11.) Fliegen

Lily wartete ganz unten im Treppenhaus mit genügend Abstand zu den Kerkern und beobachtete immer mal wieder wie Slytherins daraus kamen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Schülern im Herbst trugen viele einen Schal. Elisabeth hatte erzählt, dass sie es einfach zu sehr liebten ihr Wappen offen zu Schau zu stellen. Lily begriff nicht wie das Grund genug sein konnte um kurz vor der letzten Stunden vor dem Mittagessen einen Schal zu tragen. 

Endlich entdeckte sie die schwarzen längeren Haare von Severus. Was schwierig war, da er hinter älteren Schülern lief und bei seiner Größer bedingt durch sein Alter unterging. Lily winkte vorsichtig, aber Severus entdeckte sie sofort. Er lächelte und lief mit angezogenem Tempo zu ihr. Zu Lilys Überraschung hatte auch er einen Schal um.
,,Hallo", begrüßten sie sich. Lily zog ihm den Schal aus und legte ihn locker um sich. ,,Viel zu warm für einen Schal", erklärte sie amüsiert. Es war zwar nicht warm, aber auf jeden Fall nicht kalt. Severus grinste nur und machte sich so gleich auf dem Weg zum Raum für Zaubertränke, was sie durch einen anderen Kerkereingang führte.
,,Ich bin froh, dass wir zumindest Zaubertränke und Zauberkunst gemeinsam haben", meinte Severus erfreut. ,,Ich auch", antwortete sie und war immer noch darüber traurig, dass sie in verschiedenen Häusern waren. In diesen beiden Fächern hatten die zwei sich versprochen, dass Jahr über immer gemeinsam hinzugehen und nebeneinander zu sitzen. Passend dazu kamen sie am Raum an. Wie in Zauberkunst saßen die Leute aus beiden Häusern kreuz und quer. Diesmal saß Lily rechts von Severus neben einer Slytherin, die sich recht schüchtern ihr gegenüber verhielt. Dieses Mädchen saß auf ihren Platz mit einer Freundin. Lily setzte sich neben ihr. Lily wurde zugenickt zur Begrüßung. Gehetzt erwiderte sie das Nicken.
Severus schmunzelte. ,,Das ist ihre Art der Höflichkeit. Anstand eben oder aber", Severus grinste, ,,sie möchte dich näher kennen lernen, weil deine Aura einfach anziehend ist." 
,,Ist klar", lachte Lily und schlug ihm gegen den Arm.
Mit der Zeit füllte sich der Raum mit Schülern und Lärm. Herr Slughorn schloss die Tür mit einer Zauberstabbewegung. ,,Heute verschwenden wir keine Zeit und beginnen gleich mit dem Brauen des Aufpäppeltrankes für einfache Tiere. Ihr müsstet die gesamte Stunde brauchen. Also an die Arbeit." 
Severus war mit der Beendigung des Satzes schon aufgestanden und verstand es sich zum Zutatenschrank vorzudringen ohne andere Leute zu berühren oder jemals im Weg zu stehen, als würde er zielstrebig durch eine Masse an Menschen unbemerkt durchkommen wollen. 
Lily las erstmal die Anleitung und machte das Feuer mit einem kurzen "Incendio" an. Das plötzlich Feuer faszinierte sie jedes mal aufs neue, aber zu erst musste sie dafür sorgen, dass es nicht gleich wieder erlischt. Severus stellte die Zutaten sanft ab. ,,Weißt du, wer fehlt?", fragte er rhetorisch und recht laut, da die Schüler jeglichen Anstand für Zimmerlautstärke mit der freien Arbeit vergaßen.
Noch während sich Lily umdrehte um nachzuschauen, sagte ihre Sitznachbarin: ,,Potter und Black." 
,,Vielleicht wollen die beiden das Flugfeld erkunden und vorher heimlich üben, bevor wir heute die erste Flugstunde haben", sagte Severus kopfschüttelnd. 
,,Leute wie Potter und Black sind zuhause bestimmt schon etliche mal geflogen", antwortete die Slytherin. 
Lily entgegnete: ,,Das ist doch auch egal. Lass die ihre Strafe bekommen und uns den Trank anständig machen." Severus nickte kaum merklich und reichte ihr ein Messer. Beide schnippelten nebeneinander einen Großteil der Zutaten. 
,,Hast du Angst vor dem Fliegen?", fragte Severus.
Lily schnitt ganz langsam die Wurzel. ,,Ein wenig, aber es ist eher die Begeisterung und das eigentlich Unmögliche des Fliegen."
,,Meine Mutter meinte, es sei wie Fahrradfahren nur in der Luft", erzählte Severus, ,, und viel aufregender."
Ein Klopfen, laut, beharrlich, zwar immer noch leiser als die Masse an Schülern, aber nicht überhörbar. 
Die Raumtür knarzte, rührte sich aber erst als Professor Slughorn den Stab hob. James lächelte verlegen und entschuldigend. Sirius blickte erst beschämend zu Boden, dann blickte er sichtlich unwohl Slughorn in die Augen.
Slughorn sagte gar nichts. Einige Sekunden sagte keiner etwas, dann meinte James lässig, wenn auch leicht verlegen: ,,Tschuldige, kommt nicht wieder vor." Nach diesen Worten, begab er sich zu seinen Platz. Die Augen von Slughorn verfolgten ihn. Sirius blieb in der Tür stehen und schaute seinem Freund irritiert zu. Slughorns Augen lagen nun wieder auf Sirius.
,,Entschuldigen Sie, Sir. Das war eine Einmalige Ausnahme. Ich werde mich bemühen, dass dies das einzige Mal bleibt und es mich nicht an meinen Lerneifer hindert", sagte Sirius demütig und hielt beim Sprechen oft Augenkontakt. Anschließend blickte er kurz zum Boden und dann wieder auf zum Professor.
Lilys Aufmerksamkeit flog zu Potter, der Sirius ungläubig anschaute.
Slughorn hatte mit undurchdringlicher Miene den Augenkontakt erwiderte. Nach paar weiteren Atemzüge wendete er sich ab und deutete mit dem Kopf knapp zu Sirius' Sitzplatz. ,,Dann zeigen Sie, was in Ihnen steckt, Black", forderte auf, während er schon nach vorne schritt.
Sirius lächelte und es schien als würde er die Brust rausstrecken. So antwortete er eifrig: ,,Ja, Sir!"
Da die Szenerie zu Ende war, machte sich wieder Lärm breit.
,,Sie sind straflos davon gekommen", bemerkte Severus unzufrieden, während er die erste Zutat in den Kessel warf.
Von rechts tönte es wieder: ,,Das haben sie nicht Potter zu verdanken. Ohne Black müsste er bis zu den Weihnachtsferien Nachsitzen. Der weiß wenigsten, was Anstand ist."
Lily sah sie schockiert an. ,,Würde er das tun?"
Die Slytherin zuckte mit den Schultern.
Severus antwortet: ,,Slughorn ist bei den Slytherins recht beliebt und das nicht nur weil er Hauslehrer ist. Er soll gnädig und gutmütig sein. Er fördert seine Schüler, aber ich hörte die Eltern mögen ihn, weil er auch weiß Strenge einzusetzen. Lily rühr mal bitte!"
Lily nahm ihm den Löffel ab und rührt vorsichtig im Uhrzeigersinn. Über ihre eigenen Hauslehrerin wusste sie solche Sachen nicht.
Irgendwann wickelte sie die Gedanken ab und konzentrierte sich ganz auf den Trank. Professor Slughorn kam bei jedem Paar häufiger vorbei, schaute kurz und gab manchmal Hinweise. Lily bereitete es Unbehagen wie er jede Bewegung der beiden dann beobachtete. Von seinem Gesicht konnte man nicht absehen, was er gerade dachte.

Am Ende der Stunden standen Severus und Lily zufrieden vor ihren bläulichen Trank. Slughorn prüfte die Tränke nacheinander, beginnend in der erste Reihe. ,,Gute Farbe", sagte er und nahm mit einem Löffel Flüssigkeit hinaus. Er schnupperte kurz und tunkte seinen Finger hinein. ,,Für den ersten Versuch ist dies gut", sagte er anerkennend. Lily nickte zufrieden und Severus freute sich auch.
Die beiden begannen ihren Platz aufzuräumen. Dabei kam Lily nicht darum herum die anderen Ergebnisse zu begutachten und die Worte des Professors zu lauschen. Ihre Sitznachbarin hatte anscheinend auch gute Arbeit geleistet. Bei den restlichen Schülern beschränkte er sich oft auf ein Lob und einen Hinweis. Bei Sirius und James angekommen, nutzte Lily einen kurzen Abstecher um auch dessen Trank zu sehen, der grün köchelte. Als einzige Gruppe war ihr Feuer noch an. Sie ging weiter zu Remus und sagte: ,,Ich hörte euer Trank war gut." 
,,Er war zufrieden, aber es war auch ziemlich anstrengend", antwortete er, aber auch er schien eher die Worte des Professors zu Blacks und Potters Tank abzuwarten. 
,,Der Geruch ist das Einzige was stimmt", antwortete Slughorn mit einem kritischen Blick. ,,Wenn Sie pünktlich gekommen wären, hätten sie auch genügend Zeit gehabt, aber das", er deutete auf den Trank, ,,soll ausreichend gewesen sein. Sie können einräumen." 
,,Die beiden hatten Glück", murmelte Peter und Lily pflichtete ihm bei, ehe sie weiter einräumte.
Gerade als sie fertig war kam Marle McKinnon.
Marlene erzählte aufgeregt: ,,Mein Besen müsste gleich zum Mittag ankommen. Meine Mutter hat es geschafft ihn mir noch rechtzeitig für die erste Flugstunde zu schicken. Du musst ihn dir unbedingt ansehen. Es ist nämlich der neue Nimbus 2-15."
,,In Ordnung", sagte Lily ohne mit den Informationen viel anzufangen.
Androga Yaxley kam von der Seite und fragte erstaunt: ,,Wie bist du an den ran gekommen? Er soll doch erst morgen auf dem Markt kommen."
,,Ich weiß", freute sich Marlene, dass mindestens Androga die Besonderheit erkannte. ,,Mein Onkel arbeitet in der Firma und hat ihn mir im Voraus zu meinem Geburtstag geschenkt."
,,Darf ich ihn später auch mal benutzen?", fragte Androga.
Marlene grinste, während sie sie zur großen Halle führt. ,,Natürlich. Gleich nachdem ich ihn genutzt habe", versprach sie.
Ein älterer Gryffindor überholte sie von hinten. Er schaute zu Ihnen. ,,Das scheinen zwei Löwen ihr Haus vergessen zu haben. Sperrt mal die Augen auf", seine Stimme klang eher neckisch als strafend. 
,,Gryffindors", sagte Andorga augenverdrehend und grinste anschließend Evans und McKinnon breit an. Severus hatte schon unbewusst genickt. 
,,Sag bloß, dass kein Slytherin es dir übel nimmt mit Löwen abzuhängen?", gab Marlene zurück.
Andorga Yaxley grinste nur. ,,Doch, aber, was kümmert die ein fremdes junges Mädchen. Die sagen dann, aus dem Alter wächst man raus. Außerdem lösen die solche Probleme anders."
,,Diskreter", fügte Severus hinzu.
,,Und schlauer", bestätigte Yaxley. Die beiden lachten. Marlene und Lily sahen sich verwundert an. 
Von hinten tönte eine aufgebrachte Stimme. ,,Wie werden den ganzen Tag nach diesem Trank stinken." Elisabeth Richter gestikulierte wild. Emily Abbot daneben nickte nur. 
,,Wahrscheinlich", bestätigte sie, ,,aber unsere Klassenkameraden haben den gleichen Geruch."
,,Gut, dass ihr hier seid", freute sich Marlene und nahm Elisabeth an die Hand. ,,Ich zeig euch allen nun meinen Besen." Mit diesen Worten rannte sie vor. Die anderen fünf folgten. In der großen Halle waren schon die ersten Eulen eingetroffen.
Weit vorne warteten die sechs Schüler. Ein Besen-großes Paket und eine Zeitung landete bei ihnen. Aufgeregt packte Marlene es auch. ,,Fühlt mal", sagte sie als er ausgepackt war. Auch paar ältere Schüler blickten neugierig zu ihnen. ,,Der Stiel ist ganz flexibel."
,,Die Borsten um so härter", bemerkte Severus verwundert.
,,Dadurch ist die Gewichtsverlagerung weiter hin", sagte Yaxley erstaunt.
,,Leute", unterbrach Abbot sie ernst mit der Zeitung in der Hand.
,,Die Mordserie wieder?", fragte Yaxley unbeeindruckt. 
,,Das auch, aber es ist wesentlich größer", meinte Abbot und legte die Zeitung auf den Tisch.
Ehe Lily die Unterüberschrift "Mordanschlag auf Sekretär des Ministers vereitelt" zu Ende las, sagte Yaxley irritiert: ,,Es gab nicht mal Tote."
Lily empfand ihre Tonlage als seltsam, aber ein vereitelter Mordanschlag war vergleichsweise zu den vorherigen Tagen eine gute Nachricht. Abbot zeigte auf einen unteren Teil der Zeitung und erklärte ehe man lesen konnte: ,,Vor über einem Jahr haben die Auroren  in Folge viele Angriffe einen Bürgerkrieg ausgerufen - im Geheimen, um die Bevölkerung nicht zu beunruhigend. Durch des Ausrufen eines Krieges hatten sie mehr Rechte und Möglichkeiten dagegen zu agieren. Allerdings habe durch Veränderung der Lage die Situation sich verschlimmert und die Auroren sind gezwungen den Krieg öffentlich zu machen, um die Bürger zu schützen. Bei dem Anschlag auf den Sekretär wollte man den Übeltätern eine Falle stellen. Diese scheiterte jedoch. Man konnte den Anschlag verhindern, aber keinen der Täter fassen. Zu den wurden viele Auroren verletzt. Man geht davon aus, dass die fremde Organisation die Regierung stürzen möchte und einen systemischen Umsturz vollbringen möchte."
Die Erstklässler schwiegen. Lily blickte zu den anderen Tischen und den älteren Schülern. Sie hatten nicht als einzige die Zeitung in den Händen. Die älteren diskutierten wild und wirkten betreten. Schockiert waren viele über die Zustände und dass es lange verschwiegen wurde. 
,,Das ist grausam", meinte Yaxley leise.
,,Die Vorfälle werden sich also mehren oder?", fragte Lily. 
,,Hier in der Schule werden wir aber sicher sein", versicherte Severus und schaute zur Lehrerschaft, die ruhig an ihrem Tisch saß. Nur Herr Slughorn unterhielt sich angeregt mit der Astronomielehrerin, die besorgt ihm die Zeitung hin hielt, aber Herr Flitwick sagte kurz etwas zu Ihnen und die beiden wirkten danach entspannter.
Die Gryffindor Vertrauensschülerin näherte sich ihnen und sagte: ,,Es wäre besser, wenn ihr euch jetzt an eure eigenen Plätze setzt. Bei einer Rede des Direktors ist das so angebracht und die wird es heute sicherlich geben", die letzten Worte sagte sie leise mit einem kritischen Blick zum Pult. Dann lächelte sie die Erstklässler wieder an und bedeutete Yaxley und Snape zum Slytherintisch zu gehen, was sie dann auch taten.
,,Ich werde heute noch meinen Eltern schreiben", flüsterte Elisabeth den anderen zu. Die große Halle war vergleichsweise leise. Die anderen nickten verstehend. Lily wollte ihnen auch schreiben, bezweifelte allerdings, dass ihre Eltern wirklich etwas von einem Zauberbürgerkrieg mitbekämen, wenn sie nicht mal etwas von Zauberei gewusst haben.

Die Schüler aßen still ihr Essen, aber Professor Dumbledor erhob sich nicht und sagt gar nichts zu den Umständen. Verwundert wurde das wahrgenommen. Marlene schob Lily, Emily und Elisabeth gleich nach dem Essen nach draußen. ,,Deswegen werden wir heute nicht zu spät zum Fliegen kommen. Lily bekam nur wage mit, wie sich paar der Vertrauensschüler am Ende zu den Lehrern wagten und warteten. 
Marlene führte sie ohne Umschweife zu den Kabinen durch die verzweigten Gänge von Hogwarts. Sie war auch als erstes umgezogen und hetzt die anderen nur, sodass die vier Mädels etwas früh auf dem Flugplatz standen. Der kalte Wind verwehte die Haare von Lily immer wieder aufs neue, doch zumindest fror sie durch die dicke Flugkleidung nicht. 
Elisabeth schnaubte, als als nächste Trevers und Parkinson kamen. Parkinson rief schon von der Ferne: ,,Na ihr Kätzchen, friert ihr euch die Nase ab?" Er zückte seinen Stab und um ihn herum entstand eine rote Aura.
,,Was heißt hier Kätzchen?", gab Marlene arrogant zurück.
,,Man kann euch ja schwer als Löwen bezeichnen", erklärte Parkinson grinsend.
,,Ach ja?", fragte Marlene provoziert, aber Yaxley kam schon in ihrer Fliegerrobe an.
,,Dafür landen Katzen aber immer auf ihren Pfoten", meinte sie amüsiert.
,,Werden die brauchen, wenn sie beim Fliegen fallen", lachte Travers.
Yaxkey schüttelte den Kopf. ,,Wirst du wohl heute nicht sehen. Selbst das schlechteste Schlammblut kann sich auf einem Besen halten", meinte sie wenig beeindruckt und grüßte die Gryffindors mit einem Grinsen und Augenverdrehen, das in einem Seitenblick zu ihren Klassenkameraden endete. 
Lily erwiderte das Lächlen intuitiv, aber Emily funkelte die Slytherin an, aber Lily scherte sich nicht so über die Wortwahl.
,,Wir werden ja heute sehen, ob das stimmt, Yaxley", meinte Parkinson unbeeindruckt und hielt dann mit Lily zu lange Augenkontakt, die weg schaute.
,,Dein Zauber", warnte Yaxley und zeigte zu Madam Hooch und den anderen Schülern, die den Flugplatz jetzt betraten. Parkinsons rote Aura verschwand. ,,Falls du dich bedanken möchtest", begann Yaxley, wurde aber von Parkinson unterbrochen.
,,Für etwas das mir auch aufgefallen wäre, danke ich dir doch nicht", meinte er ohne Umschweife.
,,Dann", sprach Yaxley ihren Satz zu Ende, ,,hole einfach paar Hauspunkte. Fliegen ist nämlich nicht gerade meine größte Stärke." Sie schaute ihn nicht mal an und winkte den herkommenden Leuten zu.
Madam Hooch vergeudete keine Zeit. In kürzester Zeit saßen alle auf ihren Besen und schwebten paar Zentimeter über den Boden. Lily saß schon etliche Male auf einer Reckstange, doch der holzige Besenstiel und das stetige Wackeln des Besens gab einem keine Sicherheit. 
Traver hob seine eine Hand um so zu tun als würde er seine Augen vor der Sonne schützen, mit der anderen deutete er von seinen Augen in die von Lily. ,,Na Kätzchen, zeigst du uns gleich wie man auf allen vieren landet?", fragte er und griff mit einer Hand wieder zu seinem Besen. 
Lily ignorierte ihn. Sie brauchte ihre Konzentration um sich auf den Besen zu halten.
James Potter ergriff den Moment und flog direkt auf Parkinson zu, der seinen Besenstiel nach oben zog. James bremste kurz vor ihm mit einem breiten Grinsen. ,,Wir werden noch sehen, wer hier zu erst fällt.
,,Potter, zurück in ihre Reihe", schimpfte Madam Hooch. James salutierte entschuldigend und flog rückwärts zurück. 
,,Potter fliegt echt gut, sogar mit einer Hand", staunte Elisabeth.
,,Ja", stimmte Lily zu, ,,dafür kann er sich keine Minute an Regeln halten." 

,,Ihr werdet nun alle im Kreis um das Spielfeld fliegen", forderte Madam Hooch die Schüler auf. ,,Yaxley sie fliegen voraus!"
,,Ja, Ma'm", antwortete sie und flog langsam voraus. Androga Yaxley blickte mehr mals über die Schulter, wo ihr zu erst die Slytherins in einer Reihe folgten und dann die Gryffindors. 
Nach einer Runde sollten sie die Entfernung zum Boden erhöhen. Yaxley flog direkt auf die Höhe der Tribünen und die anderen folgten ihr wie angewiesen. 
Lily umklammerte ihren Besen mit jedem Meter mehr und hatte gleichzeitg die Angst den dünnen Besen nur durch ihre Hände zu zerbrechen und hinunter zu fallen. Sie versuchte sich nur auf Elisabeth vor ihr in der Schlange zu konzentrieren. 
Potter und Black hinter ihr unterhielten sich entspannt. ,,Mit meinem kleinen Bruder im Garten haben wir schon häufig uns die Bälle auf den Besen gepasst, aber man hatte nicht sonderlich viel Platz um wirklich Geschwindigkeit auf zubauen", erzählte Black.
,,Ich habe mit Peter häufig im Park gespielt, allerdings haben wir uns eher in Boden nähe aufgehalten, aber ein Wettrennen würde ich nie und nimmer verlieren", erwiderte Potter. 
,,Also willst du Sucher werden", fragte Sirius. 
,,Jäger ist viel besser. Bei jedem Treffer wirst du aus neue gefeiert, aber solange ich Quidditch spielen darf, würde ich auch Sucher machen", erzählte Potter voller Eifer.
,,Wir sollen wieder auf Bodenhöhe fliegen", stellte Black enttäuscht fest und schon senkte Lily ihren Besen wie Elisabeth vor ihr und war froh mit den Füßen den Rasen streifen zu können.
,,Yaxley erhöhen Sie das Tempo", befahl Hooch.
Während sie zuvor noch in Spazierganggeschwindigkeit geflogen waren, waren sie nun so schnell wie eine Person beim Ausdauerlauf, was Lily alle Mühe kostete. 
Als die Pause kam, sprang Lily erschöpft vom Besen und war froh den Boden unter ihren Füßen zu spüren. 

Black ging zu Yaxley. ,,Du kannst nächstes mal das Tempo gerne noch weiter erhöhen", schlug er vor.
,,Dann kämen aber nicht mehr deine armen Freunde mit", gab sie zurück und deutete mit dem Kopf zu Peter und Remus. Zweiter freute sich über die Pause genauso sehr wie Lily.
Parkinson stellte sich neben Yaxley. ,,Wenn wir ernst machen, kämest du sicherlich nicht mehr mit."
James von der Diskussion motiviert sprang zu Ihnen. ,,Ich würde gegen jeden von euch ein Wettrennen gewinnen", sagte er überzeugt und saß im nächsten Moment wieder auf dem Besen.
,,Also ein Wettrennen über fünf Runden. Ich trete an", fragte Parkinson.
,,Ich auch", sagte Potter und Black gleichzeitig.
,,Yaxley?", fragte Parkinson. 
,,Natürlich", antwortete sie nicht glücklich.
,,Ich möchte auch", schrie Marlene auf sie zulaufend. Sie wurde schräg angeschaut. 
,,Dann mache ich auch noch mit", meinte Travers nun. ,,Dann hätten wie ein drei gegen drei. Nur der erste Platz zählt.
Abbot stellte sich zwischen ihre Mitschüler. ,,Madam Hooch erlaubt uns das niemals."
,,Lenk sie bitte ab", bettelte Marlene. 

,,Ich habe eine Idee", sagte Potter begeistert und sprang von seinem Besen ab. Er nahm sich den Besen von Abbot. Er murmelte paar Worte mit seinen Zauberstab in der Hand. ,,So Abbot, du musst nur noch Fuge sagen und in eine Richtung deuten und der Besen fliegt dort hin", sagte er zufrieden.
,,Auf einen wegfliegenden Besen allein wird Madam Hooch nicht reagieren", meinte Snape kühl, ,,da müsst ihr schon-"
 ,,Denkst du vielleicht Schniefelus", gab Potter zurück, dem die Kritik missfiel. 
,,Versuch es doch", gab Snape eingeschnappt zurück.
,,Du hast also eine bessere Idee, Snape?", fragte Yaxley.
,,Natürlich", meinte Snape.
,,Verrat sie uns", bat Marlene. 
,,Warum sollte ich?", erwiderte Snape.
,,Komm lass uns doch ein kleines Häusertunier machen. Ist doch spannend, wer gewinnen wird", sagte Parkinson auch aufgeregt. 
,,Bitte, es ist nur ein kleiner Wettstreit. Wir kommen doch alle miteinander aus", sagte Marlene. Lily blickt sie überrascht an. Die Spannung zwischen Black und Parkinson hatte sie schon wahr genommen, ganz zu schweigen von den Beleidigungen der Slytherins, aber auch Black und Potter hatten sich als äußerst frech bewiesen. Snape schien von ihrer Aussage auch überrascht, aber er kniete sich zum Besen runter.
,,Plötzlich war Kleidung auf dem Besen, welches sich mit Luft füllte und sich langsam wie ein Skydancer oder Airdancer bewegte. Aus der Nähe erkannte jeder, dass es eine Luftfigur war, aber nun saß etwas menschen ähnliches von Volumen und Aussehen auf dem Besen.
Elisabeth trat nach vorn. ,,Ich werde Madam Hooch ablenken. Fuge!" Der Besen flog weg. Elisabeth biss sich auf die Lippe, dann lief sie ihm hinter her. ,,Er hat die Kontrolle verloren und ist einfach los gefahren", schrie sie aufgebracht und authentisch. Madam Hooch blickte erst jetzt zum Besen hoch, der schon genügend Entfernung hatte, dass Lily die Luftfigur selber für einen Mensch halten könnte. 
,,Ich fang ihn wieder ein", sagte Madam Hooch und war im nächsten Moment losgeflogen.

,,Ab zur Startlinie", forderte Travers auf und die sechs versammelten sich dort. Ein Mädchen aus Slytherin rief laut: ,,Auf die Plätze fertig los." Schon waren die sechs gestartet.
Abbot ging zu Evans. ,,Meinte Yaxley nicht, dass fliegen nicht zu ihre Stärke wäre?" 
,,Ja", sagte Lily verständnislos. Nach einer Runde waren die Schüler noch auf einem Haufen. Black fiel nun stetig zurück, aber auch Travers bremste vor den Kurven stärker ab. Nach der zweiten Runde ließ sich Travers zu Black fallen und plauderte entspannt mit ihm, während die beiden immer noch schneller flogen, als Lily rennen konnte. 
Yaxley hatte ziemlich Respekt vor den Kurven. In der dritten Runde hörte sie auf vor den Kurven abzubremsen. Potter und Parkinson mussten mitziehen, während McKinnon die erste Kurve schon zu scharf war. Androga konnte so eine kleine Führung aufbauen. In die nächste Kurve ging sie ohne Bremsen rein. Sie verlor die Kontrolle überschlug sich zweimal, ehe sie weiter über den Boden rollte und die Zuschauer ihr wichen. McKinnon folgte ihr mit großen Augen. Doch Yaxley sprang nur gleich wieder auf die Beine. Ihre Kleidung zerrissen und grün verfärbt vom Rasen. ,,Schau nicht nach hinten, bevor du nicht gesiegt hast", schrie sie. Lily drehte sich zu Potter und Parkinson. Zweiter hatte zu Yaxley beim Fliegen geschaut und somit einen Meter zu Potter verloren.
Beide kamen nun in ihrer letzten Runde an. Parkinson holte zu Potter immer weiter auf. Auf der letzten Gerade, lagen sich beide tief in den Besen und beschleunigten ein letztes Mal. Eine Mauer stand plötzlich auf der Zielgerade. Potter zog den Stab nach oben und bremste so und steuerte so gleich nach oben. Parkinson bremste ebenfalls steuerte eine scharfe Rechtskurve an, um der Mauer auszuweichen.
Madam Hooch trat mit zwei Besen in den Händen durch die Mauer, der sich in farbigen Nebel auflöste. ,,Genug Unfug!", sagte sie wahrlich sauer. ,,Wir könnt ihr nach so einem Tag euch nur so verhalten", sagte sie kopfschüttelnd zu sich.
,,Es tut uns Leid", sagte Emily Abbot, die plötzlich direkt vor Madam Hooch stand und ihr in die Augen blickte. Die Lehrerin schaute runter und wirkte einen Moment aus dem Konzept gebracht. 
,,Fünf Punkte Abzug für Gryffindor, da sie den Besen ins Nimmerland hingezaubert haben. Fünf Punkte Abzug für Slytherin, da Sie die oberste Regel beim Fliegen, die Sicherheit, vernachlässigt haben." Yaxley wirkte nur wenig betreten und beschämt. Ihr Brustkörper hob und senkte sich noch schnell. ,,Und fünf Punkte jeweils Abzug für die beiden Herren, die beinahe durch eine Rauchmauer durchgeflogen sind. Wenn ich von euch beiden noch ein Finale sehe, werden Sie erfahren, dass Punkte nehmen, meine freundlichste Art ist."
Potter und Parkinson waren zurück zur Menge geflogen und von ihren Besen abgestiegen. 
,,Besen einräumen, dann dürft ihr gehen", forderte Madam Hooch auf, ehe sie nun doch mit besorgter Miene zu Yaxley ging und sich nach ihrem Wohlbefinden erkundigte.*
,,Was für Idioten die Sechs mit ihrem Wettrennen", lachte Snape, der zu Lily ging. 
,,Du hast ihnen doch auch geholfen", gab Lily zurück
Severus zuckte mit den Schultern. ,,Ja, aber es macht auch Spaß zu sehen wie sie sich in einem Wettkampf begegnen. Wie kann ich in so einem Zusammenhang so eine Bitte ausschlagen?"
,,Ich fand das gefährlich. Als die Mauer sich hoch zog war das bedrohlich", sagte Lily.
Marlenes Hand landete auf ihrer Schulter. ,,Solange du den Adrenalin nicht gefühlt hast, kannst du das gar nicht verstehen."
,,Willst du dich nicht um Yaxley kümmern?", fragte Lily überrascht, da die beiden gut miteinander klar kamen.
,,Sie meinte ihr ginge es gut und sie muss so wie so erst mal in den Krankenflügel. Da gibt es nichts für mich", erklärte Marlene gelassen und warf sicherheitshalber einen Blick zurück. 

Parkinson sagte zu Potter: ,,Ich hätte dich sicherlich noch überholt."
,,Träum weiter, Parkinson. Du bist gut geflogen, dein Ausweichen war auch nicht schlecht, aber überholt hättest du mich nicht", beharrte Potter.
,,Von wegen. Du bist bei der Mauer fast bis zu den Wolken hoch geflogen, anstatt ordentlich abzubremsen"
,,Natürlich, dass musst du an Höher erst mal schlagen", gab Potter neckisch zurück.
Parkinson fragte nun etwas ernster: ,,Du bist zuhause viel geflogen, stimmt es?"
,,Ja", gestand Potter, ,,du doch auch."
,,Stimmt, man muss erstmal lernen bei so einer Geschwindigkeit in der Kurve zu bleiben. Auf unseren Anwesend war genug Platz zu üben.
,,Das klingt toll", gab Potter etwas neidisch zu. ,,Sobald ich im Quidditch Team bin, werde ich dich dort offiziell fertig machen und den Wettkampf von heute beenden."
,,Versuch es ruhig. Ich werde nicht verlieren", meinte Parkinson.

,,Die beiden kommen miteinander klar", stellte Lily fest.
,,Bei den beiden Persönlichkeiten von ihnen wird das nicht lange halten. Die sind beide zu stur", meinte Snape in einer beruhigten Tonlage.
,,Klingt bei dir so, als wäre es besser und normal, wenn die beiden verfeindet blieben", lachte Lily. 
,,Gib es zu: die beiden herablassenden Personen können sich doch lieber mit sich gegenseitig beschäftigen als mit uns. "
Lily nickte und erinnerte sich, dass Parkinson wesentlich feindlicher gegenüber den meisten war. Zu ihr noch nicht und Potter hatte den schlechtesten Spottnamen für Snape immer aufs Neue benutzt. Besser wäre es, wenn solche negativen Personen ihre Energie an einander verschwenden.

08.09.2020

Lest mal 2026 von 


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