",sprach ich meine Worte ins Mikrofon hinein, welches mein kleines Team für mich im Nebenraum aufnahm und am Ende des Tages zu einer weiteren Datei für die Öffentlichkeit zusammenschnitt.
Das kühle Papier zwischen meinen Fingern, welches meine Schrift besaß, wobei ich hoffte, niemand würde sich die Tragödie meiner Schrift ansehen. Diese Schrift, die eins durch mein Schicksal an Schönheit verlor und heutzutage nur noch ein verzweifelter Versuch zum Ausdruck und Verbleib meines Inneren war.
Das war es auch, sobald mein Team sagte:,,Sehr schön, Wooyoung. Wir haben's!", und ich das Papier zwischen meinen Fingern zerknüllte, mir selbst einredete, auf dieser Weise meine Worte erlöschen zu können.
Doch in den nächsten Stunden würden meine Worte an zahlreiche Menschen draußen weitergegeben werden. Sie würden sich in den Schulen, in den Vorlesungen, auf der Arbeit, in der Bahn, auf der Bank, im Park meine Worte anhören und somit ein Stück meiner Seele mit sich rumtragen. Dass ich eines Tages dieses Privileg besitzen würde, meine Worte mit anderen Menschen erfolgreich teilen zu können, war mir ungewiss.
Schließlich war ich erst 22 Jahre alt, aktiv als Künstler in der Malerei sowie Dichterei. In der Kunsthalle Seouls arbeitete ich täglich mit zahlreichen anderen Menschen, die dieses Museum tagtäglich zum Erleben erweckten und für die Besucher einzigartige Veranstaltungen sowie Atmosphären erschufen. Dabei hatte ich eine Anforderung, als ich mit 16 begann, hier zu arbeiten. Damals als Schülerpraktikant, heute als ausgelernter, junger Künstler.
Meine Anforderung war diese, dass meine Werke anonym blieben. Ich wollte nicht, dass irgendwer wusste, wer diese Worte sprach, diese Gemälde malte und diese Worte auf Papier brachte. Wie ein Geist wollte ich nur in den Seelen der Menschen verweilen, mit den Gefühlen, die ich ihn ihnen auslösen konnte. Meine Identität spielte dafür keine Rolle, meiner Meinung nach, auch wenn mein Team mich seit Jahren versuchte, davon zu überzeugen, mich zu zeigen.
Ich wollte mit meinen Worten Seelen berühren, ohne, dass sich die Menschen an mich bzw. an einem Bild von mir bindeten. Wer ich war, spielte keine Rolle.
Somit packte ich meine Beuteltasche, bevor ich mir meinen Cardigan überzog und das Zimmer verließ. Die breiten, riesigen Gängen entlang ging, während ich in meinen Gedanken versunk und abschaltete.
Ein Museum war wie ein stiller Tempel der Zeit, wo Geschichte, Kunst und Wissen in ewiger Stille verweilten. Hohe Decken trugen das Flüstern der Vergangenheit, während Lichtstrahlen sanft auf polierten Marmorböden tanzten. Die Wände, von Geschichten getragen, waren mit Gemälden und Artefakten geschmückt, jedes ein Fenster in eine ferne Welt.
Die Luft war erfüllt von einer Mischung aus Ruhe und Ehrfurcht, die dazu einlud, jeden Schritt zu verlangsamen. Glasvitrinen schimmerten wie Schatztruhen, bewahrten Relikte, die in ihrem Schweigen mehr erzählten, als Worte es könnten. Es war ein Raum, der nicht nur Objekte, sondern auch Emotionen und Ideen beherbergte, ein Ort, wo Vergänglichkeit und Ewigkeit im harmonischen Einklang standen.
Das Kunstmuseum war mein zweites Zuhause, es verband mich an meiner Leidenschaft, an meine Kreativität. Wenn ich nicht hier war, sitzend in den Aufnahmestudios oder in den Kunstsälen, war ich zuhause und bereitete alles für den nächsten Tag in der Kunsthalle vor.
Ich verließ die Kunsthalle, während ich mich dazu entschied, den Weg zu Fuß zu laufen. Es war spät, und ich wollte nicht mehr auf den Bus warten. Zwar hätte es sich gelohnt, den Bus zu nehmen, wenn man dabei bedachte, dass ich einen 30 Minuten Weg nachhause hatte. Doch ich genoss es, abends zu Fuß, nachhause zu laufen. Meine Augen über meine gewohnte Strecke entlang fahren lassen zu können. Faszination in allem zu empfinden und zu finden, auch wenn ich seit Jahren die Strecke schon entlang lief.
Der Wind wehte mir mein braunes Haar durcheinander, lockerte mir meinen Schal um meinen Hals und meinen Schultern, während die frische Luft meine Bronchien und Lungen angenehm weitete, ich es genoss, wie lebendig ich mich für diese eine Sekunde fühlte, trotzdessen ich das Gefühl hatte, innerlich voller Leere zu stecken.
Ich log nicht, wenn ich sagte, dass die Kreativität und die Kunst mich am Leben hielt. Im wahrsten Sinne des Wortes war ich mit meiner seelischen sowie körperlichen Gesundheit abhängig von der Kunst. Dementsprechend beschäftigte ich mich stundenlang meines Alltags allein nur mit ihr.
Wenn ich nicht malte, schrieb ich.
Wenn ich nicht schrieb, nahm ich auf.
Wenn ich nicht aufnahm, malte ich.
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࣪ ִֶָ☾. Hallo meine Lieben!
Wie schön, euch endlich mal wieder auf dieser Weise begrüßen zu können. Wie geht es dir?
Ich hoffe, diese neue Geschichte, in der ich erneut all mein Herzensblut gesteckt habe, wird euch gefallen. :)
Bis zum nächsten Kapitel, pass gut auf dich auf!
- ࣪ ִֶָ☾. Deine Eleja
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