Meine feste Schale

Du lässt mit deinen Augen schauen,
zu jeder Seite offen sie.
Du kannst die Sehnsucht niederhauen,
es scheint schon beinah wie Magie.
Du gibst mir eine feste Schale,
beschützt und wärmst mich jeden Tag.
Wenn ich dein Essen nur bezahle,
dann trägst du mich, wie ich es mag.

Ich helfe dir bei deinen Sorgen,
und sicher, dass dir bleibe Kraft.
Du Engel, abends wie am Morgen,
hast mich zu jedem Ziel geschafft.
Du bist mein Licht in dunklen Nächten,
der Anker, Segel mir zugleich.
Ich fühl mich mit dir wohl, im Rechten,
erschließe mit dir jedes Reich.

Wir geben Gas, gestärkt vom Wissen,
es führt uns volle Kraft voraus.
Wer gegen uns, wird fortgerissen,
man kommt nicht ohne Liebste aus.
Ins Freie angeschickt zu fliehen,
ein zweites Paar versperrt die Flucht.
Wer will schon Lebens Bremse ziehen?
Du prallst hart auf, doch arm an Wucht.

Ich sterbe für dich, frei geblieben,
für dich die ganze Welt verbrannt.
Mein Schatz, das Höchste war zu lieben,
untrennbar war das stählern Band.
Der Aufprall riss mich von dem Schoße,
so angenehm war deine Haut.
Da liegst du, in der Herzenssoße,
ich habe mir zu sehr vertraut.

Die Menschen lassen sich verführen,
sie laufen ungern allzu weit.
Dank Teufeln wir den Smog  verspüren,
mit List und Schläue lockt das Leid.
Ein Auto drängt dich von den Straßen,
sofern du nicht schon selbst in ihm.
Es fasziniert uns über Maßen,
verbrennt die Welt und schlingt Benzin.

7. 8. 2020

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