Tschernobyl
Die Vögel fliehen vor dem Flug,
und stürzen schreckerfasst zu Boden.
Der Satan nennt sich Selbstbetrug,
und Erbsen wachsen aus den Schoten.
Die Geister wachen langsam auf,
den Anfang nimmt der Spuk der Gassen.
Ist dies der Preis dem Wohlstandskauf?
Die Kinder's Leben hat verlassen.
Sein erstes Herz zum Schmelzen bringt
der Mensch, der sich in Liebe wähnte
mit diesem Stern, der nun zerspringt,
und überschwemmt vom Aug, das tränte.
Das Schluchzen nimmt das Feuer fort,
doch die Gewalt wird sich entladen.
Da hilft kein noch so liebes Wort,
drei Todeskinder zahln den Schaden.
Ein Eiter sich im Darm verbarg,
bezeugt von einem Todgeweihten.
Die Leiche stinkt, doch fehlt der Sarg;
die Kinderschar muss in das Leiden.
Sie nehmen Leichenteile fort,
man muss den Leib einbalsamieren.
Man trägt die Schuld am Herzensmord,
im Frühling muss das Leben frieren
Gestank und Totenluft verteilt,
begehrt auf ewig unser Leben,
wovon man schwerlich wird geheilt,
der Tote, von dem Leid umgeben.
Die Kehlen hungern, zornig bald,
dann solln wir Wirte eben sterben.
Des Brandes Rest, der macht uns kalt,
kein Iod gewährt der Herr der Scherben.(1)
Der Mensch noch seine Sterne mag,
will mit mehr Liebe sie behandeln.
Der Tote siecht im Sarkophag,
und sollte unter uns erst wandeln.
Doch bricht ein kalter Schnee das Dach,
und alte Narben Tod versprühen.
Als Staub sind Tote nicht gedacht,
Verderben wird dem Land verliehen.
30. 8. 2020
1)Regierung
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