-Epilog- 30 Jahre später -
„Guten Tag, Praxis Dr. Eberhart, mein Name ist Lina Springer, wie kann ich ihnen helfen?"
„Hallo, ich würde gerne einen Termin zur Blutabnahme bekommen. Mir wurde empfohlen das in regelmäßigen Abständen zu tun."
„Ja, natürlich. Sind Sie bereits Patientin bei uns?"
„Oh ja, klar. Tut mir leid, mein Name ist Sabrina Miller."
„Einen Moment." Ich scrollte am Computer runter bis ich eine Lücke im Kalender fand. „Ich könnte Ihnen einen Termin am Mittwoch um 9 Uhr geben. Passt Ihnen das?"
„Ja, perfekt! Vielen Dank!"
„Sie müssten bitte zehn Stunden vorher aufs Essen verzichten. Trinken dürfen Sie, aber am besten nur Wasser."
„Ja, das weiß ich noch vom letzten Mal, vielen Dank!"
„Bis Mittwoch."
„Tschüss!"
Ich legte auf und packte meine Sachen zusammen. Die Praxis hatte jetzt geschlossen.
„Bis Morgen, Eddie!", rief ich meinem Chef zu.
„Schönen Feierabend!", rief er aus seinem Büro zurück.
„Gehen wir noch was essen?", schlug meine Kollegin Mary mir vor, während wir die Treppen runter liefen.
„Ja, klar. Klingt super!" Ich hielt ihr die Tür auf. „Thailändisch?"
„Oh ja! Ich war ewig nicht mehr im Kwan Kao!"
„Das letzte Mal war ich glaub ich mit dir da.", überlegte ich laut. „Ist also auch schon eine Weile her, dass ich da war."
„Umso besser da jetzt hinzugehen!"
Das Restaurant war nur einige Meter von der Praxis entfernt, sodass wir schnell ankamen und einen Tisch bekamen.
„Wie war denn dein Urlaub die letzte Woche?", fragte ich sie, nachdem wir bestellt hatten.
„Wunderschön, aber viel interessanter ist die Frage, wie es bei Ally weitergegangen ist!"
Lachend fuhr ich mir durch die Haare. „Du meine Güte stimmt! Das habe ich dir ja gar nicht erzählt! Du weißt ja, dass Jeremys Eltern ziemlich religiös sind. Er zwar nicht, aber seine Eltern dafür umso mehr."
„Ja, das weiß ich doch!"
„Genau und deshalb sind sie durchgebrannt." Ich schüttelte den Kopf. „Ich weiß zwar nicht wie sie erklären wollen, dass das Kind wohl schon im Dezember zur Welt kommt, aber vielleicht rechnen die Eltern das auch nicht nach."
„Warte was?! Kind?" Mary starrte mich mit offenem Mund an.
„Ja, Ally ist schwanger. Im zweiten Monat und sie haben sofort geheiratet als sie es erfuhren, damit Jeremys Eltern nicht denkt, dass sie nicht bis zur Hochzeitsnacht gewartet haben."
„Oh du meine Güte! Die kleine Ally ist schwanger!"
„So klein ist sie ja nicht mehr. Sie ist 26."
„Du wirst Oma!", rief sie und sprang auf, um mich stürmisch zu umarmen. „Glückwunsch!"
Lachend schüttelte ich den Kopf. „Kannst du dir vorstellen, dass ich das gar nicht begriffen hatte, dass ich Oma werde als Ally sagte sie erwarte ein Kind?"
„Wirklich?"
„Ja! Es ist erst 14 Jahre her. Als Logan und ich zusammengezogen sind, hatte ich Ally zwar oft gesehen, aber selbst als wir unter demselben Dach wohnten, hätte ich nicht gedacht, dass sie in mir eine Mutter sehen würde. Und jetzt habe ich eine Tochter und bald einen Enkel und eine Enkelin."
„Nach 15 Jahren Mutter sein, bekommst du schon einen Enkel." Mary kicherte. „Ja stimmt, das ist wohl nicht ganz so typisch."
„Immerhin ist meine Tochter trotzdem erwachsen."
„Das ist wahr. Keine Tennie Mama."
Wir quatschten noch ziemlich lange, denn ich wusste, dass zuhause keiner auf mich warten würde. Logan war auf Geschäftsreise und würde erst morgen Abend zurückkommen. Nachdem wir das Restaurant dann aber verlassen hatten, fuhr ich noch schnell einkaufen und schleppte die Einkäufe die sechs Stockwerke nach oben in die Wohnung. Wann würden sie endlich den Aufzug reparieren?
Erschöpft ließ ich mich aufs Sofa fallen und stellte den Fernseher an. Ich zappte durch die Kanäle bis ich etwas halbwegs Gutes fand.
Es war ein Tag wie jeder andere auch. Es hatte lange gedauert bis ich mich in der Welt der Muggel zurechtgefunden hatte, aber mittlerweile war es eben auch meine Welt.
Ich hatte mich damit abgefunden, nur ab und zu, dachte ich an all das was ich verloren hatte. Ich wusste nicht, wie es meinen Freunden ging. Ich hatte nie wieder etwas von ihnen gehört und ich war ihnen zutiefst dankbar, dass sie es nie versucht hatten. Sie hätten mich gefunden, wenn sie es gewollt hätten.
Doch sie akzeptierten meine Entscheidung und ich hatte mich damit abgefunden.
Mein zuhause war jetzt eine Welt ohne Magie und das war in Ordnung.
ENDE
Das wars! Naja, fast :)
Ich habe noch zwei Bonuskapitel in Petto.
Es freut mich sehr, dass ihr es bis hierhin geschafft habt und vielen Dank für die netten Kommentare.
Ich weiß, dass viele auf ein anderes Ende gehofft haben, aber ich hoffe natürlich, dass ihr nicht allzu enttäuscht sein. Ein wenig dazu werde ich aber auch in einem der Bonuskapitel thematisieren.
Bis zum nächsten Mal
Eure Rica
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