2. Kapitel
Am Morgen wachte ich auf, müde, hungrig und traurig. Müde, weil ich einen sehr unruhigen Schlaf hatte, hungrig, da ich seit Stunden nichts gegessen hatte, und traurig, weil ich mich so allein fühlte. Aber gegen den Hunger konnte ich etwas tuen. Ich flog zu den Sonnenblumen, und fraß ein paar Kerne. Dann zurück zum Bach, um etwas zu trinken und zu baden. Das Wasser war kühl und erfrischend, aber auch gleichzeitig warm und tröstlich. Es tat gut, denn es ließ mich meine Traurigkeit für einen Moment vergessen. Als ich mir die federn von der Sonne trocknen ließ, hörte ich ein Geräusch. Es raschelte im hohen Gras. Zur Sicherheit flog ich auf einen Baum, um es aus sicherer Entfernung anzusehen. Und dann sah ich es: es war ein weißes Tier, mit langen Ohren und großen runden, braunen Augen, die von langen Wimpern umrahmt waren. Mit seiner Nase schnupperte es die kleinen Pfad unter mir entlang. Plötzlich nahm ich neben mir noch eine Bewegung wahr. Ich schaute nach links, und dort saß ein kleines, dunkelbraunes Eichhörnchen und schaute mich mit seinen schwarz glänzenden Äuglein an. Es kam näher, beschnupperte mich und machte ein klickendes Geräusch in Richtung des anderen Tieres. Das Tier schaute hoch, und blickte mich neugierig an. "Hallo" sagte ich leise. Das Eichhörnchen kletterte geschwind den Baum hinunter und setzte sich neben das weiße Tier. Beiden schauten erwartungsvoll zu mir, bis ich vom Baum flog und vor ihnen landete. "Ich bin Lizzy" stellte ich mich vor. Das Eichhörnchen schaute mich mit schiefgelegten Kopf an. Ich erinnerte mich, dass es ein klickendes Geräusch von sich gegeben hatte, und versuchte es so gut es ging, nachzumachen. Das Eichhörnchen blickte mich immer noch verständnislos an. Ich überlegte fieberhaft, wie ich mit ihnen reden könnte, doch mir wollte nichts einfallen. Das Eichhörnchen drehte sich um, und lief Richtung wlad davon, das andere Tier folgte ihm.
Ich wollte mich traurig wieder auf meinen Baum trollen, als ich eine Bewegung über mir wahrnahm. Ein Raubvogel! Er steuerte direkt auf das Eichhörnchen und das weiße Tier zu. Doch sie schienen es garnicht zu bemerken! Ich war die einzige, die diesen Vogel gesehen hatte. Ich war ihre einzige Chance! Ich stieß mich vom Boden ab, und schoss auf den Vogel zu. Er hatte mich nicht bemerkt, er war zu fixiert auf die Jagd. Kaum war ich nah genug bei ihm, biss ich so fest ich konnte in seinen rechten Fuß. Der Vogel schrie gellend auf, und dass war der Moment, wo auch die anderen beiden den Angreifer bemerkten. "Lauft, Lauft!!!" schrie ich aus Leibeskräften. Anscheinend verstanden sie mich, denn sie rannten und versteckten sich blitzschnell im Unterholz. Der Vogel war wütend. Jetzt raste er auf mich zu. Ich wich aus, und biss ihm nochmal so fest in seinen linken Fuß, wie ich nur konnte. Das reichte dem Angreifer anscheinend, und er flüchtete. Doch bevor er abhaute, zog er mir nochmal kräftig an meinen Schwanzfedern. Dabei riss er mir einige von ihnen aus. Ich schrie auf, und schnappte nach ihm, doch verfehlte ihn, denn er war schon verschwunden. "Au, Schmerz, lass nach!" fluchte Ich, als ich wieder auf dem Baum saß.
In diesem Moment hörte ich von unten ein Geräusch: Das Eichhörnchen und sein Freund! Ich flog zu ihnen runter und schaute sie erwartungsvoll an. "Danke" hauchte das Weiße. "Du... Verstehst mich?" fragte ich erstaunt. "Ja. Ich bin Flocke, ein Schneehase, und das ist Blume. Ein Eichhörnchen. Und du bist...? Lizzy, und ein Kakadu!"antwortete ich." Was tust du hier? " fragte Blume nun. Also erzählte ich ihnen, wie ich hierher gekommen war und warum. Blume und Flocke boten an, das ich auf der Wiese bleiben konnte, so lange ich wollte. Ich nahm das Angebot an, weil ich momentan auch nirgendwo anders hinwollte. Und hinkonnte.
Sie erzählten mir, dass öfters ein junges Mädchen hierher kam, die Flocke Karotten brachte, und Blume ein paar Nüsse. Sie sagten, sie hieße Philomena, und wäre sehr liebevoll. Wenn sie das nächste Mal kam, wollten sie sie vorstellen. Insgeheim hoffte ich ja, in Philomena eine neue Besitzerin zu finden, weil mir fehlte die Gesellschaft der Menschen. Und diese Philomena schien ein besonders gutes Verhältnis zu Tieren zu haben.
In dieser Nacht übernachteten Flocke, Blume und ich unter meinem Baum zusammen. Zum ersten Mal seit Tagen konnte ich endlich wieder ruhig und friedlich schlafen und hatte keine Alpträume.
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