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„Da bist du ja endlich!", rief James als ich auf das Quidditchfeld gerannt kam. „Du bist zu spät!"

„Sorry!" Ich schnappte mir meinen Besen und stieg sofort in die Luft. „Ich hab noch bei Pomfrey ausgeholfen..."

„War denn etwas?", wollte Marlene wissen.

Ich nickte. „Ja, zwei Erstklässler sind die Treppen runtergefallen... Aber es geht ihnen soweit gut."

„Das ist toll, dann können wir uns ja jetzt auf Quidditch konzentrieren!" James befreite den Goldenen Schnatz und die Klatscher.

Einer von ihnen kam direkt auf mich zu. Ich wich nach rechts aus, aber Sirius war auch sofort da und schlug den Klatscher davon.


„Lina, bleibst du noch kurz hier?", fragte James mich nach dem Training.

Überrascht machte ich auf dem Absatz kehrt und lief die wenigen Schritte zurück zu ihm. „Hey, das mit vorhin tut mir leid. Ich weiß, dass du auf Pünktlichkeit bestehst... Das wird nicht wieder vorkommen!"
„Was?" Er schüttelte den Kopf. „Darum geht es nicht. Das ist schon okay. Ich weiß, dass das bei dir nur eine Ausnahme war. Mach dir keine Sorgen."

„Oh... Was gibt's dann?"

„Ich wollte nur mit dir reden... Das hat nichts mit Quidditch zu tun..."

„Achso! Sag das doch gleich!" Ich hakte mich bei ihm unter. „Komm wir laufen ein Stück. Ist dir kalt?"

„Ein wenig."

Ich hob die Temperatur um uns herum ein wenig an. Manchmal fand ich es immer noch seltsam, dass ich das mittlerweile so einfach fand. Vor noch gar nicht so langer Zeit hätte ich mich nicht getraut meine Kräfte überhaupt in Anwesenheit eines Menschen zu verwenden. „Ich gehe aber davon aus, dass du mit mir über etwas bestimmtes sprechen willst oder soll ich gleich sagen über jemanden?"

Er seufzte. „Das ist richtig."

„Du weißt aber, dass es deine Entscheidung ist, wann oder ob du Lily noch einmal um eine Verabredung bittest, oder?"

„Ja, schon... Aber was denkst du darüber?"

„Ich denke, dass du sie fragen kannst."

„Ja?" Seine Augen funkelten vor Aufregung. „Wirklich?"

„Ja, wirklich.", antwortete ich grinsend.

„Aber wie soll ich sie fragen?"

„Frag sie wenn ihr alleine seid. Nicht wenn wir alle da sind.", riet ich ihm. „Das zeigt ihr noch einmal, dass das kein Spiel für dich ist."

„Das stimmt..." Er fuhr sich die Haare.

„Oh schau mal! Was macht Peter denn da?", fragte ich als ich Peter erblickte. Er stand hinter einem Baum und schien zwei Mädchen zu beobachten.

James lachte auf. „Er steht auf Julia. Das ist die Brünette."

Julia war recht klein, hatte ein rundliches, aber sehr niedliches Gesicht und wenn ich mich nicht irrte, war sie eine Hufflepuff.

„Buh!", rief James als wir hinter Peter angekommen waren.

Dieser zuckte so heftig zusammen, dass er über eine Wurzel stolperte und fast hinfiel.

„Oh sorry, Wurmschwanz!" James hatte ihn an den Armen gepackt und wartete bis er sein Gleichgewicht wieder gefunden hatte, konnte ein leises Lachen aber nicht verhindern.

„Julia also?", fragte ich Peter.

Sein gesamtes Gesicht färbte sich rot.

„Also ja!" Lachend schüttelte ich den Kopf. „Ich weiß, dass das ein bescheuerter Rat ist, aber- also eigentlich ist es ein guter Rat, aber ich dürfte ihn nicht mehr geben, weil ich mich selbst nicht daran gehalten habe... Wobei ich das bereue, also verhindere ich nur, dass ihr den gleichen Fehler begeht wie ich..."

„Den Rat, den Lina dir geben will, weil sie den jeden gibt:", unterbrach mich James grinsend. „Sprich einfach mit ihr. Trau dich und lade sie ein."

„Das kann ich nicht!"

„Wieso sagt das nur jeder?!" Ich schüttelte den Kopf. „Natürlich kannst du das!"

„Da hat Lina absolut recht!", pflichtete mir James bei. „Ihr versteht euch doch auch so gut. Ihr hattet doch viel Spaß bei dem Projekt für Pflege magischer Geschöpfe!"

„Ja, schon... Aber..."

„Kein aber!", unterbrach James Peter mit meinen Worten. „Ich werde Lily fragen und du Julia."

„Ach, das ist doch etwas völlig anderes! Du hast Lily schon Tausend mal gefragt!"

„Ja, genau!", schaltete ich mich ein. „Und auch schon Tausend mal eine Abfuhr bekommen und dennoch traut er sich sie noch einmal zu fragen. Dann kannst du Julia doch auch einmal fragen, oder etwa nicht?"

„Hm... Ja... Vielleicht."

James warf ihm einen strengen Blick zu.

„Na gut!" Peter seufzte. „Ich werde Julia fragen."

„Was wirst du mich fragen?"

James und ich warfen uns einen amüsierten Blick zu und gaben uns Mühe nicht zu lachen, als wir uns zu Julia umdrehten. Ihre Freundin war nicht mehr bei ihr. Sie spielte mit einer Haarsträhne und sah Peter neugierig an.

„Äh James? Wir müssen los..." Ich griff nach seinem Arm. „Wir sind doch noch mit... äh... Lily verabredet."

„Sind wir? Ah! Ja, genau."

Schnell liefen wir davon und als wir weit genug von ihnen entfernt waren, dass sie uns nicht mehr hören konnten, fingen wir lauthals an zu lachen. 

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