Kapitel 6
,,Katzen des Tannenclans, versammelt euch!" Rief Ahornstern über die Lichtung.
Blutmondfalter sah überrascht auf. Also konnte das Mäusehirn ja doch seinen Hintern aus dem Bau bewegen..
Aufmerksam sah er durch die Menge die sich nach und nach versammelten ,,Es gab einen Verrat unter uns!" Verkündete Ahornstern und eine unheimliche Stille breitete sich in dem kalten Lager aus.
Blutmondfalter spannte unwillkürlich die Muskeln an, als er Ahornsterns Worte vernahm. Sein Herz schlug schneller, während die anderen Katzen sich rasch um den Anführer scharten. Eine spürbare Anspannung lag in der Luft, als ob der Clan den Atem anhielt.
„Verrat?", murmelte jemand in der Menge, und Flüstern verbreitete sich wie ein kalter Wind über die Lichtung.
Ahornsterns Augen glitten über die versammelten Katzen, sein Blick scharf und unerbittlich. „Eine Katze hat versucht, den Clan zu untergraben. Sie hat sich mit denen verbündet, die nichts Gutes für den TannenClan im Sinn haben." Seine Stimme hallte in der gespenstischen Stille wider.
Blutmondfalter beobachtete jede Regung, jede Bewegung der Clankameraden um ihn herum.
Wird er es wagen, Namen zu nennen?
Fragte er sich, während sein Herz wild gegen seine Brust hämmerte.
Ahornsterns Schweigen dehnte sich aus, bevor er schließlich mit finsterem Blick fortfuhr: „Ich werde den Verräter finden, und wenn ich es tue, wird er für seine Taten bezahlen."
,,Ich hoffe diese Verräter bekommen ihre gerechte Strafe!" Rief Salbeikralle, sein graues Fell lag ungepflegt an seinem Fell während seine olivegrünen Augen ernst seinem Anführer entgegen sah.
Ahornstern nickte knapp in Salbeikralles Richtung, doch seine Augen blieben scharf und wachsam, als ob er jeden einzelnen Krieger auf der Lichtung musterte. „Das werden sie, Salbeikralle," erwiderte er mit ruhiger Entschlossenheit. „Verräter haben im TannenClan keinen Platz, und ich werde nicht ruhen, bis sie entdeckt sind."
Blutmondfalter spürte, wie ihm ein kalter Schauer über den Rücken lief. Er hielt seine Miene neutral, doch innerlich brodelte es.
Wer weiß, wie viele hier sich bereits gegen ihn gestellt haben,
dachte er, während sein Blick unauffällig zu den Kriegern schweifte, mit denen er sich in der vergangenen Nacht getroffen hatte. Opalschatten und Abendlicht – sie alle standen reglos da, ebenso aufmerksam wie er selbst.
Was, wenn er ahnt, was wir vorhaben?
dachte Blutmondfalter, als er Salbeikralle noch einmal musterte. Dieser schien besonders eifrig, den Verrat geahndet zu sehen.
,,Es ist schrecklich.." Hauchte Traumfänger neben ihn ,,Verräter in unseren eigenen Clan? Wo führt das nur hin, Blutmondfalter?"
Blutmondfalter hielt den Blick weiterhin auf Ahornstern gerichtet, während er Traumfängers Worte vernahm. Seine Ohren zuckten leicht, doch er bemühte sich, ruhig zu bleiben. „Ja, schrecklich..." murmelte er mit gedämpfter Stimme. „Wer hätte gedacht, dass es so weit kommt?"
Innerlich kämpfte er mit den aufkommenden Gefühlen. Verrat. Macht. Loyalität. Alles schien ineinander zu verschwimmen, und Blutmondfalter fragte sich, wie lange er noch diese Maske der Unschuld tragen konnte. Er wandte den Kopf leicht zu Traumfänger und sah ihn aus den Augenwinkeln an. „Ich weiß es nicht," sagte er leise. „Aber wir müssen vorsichtig sein. Wenn der Clan zerbricht, könnte das unser Ende bedeuten."
Blutmondfalter ließ absichtlich offen, von welchem Ende er sprach – das des Clans oder seines eigenen Schicksals.
,,Wir haben schon genug Probleme, da brauchen wir nicht noch Verräter" Fauchte Traumfänger leise.
,,Blutmondfalter und Opalschatten, ich bete euch um ein Wort in meinem Bau"
Blutmondfalter spürte, wie sein Herz einen Schlag aussetzte, als Ahornsterns Worte ihn aus dem Gespräch mit Traumfänger rissen. Sein Blick traf kurz auf Opalschatten, der mit einem leisen Schnurren ebenfalls in die Richtung des Anführerbaus schritt. Ein kurzer, intensiver Moment verging zwischen ihnen, ehe sie sich in Bewegung setzten.
Die kalte Luft brannte auf Blutmondfalters Fell, während er Ahornstern in den Bau folgte. Jeder Schritt fühlte sich schwer an, als ob das Gewicht der bevorstehenden Konfrontation ihn tiefer in den gefrorenen Boden ziehen würde. Ahornstern wirkte angespannt, als sie den Bau betraten. Sein gelber Blick ruhte streng auf den beiden Kriegern.
„Ihr wisst sicher, warum ich euch hergerufen habe," begann der Anführer ohne Umschweife. „Es gibt Dinge, die in letzter Zeit geschehen sind, die ich nicht länger ignorieren kann."
,,Blutmondfalter, ich möchte das du Opalschatten unterstützt" Befahl der Anführer.
Der Krieger nickte respektvoll ,,Natürlich, Ahornstern. Ich werde mein bestes geben" Sagte der Kater
Ahornstern nickte zufrieden, ohne die unterschwellige Spannung in Blutmondfalters Worten zu bemerken. Der Kater hielt seine Haltung aufrecht und wirkte vollkommen gehorsam. Doch in seinem Inneren brodelte es.
So ein Narr,
dachte er. Blind für das, was wirklich um ihn herum geschah.
„Gut," erwiderte Ahornstern mit einem kurzen Nicken, bevor er sich an Opalschatten wandte. „Ich vertraue darauf, dass ihr beide eng zusammenarbeitet. Wir brauchen jede Unterstützung in dieser schwierigen Zeit."
Blutmondfalter warf Opalschatten einen kurzen Blick zu, seine Augen kühl und emotionslos. In seinem Kopf jedoch arbeitete er bereits an einem Plan. Ahornstern mag glauben, er habe alles unter Kontrolle, doch Blutmondfalter wusste, dass die wahre Macht nicht bei ihm lag.
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