10.12
Mit Schwung kracht die Tür gegen die Wand und Hermine hat Mühe, nicht zusammenzuzucken. "Herein."
Ok, manche Sachen ändern sich wohl nie. Eisern bohrt sich sein Blick in ihren. "Was verschafft mir das Vergnügen?" Seine Stimme trieft förmlich vor Sarkasmus, während er sie abwartend mustert.
"Guten Morgen, wie Sie sicher informiert wurden, steht Ihre Überprüfung durchs Ministerium an und mir wurde dieses grenzenlose Vergnügen zugeteilt." Dieses Spiel können auch zwei spielen, süßlich lächelt sie ihm entgegen.
Elegant erhebt er sich und ist mit langen Schritten bei ihr. Dunkel türmt seine Aura über ihr. "Ich wusste gar nicht", dabei tritt er noch einen Schritt näher und ihr damit wesentlich zu nahe: "Dass sie zum Vergnügen hier sind."
Innerlich verflucht Hermine sich, warum musste sie sich auch darauf einlassen. Und warum kribbelt ihr Körper bei diesen Worten aufgeregt?
Als ein siegessicheres Grinsen über sein Gesicht läuft, wird ihr bewusst, dass sie nichts erwidert hat und ihn anstarrt. Zum ersten Mal nimmt sie den Mann, Severus Snape wirklich wahr. Groß, dunkel, geheimnisvoll.
Sollte er nicht gefährlich und abstoßend auf sie wirken? Warum kann sie diese Gefühle gerade nirgendwo in sich finden? Obwohl dies so auch nicht der Wahrheit entspricht. Gefährlich ist er, nur nicht so, wie erwartet.
"Können wir dann zum offiziellen Teil übergehen?" Auch wenn es lange gedauert hat, hat Hermine endlich ihre Selbstsicherheit wieder gefunden. Genervt nimmt sie den angebotenen Platz an. Severus Snape wirkt wieder kalt und emotionslos wie immer, als er die Fragen über sich ergehen lässt.
Doch Hermine wird immer nervöser, weiß sie doch, welche Fragen gleich folgen. "Auf der Liste stehen leider auch Fragen zu ihren persönlichen Vorlieben. Ich hoffe, wir können dies ebenfalls schnell hinter uns bringen." Dabei sieht sie ihm fest in die Augen. Ein amüsiertes Funkeln läuft durch diese oder hat sie sich dies nur eingebildet?
"Stehen die Fragen dort oder hat sie der Anblick so sehr fasziniert?" Sprachlos sieht sie ihm entgegen und blinzelte irritiert. "Wo ist nur ihre Schlagfertigkeit geblieben?" Seufzend sieht er sie an, scheint nun aber wieder Ernst zu werden.
"Laut meinen Akten waren oder sind sie nicht verheiratet?", abwartend blickt sie zu ihm.
"Korrekt."
"Welcher Art ist ihr Verhältnis zu Lucius Malfoy?" Innerlich verflucht sich Hermine dafür, wie unsicher ihre Stimme klingt.
"Guter Freund mit gewissen Vorzügen", provozierend blicken ihr die dunklen Augen entgegen. Er streitet es also nicht ab.
"Wie wichtig ist ihnen der Blutstatus bei der Wahl ihrer Partner?" Diese Frage ist fast genauso heikel, nur ungern würde Hermine zugeben, wie viel sie von seiner Vergangenheit weiß.
"Ich erliege nicht der Illusion, dass Ihnen Mr. Potter nichts von meiner Vergangenheit erzählt hat. Demnach wissen sie, dass dies für mich kein Kriterium ist." Stechend bohrt sich sein Blick in ihren.
"Nein, es bestätigt nur, dass es ihnen vor ihrer Zeit als Todesser egal war." Wie sehr wünscht sie sich gerade nach Hause. Warum bekommt immer sie diese Fälle?
"An meiner Einstellung hat sich nichts geändert. Sie können gerne mit mir Essen gehen und ich beweise es ihnen."
Überfordert sieht Hermine ihm entgegen, was soll das denn nun? Macht er sich über sie lustig? "Noch etwas lauter und man kann ihre Gedanken hören. Ich meine es durchaus ernst. Sie sind eine attraktive Frau, warum sollte ich darüber Scherze machen?"
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