Am 30.11.2018, gegen 00:57 Uhr, erhielten Polizeioberkommissarin Altmann und Polizeikommissar Becker einen Einsatz in die Kaisergasse 7. Hier sollte es zu einem Hausfriedensbruch und einer Entführung gekommen sein.

Vor Ort erwartete uns die Anzeigeerstatterin, ihre beiden Tochter (Zeuginnen A und G), sowie die Beschuldigte. Die Anzeigeerstatterin gab sinngemäß folgenden Sachverhalt zu Protokoll:

"Wir kehrten gegen 00:30 Uhr gemeinsam von einer Veranstaltung zurück. Meine jüngste Tochter, eigentlich Stieftochter, befand sich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr im Haus. In ihren Räumlichkeiten wartete die Beschuldigte, welche uns nicht bekannt ist. Hinweise, auf den Aufenthaltsort der Vermissten haben wir nicht."

Die Zeuginnen bestätigen die Aussagen ihrer Mutter.

Die Beschuldigte erklärte auf Befragung folgendes:

"Die Vermisste hatte den Wunsch, unerlaubt die genannte Veranstaltung zu besuchen. Daher stellte ich ihr ein Kleid und ein Fahrzeug zur Verfügung. Ich habe hier auf ihre Rückkehr gewartet. Vereinbart war Mitternacht. Warum sich die Vermisste verspätete, kann ich nicht sagen. "

Die Beschuldigte erklärte den eingesetzten Beamten mehrfach, eine Fee zu sein und gezaubert zu haben. Aufgrund ihrer offensichtlichen geistigen Instabilität wurde sie zur Eigensicherung in die hiesige Asklepiosklinik verbracht.

Eine Nahbereichsfahndung nach der Vermissten verlief negativ.

Altmann, Polizeioberkommissarin

ZUSATZ 1:

Gegen 05:21 Uhr teilte Herr A., Leiter der Asklepiosklinik mit, dass die Beschuldigte auf bislang unbekannte Weise die geschlossenen Station verlassen konnte. Die Fahndung nach der Beschuldigten verlief negativ.

ZUSATZ 2:

Die Vermisste wurde gegen 06:44 Uhr teilweise unbekleidet im Fahrzeug des Herrn P., Veranstalter der o.g Festivität, angetroffen. Eine Rückführung ins Elternhaus verweigerte sie mit dem Hinweis, volljährig zu sein und heiraten zu wollen.

Das Strafverfahren gegen die Beschuldigte wird damit eingestellt.

Keine weiteren Maßnahmen.