Feuerlied
Der Wandrer fällt vom Felsen ab,
der schwache Narr vom Glauben.
Der Läufer wird von Meilen schlapp,
es schrumpeln schnell die Trauben.
Ein Ende ist dem Anfang nah,
beschworn von Pessimisten.
Und vieles ist bald nicht mehr da,
darf kurz nur's Dasein fristen.
Auf Stürme folgen Bris' und Flaut,
der Anfang strebt ans Ende.
Und wenn man Morgensonne schaut,
dann kommt doch Mittags Wende.
Das Feuer brennt sich langsam leer,
und Schnee ist meist entfroren.
Fregattenvögel irrn umher,
doch sind zum Schlaf geboren.
Was du nicht willst, das wirfst du fort,
was magst, wird dir genommen.
Du bleibst nicht starr an einem Ort,
bist doch umhergekommen.
Ideen werden umgesetzt,
und Fragen meist geschlossen.
Es heilt so gern, was einst verletzt,
kein Glück wird lang genossen.
Von seiner Mutter los das Kind,
von Wolken ist der Regen.
Doch manches immer neu beginnt,
so bleibt es uns zugegen.
Und eines bleibt in uns seit je:
Wir suchen, um zu suchen.
Die Sehnsucht, jenes Herzensweh,
das wir nicht nur verfluchen.
Die Feder saugt das Blut mir aus,
doch steckt mir in den Knochen,
dass solches strömt mir neu hinaus,
wenn's wieder ausgebrochen.
Mein Blut und Geist, was mir enteilt,
es sprengte manche Bände.
Es war bislang nur dreigeteilt,
doch ruhn nicht meine Hände.
15. 7. 2020
Ich habe absolut keine Idee, was den Titel anbelangt. Da es ein bloßes Intro ist, habe ich mich mal am "Rammlied" orientiert.
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