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„Ich bin echt froh, dass wir Magie haben!", bemerkte ich als Remus und ich vor unserem Zelt standen.
„Wir hätten das schon irgendwie geschafft."
„Ach hätten wir das?", fragte ich lachend. „Wir haben es über eine Stunde probiert."
„Ja stimmt, wobei ich echt nicht weiß, wo das Problem war!" Er legte seine Arme um mich. „Ich habe schon viele Zelte ohne Magie aufgebaut!"
„Seien wir einfach froh, dass wir nicht ohne Magie leben müssen."
„Das stimmt." Er beugte sich zu mir runter und küsste mich. „Danke, dass du das überhaupt mit mir machst!"
„Nichts lieber als das, Remus!" Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und schaute mir die Landschaft an. Wir waren irgendwo Mitten in den Highlands. Um uns herum war alles grün. Ein schmaler Fluss durchquerte das Tal, aber das schönste war die Tatsache, dass Remus und ich vollkommen allein hier waren. „Du weißt, dass ich die Natur liebe. Sie ist ein Teil von mir."
„Trotzdem warst du noch nie zelten."
„Ich war nur noch nie im wörtlichen Sinne zelten.", verteidigte ich mich. „Ich habe schon oft in der Natur geschlafen, nur halt ohne Zelt."
„Deswegen zählt es nicht!", neckte er mich und seine Brust vibrierte als er lachte. „Ich liebe dich."
„Ich liebe dich auch, Remus!" Ich gab ihm einen Kuss. „Ich will dich übermorgen begleiten."
„Nein. Das hatten wir doch schon."
„Ja, aber es macht doch gar keinen Sinn! Ich bin doch schon mehrmals mit dir mitgegangen und mir ist nichts passiert!"
„Lina, bitte."
Seufzend legte ich meine Hand auf sein Gesicht. „Erklär es mir."
„Ich habe mir ehrlich gesagt, etwas ganz anderes überlegt..."
„Ja? Was?"
„Hier ist zwar niemand, aber es könnte theoretisch jemand vorbei kommen..."
„Ein Grund mehr warum ich mitkommen sollte. Ich könnte diese Person beschützen."
„Oder ich verletzte stattdessen dich." Er seufzte. „Aber darauf will ich nicht hinaus. Ich hatte gehofft, dass du mir ein Gefängnis aus Stein baust, sodass ich niemanden verletzen kann."
„Was?"
„Ja, eine Höhle ohne Ausgang. Da bleibe ich die Nacht und keiner kann verletzt werden... Bitte Lina. Tu mir den Gefallen."
„Ja, aber..."
„Bitte." Er warf mir einen traurigen Blick zu. „Bitte, Lina."
Seufzend gab ich mich geschlagen. „Na, gut. Einverstanden."
„Danke!" Er küsste mich. „Aber jetzt kümmern wir uns ums Essen, sonst verhungerst du noch!"
Wie auf Kommando begann mein Magen zu knurren.
Remus lachte auf. „Dein Körper scheint mir zuzustimmen!"
„Ich kümmere mich um das Feuer." Mit einer kleinen Handbewegung ließ ich die Steine, die hier in der Nähe lagen, zu mir fliegen und einen perfekten Kreis formen. Mir war bewusst, dass das nicht notwendig gewesen wäre, aber es sah einfach schöner aus. Auf das Holz verzichtete ich aber, sondern setzte die Flammen direkt hinein.
Als Remus mit dem Topf und dem Gemüse zurückkam, war ich schon längst fertig gewesen.
„Das ist eindeutig auch sehr praktisch. Ohne Magie hätten wir noch eine Weile warten müssen, bevor wir mit dem Essen anfangen können." Er warf mir die Aubergine zu.
Ich fing sie auf, zog meinen Zauberstab heraus und schon landete die klein geschnittene Aubergine im Topf. Remus gab die restlichen Zutaten hinzu und etwas später schöpften wir uns jeweils etwas in eine Schüssel.
Wir spazierten anschließend noch ein wenig, nutzten den Rest des Tages, der noch blieb.
„Ich habe eine Idee!", teilte ich Remus aufgeregt mit.
„Was für eine Idee?" Er warf mir einen skeptischen Blick zu.
„Hast du Lust die Highlands von oben zu sehen?"
„Von oben?"
Ich nickte und verwandelte mich in einen großen Hippogreif.
Remus Augen weiteten sich. „Äh, ich kann doch nicht einfach... also..."
Ich schabte mit meinem Vorderbein ungeduldig am Boden. Der Nachteil am Tiersein war, dass man nicht sprechen konnte.
„Das geht doch nicht, Lina! Ich kann doch nicht einfach auf dir... äh..."
Ich verwandelte mich zurück in einen Menschen. „Doch du kannst auf mir reiten! Jetzt steig schon auf!"
Diesmal stieg er dann doch auf mein Rücken, sobald ich mich zurückverwandelt hatte. Ich wartete kurz bis er einen festen Halt hatte, nahm Anlauf und stieg in die Luft.
Ich hörte wie er vor Glück lachte. „Das ist so cool!"
Das war es wirklich. Man konnte von hier oben soweit sehen und nirgendwo war ein Mensch, der unsere Ruhe stören konnte. Wir waren allein. Nur Remus und ich.
Als ich wieder an unserem Zelt landete ging die Sonne gerade unter. Der Himmel färbte sich orange, dann rot, hin zu lila und am Ende schwarz.
Die Sterne strahlten hell und der Mond war fast komplett rund.
Wir setzten uns vor unser Zelt ans Feuer, kuschelten uns aneinander und blickten in den Sternenhimmel.
Kurz bevor wir schlafen gehen wollten, flog eine Sternenschnuppe über den Himmel.
„Wünsch dir etwas!", forderte mich Remus auf. „Aber nicht verraten!"
Ich wünschte mir Antworten auf meine Fragen, um zu wissen, was es mit der Prophezeiung auf sich hatte.
Mal schauen, ob der Wunsch wahr werden würde.
Ich melde mich hier nochmal kurz : wie die meisten von euch schon wissen, neigt sich die Geschichte dem Ende zu... Zwischendurch habt ihr immer mal wieder in den Kommentaren spekuliert, wie es weitergehen könnte und ich muss zugeben: ab und zu fand ich es schade, dass ich das Ende schon fertig hatte, denn ihr seid wirklich kreativ!
Aus diesem Grund, wollte ich euch einladen heute in die Kommentare zu schreiben, was ihr denkt, wie die Geschichte endet ☺️
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