Wenn ich dann meinen ein paar Minuten fressenden, unangenehm steilen Berg hinaufjogge und kämpfe, sind meine Gedanken oft teils sehnsüchtig-lieb, teils aggressiv, pathetisch und primitiv. Aber ausnahmsweise war's diesmal eine Inspiration.

Ich reim den Kosmos tief in deine Ohren,
ich gäbe meine Reime auf für dich.
Ich weine Liebmetaphern aus den Poren,
und Durst nach dir zerfrisst und foltert mich.

Mein Mund verstummt in deinem Angesichte,
die Zunge steckt in ihrem Käfig fest. (Viel Spaß beim Interpretieren.)
Mein Herz zerpresst den armen Geist wie Früchte,
ob dessen Saft sich von dir trinken lässt?

Die Melodien springen wie die Kinder,(1)
von tausend Klängen soll es einer sein.
Und kannst du mein Geschenk an dich denn leiden?

Mal mischt sich's, drüber stehen sie, dahinter,
doch kann ich leider nicht melodisch sein.
Und wofür soll ich mich dabei entscheiden?

13. 8. 2020

1) noch cooler, wenn man weiß, dass Till Lindemann sein Blut auch seine Kinder nennt