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Noch während ich mich neben Remus setzte, griff ich schon nach dem Essen uns schaufelte es mich hinein.
„Lina!", hörte ich Sirius rufen. „Wo warst du denn?"
Noch bevor ich runterschlucken konnte, warf sich jemand von hinten um meinen Hals. „Lina, wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht! Wo warst du gestern? Und heute?"
„Lily, alles ist gut.", versuchte ich sie zu beruhigen. „Mir geht es gut, seht ihr."
„Du siehst aber ziemlich blass aus, ist wirklich alles okay?"
„Ich habe nur einen mordsmäßigen Hunger!", erklärte ich. „Aber sonst geht es mir blendend. Tut mir echt leid, dass ihr euch Sorgen gemacht habt. Ich hätte euch Bescheid sagen müssen, dass ich weg gehe."
„Dumbledore hat uns gesagt, dass es dir gut geht, aber sonst gar nichts!", berichtete Lily und setzte sich endlich auf die Bank. „Wo hast du denn gesteckt?"
Seufzend blickte ich zu Remus, der mich aufmunternd anlächelte. „Als ich Remus gesehen habe... wie er so bewegungslos da lag, da musste ich einfach weg. Ich brauchte Zeit für mich..."
„Das war so krass! Hast du das mitbekommen?", fragte Sirius. „Keine halbe Stunde nachdem Gonnie uns endgültig rausgeworfen hat, kam sie, um uns zu erzählen, dass es Remus wieder vollkommen gut geht. Dass er nur etwas schlafen muss, aber dass all seine Verletzungen weg sind!"
„Warst du denn noch lange da nachdem wir weg sind?", fügte James seine Frage hinzu.
„Äh... Ehrlich gesagt, habe ich gar nicht wirklich mitbekommen, wann ihr gegangen seid, aber viel länger war ich wohl kaum da. Ich war vielleicht insgesamt zehn Minuten da bevor ich gezwungen war den Krankenflügel zu verlassen."
Remus warf mir einen kurzen amüsierten Blick zu. Ihm war bewusst, dass ich nicht log, auch wenn ich die Wahrheit verbarg. Ich war gezwungen den Krankenflügel zu verlassen, auch wenn Gonnie mich nicht rausgeschmissen hatte.
„Keiner weiß, was geschehen ist!", erzählte Peter aufgeregt. „Gonnie sprach von einer Wunderheilung, kannst du dir das vorstellen?"
„Wir leben in einer Welt voller Magie, warum also nicht?", gab ich lachend zurück. „Ich bin einfach nur froh, dass es Remus gut geht."
„Wir auch, das kannst du uns glauben.", stellte Sirius fest.
„Aber trotzdem würde ich gerne wissen, wo bei Merlins Bart du dich herumgetrieben hast! Du warst fast zwei Tage lang weg!", schrie Lily. „Erst liegt Remus fast im Sterben, dann wird er wieder gesund, aber dafür verschwindest du spurlos!"
„Beruhige dich, Lily.", bat ich. „Du hast recht, das war nicht in Ordnung. Ich war einfach draußen am See und heute habe mich sogar innerhalb der Mauern von Hogwarts rumgetrieben. Ich hätte euch etwas sagen sollen, aber ich wollte niemanden sehen. Es tut mir leid."
Seufzend schloss Lily die Augen. Ihre verkrampften Hände entspannten sich wieder. „Du bist unversehrt und wieder da. Das ist das einzige was zählt, aber mach so etwas bitte nie wieder!"
„Es tut mir ernsthaft leid.", wiederholte ich. „Es ist noch immer neu für mich, Freunde zu haben, die sich um mich sorgen, wenn ich nicht da bin. Ich werde versuchen, mich zu ändern."
„Nein, das wirst du nicht!"
„Wie jetzt? Ich dachte, das ist das was du willst, Lily?"
„Nein, ich will natürlich NICHT, dass du dich änderst.", korrigierte sie. „Das ist das letzte was ich wollen würde."
Ich umarmte sie und das schien sie endgültig zu besänftigen. „In Ordnung, Lily."
Nachdem alles geklärt war, konnte ich mich endlich auf das Essen vor mir konzentrieren. Ich aß und aß, ohne dass ein Ende in Sicht war. Meine Freunde hatten schon vor einer gefühlten Ewigkeit aufgegeben und beobachteten mich nun dabei wie ich mir sofort die nächste Portion nahm, wenn die davor leer war.
„Wie machst du das nur?", fragte Marlene irgendwann. „So viel Essen passt doch gar nicht in deinen Körper!"
Ohne für eine Antwort meine Mahlzeit zu unterbrechen, zuckte ich mit den Schultern und griff nach noch einem Stück Brot.
„Und dann behauptet man, ich sei ein Vielfresser!", stellte Sirius lachend fest.
Kurz überlegte ich, ob ich mit dem Stück Brot in meiner Hand bewerfen sollte, aber das war mir dann doch zu schade. Was hatte das Brot denn gemacht, um dieses Schicksal zu verdienen?
„Wenn sie denn Hunger hat, sollte sie auch essen.", bemerkte Remus und ich nickte ihm dankend zu. Mir war nicht klar, ob er begriffen hatte, dass der Grund, weswegen ich so viel aß, meine Magie war, aber im Prinzip war das auch egal. Er unterstützte mich und dafür war ich ihm dankbar.
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