Hypochonder

Jetzt habe ich mich Hunderte Gedichte lang nicht oder quasi nicht gegen Homophobie geäußert. Das ändere ich mal.

Die Wunden, die nicht weinen,
nicht schmerzen -- jene klaffen doch.
Wenn sie auch nichtig scheinen,
so sucht der Schmutz nach einem Loch.

Die Messer, ohne Klinge,
und ohne jeden Schnitt für dich,
sind nur zum Scheine Dinge,
die dich bedrohen schauerlich.

Die Blumen, ohne Farben
für Augen, wie du deine hast,
die müssen doch nicht darben,
nur weil sie deinen Augen Last.

Was du nicht magst, bewerte -
ist's Schaden dir, ist's Freude sonst?
Zerstör ich mit dem Schwerte,
wie du, wo du dich sonnst?

Ich muss es niemals teilen,
doch manche lieben nicht, was wir.
Ihr wollt die Herzen feilen,
doch fehlt ein Schlüssel für die Tür.

Zu Hypochondern werden
Gemüter allzu ungeniert,
wenn man sie, ach Beschwerden,
mit mancher Liebe konfrontiert.

14. 8. 2020

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