Von Sonne und Wasser
Ein bisschen gesellschaftskritisch muss auch mal gehen.
Die Sonne trocknet manche aus,
es fällt das Tränennass als Regen.
Das Wasser prasselt auf das Haus,
nicht schuldig, für die Hand ein Segen.
Weil wir uns unsrer Flüsse schämen,
begradigt, zügelt man Natur.
Doch kann kein Zügel Flüsse lähmen,
der Nektar strebt auf weite Flur.
Wir bauen auf dem Tränenland,
und müssen nicht das Leid bedenken.
Das Wasser ist doch uns gesandt,
was immer auch es mag uns schenken.
So schön, das Wasser zu besitzen,
im Land, das seinen Fluss genießt.
Der Nektar quillt aus allen Ritzen,
bis totes Leben überfließt.
Und niemand freut sich an der Freud,
die wir den Armen weggenommen.
Wir sind durch Reichtum arme Leut,
und mit der Schwemme mitgeschwommen.
Wir müssen nunmehr Neues trinken,
weil Wahrheit jede Trän verdirbt.
Der Überfluss muss uns nun stinken,
und mancher, überflossen, stirbt.
14. 7. 2020
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