Ich wurde durch das Geräusch einer öffneneden Tür unterbrochen. Vor mir stand Lucas der mich gestern so aggressiv im Gang festgehalten hatte. Er kam auf mich zu und ich trat einen Schritt zurück, das ging so lange weiter, bis ich an eine Wand anstieß.

Ich habe Angst.

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P.o.V Jungwoo

"Lucas du machst mir Angst.", meinte ich als ich hilfesuchend zwischen ihm und der Wand hin und her schaute. Seine Gesichtszüge entglitten komplett und er raufte sich die Haare. "Tut mir furchtbar leid, manchmal habe ich meine Gefühle nicht unter Kontrolle.", verstehen nickte ich nur und ging wieder zum Mikrofon.

Es war eine sehr merkwürdige Situation, wo wir uns beide einfach nur anschauten, einfacher Blickkontakt. Dennoch sah dieser Junge einfach nur viel zu gut aus.

"Ich wollte mich für die Sache von gestern entschuldigen. Du warst die letzte Person der ich Angst einjagen wollte. Ich habe von unserer Lehrerin gehört, dass du hier ab und an übst und wolmte mich entschuldigen. Bitte nehm meine Entschuldigung an Jungwoo.", zu allem übel verbeugte er sich jetzt auch noch. "Ich schon ok, du hast mir nur etwas Angst gemacht, das war alles.", sprach ich leise. "Darf ich jetzt in Ruhe hier weiterproben, der Auftritt ist in gut einer Woche.", nuschelte ich. Ein Glück hatte er verstanden und ging aus dem Raum.

Erleichtert seufzte ich auf.

Ich dachte schon er würde nie gehen. Seine Präsens ist gefährlich, ich weiß nicht wieso. Solche Gedanken würden mich nur stören, weshalb ich mich nur auf den Song konzentrierte und weiter probte, dennoch werde ich das Gefühl nicht los beobachtet zu werden.

Nach einer geschlagenen Stunde hatte ich das Gefühl gut geprobt zu haben und ging aus dem Musikraum, welchen ich anschließend wieder abschloss mit dem Schlüssel, den mir Taeil gegeben hatte. Etwas müde machte ich mich auf den Weg in mein Zimmer, weshalb ich über den Hof gehen musste und konnte einer sehr interessanten Konversation lauschen.

"Denkst du es werden Schüler Verdacht schöpfen?"

"Nein, nie im Leben, Taeyong muss ja nichts davon erfahren."

"Er ist zwar der Prinz, aber er braucht nicht alles wissen, was seine Untertanen machen."

"Sein Sturz wird unser Erfolg und Jaehyun hilft uns dabei ungemein.~"

"Bald schon können wir alles tun, was wir wollen."

"Er ist mit Jaehyun wie verabredet am Wasserfall, in der Höhle dort können wir ihn fesseln und gefangen halten."

Ich verschnellerte mein Schritttempo und hielt mich bedeckt, es waren zu einer großen Wahrscheinlichkeit auch Vampire. Ich wollte jetzt nur noch unbeschadet in mein Zimmer kommen, was mir auch erstaunlich gut gelang, doch dann glitt mein Blick zu der Tür von Taeyong. Wenn ich ihm helfen würde, dann wäre ich vielleicht in Schwierigkeiten...

"Kodex Nr. 14.5, falls jemand Unschuldiges von Fabelwesen attackiert werden sollte, dann musst du einschreiten.", sagte ich stumm vor mich hin. Die Regel besagt nicht, dass ich einem Fabelwesen nicht vor Fabelwesen helfen durfte, aber wenn ich Taeyong retten möchte, dann brauche ich Hilfe...

"Hyung.", ich klopfte schnell an die Tür von Taeil und Doyoung. Er kam nur ermüdet aus dem Raum. "Jungwoo es ist 11 Uhr abends, was willst du." Es tat mir fast schon leid ihn geweckt zu haben. "Taeyong ist in Gefahr.", meinte ich nur hastig und zog ihn mit ins Zimmer. Erst zierte sich Taeil, doch dann rannte er mir hinterher bis in mein Zimmer. "Also wie jetzt, was ist los."

"Ich kenne von eurem Geheimnis. Ich habe andere Vampire gehört, die Taeyong anscheinend entmachten wollen, da er offentsichtlich der Prinz von ihnen ist und sie ihm Untergebenheit geschworen hatten, aber unzufrieden sind.", Taeil schaute mich mit großen Augen an. "Wer bist du wirklich Jungwoo?", fragte er mich und schaute mich ernst an. "Keine Sorge, ich bin ein Freund.", ohne weiteres zu sagen öffnete ich mein Geheimfach im Schrank, wo sich meine Armbrust samt Jagdanzug zeigt, welche ich beide anzog. Taeil schaute mich währenddessen vorsichtig an.

"Ich brauche deine Hilfe Taeil, ich konnte Ten und Johnny nicht fragen, da sie etwas damit zu tun haben könnten, was ich bezweifle, dennoch konnte ich so ein Risiko nicht eingehen. Würdest du mir helfen Taeyong zu retten?", er stand sofort auf und öffnete das Fenster, bevor er sich sein Oberteil auszog und Flügel zum Vorschein kamen. So ist das also.

"Sag mir wo es hingehen muss, ich nehm dich mit, wenn es um meinen besten Freund geht, dann kenne ich keinen Spaß. Ich als Eulenhybrid stehe dir zur Seite."

"Weißt du wo der Wasserfall ist?", fragte ich ihn und er schaute mich an, als wäre es eine Selbstverständlichkeit. "Ich kenne diese Gegend auswendig, nimm meine Hand."

Ich tat, wie er es mir befiehl und schon schwebte ich mit ihm über den Wolken. Es war phänomenal. "Nicht schlecht was?", stumm nickte ich. "Wir dürfen keine Zeit verlieren, halt dich gut fest."