Tausend Worte (Teil 2)
Naja, ich musste es ja fertig bekommen. Weiß nicht, ob's mich so überzeugt.
Man ist nie frei, nie nur gekettet,
erahnt den Lebensweg, und nicht.
Die Türn sind manchmal eingefettet,
mal nicht, mal ist die Mauer dicht.
Die Zeit ist nie zurück gelaufen,
du selber schon, vielleicht im Kreis.
Mal brauchst du Sonne, mal die Traufen;
mal ist dir kalt, was einst zu heiß.
Und tausend Worte sind gelogen,
das Leben sei doch so und so -
sei geradeaus, im stetig Bogen,
sei sonnenseitig, niemals froh,
sei glücklich, wenn gealtert, weise,
sei stetig jung am besten wohl,
sei einzig laut, dem Andern leise,
die Wahrheit lieg' an einem Pol.
Der Eine sagt, geh stets zum Linken,
der Nächste: "Halt dich immer rechts."
Der dritte: "Kurven solln dir stinken",
"das End ist Anfang des Gefechts."
Ich hör sie reden, hör sie singen,
ach wenn es doch so einfach wär!
Nur meistens ist in vielen Dingen
das Morgen leicht, das Heute schwer.
Der Eine stirbt in heutger Freude,
der Zweite ist im Morgen reich.
Und ich morgen arm und heute
schon einem Morgenwracke gleich.
So kompliziert sind wir geschaffen,
es gibt kein schlichtes Theorem.
dass wir es immer noch nicht raffen:
Das Morgen bleibt wohl ein Problem.
Ein Hölle, die gelobten Lande,
es herrschen Disziplin und Zeit.
Wir kennen nicht das Unbekannte,
verklärt erscheint's in Ewigkeit.
26. 8. 2020
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