Neue Freunde = Neues Glück oder neue Feinde? Teil 1
Lara legten den Stift in das Heft und klappte es zu, stand auf, sah sich in ihrem kleinen aber eigenen Reich um und fing ein wenig an zu lächeln. Nicht nur weil es gleich Pizza gab, sondern auch weil ihre Augen wieder auf das Poster von Melissa Benoist alias Supergirl und Stephen Amell alias Arrow fiel. Lara verliess ihr Zimmer und steuerte nach links, um dem Flur voller Familienfotos an der Wand entlang, zur Küche zu kommen. Vor der Küche kam sie am Wohnzimmer vorbei, wo sie ihre zwei ältere Schwestern, Sara und Cara, im Schneidersitz auf der Couch sitzen und auf ihr Handy starren sah. Im vorbeigehen rief sie ins Zimmer rein. „Essen ist fertig, kommt ihr?" fragt Lara liebevoll und lief ohne anhalten weiter in die Küche, wo Mutter Vera gerade 1 Backblech aus dem Ofen holte und es auf den grossen runden Tisch stellte, welcher vor dem Küchenfenster stand. Unterdessen quälten sich Sara und Cara von der Couch runter. „Oh man die nervt. Wird Zeit dass sie endlich ein Freund hat." sagte Sarah, welch ihre langen blonden Haare hinter den Rücken warf. „Oh ja, dann würde sie nicht immer um unsere Aufmerksamkeit kämpfen." steuerte Cara bei. Zusammen gingen sie in die Küche, wo sie schon Lara, hungrig wie ein Bär vor dem Winterschlaf, ein Stück Salamipizza verschlingen sah. Die Küche war sehr hell eingerichtet. Weisse Platten an der Wand beim Herd, weisse Schränke mit Hochglanzfolie, heller und brauner Laminatboden und ein grosser runder Tisch mit Sitzecke beim einzigen Fenster in der Küche, bei dem um die 8 Personen Platz finden konnten.
Während des Essens wurde nicht viel geredet. Zum einen weil alle hungrig waren und die beste Pizza der Stadt genossen, zum anderen weil Lara mit ihren Schwestern auf Kriegsfuss stand und sie ihre Mutter nicht belasten wollten. „Na, wie war euer Schultag ihr süssen?" fragte Vera ganz neugierig, um die herrschende Stille zu beenden. Sie schaute zuerst auf Sara und Cara, welche immer mal wieder auf ihre Handys schauten, weil es ununterbrochen vibrierte, während sie genüsslich die Pizza genossen. „ Es war echt toll. Unser Lehrer, Mister Petkovic, war krank und wir hatten den ganzen Tag den Ersatzlehrer Mister Turner. Der ist echt heiss. Und nicht zu streng. Haben nicht mal Hausaufgaben bekommen." sagte Sara fröhlich und voller Vorfreude auf den nächsten Tag, wo sie Mister Turner wieder sehen konnte. Lara rollte währenddessen immer mal wieder mit den Augen. Mutter Vera richtete ihren Blick Lara zu. „Und wie war es bei dir?" fragte sie und gönnte sich einen Schluck Wasser, bis Lara soweit war, dass sie offen reden konnte. „Es ging so. Aber morgen ist ein neuer Tag. Und wie war deiner?" fragte sie liebevoll und mit Interesse zurück. Vera dachte kurz nach, ob sie die Wahrheit sagen sollte. Sie arbeitete in der Bowlingbahn im Megaplex und heute waren sie unterbesetzt und ihr Chef scheuchte sie wo er nur konnte, anstatt ihr unter die Arme zu greifen. Sie musste die Ausleihe und Rückgabe machen, bei Störungen hinter die Bowlingbahn gehen, Tische aufräumen usw. Und weil sie dem Chef gegenüber etwas laut wurde, wurde sie abgemahnt. „Es war viel los auf der Bowlingbahn, aber Morgen ist ein neuer Tag!" sagte sie mit einem lächeln und zwinkern und schaute ihre Töchter an.
Nach dem Essen standen Sara und Cara sofort auf und verschwanden wieder ins Wohnzimmer. Ein kleines „Danke" war alles was sie sagten. „Mutter, du siehst sehr müde aus. Geh und lass dir ein Schaumbad ein. Ich mach den Abwasch und mach dann sauber. Als Dankeschön dass du nach deiner Arbeit auch noch diese leckere Pizza selbst gemacht hast." sagte Lara und hielt dabei die Hand ihrer Mutter fest. Sie war sichtlich gerührt, sagte liebevoll „Dankeschön" und begab sich ins Badezimmer, um das Schaumbad einzulassen. Während sie den Abwasch machte und alles aufräumte, kamen ihre Schwestern zu ihr und bedrängten sie von beiden Seiten. „Sag mal, kleine, was soll das eigentlich? Worauf hast du es abgesehen? Mehr Taschengeld? Mehr Freizeit?" schnauzte Cara von der Seite. „Ich will einfach nur nett und dankbar sein. Eines Tages kommt alles auf einen zurück. Und unsere Mutter verdient es auch, dass man ihr dankt für all das was sie tut." antwortete sie, während das Geschirr seinen Weg in die Maschine fand. Die beiden schnauften und verliessen den Raum mit verletzten Stolz. Was sie nicht sahen, war wie Lara zu weinen anfing. Sie wünschte sich nur dass ihre Schwestern nett zu ihr wären.
Nachdem alles aufgeräumt war, verschanzte sich Lara wieder in ihrem Zimmer. Sie setzte sich wieder an den Schreibtisch und holte aus der oberen Schublade, versteckte unter Comicbüchern, ein ausgedrucktes Foto mit ihr und Mara. Darauf waren die 2 beim Engelsbrunnen im Angels Park und warfen je eine Münze in den Brunnen. Das Foto schoss zu der Zeit eine Freundin von Mara. Es war schon gut ein halbes Jahr her. Laras Wunsch damals, als sie die Münze in der Brunnen warf war, dass sie wieder mit allen Schwestern gut auskommen würde. Sie hielt das Foto an ihre Brust, schloss die Augen und weinte für eine kurze Zeit, bis sie durch das klingeln der Türglocke wieder aufschreckte. An der Türe waren die zwei festen Freunden von Sara und Cara. Echte Macho's. Schlimmer geht es kaum. Ihre Namen waren Brain und Justin Garcia. Wie es der Zufall wollte, waren sie Zwillinge und auch wie ihre Freundinnen 17. Beide trugen löchrige Jeans, weisse Nike Sneaker, weisses Hemd, eine schwarze Lederjacke und hatten viel zu viel Haargel auf ihren Köpfen. Beide spielten im Footballteam der Hunters Hill High-School und waren schon mit sehr vielen Frauen im Bett.
Plötzlich ging Lara's Zimmertüre auf und Sara kam aufgestylt rein und befahl ihrer Schwester: „Hey, ich und Cara gehen noch mit unseren Freunden weg. Informiere Mutter wenn sie fragt." Danach schloss sie wieder die Tür und Lara war wieder alleine im Zimmer. Sie öffnete den Laptop und starte, sobald er hochgefahren war, Facebook, um zu sehen ob jemand ihr geschrieben hätte. Es wurden drei Nachrichten / Chats angezeigt. Ein Chat war von ihrer neuen Freundin Stephanie, einer von Lydia und, da staunte sie nicht schlecht, eine Freundschaftsanfrage von Sebastian Klein.
Nachricht von Stephanie Conner
Hey süsse. Ich habe von dem Vorfall heute in der Sporthalle gehört. Es tut mir echt leid was dir passiert ist und ich werde mich morgen darum kümmern. Ich konnte leider nicht in die Schule wegen, du weist schon ;D Aber Morgen bin ich für dich da. Kopf hoch Lara. Nochmals, es tut mir leid dass ich nicht da sein konnte für dich. Hoffe es geht dir gut. Bis Morgen. Steph
Darauf schrieb Lara zurück:
Hey Stephanie. Danke für deine Nachricht, habe sie erst jetzt gesehen, da ich noch was vor hatte. Ja war nicht sonderlich ein schönes Gefühl. Und da es die letzte Stunde war wurde ich auch nicht vermisst. Es ist echt lieb von dir, dass du mir helfen wirst. Alleine könnte ich nicht gegen die Mädchen antreten. Wünsche dir einen tollen Abend. Bis Morgen. Lara
Nachricht von Lydia Smoak
Hey Lara, wir haben dich heute beim Training vermisst. Hoffe es ist alles ok bei dir. Wenn nicht sag mir bitte was los ist. Wir haben heute eine neue Cheerleaderin bekommen, die helfen wird, euch anzufeuern. Sie wird dir gefallen. Bitte pass auf dich auf Lara. Du bist so ein guter Mensch und es gibt viele die solche Menschen wie dich verletzen wollen. Wir sehen uns Morgen in der Schule. HdL Lydia
Darauf schrieb Lara zurück:
Hey Lydia. Ich erzähl dir Morgen in der Schule was passiert ist heute und wieso ich nicht i, Baseballtraining war. Muss mich jetzt ein wenig ablenken und dann muss ich schon schlafen. Vielen Dank für die schönen Worte. Und dass du und Stephanie mich unterstützt und halt gibt. Mag euch wirklich sehr. Bis Morgen. Lara
Als letztes sah sie sich die Freundschaftsanfrage von Sebastian Klein an. Er hinterliess noch eine Nachricht: „Hallo! Ich hoffe ich habe jetzt die richtige Lara B erwischt. War schon drei mal falsch verbunden :D Die Stephen King Bücher sind echt gut, und hoffe dein Projekt kommt voran. Wenn ich mit dir richtig liege, würde es mich freuen wenn die Anfrage angenommen wird. Wenn nicht tut es mir leid dass ich wieder falsch verbunden war. Liebe Grüsse Sebastian."
Lara musste lächeln. Ein Typ der 3 mal die falsche anschreibt nur um beim vierten mal am richtigen Ort zu sein, rührte sie. Sie bewegte die Maus auf Annehmen und schickte sogleich eine Nachricht zurück. „Hey, ja dieses mal hast du die richtige gefunden. Ist schon echt süss :-D Ich bin gerade am Projekt an dem ich arbeite und muss auch bald schon schlafen. Aber es freut mich dass wir jetzt miteinander schreiben können. Viel Spass noch bei den Büchern. Gute Nacht und bis Morgen :D"
Nachdem sie ihren drei Freunden zurückgeschrieben hatte, loggte sie sich aus und startete die Netlix App, um einige Folgen Supergirl zu schauen. Dafür löschte sie das Licht im Zimmer, kuschelte sich unter die Decke und nahm den Laptop auf den Schoss. Sie setzte bei der Folge 20 der 1. Staffel fort und war, trotz einigen Wiederholungen der Serie, noch immer bei der Rede von Supergirl über die Hoffnung sehr gerührt. Diese Rede gab ihr Kraft, das geschehene des heutigen Tages zu vergessen und auf einen besseren morgigen Tag zu hoffen.
Nach der Folge schaltete sie den Laptop ab, steckte ihn auf dem Schreibtisch ein, machte ihre Abendlichen Waschungen und ging schlafen, nachdem sie den Wecker des Handy auf 5:30 gestellt hatte. Ihre Mutter verschanzte sich noch auf der Couch und sah ein wenig fern, um nach dem schönen Schaumbad noch bisschen zu entspannen. Gegen 23:00 ging sie dann auch ins Bett, nachdem sie bei Lara ins Zimmer rein sah, sie zudeckte, ein Kuss auf die Stirn gab und sie schlafen liess. Als Vera die Zimmertüre von Lara zumachte, kamen auch schon Sara und Cara nach Hause. Es wurde ein kurzes „Gute Nacht" ausgetauscht und jeder ging in sein Zimmer. Der nächste Tag wartete schon in den Startlöcher. Gegen Mitternacht war es totenstille in der Wohnung.
Während der Zeit zwischen Mitternacht und halb sechs Uhr am Morgen, schlief Lara tief und fest und träumte von einer Zukunft, in welcher sie mit Mara einen schönen Schwesterntag machen würden und eine Person, welches noch in ihrem Traum ein verdecktes Gesicht hatte, küsste sie vor einem grossen Spiegel im Kleidergeschäft All-In. Mara schien sich zu freuen für ihre Schwester auch wenn es für sie etwas spezielles war.
Als Lara am Morgen aufwachte, sah sie auf dem Handy eine Nachricht. Die Nachricht war auf der App Tellonym. Da war zu lesen: Ich muss dir was beichten. Leider kennen wir uns noch nicht so gut aber deine Augen zogen mich in ihren Bann und kann nicht mehr aufhören an dich zu denken. Ich liebe dich <3
Hey zusammen. Also zuerst mal, es tut mir sehr leid dass es so wenig war heute. Aber kam nicht so recht zum schreiben. Aber ich gebe euch mein Wort dass es nächsten Donnerstag mehr zu lesen gibt und so einiges auf Lara zukommen wird. Nochmals Sorry für das kleine Kapitel.
Was denkt ihr, was ist Lara zugestossen in der Schule, als Stephanie nicht gerade da war? Wer war die Person im Traum? Wer hat die geheimnisvolle Nachricht geschrieben? Wie hat euch das kleine Kapitel gefallen? Was denkt ihr über das Verhältnis zwischen Lara und ihren Schwestern?
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