Aufgabe 5 - Inspiration durch ein Bild
Hey guys, hier ist die fünfte Aufgabe :>
Ich habe einen Oneshot geschreiben. Ich hoffe, er gefällt euch :>
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Mit schnellem Atem huschte ich um eine Ecke. Gehetzt schaute ich wieder zurück, um sicherzugehen, dass meine Verfolger mich noch nicht erreicht hatten. Raschen Schrittes stieg ich die Treppenstufen hinab. Mein Blick huschte durch die Gegend, um Möglichkeiten zu finden, wie ich verschwinden könnte. Zu meinem Bedauern musste ich feststellen, dass an diesem Donnerstag Abend nicht viel los war. Durch die späte Uhrzeit geschlossene Stände und dunkle Häuser umgaben mich, bis ich an der nächsten Ecke die grellen Lichter eines Shops entdeckte.
,,Da ist er!'', hörte ich Gohyun, einen meiner Mobber, schreien und stürmte wieder los. Den Laden im Visier eilte ich über die letzte Straße und stolperte in den Store. Es schien sich um einen kleinen Lebensmittelladen zu handeln, welcher die ganze Nacht geöffnet hatte. ,,Ich sagte dir doch, die Deadline ist in vier Tagen! Wie soll ich denn jetzt noch jemand neues auftreiben?'' Eine Stimme erlangte meine Aufmerksamkeit und als ich zu meiner linken blickte, konnte ich einen jungen Mitarbeiter ausmachen, welcher mit jemanden telefonierte und mich deshalb nicht bemerkte. Wirklich glücklich sah er nicht aus, eher etwas verärgert.
Ich wendete mich wieder von ihm ab und ging gezielt in den hinteren Teil des Ladens, damit mich die drei nicht so einfach fanden. Das Geschäft hatte keine richtige Ordnung, was die Aufreihung der Lebensmittel anging. So kam es dazu, dass ich mich hinter einem Regal, auf welchem Chips und Nudeln anzutreffen waren versteckte. Wenig später erkannte ich ihre Visagen schon im Eingang des Shops und mir schlug das Herz wieder bis zum Hals.
Wenn sie mich jetzt hier finden würden, hätte ich mit ein paar Schlägen zu rechnen, obwohl ich ihnen rein gar nichts getan hatte. Minkyung hatte seit Tag eins meines Studiums ein Problem mit mir und ich hatte keinen blassen Schimmer, wieso das so war. Seine beiden Freunde Gohyun und Haeyang halfen ihm, mir das Leben am Kampus zur Hölle zu machen und es kam nicht selten vor, dass sie mich auf meinem Schulweg nach Hause jagten.
Sie sahen sich kurz um, ehe die drei den Laden betraten. Anstatt sie weiter zu beobachten, drückte ich mich noch stärker an das Konstrukt aus Metall und die Lebensmittel. Ich versuchte meinen Atem unter Kontrolle zu bringen, allerdings hatte ich einfach viel zu sehr Angst davor, morgen wieder nicht zur Uni zu können, da diese Arschlöcher mich bewusstlos geschlagen hatten.
,,Da ist das Opfer ja!", rief Haeyang. Ich war definitiv geliefert. ,,Dachtest wohl, du kannst vor uns weglaufen, aber hier kann dir auch niemand helfen", sagte Minkyung schadenfroh und Gohyun schubste mich in das Regal. Mein Rücken begann hölisch zu brennen und ich zischte auf, ehe der erste Schlag Minkyungs mein Gesicht traf. Genauer gesagt meine Nase, den diese begann wenig später zu bluten und ich spürte den metallischen Geschmack in meinem Mund. Meine Peiniger tritten und schlugen weiter auf mich ein und ich versuchte einfach nur meine Arme schützend vor meinen Kopf zu halten.
,,Hey! Aufhören!" Ich blickte durch einen Spalt meiner Finger und erkannte den Mitarbeiter, welcher gerade noch telefoniert hatte. Anstatt seiner Aufforderung nachzukommen, lachten sie nur. ,,Und was wenn nicht?", fragte Haeyang und flog, ehe ich mich versah, zu Boden. Er sah den Fremden erstaunt an und hielt sich seine Wange. Als die anderen beiden realisiert hatte, dass der Mitarbeiter ihrem Kumpel eine verpasst hat, stürtzten sie sich auch auf ihn.
Ich hingegen setzte mich vorsichtig auf. Ich fühlte mich von dem Schmerz wie gelähmt und es kostete viel Kraft, mich auch nur etwas an dem Regal hochzuziehen. Gohyun hatte mein Retter mittlerweile gegen das Getränkekühlgegal geschmissen und dieser hielt sich den schmerzenden Hinterkopf. Minkyung und er kämpften immernoch gegeneinander, allerdings schien sich nicht herauszukristalisieren, wer die Oberhand erlangte. Doch irgendwann presste der Mitarbeiter meinen Peiniger am Kragen gegen eine der Tiefkühltruhen. Nach ein paar Sekunden intensiven Augenkontakts ließ er von Minkyung ab.
,,Wehe, ihr fasst ihn noch einmal an'', sagte der Mitarbeiter und die drei gingen wortlos davon. Nun wendete sich mein Retter mir zu. ,,Ist alles gut bei dir?'', fragte er und ich schüttelte den Kopf. ,,Wo tut's denn weh?'' Er legte den Kopf schief und beugte sich zu mir runter. ,,Ist es übertrieben, wenn ich sage überall?'', meinte ich, weshalb mein Gegenüber schmunzeln musste. ,,Nein, natürlich nicht. Warte kurz, ich hole dir was gegen die Schmerzen-''
,,Warte! Ähm... kannst du... könntest du bei mir bleiben?'', fragte ich. ,,Ich will jetzt nicht alleine sein'', redete ich weiter. ,,Klar'', meinte der Mitarbeiter und lehnte sich gegen das gegenüberliegende Regal. Unsere Beine berührten sich und seine Wärme übertrug sich langsam auf meinen Körper.
,,Was wollten die denn von dir?'', fragte er nach einer kurzen Stille. ,,Um ehrlich zu sein, weiß ich es nicht. Die drei lauern mir schon seit Beginn meines Studiums auf, um mich zu verprügeln. Ich habe mir aber nie etwas zu Schulden kommen lassen'', erzählte ich. ,,Hmm, vielleicht sind die drei einfach eifersüchtig?'', antwortete mein Retter. ,,Könnte sein, ehrlich gesagt möchte ich jetzt erstmal kein Wort mehr über die drei verlieren'', sagte ich. ,,Das kann ich verstehen. Ich helfe dir erstmal aufzustehen, okay?'' Ich nickte, er erhob sich wieder und griff nach meiner Hand. Mich stützend schaffte ich es ächtzend irgendwie mit ihm zusammen aufzustehen. Ich verzog mein Gesicht durch den brennenden Schmerz an meinem Rücken und Kopf.
,,Danke... ähm..?'', stammelte ich, bis mir auffiel, dass ich seinen Namen noch nicht erfragt hatte. ,,Mein Name ist Park Jihoon'', antworte mein Retter. ,,Ich danke dir, Jihoon. Ich danke dir vom ganzen Herzen'', antwortete ich. ,,Nichts zu danken, ähm..?'' Er sah mich fragend an. ,,Ich bin Yang Koa'', gab ich von mir. ,,Nichts zu danken, Koa.''
Jihoon legte meinen Arm über seine Schulter, ehe wir so langsam in den hinteren Teil des Ladens humpelten. Dort führte er mich zu einem Stuhl und ich ließ mich auch diesem nieder. ,,Ist es okay, wenn wir dein Oberteil ausziehen, damit ich deinen Rücken anschauen kann?'', fragte er und ich stimmte zu. Also zog Jihoon mir erst meine Jeansjacke aus und dann auch meinen roten Rollkragenpullover. Er sah sich meinen Rücken an. Etwas errötete ich, denn die Vorstellung, dass ein Wildfremder, dessen Name ich erst vor zwei Minuten erfahren hatte, gerade meinen Oberkörper begutachtete, beschämte mich etwas.
,,Das sieht nach einer ordentlichen Prellung aus. Ich hol dir Eis und was gegen die Schmerzen. Bin gleich wieder da'', sagte Jihoon, ehe er kurz verschwand und wenig später wieder auftauchte. Er reichte mir eine Packung Tiefkühlerbsen. ,,Hier, wir haben leider keine Kühlpacks. Ich gebe dir noch ein Handtuch, damit das nicht ganz eiskalt ist.'' Mein Retter schnappte sich ein Geschirrhandtuch und packte die Erbsen hinein. ,,Ich mache noch eine Salbe auf deinen Rücken, damit die Schmerzen zurückgehen.'' Er trug die kalte Masse auf meinen Schultern und meiner Wirbelsäule auf, ehe ich die kühlende Erbsentüte auf die schmerzende Stelle hielt.
,,Hier noch was für deine Nase.'' Jihoon reichte mir ein Taschentuch. Vor lauter Aufregung hatte ich vergessen, dass diese überhaupt geblutet hatte. ,,Wir müssen die Wunde an deiner Wange desinfizieren. Das könnte etwas wehtun. Ich bin aber ganz vorsichtig.'' Er hockte sich wieder vor mir hin und tupfte die Stelle mit einem Wattestäbchen, auf welchem sich Desinfektionsmittel befand, ab. Dabei legte er seine große Hand auf meine Wange, welche wohlig zu kribbeln begann. Seine Hand war so verboten weich und warm. Ich schob meine Reaktion auf das Adrenalin, welches noch immer durch meinen Körper strömte.
Viel zu schnell endete der Moment und er entfernte sich wieder von meinem Körper. ,,Ich habe hier auch irgendwo ein Pflaster'', meinte Jihoon und kramte in einer der Schubladen. Der Raum war ziemlich vollgestellt. Es war bestimmt ein Lageraum. ,,Hier.'' Er löste das Papier von der Klebefläche und führte das Pflaster zu meiner Haut. Vorsichtig fuhr mein Retter mit seinem Finger noch einmal über das Pflaster, ehe er ein Stück zurücktrat.
Er wollte gerade wieder zum sprechen ansetzen, als ihn das Klingeln seines Telefons einen Strich durch die Rechnung machte. Nachdem Jihoon feststellte, wer ihn anrief, seuftzte er einmal, ehe mein Retter den Anruf wegwischte. ,,Willst du nicht rangehen?'', fragte ich, während ich mir meine Kleidung wieder anzog. ,,Ach, das ist bloß mein ehemaliger Coverdesigner'', meinte er. ,,Ehemaliger?'', kam von mir. ,,Er hatte einen Unfall und liegt nun im Krankenhaus, deshalb kann er mein Cover nicht designen. Ich bin Autor und jetzt weiß ich nicht, was ich machen soll. Die Deadline ist in vier Tagen'', erklärte er sich. ,,Ich studiere Kunst und habe auch einen Kurs in Grafikdesign belegt. Ich kann dir helfen'', sagte ich und Jihoon schaute dumm aus der Wäsche. ,,Wirklich? Das würdest du tun? Das wäre großartig!'', freute er sich. Klar, sehe es als Revanche.''
''Du bist meine Rettung! Ich danke dir so sehr! Könnten wir dann Nummern austauschen, damit ich dir alles weitere schicken kann?'' fragte er mich, ich nickte und holte mein Handy aus meiner Jacke. ,,Danke, ich schreibe dir dann später, okay?'' sagte Jihoon, als wir wieder in den Laden gingen. ,,Ja, ich muss jetzt auch langsam nach Hause. Nochmal danke für Alles.'' sagte ich. ,,Habe ich gerne gemacht.'' antwortete er und umarmte mich kurz, was mich etwas überraschte, allerdings fühlte sich diese auch nicht schlecht an. Eher wohlig warm und geborgen.
,,Bis bald! Ich gehe hier jetzt bestimmt öfter mal einkaufen'', meinte ich grinsend. ,,Renne auf jeden Fall wieder hier rein, wenn dich die drei wieder verfolgen, damit ich dir wieder helfen kann. Aber ich freue mich, dich auch ohne eine Rettungsaktion wiederzusehen'', sagte Jihoon, zwinkerte mir einmal zu, ehe ich mit leicht klopfendem Herzen aus dem Geschäft schritt.
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Hier ist meine kleine Story. Vielleicht schreibe ich diese mal weiter. Ich mag die beiden eigentlich echt gerne und ich finde, sie wären ein süßes Paar.
Bb guys, bis zur nächsten Aufgabe :>
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