Eiszeit

Das ist wieder eine kleine Challenge zum Interpretieren. Wisst ihr, was damit gemeint ist?

Wir haben unser Heim geteilt,
den großen Stürmer aufgehalten.
Verschlossen Wunden, nicht geheilt,
und jedes Herzlein musst erkalten.
Der Vorhang schwer, man sieht sich nicht,
und lugt ein Auge, kann es sterben.
Aus Furcht die Mauer, ein Gewicht
im Herzen, das die Kinder erben.

Wir sind so ähnlich, gleicher Stamm,
und wollen beide unsrer Kinder.
Wir schlachten gern ein Opferlamm,
nur blutig wird ein Tier gesünder.
Du töt'st bedacht, ich denke nie,
gedankenlos sind meine Zellen.
Dein Denken führt zur Agonie,
es wogen in dir Durstes Wellen.

Im Hause steht ein Schlachtfeld, stumm,
sein Lärm dringt durch zu keinen Ohren.
Doch spieln wir stets damit herum,
Figuren straft's, wenn wer verloren.
Wir frieren, Sonnen brennten bloß,
die Seele stirbt in Schneekristallen.
Beratung? Wir sind viel zu groß,
Familien sind halt Eiszeitfallen.

Versöhnt man sich zum guten Tag,
verliert dann wieder, was gewonnen,
verlierst du wieder, was ich mag,
und ist mein Frischblut ungeronnen,
dann frier ich nicht, dann bist du heiß,
und doch will ich mich nicht verbrennen.
Du bist Gewalt, auf Morde heiß,
das Herz sagt Ja, der Kopf sagt:
"TRENNEN!"

10. 8. 2020

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