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Itachi sitzt nach seiner Schicht auf dem Hokage Felsen und betrachtet den Sonnenuntergang über Konoha.

Alles wirkt so friedlich und harmonisch wenn nicht plötzlich Kakashi hier aufgetaucht wäre,
sich aus seiner Box einen Dango schnappt, die Maske abzieht und genüsslich auf der Süßigkeit herum kaut.

Der lacht ihn mit seinen Augen aus, während Itachi ihm einen missbilligenden Blick zu wirft und sagt:
"Ich hoffe du hast wenigstens deine Hände gewaschen."

"Natürlich nicht", gibt der Mann unverblümt zu und macht es sich uneingeladen neben Itachi gemütlich.
"Ich dachte schon, du würdest Shisuis Haus gar nicht mehr verlassen?
Oder wie lange ist es her? Eine Woche?", fragt er neugierig.

"Drei Tage.", antwortet Itachi flach.

Kakashi lächelt breit und sieht sich kurz um.
"Maa, und du bist ganz allein hier?", fragt er höchst interessiert.
"Ich hätte schwören können, dass Shisui-kun auch hier ist."

Er weiß, dass dessen doofes Getue nur dazu dient ihn aus der Reserve zu locken, aber er wird einen Teufel tun ihm irgendwelche Details auf die Nase zu binden.
"Wie du siehst, ist er nicht da."

Kakashi rückt etwas näher ran, neigt seinen Kopf und sagt schmunzelnd:
"Keine Angst, ich werde dich nicht ausfragen was mit Shisui gelaufen ist, Itachi-kun.
Ich kann die Antwort bereits überall an dir riechen und das ist eindeutig genug für mich.", spottet er und lehnt sich wieder zurück.

Itachi kann es nicht lassen und riecht an seinem Arm, hat er doch geglaubt heute morgen genug Zeit unter der Dusche verbracht zu haben, um sich von allen Gerüchen zu befreien, aber anscheinend hat er Kakashis Geruchssinn unterschätzt.

Aufrichtig blickt der ältere Shinobi ihn an.
"Es ist neu für dich, nicht wahr?
Das alles... mit Shisui und der Nähe.", fragt er und beide schauen in die Ferne, wie die Sonne immer tiefer sinkt.

"Ja.", antwortet Itachi ehrlich.
Er weiß das er Kakashi vertrauen kann und der ihn nicht verspotten wird.

"Und wie fühlst du dich jetzt, Itachi?"

Itachi redete nicht gerne über seine Gefühle, weil er dazu nicht die richtigen Worte weiß, aber mittlerweile hat er gelernt bis zu einem gewissen Grad diese zu teilen, auch wenn es manchmal etwas unbeholfen wirkt.
"Irgendwie... anders.
Vielleicht befreiter, vielleicht gefangener, ich weiß es nicht."

"Aber du hast jetzt erkannt, dass es eine andere Art von Liebe ist?"

Nachdenklich blickt Itachi auf den Boden vor ihm und antwortet ausweichend:
"Ich habe immer angenommen, dass die Liebe zu Sasuke für mich ausreicht."

"Deine Liebe zu deinem Otouto war es wert dein Leben zu geben aber die Liebe zu Shisui...
Dafür lohnt es sich zu Leben, nicht wahr.", sagt Kakashi bedeutungsvoll.

"Was ist die Liebe schon wert wenn das Leben bald endet.", murmelt Itachi.

"Du hast noch genug Jahre um das herauszufinden, oder?", lächelt Kakashi zuversichtlich, aber der junge Uchiha weicht der Frage aus, indem er kurz die Augen schließt.

"Du sprichst von Liebe,
dabei bin ich mir nicht mal sicher ob es das ist was ich empfinde.", antwortet Itachi ratlos.

Er genießt es zwar mit Shisui zusammen zu sein, egal ob sie über eine Mission sprechen, still nebeneinander sitzen,
oder das Bett miteinander teilen.
Aber war das wirklich Liebe?

Kakashi seufzt.
"Das ist so eine Sache mit der Liebe.
Jeder gibt ihr eine eigene Bedeutung.
Und du warst noch nie wie die anderen, Itachi.
Wenn du es also nicht so fühlst wie die anderen, dann heißt das nur,
dass du es auf deine eigene Weise tust."

Itachi dreht sich zu Kakashi hin und verzieht ganz leicht seine Lippen zu einem Lächeln.
"Ich habe immer gewusst das du ein Romantiker bist, Senpai."

Kakashi lacht und sagt:
"Erzähl es bloß keinen."

"Du hast mein Wort."

Es vergehen ein paar Minuten und Kakashi kann sehen das der junge Uchiha immer noch verwirrt ist wegen seiner Gefühle.
"Ich weiß, Spontanität ist nicht so deine Sache, aber du solltest es auf dich zukommen lassen."

"Ich muss es aber genau wissen", gesteht Itachi und schließt seine Augen.
"Shisui sagt mir gefühlt jede Minute wie sehr er mich liebt, aber ich kann es nicht erwidern, weil ich nicht weiß, ob ich das selbe fühle."

"Itachi...", beginnt Kakashi mild.
"Warst du in deinem vergangen Leben schon einmal mit jemanden so zusammen, wie mit Shisui?"

"Nein.", antwortet Itachi ehrlich.

"Und warum nicht?
Komm aber ja nicht mit Zeitmangel oder das sich niemand für dich interessiert.
Ich sehe, wie Frauen und Männer sich nach dir umdrehen.
Du solltest also kein Problem haben, irgendjemand zum Sex zu finden."

"Weil ich..."
Itachi bricht ab.
Die Frage kommt etwas unerwartet.
Er hatte schlichtweg nie das Bedürfnis nach Intimität, geschweige, dass er sich jemals die Gedanken gemacht hat, ob er auf andere attraktiv wirken könnte.
"Ich... war nicht an einer Nacht interessiert."

"Da hast du deine Antwort.
Du musst jemandem nahe stehen,
ihm vertrauen, oder?
Für dich ist es nicht einfach nur Sex sondern viel, viel mehr."

Natürlich nicht, denkt Itachi.
Er könnte sich nie von jemanden so berühren lassen, wie von Shisui.
Er war sogar von sich selbst überrascht, wie wenig Angst er hatte, als Shisui damit begann ihn auszuziehen, Schicht für Schicht, bis Itachi nackt war, schutzlos und völlig entblößt.
Shisui behandelte ihn mit aller Sanftheit,
berührte ihn vorsichtig und zart, als könnte er brechen.
Itachi hatte seinem besten Freund die Führung überlassen, ihm vertraut und seine Jungfräulichkeit hingegeben, was faszinierend, neu und spannend war.

"Ich denke ja."

"Sieht für mich nach Liebe aus.", grinst Kakashi und haut ihm auf den Rücken, dass Itachi fast nach vorne fliegt.
"Ich freue mich für dich.
Wir alle tun das."

"Wer ist Wir?", fragt der junge Uchiha irritiert.

Kakashi fängt an zu lachen und verschränkt die Arme.
"Naruto, er wollte eine Party feiern,
ich habe ihn aber davon abgehalten."

"Ich stehe für immer in deiner Schuld, Kakashi.", sagt Itachi halb ihm Scherz und lächelt dabei ein klein wenig.

"Ja, das stehst du,
weil Naruto und ich es geschafft haben dir diesen Stock aus dem Arsch zu ziehen,
du bist uns also etwas schuldig."

"Shisui könnte dir einen Kuchen backen, es würde ihm bestimmt Freude bereiten."
Itachi kann sich kaum das schmunzeln verkneifen bei der Vorstellung wie Kakashi Kuchen isst, wo Zucker mit Salz verwechselt wurde.

"Ich glaube ich verzichte lieber", gibt Kakashi unglücklich lächelnd zu und hebt die Hände.
"Ich hänge nämlich an meinem Leben.
Der letzte von Naruto hat mir schon gereicht."

Das bringt jetzt auch Itachi zum schmunzeln, der sich mit vergnügen daran erinnert, wie der Junge zu viel Backpulver benutze und der Kuchen sich in ein riesiges Monster verwandelte, der die ganze Küche einnahm.
Danach atmet er durch und schließt für einen Moment seine Augen, lehnt sich entspannt auf die Hände zurück und denkt an liebevolle Berührungen und Shisuis schönes Lächeln, dass seinen Geist erfüllt.

Muss wirklich Liebe sein.