Marketing III - Lovelybooks

@mylostmemories hat mich auf die Seite Lovelybooks.de hingewiesen (Vielen Dank dafür), die für die Buchvermarktung sehr interessant ist, sowohl für etablierte Verlage als auch für gerade erst anfangende Selfpublisher. Im Prinzip ist der Gedanke hinter der Seite ähnlich wie bei Wattpad. Leser und Schreiber von Geschichten sollen zusammengebracht werden. Nur eben im professionellen Bereich.

Das interessanteste Feature für Autoren ist sicher die sogenannte Leserunde. Dabei wird eine bestimmte Anzahl kostenloser Rezensionsexemplare verlost, diese werden dann gemeinsam gelesen und am Ende sollen die Teilnehmer Rezensionen für das gelesene Buch schreiben. Das ist gerade für unbekannte Autoren wie mich sicher eine gute Möglichkeit an ein paar Rezensionen zu kommen, die für den Verkauf über Internetshops, wie ich euch ja schon mehrfach gesagt habe, wirklich, wirklich wichtig sind. Was die Leserunde noch interessanter macht, ist, dass sich auf Lovelybooks (so liest man jedenfalls) viele sogenannte Multiplikatoren tummeln (Mann, das Marketingdeutsch habe ich schon total drauf), also Buchblogger oder andere Leute, die Mundpropaganda (oder besser Internetpropaganda) machen für Bücher, die ihnen gefallen haben. Im Idealfall schwärmen also meine zwanzig Teilnehmer allen ihren Freunden, Bekannten und Followern von dieser unfassbar geilen Fantasynovelle vor, die sie kürzlich gelesen haben und motivieren jeweils hundert (oder tausend oder noch mehr) Leute, mein Buch zu kaufen, so dass ich allein dadurch zweitausend (oder zwanzigtausend oder noch mehr) Verkäufe habe und mich im Prinzip zur Ruhe setzen kann. Soweit der Plan.

Ich habe selbst ein paar Leserunden mitgemacht, um das Prozedere kennen zu lernen. Für die Leser ist es sicher am interessantesten, sich mit dem Autor direkt über sein Werk auszutauschen. Deshalb funktioniert sie meiner Meinung nach am Besten, wenn der Autor sich selbst aktiv daran beteiligt. Ich habe auch an einer teilgenommen, die von einem Marketingmenschen vom Verlag organisiert und betreut wurde und wo sich der Autor nicht beteiligt hat. War nicht so toll. Aber für uns als Selfpublisher ist das ja kein Problem, weil wir sowieso alles selbst machen.

Voraussetzung dafür, eine Leserunde veranstalten zu können ist ein Autorenaccount und um den zu bekommen muss man eine Veröffentlichung vorweisen. Allerdings zählt es auch als Veröffentlichung, wenn man nur ein Ebook hat, das auf Amazon vorbestellbar ist. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass das reibungslos funktioniert. Ich habe bisher kein Buch tatsächlich veröffentlicht. Mein erstes Buch war zum Zeitpunkt der Anmeldung erst vorbestellbar, trotzdem habe ich den Autorenaccount ohne Nachfrage bekommen. Einfach eine E-Mail an den Support geschrieben und nach ein paar Tagen war das Ding freigeschaltet.

Nun geht es daran, die Leserunde zu veranstalten. Die sieht im Prinzip aus wie jedes Internetforum mit verschiedenen, auf das Buch zugeschnittenen Kategorien, in denen sich die Teilnehmer austauschen sollen. Ein paar sind vorgegeben (Bewerbung, Cover, ...) andere könnt ihr selbst erstellen. Für gewöhnlich wird das Buch dazu in mehr oder weniger sinnvolle Blöcke eingeteilt (Kapitel 1-5, 6-10, etc.) und für jeden Block eine Kategorie erstellt. So werde ich es auch machen. Ich habe mein Buch für die Veröffentlichung in vier größere Kapitel eingeteilt (die Kapitel von Wattpad sind jetzt Szenen in den Buchkapiteln) und werde für jedes Kapitel eine Kategorie erstellen.

Dann geht es ans Verlosen der Rezensionsexemplare. Wobei Verlosen das falsche Wort ist, denn die Gewinner sucht der Veranstalter aus. Als cleverer Autor wird man sich natürlich nach Möglichkeit die Bewerber aussuchen, die in der Vergangenheit zuverlässig Rezensionen geschrieben haben und am Besten auch nicht so lange dafür brauchen (was bei einem relativ kurzen Buch wie meinem kein Problem sein sollte). Ich entscheide mich also, was für Ausgaben ich verteilen will und wie viele (In meinem Fall werden es zwanzig Ebooks sein. Manche verteilen auch Taschenbücher, aber ihr wisst ja, die Kosten). Dann können sich die Mitglieder bewerben und bekommen ihr Exemplar zugeschickt.

Soweit die Vorbereitungen. Wenn meine Leserunde durch ist, lasse ich euch natürlich an meinen Erfahrung teilhaben. Außerdem könnt ihr euch gern für die Leserunde anmelden, ich würde mich freuen, von euch zu hören.

Nachtrag:

Mir ist ein Denkfehler in meinem Lovelybooks-Plan aufgefallen. Ich wollte die Leserunde ursprünglich während der Vorbestellungsphase durchführen. Dummerweise sind dann noch keine Rezensionen auf Amazon möglich. Das heißt, die Leute (zumindest einige) würden mir dann war Rezensionen auf Lovelybooks schreiben, können die dann aber nicht auch bei Amazon einstellen. Das müssten sie dann vier Wochen später machen. Irgendwie glaube ich nicht, dass dann noch viele drandenken.

Deshalb (und weil die Vorbestellungen seeehr schleppend laufen - nicht überraschend bei einem Erstlingswerk) habe ich mich kurzerhand entschlossen, die Veröffentlichung vorzuverlegen (ihr wisst ja, Bleistifte mit Radiergummis). Auf Montag (das wäre der 04.04.2020 für alle die, die das hier später lesen). Zur gleichen Zeit (wenn Amazon es rechtzeitig hinkriegt) sollte auch das Taschenbuch erscheinen. Der Vorteil ist, ich habe dann gleich viel mehr Neuigkeiten, über die ich euch auf dem Laufanden halten kann (hoffentlich).

Drückt mir die Daumen.

Nachtrag II:

Nach langer Pause nun also mein Fazit zur Leserunde. Ehrlich gesagt, ich hatte mir mehr erhofft. Die Rückmeldungen waren erschreckend schlecht. Die ersten drei Bewertungen sogar jeweils nur zwei Sterne. Fairerweise muss man sagen, dass durchaus einige der Kritikpunkte berechtigt waren. Allerdings hatte ich gehofft, dass mich meine Leser auf Wattpad schon auf solche Schwächen hinweisen. Denn hier waren die Rückmeldungen eigentlich durchweg positiv. 

Außerdem habe ich von zwanzig Rezensenten leider nur vier Rezensionen auf Amazon erhalten. Das kann allerdings auch daran liegen, dass nur die guten Rezensionen auch auf Amazon hochgeladen wurden, was ja grundsätzlich kein Nachteil ist. Allerdings bin ich dadurch immer noch relativ weit von der kritischen Masse von zehn Rezensionen weg.

Für mich habe ich aus dieser Erfahrung gelernt, dass ich mir doch wieder dezidierte Betaleser suchen muss (eine habe ich schon gefunden und sie macht ihre Sache wirklich großartig). Das sollte eigentlich nicht so schwer sein, aber der Umgang mit Menschen ist nicht meine Sache (warum würde ich sonst schreiben^^). Dazu werde ich vermutlich noch ein eigenes Kapitel schreiben.

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