Logbuch des Captains, 11. September 2020

So, meine Lieben, es gibt nach langer Pause mal wieder etwas Neues von mir. Ich war die letzten Monate ziemlich beschäftigt, deshalb habe ich so lange nichts hören lassen.

Zunächst ein Fazit zu Lovelybooks: nehmt es nicht auf die leichte Schulter. Ich habe das getan und habe es bereut. In meiner ersten Leserunde habe ich einen gravierenden Fehler gemacht: ich habe falsche Erwartungen geweckt. Ich habe meine 130-Seiten-Novelle beworben als „ein historisches Fantasyabenteuer im Stile von George R. R. Martins „Dunk & Egg"-Novellen." War blöd. Ich habe zwar hervorgehoben, dass es sich nur um einen Kurzroman handelt, aber die Leute haben „George R. R. Martin" gelesen und gingen deshalb davon aus, sie bekommen „Das Lied von Eis und Feuer" auf 130 Seiten. Entsprechend waren die Rezensionen. Die ersten paar waren bei zwei Sternen, weil den Leuten nicht genug Fantasyelemente enthalten waren und die Geschichte generell nicht episch genug war. Bei 130 Seiten. Und ehrlich gesagt, es hat mich fertig gemacht. Ich habe drei Wochen lang kein Wort geschrieben und konnte kaum an der Leserunde teilnehmen, weil ich Angst vor neuen Bewertungen hatte. Zur Klarstellung: ich will hier kein Mitleid erbetteln. Ich bin drüber weg und habe aus meinen Fehlern gelernt. Aber vielleicht könnt ihr daraus lernen, ohne den gleichen Fehler selbst zu machen.

Die Leserunde zu meiner zweiten Novelle war entsprechend wesentlich erfolgreicher, weil ich die Teilnehmer sorgfältiger ausgewählt habe und gleich zu Anfang auch deutlich betont, dass es sich um historische Fantasy handelt und die Leute deshalb keine Magie und Drachen erwarten dürfen. Und siehe da: ich hatte zwar weniger Teilnehmer, aber dafür hat sich auch keiner über zu wenig Magie und Drachen beschwert. Anders als beim ersten Mal. Fantasyleser lieben Drachen.

Das führt mich zurück zu meinem Lieblingsthema: den Rezensionen. Denn das ist ja der Hauptgrund, warum man so eine Leserunde veranstaltet. Bei der ersten Leserunde hatte ich das große Glück, dass die, die das Buch richtig schlecht bewertet haben, ihre Rezensionen nicht auf Amazon hochgeladen haben. Dementsprechend war die durchschnittliche Bewertung dort nicht so schlecht wie auf Lovelybooks. Aber dadurch hatte ich eben sehr wenige Bewertungen auf meiner Amazon-Seite (fünf Stück in drei Monaten) und der Durchschnitt war auch nicht berauschend (dreieinhalb Sterne). Sagen wir so: das war nicht verkaufsfördernd. Ich war zwischenzeitlich froh, wenn ich ein Buch pro Woche verkauft habe. Und ich hatte wirklich, ernsthaft Schiss, eine zweite Leserunde zu veranstalten, weil ich befürchtet habe, dass die nächsten Leser es genauso schlecht bewerten wie die bisherigen.

Wie gesagt lief die Leserunde zum zweiten Teil wesentlich besser (im Durchschnitt fünf Sterne) und ich habe dann die Leser, die mir Rezensionen auf Amazon hochgeladen haben, gefragt, ob sie nicht auch den ersten Teil bewerten wollen. Damit habe ich jetzt insgesamt immerhin elf Rezensionen mit einem Durchschnitt von vier Sternen. Und die Verkäufe laufen deutlich besser (obwohl ich noch immer weit von den Top 100 im Fantasybereich entfernt bin).

Soviel zu Lovelybooks, aber ich melde mich später nochmal mit meinen Erfahrungen zum Thema Marketing.

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