27. Kauli & Forni
Huhu meine Süßen, weiter geht's! Wird Marcos Entschuldigung die erhoffte Reaktion bei Stella auslösen? Viel Spaß beim Lesen! <3
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* Marco *
Stellas Blick kann ich nicht wirklich deuten. Um den Hals fällt sie mir schon mal nicht. Als allerdings ihre Lippen beben und ihre Mundwinkel leicht zucken, ihre Augen sich mit Tränen füllen, weiß ich - das geht schief. Ratlos gucke ich sie an, bin wie gelähmt, als die erste Träne über ihre Wange kullert. Was soll ich denn tun? Wieso weint sie jetzt? Hab ich irgendwas Falsches gesagt? Vollkommen überfordert suche ich nach Worten, will die Hände nach ihr ausstrecken, doch sie weicht zurück. Ein Schluchzen unterdrückend hält sie die Hand vor den Mund und stehe völlig verloren vor ihr, weiß nicht, was ich tun soll.
"Kommt ihr mal? Der Kaffee wird kalt!", ruft Robin. Ich werfe ihm einen leicht verzweifelten Bick zu, er zieht die Augenbrauen hoch. Als er Stellas verkrampftes Gesicht und ihre Tränen bemerkt, seufzt er: "Mann Marco, du solltest das klären und die Kleine nicht zum Heulen bringen!" Peinlich berührt, will ich etwas erwidern, bekomme aber nur ein unverständliches Murmeln zustande. "Na komm", meint Kauli zu Stella, legt seinen Arm um ihre Schultern und schiebt sie ins Wohnzimmer, "Guck mal, wir haben dir einen Tee gekocht, ein Stück Kuchen haben wir auch aufgetrieben. Alles wird gut. Marco ist manchmal ein bischen komisch, aber er übt ja noch. Normalerweise entschuldigt er sich nicht für so was. Sei nicht zu streng mit ihm." Gerne würde ich Robin unterbrechen, ihm verbieten solchen Schund zu erzählen - obwohl er ja Recht hat. Dennoch will ich nicht, dass er auch noch Stellas Vorurteile mir gegenüber füttert. Überraschenderweise schimpft sie nicht mit ihm, als er sie zur Couch bugsiert, ihr ein Taschentuch in die Hand drückt und dann den Tee vor sie auf den Tisch stellt. In diesem Moment habe ich das Gefühl, meine beiden besten Freunde nicht wiederzuerkennen. Das ist sonst nicht ihre Art. Mit meinen Eroberungen freundlich umzugehen. Vermutlich, weil ich es selbst nie tat. Doch bei Stella wird kein blöder Kommentar abgegeben, es wird sich gekümmert und auch Marcel bröselt weiter in meiner Küche herum. Was auch immer er da eigentlich macht.
Unsicher sinke ich auf die Couch neben Stella, werfe ihr einen zögerlichen Seitenblick zu. Ihre Tränen sind mitttlerweile getrocknet und Robin erzählt ihr gerade eine peinliche Geschichte nach der anderen von uns dreien, die sie tatsächlich zum Lachen bringt. Anfangs ist es nur ein angedeutetes Schmunzeln, später wird daraus ein Grinsen, bis sie wirklich zu lachen beginnt. Erleichtert lehne ich mich zurück, kommentiere Robins Erzählungen, ebenso wie Forni aus der Küche. Weil er besonders uns beide wie die letzten Idioten darstellt. Aber so lange es Stella ablenkt und sie nicht mehr weint reicht mir das. Dann kann Robin sich von mir aus auch als Schwiegersohn Nummer Eins hinstellen.
Später balanciert Marcel ein Tablett mit Kuchen aus der Küche zu uns herüber. Jetzt weiß ich auch, wo er den herhat. Meine Mutter kam gestern vorbei und brachte ihn mit. Nun wird er doch noch vernichtet. Zucker scheint Stella wirklich glücklich zu machen, genauso wie die albernen Stories, die wir alle liefern. Teils erfährt sie äußerst pikante und durchaus beschämende Details aus unserem Leben, aber komischerweise schert das keinen von uns. Es ist, als wollten meine Jungs alles dafür tun, dass Stella ihre vorgefertigte Meinung uns gegenüber ablegt und versteht, dass wir auch wie alle anderen sind. Jung, verpeilt und gelegentlich mal über die Strenge schlagend. Aber wir sind eben auch beste Freunde, das hört man aus allen vorgetragenen Geschichten heraus.
"Wisst ihr, was wir heute machen sollten?", meint Marcel da plötzlich, alle schauen wir ihn fragend an, "Grillen!" Verdutzt blicke ich ihn an. "Grillen? Heute?", frage ich doof, er nickt. Robin jubelt bereits, springt auf und ruft: "Ich hol das Fleisch!" Dann stoppt er in seiner Bewegung, dreht sich um, sieht Stella sekptisch an: "Du isst doch Fleisch oder?" Das erste Mal, seit sie ihn im Flur so angegiftet hat, öffnet sie wieder den Mund und erwidert lächelnd: "Ja klar. Hast du gedacht, ich ernähre mich nur von dem, was vom Baum gefallen ist oder wie?" Grinsend schüttelt er den Kopf und entgegnet: "Nö, aber man weiß ja nie. Vegan leben ist ja mittlerweile so in. Aber gut zu wissen!" Mit einem Augenzwinkern schnappt er sich seine Jacke und kurz darauf fällt auch schon die Haustür hinter ihm krachend ins Schloss. Ja gut, dann ist es wohl entschieden, dass wir jetzt grillen. Warum nicht.
"Ich bereite schon mal den Grill vor! Marco, hast du noch Grillkohle in der Garage?", kommt es von Marcel, ich nicke nur und er verschwindet ebenfalls. Dass ich jetzt allein mit Stella auf dem Sofa zurückbleibe, macht mich etwas nervös. Hoffentlich verbock ich es nicht gleich wieder und bringe sie zum Weinen. Das ertrage ich nicht. So prinzipiell, wenn Frauen weinen - da bekomme ich Beklemmungen. Aber bei Stella ist es besonders schlimm, weil ich das unbedingt hatte vermeiden wollen, ich wollte ihr ja nicht weh tun. Ihr auf keinen Fall.
Als sie sich schweigend an meiner Schulter anlehnt, sehe ich sie überrascht an. Lächelnd erwidert sie meinen Blick, ihre Nähe lässt mein Herz schneller schlagen; ihre funkelnd grünen Augen lassen meinen Atem flacher gehen. "Sie sind keine totalen Vollidioten", sagt sie leise, "Ein bisschen schräg vielleicht, aber durchaus liebenswert." Nun grinse ich sie an, murmle: "Sag ich ja." Vorsichtig berühren meine Fingerspitzen ihren Handrücken, sie lässt mich gewähren, als ich meine Hand auf ihre lege und sich unsere Finger miteinander verschränken. Aus dem Augenwinkel erkenne ich Marcel, der sich der Terrassentür nähert, doch dann Halt macht, uns einen Blick zuwirft und sich dann mit einem Grinsen wieder umdreht.
Ich bin froh, dass er diesen Moment der Zweisamkeit nicht torpediert, dass er ausnahmsweise mal ein besseres Timing an den Tag legt. Denn so kann ich Stella das fragen, was mich noch immer beschäftigt: "Bist du noch sauer auf mich?" Langsam hebt sie den Kopf, verneint stumm, was mich extrem erleichtert. "Aber nochmal muss ich das nicht haben!", erklärt sie mit einem frechen Glimmen in den Augen, ich lache: "Ich gelobe Besserung!" "Blödmann!", quiekt sie ginsend, lässt sich aber von mir einen Kuss auf die Wange geben und endlich habe ich das Gefühl, das alles doch noch wieder in geregelte Bahnen gelenkt, es wieder hingekriegt zu haben. Was mich sehr glücklich macht.
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Lieber Robin <3 :)
Und prinzipiell haben die Jungs die Situation gut gerettet - haben sie gut gemacht oder?
Stella und Marco haben sich wieder vertragen und nähern sich wieder einander an <3 Da liegt wirklich etwas Kribbeliges in der Luft und das scheinen nicht nur die beiden zu bemerken ^^
Jetzt wird also gemeinsam gegrillt - man muss Marcel und Robun mal ein Lob aussprechen, dass sie Stella so gut aufnehmen und sich echt Mühe geben, dass sie sich willkommen fühlt und nicht so abgestempelt!
Was sagt ihr zu dem Kapitel? Hat es euch gefallen? Wie fandet ihr Robins und Marcels Verhalten?
@Ni92Ja94 Es sind gleich mehrere Szenarien eingetreten ^^ Hast du das bemerkt? <3 Ich habe das mal in Robins und Marcels Hände anfangs gelegt xD
Freu mich auf eure Rückmeldungen! <3
Alles Liebe,
eure Mercy aka Floraly <3
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