Kapitel 8: Ein Ausflug ins Arkham
Am nächsten Morgen lag ich früh wach in meinem Bett. Letzte Nacht konnte ich kaum ein Auge zudrücken, weil ich die ganze Zeit nur nachdachte. Über den Joker, über unser letztes Treffen, und natürlich warum ich so fühlte. Das war alles so verwirrend.. Warum war alles nur so verwirrend? Ich seufzte, und zwang mich aus dem Bett. Ich schaute auf die Uhr. Es war 8:34. Ich zog mir eine blau, weiß gestreifte Bluse und dazu eine dunkelblaue Jeans an. Im Bad hab ich mir schnell die Zähne geputzt und in Eile meine Haare gekämmt. Ich musste den Joker so schnell wie möglich finden. Ich nahm mein Smartphone in die Hand und schaute ob es irgendwelche aktuellen Nachrichten über ihn gibt. Auf Google hab ich leider nichts finden können. Vielleicht habe ich beim Fernseher ja mehr Glück.. Ich setzte mich aufs Sofa und schmiss die Glotze an. Ich schaltete von Kanal zu Kanal, bis nicht endlich irgendwelche Nachrichten kamen. Ich starrte ungeduldig auf den Bildschirm. "Und jetzt die neuesten Nachrichten aus Gotham City. Sie sehen, Vicki Vale", ertönte eine männliche Stimme im Fernsehen. Es wurde umgeschalten zu der orange haarigen Reporterin, Vicky Vale. Sie stand vor dem Arkham Asylum, dem besten Gefängnis in Gotham. Zumindest hat man es als das beste und einzige Gefängnis in Gotham betitelt. "Ich stehe hier live vor dem Arkham Asylum. Und gestern sogar wurde der berüchtigte Joker hier eingeliefert! Ja sie haben richtig gehört, der Joker! Er wird streng bewacht, und kaum aus den Augen gelassen. In den letzten Tagen hat er die Stadt ziemlich in Schrecken versetzt als... ". Ich hörte gar nicht mehr zu. Das Arkham Asylum war nicht weit entfernt, mit dem Auto würde ich schnell hinkommen. Also schnappte ich mir die Autoschlüssel und tapste vor meine Haustür zu meinem Wagen. Ich stieg ein und fuhr los. Es war noch früh, also waren nicht viele Autos unterwegs. Mal wieder gedankenverloren parkte ich mein Auto ein. Es war etwa 50 Meter vor dem Eingang des Asylums eingeparkt. Ich stieg aus und marschierte zum Tor, welches aber verschlossen war. Ich konnte nicht einfach ins Arkham reinspazieren, die würden mich nie durchlassen. Ich hätte mir viel früher einen Plan überlegen sollen! Ich seufzte, enttäuscht und zugleich überrascht von meiner eigenen Dummheit. Wie konnte ich nur rein? Höchstens als Polizistin oder als irgendeine Ärztin. Aber beides davon war ich nicht. Ich lief zurück zu meinem Auto. Da fiel mir plötzlich etwas ein! Ich hab im Auto immer Ersatzkleidung, und da sollte auch ein Ersatz Kittel von meiner Arbeit sein. Ich öffnete den Kofferaum und tatsächlich. Meine Arbeitskleidung lag darin. Ich musste einfach so tun als würde ich als Psychiaterin arbeiten. Niemand würde wissen dass ich nur hinterm Schreibtisch in der Gotham Psychiatrie sitze. Ich zog mir den weißen Kittel über meine Bluse und band mir die Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen. Warum tat ich das eigentlich? Ich könnte einfach umkehren. Aber irgendein Gefühl in mir wollte ihn nochmal sehen. Ich schloss den Kofferraum, und marschierte zum Eingang. Dort warteten schon zwei Wachen. "Was suchen sie hier?", fragte mich einer. Ich versuchte so seriös wie möglich zu klingen. "Ich bin von der Gotham Psychiatrie. Ich soll zum Joker, welcher hier in einer Zelle sitzt". Beide musterten mich misstrauisch. Oh man, sie wissen dass ich lüge! Ich darf mir nichts anmerken lassen. "Gut, sie dürfen rein", sagte einer der Männer. Das Tor wurde geöffnet, und ich durfte rein. Ich zögerte nicht und ging in das Arkham. Überall standen Wachleute. Ich ging auf einen zu, um ihn auszufragen wo die Zelle des Jokers ist. "Ähm, entschuldigen sie?", fragte ich einen der Wachleute während ich ihm kurz auf die Schulter tippte. "Ja?". "Ich bin von der Gotham Psychiatrie, und ich müsste zur Zelle des Jokers. Können sie mir sagen wo sie ist?", fragte ich ein wenig leise. Der Wachmann nickte nur und ging eine Treppe hoch. Ich folgte ihm. Er hielt vor einer kleinen Zelle an, vor welcher mehrere Wachleute standen. "Sie ist von der Gotham Psychiatrie und muss angeblich zur Zelle des Jokers. Lasst sie rein", sagte der Wachmann welchem ich zur Zelle gefolgt bin. Die Zelle wurde aufgeschlossen und ich durfte rein. "Wenn etwas sein sollte, sagen sie Bescheid. Und passen sie bei diesem Irren auf", warnte mich die Frau vor der Zelle. Ich nickte und ging zögerlich in die Zelle rein. Die Tür wurde hinter mir geschlossen. "Hast du mich vermisst Schätzchen?", fragte der Joker mit einem breiten Grinsen, während er auf dem Bett hockte. Ich schüttelte schnell den Kopf. "Ich muss dir ein paar Fragen stellen. Deshalb bin ich hier". "Es müssen wohl ziemlich wichtige Fragen sein, sonst würdest du dich nicht als jemand ausgeben der du nicht bist", gab er zurück. "Was meinst du?", fragte ich verwirrt und verschränkte die Arme vor der Brust. Der grünhaarige stand auf. "Du arbeitest nur als Sekretärin in der Gotham Psychiatrie, und nicht als irgendeine Psychologin". Stimmt, da war ja was. "Dein Einfallsreichtum gefällt mir!", lachte der Joker. "Da gibt es nichts zu lachen! Ich musste dich einfach sprechen. Es gab keine andere Möglichkeit", gab ich scharf zurück. Ich schreitete zu einem Stuhl rüber und setzte mich hin. "Klar. Mach hier niemandem was vor, es gäbe viele Möglichkeiten", fügte er hinzu, und ließ sich auf den Stuhl gegenüber von mir fallen. "Wie auch immer", fing ich an. "Du warst gestern bei mir. Aber warum? Man hat dich noch dieselbe Nacht gefangen. Warum riskierst du deine Freiheit?". Er kicherte leise. "Das Leben wäre ohne ein bisschen Risiko doch langweilig". Wow. Ich wusste dass er ziemlich verrückt war, aber das war wirklich dumm. Es steckte vielleicht noch mehr dahinter. "Ist das alles? Ist Risiko der einzige Grund?". "Willst du etwa hören dass ich es gemacht habe, weil ich verrückt nach dir bin? ". Ich wurde ein wenig rot, und sah auf den Tisch. Irgendwie wäre der Grund schön, aber das stimmte sowieso nicht. Als ich wieder zum Joker blickte, grinste er dreckig. "Ich glaube wenn einer von uns beiden nach dem anderen verrückt ist, dann bist das du", sagte er, und beugte sich nah an mein Gesicht. Er flüsterte: "Du kannst nicht genug von mir kriegen. Deshalb bist du auch hier". Ich bekam Gänsehaut. Ein bisschen Wahrheit war schon dran.. Aber verrückt nach ihm? Nein! Höchstens war ich einfach neugierig und wollte nach unserem Kuss nur ein paar Antworten. Mein Gott, jeder hätte mit ihm nach der Nacht reden wollen! Ich rückte ein wenig von ihm weg. "Nein, ich bin sicher nicht verrückt nach dir! Ich will nur ein paar Antworten, mehr nicht", redete ich ihm ein. "Das bringt mich zur nächsten Frage. Warum hast du mich geküsst?". Ich versuchte so selbstsicher wie möglich zu klingen, so als ob mich das ganze kalt lassen würde. Aber meine Stimme war ein wenig zittrig und unsicher. Der Clown verschränkte seine Arme vor der Brust und legte seinen Kopf schief. "In dem Moment kam es mir als eine gute Idee vor". Er grinste. Mal wieder. "Es kam dir als eine gute Idee vor? Mehr nicht?", fragte ich überrascht. "Pff. Dann hätte ich mir dieses Gespräch auch sparen können", sagte ich beleidigt und sah zur Wand. Ich wollte ihm nicht ins Gesicht schauen. Er stand auf, und ging auf mich zu. Er stellte sich hinter meinen Stuhl und legte seine Hände auf meine Schulter. "Warum bist du jetzt so beleidigt, Schätzchen?". Unglaublich dass er das noch fragt. "Ist das nicht offensichtlich? Du brichst in meine Wohnung ein, küsst mich dann und das alles nur weil es dir in diesem Moment als richtige Idee vorkam. Soll ich da etwa vor Freude hüpfen?". Ich wurde durch jedes Wort noch wütender. Jeder wäre da sauer. Ich meine, warum macht man sowas? Ich seufzte. "Hey. Ich sagte zwar dass es mir als gute Idee vorkam. Aber ich hab nie behauptet dass mir der Kuss nichts bedeutet hat", flüsterte er sanft in mein Ohr. Es hat ihm was beudeutet? Ok, das hätte ich nicht wirklich erwartet. Ich wusste ehrlich gesagt nicht was ich sagen sollte, also saß ich nur still da. Was wenm er sich nur einen Spaß erlaubte? Vielleicht meinte er das ganze nicht ernst. Trotzdem entschied ich mich dazu was zu sagen. "Es hat mir auch was beudetet", flüsterte ich eher zu mir selbst. Obwohl er hinter mir stand und ich ihn nicht sehen konnte, spürte ich schon sein selbstsicheres Grinsen. "Ich gehe jetzt besser", brach ich die kurze Stille, und stand auf. Ich ging zum Ausgang. "Wir sehen uns wieder", lachte der Joker. "Ja, vielleicht", antwortete ich nickend. Im inneren musste ich lächeln. Der Kuss hat ihm, wenn er es ernst meinte, etwas bedeutet. Ich spazierte aus der Zelle, zum Ausgang, zu meinem Auto welches immernoch auf dem Parkplatz stand.
(Auf dem Bild ist das Arkham Asylum zu sehen)
Das wars, ich hoffe ihr habt noch Spaß beim lesen ❤
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