Marketing II - Onkel Jeffs Rache
Im letzten Kapitel haben wir uns mit Marketingmaßnahmen im Allgemeinen befasst. Heute wollen wir uns ganz speziell Marketingmaßnahmen auf Amazon ansehen. Wie ich ja bereits früher erklärt habe, werde ich mich zunächst auf die Verkäufe über Amazon beschränken, deshalb habe ich mich bisher nur auf amazonspezifische Marketingmaßnahmen beschränkt. Wenn ich mich dann auf andere Shops ausweite, kommt dazu ein eigenes Kapitel.
Die erste Maßnahme sind die sogenannten Amazon Ads. Das ist genau das, wonach es klingt. Ihr bezahlt Amazon dafür, dass es Euer Buch bewirbt, wenn ein Suchbegriff eingegeben wird, der zu Eurem Buch passt. Wer auf Amazon einkauft kennt diese „gesponserten" Artikel, die auftauchen, wenn man nach einem bestimmten Begriff sucht. Das sind Amazon Ads. Bis vor kurzem war das im Selfpublishingbereich bei Amazon.de noch nicht möglich, wurde jedoch vor ein paar Wochen freigeschaltet.
Das Problem mit diesen bezahlten Anzeigen ist, sie müssen bezahlt werden. Und noch dazu kommt, dass der Nutzen eher fraglich ist. Die Erfahrungsberichte zur englischen Variante (die gibt es schon länger) sind da alles Andere als eindeutig. Deshalb werde ich vorerst auf diese Maßnahme verzichten.
Ein weiteres Marketinginstrument ist die sogenannte Autorenseite auf Amazon. Die ist mit Euren Werken verlinkt und wird immer angezeigt, wenn jemand eines Eurer Bücher anklickt. Hier könnt Ihr Euch selbst vorstellen, Eure Arbeit und was Euch eben sonst so einfällt. Ist ein bisschen wie die Profilseite hier auf Wattpad.
Bringt diese Seite was?
Keine Ahnung, ehrlich gesagt. Ich habe noch nie ein Buch gekauft, weil mir die Autorenseite auf Amazon so gut gefiel. Vor allem sieht man die ja sowieso erst, wenn man schon auf das Buch geklickt hat. Ich denken das ist eher so eine Sache, die man haben muss, weil es unprofessionell wirkt, wenn man es nicht hat. Bei einem Schriftsteller, der sich nicht mal die Mühe macht, hier ein Foto und ein bisschen Text einzustellen, habe ich das Gefühl, dass der seine Schreiberei nicht so richtig ernst nimmt. Hinzu kommt, dass sich der Aufwand, die Seite einzurichten in Grenzen hält und sie zusätzlich noch kostenlos ist. Also werde ich das auf jeden Fall tun.
Und schließlich kommen wir noch zum wahrscheinlich wichtigsten Marketingmittel auf Amazon, den Rezensionen. Rezensionen sind toll. Rezensionen sind wichtig. Und jeder Autor, der seine Bücher über Amazon verkauft freut sich über jede Rezension. Außer sie sind richtig scheiße. Rezensionen sind ein bisschen so wie Kommentare auf Wattpad. Ich freue mich immer, wenn jemand ein Kapitel kommentiert und ich nehme an, den meisten von Euch geht es genauso. Im Fall von Rezensionen geht es allerdings auch um Geld. Klar ist eine gute Punktewertung wichtig. Aber tatsächlich noch wichtiger ist die reine Anzahl an Bewertungen. Ich neige eher dazu, einen Artikel (das gilt nicht nur für Bücher) zu kaufen, der sechshundert Bewertungen mit 3,5 Sternen im Durchschnitt bekommen hat, als einen der drei Bewertungen mit einem Durchschnitt von fünf Bewertungen bekommen hat. Wenn Ihr also Eurem Lieblingsautor eine Freude machen wollt, schreibt eine Rezension über sein Buch (außer sie heißt J. K. Rowling. Der ist es wahrscheinlich egal.)
Das ist besonders beim ersten veröffentlichten Buch schwierig. Denn wer Euer Buch nicht gelesen hat, der rezensiert es auch nicht. Und wenn Ihr keine Rezensionen habt, kauft keiner Euer Buch. Um aus diesem Teufelskreis auszubrechen, kann man zum Beispiel Leserunden auf Lovelybooks veranstalten. Dabei verteilt man kostenlose Exemplare seines Buchs, liest es zusammen mit den Leuten, die eins bekommen haben und bittet am Ende darum, dass sie einem eine Rezension schreiben.
Eine weitere Alternative kennt Ihr bereits. Man stellt das Buch auf Wattpad ein und wenn es dann veröffentlicht wurde, bittet man die, die es gelesen haben um eine Rezension. Natürlich wird nicht jeder Leser eine schreiben. Wahrscheinlich sogar nur ein kleiner Teil. Aber für einen Anfänger sind die ersten zehn Rezensionen viel wertvoller als für einen etablierten Schriftsteller die fünfzigsten. Denn in der Regel ziehen sie sich sehr viel länger hin (ist wahrscheinlich wie mit der ersten Million. Ich sage euch Bescheid, sobald ich beides erreicht habe und es vergleichen kann:)). Mein erstes veröffentlichtes Buch ist, drei Monate nach Erscheinen, bei sage und schreibe sechs Rezensionen. Immerhin stehe ich bei einem Durchschnitt von 4,0 Sternen, das ist schonmal wichtig. Aber man merkt deutlich, dass trotz vieler Klicks, also Leuten, die sich für das Buch interessieren, nur wenige tatsächlich kaufen. Denn nach zahlreichen Berichten liegt eine magische Untergrenze für Rezensionen bei zehn Stück. Sind die erreicht (und die Durchschnittswertung weiterhin hoch genug) dann verkauft sich ein Buch wohl deutlich besser. Also sollte jemand unter euch meine Bücher gelesen haben und sich bemüßigt fühlen, Rezensionen dazu zu schreiben, würde ich mich wirklich freuen. Wirklich wirklich.
Zum Schluss noch ein Wort zu bezahlten Rezensionen. Amazon ist da sehr streng. Sobald die nur das Gefühl bekommen, Ihr hättet mit anderen Selfpublishern einen Rezensionstausch verabredet oder sogar jemanden dafür bezahlt, schmeißen die Euch raus. Und zwar endgültig. Und wir leben im Zeitalter der Datenkraken, also kriegen die das sowieso raus. (Kostenlose Rezensionsexemplare zu verteilen ist übrigens eine erlaubte Ausnahme.)
Und wie Ihr mittlerweile festgestellt habt, kann und will ich keinen Haufen Geld vorab investieren. Deshalb werde ich natürlich auch keine Rezensionen kaufen.
Fallen Euch weitere Möglichkeiten ein, die ersten zehn Rezensionen zu bekommen? Was würdet Ihr gerne auf der Autorenseite lesen? Freut Ihr Euch nicht, wenn Leser Eure Kapitel kommentieren? Lasst es mich in den Kommentaren wissen. (Wie gesagt, ich freue mich darüber ;))
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