Ich werde ihn immer lieben
Undertaker saß dicht an meiner Seite. Auch wenn ich seine Hand auf meinem Oberschenkel spürte, war er dennoch weit von mir entfernt. Doch endlich begriff ich, was er gerade tat. ,,Was wird das Undertaker?", fragte ich und drückte seine Hand von meinem Bein weg. Er seufzte nur und erhob sich von seinem Platz. ,,Das ist irgendwie traurig, dass ihr mich zurückweißt, Lyra."<< Ich erhob ungläubig den Kopf. ,,Wovon sprichst du?!", brüllte ich, ein wenig verunsichert und umklammerte mein Kind, was den Shinigami ein wenig verunsichern ließ. Er aber war dicht an meinem Gesicht und gab mir einen Wangenkuss. Ich blieb wie angewurzelt sitzen und ließ mir diesen Kuss ergehen. Aber innerlich wusste ich genau, dass ich ihm eine hätte klatschen sollen. ,,Ich hoffe, ihr wisst nun wovon ich spreche.", war seine Erklärung worauf meine Wangen sofort rot anliefen. Wie bitte?! Er soll mich lieben?! Er aber lächelte nur und strich über meinen Kopf. ,,Ja, ja, ich weiß, ihr seid vergeben, aber ich werde euch zu nichts zwingen. Aber da ihr nun über meine Gefühle bescheid wisst, würde es mich trotzdem freuen, wenn ihr mir eine Zusage gebt.", sprach er grinsend. Ich klatschte erneut seine Hände von mir weg. ,,Hör auf mich anzufassen!", knurrte ich auf und erhob mich vom Sarg, ,,Ich gehöre immer noch Sebastian!" Er senkte den Blick und petzte seine freundlichen Augen zusammen, sodass sie bedrohlich glühten. ,,Weshalb hatte Sebastian euch dann hier hergeschickt, wenn ich euch nicht mein Herz ausschütten soll?"< ,,Huh?"<< Ich war verwirrt und strich als Beruhigung meinem Kind über den Kopf. Leise murmelte sie vor sich hin, obwohl sie im Tiefschlaf war. ,,Sebastian wusste, dass ich euch bald meine Liebe gestehen würde. Deswegen hatte er euch jeglichen Kontakt zu mir verboten. Doch wir vereinbarten Eins; Wenn er mal in tödlicher Gefahr sei, solle er euch zu mir schicken und mit mir ein gemeinsames Leben führen, was auch für Diana sehr nützlich sei.", erklärte er und zog etwas fest an meinem Arm, woran ich mich aber kräftig wehrte. ,,Nein, mein Geliebter würde so etwas niemals verlangen! Er liebt mich und würde..."< ,,...Alles für euch tun, um euch zu beschützen, ja, das stimmt!"<< Ich wehrte mich nicht mehr, sondern stand nur verwirrt da. Warum macht er dies..? Damit rammt er mir doch nur noch mehr einen Pfeil ins Herz. Undertaker rührte sich ebenfalls nicht, ließ aber aus Mitleid meinen Arm los. ,,Dieser Teufel, warum macht er das nur?", schluchzte ich vor mich hin und drückte eins meiner Hände an meine Augenlider und spürte, wie einzelne Tränen meine Wangen hinunterliefen. Dazu hatte ich noch höllische Kopfschmerzen, die nicht schnell enden würden. ,,Ich will, dass er es schafft und mich wieder nach oben bringt!", befahl ich und ließ mich auf den kalten Boden fallen – mein Kind immer noch am meine Brust gedrückt, ,,In der Hölle war ich Zuhause, ganz zu schweigen von dem Himmel..." Doch dann machte es kurz Klick. ,,Dann gehe ich zum Himmel! Dort ist Angela - Sie wird sich um mich kümmern!"< Der Grauhaarige zog eine Augenbraue hoch. ,,Nein, dies könnte euch gefährden, schließlich seid ihr die Frau Luzifers, weswegen auch die Teufel jeden Stein umdrehen würden um euch zu finden.", verweigerte er und zog mein Kinn nach oben, sodass ich zu ihm aufschauen musste, ,,Ich werde mich um euch kümmern!" Ich will aber nicht..! Es herrschte Stille um uns herum. Undertaker erwartete meine Antwort, bei der ich schwieg. Ich wollte seine Hilfe nicht, weswegen ich versuchte, trotz seines Griffes an meinem Kinn, meinen Kopf zu drehen um nicht in seine Augen schauen zu müssen. Doch diesmal rettete mich mein Kind aus dieser Notlage. Es quengelte und begann zu schreien, was mich ablenken ließ. Sogar der Shinigami wurde aufs Baby aufmerksam. ,,Ich muss ihre Klamotten wechseln.", redete ich und erhob mich vom kalten und ungemütlichen Boden, ,,Wo kann ich dies machen?" Er zischte nur: ,,Durch die Tür, geradeaus und dann die letzte Tür rechts. Dort findet ihr das Badezimmer." Ich nickte nur und verschwand im langen Flur, das etwas dunkler beleuchtet war als am Eingang. Meine Kopfschmerzen ließen nicht nach, was auch meine Sehnsucht nach Luzifer nicht gerade verringerte. Dazu auch noch meine Angst, dass mein Liebster verletzt werden könnte.
Angekommen fand ich ein kleines Badezimmer, das mit einer Toilette, einem Waschbecken und einem Bad ausgestattet war. Dann aber fand ich noch ein kleines Tischchen, wo ich Diana unbesorgt drauflegen konnte. Sofort begann ich ihre Klamotten zu wechseln. Es stank, war aber noch auszuhalten. Ihr verweintes Gesicht vergraulte ich indem ich ihren kleinen runden Bauch mit Küssen bedeckte. Sie lachte auf und strampelte mit den Füßen, da es sehr kitzelig für sie war. Aber erst jetzt fiel mir auf, dass ihre Hörner ein wenig gewachsen sind. Es war ein wenig komisch, obwohl ich sie erst seit kurzem zur Welt gebracht hatte. Aber jetzt verstand ich es auch ein wenig, schließlich war sie nur ein paar Tage in meinem Bauch, weswegen ich denke, dass sie ungefähr in ein paar Wochen oder in einem Monat zu einem größeren Mädchen wird. Unbegründet fing an ihr rotes Auge zu leuchten und verwandelte sich in ein Teuflisches, was ich ihr nach machte. Aber bevor ich sie weiter zum Lachen bringen konnte, zuckte ich zusammen. Die Schmerzen in meinem Kopf wurden schlimmer und zogen an meinen Nerven. Mein Rücken krümmte sich zusammen und ließ mich auf dem Boden zusammenrollen. Sehr unhygienisch, aber ich konnte nichts anderes tun. ,,Sebastian! Irgendwer... So hilf mir doch!", brüllte ich und hielt mir meine Hände an den Kopf, was meine Tochter ein wenig verunsicherte. Sie war verwundert und verängstigt, was gerade mit ihrer Mutter geschah und schrie deswegen auf. Bevor ich auch nur die lauten Schritte des Shinigamis hören konnte, schlief ich ein. Da war ich endlich mal von Schmerzen befreit.
,,Luzifer, Sebastian? Wo bist du?", fragte ich und lief durch die dunklen Fluren, die wieder einmal dunkel beleuchtet wurden. Keine Antwort kam. Sogar als ich durch die Fenster schaute, erkannte ich nur Finsternis und hörte nichts als Stille, was mir einen Schrecken einjagte. Sofort wurden meine Schritte schneller und lauter, als ich weiterhin rannte. Ich kam im Königssaal an, wo ich den Thron sofort wieder erkannte. Den Löwen sowie den Raben. Unbehaglich machte ich ein paar Schritte darauf zu, bis ich über etwas stolperte. Es war groß und schwarz gekleidet. ,,Se-Sebastian?!", brüllte ich auf und sah meinen Liebsten schwer verletzt am Boden. Er rührte sich nicht, egal wie oft ich ihn anstupste. ,,Bitte antworte doch!", schrie ich und legte meine Hand sanft auf seine Wange, die ich streichelte, ,,Lass mich bitte nicht alleine!""
,,GEH NICHT!", schrie ich auf mit Tränen in den Augen, die ich nicht verhindern konnte. Meine Hand war ausgestreckt und in Richtung Decke gerichtet. Ich ließ sofort meine Hand hinunter und schaute mich um. Ich lag in einem weichen Bett, was ich sofort wieder erkannte. Es war das Bett, in dem ich früher als geschlafen hatte. Ich versuchte mich aus dem Bett zu bewegen, jedoch waren meine Schmerzen zu schlimm. ,,Ihr solltet nicht aufstehen.", musterte mich die Stimme des Grauhaarigen, der mich sofort wieder in die Matratze drückte, ,,Euer Körper ist schwer erkrankt. War es die Aufregung?" Ich sprach nicht mit ihm, sondern wandte mich noch mehr in die Decke. Er aber seufzte nur und gab mir zu bedenken: ,,Eure Bedienstete meinten, sie würden sich um euch und euer Kind kümmern. Ich sagte ihnen, ihr hattet ein Kind adoptiert, schließlich kann ein Kind nicht so früh auf die Welt kommen." Ich vergrub mein Gesicht im Kissen. ,,Dhmhancne..."< ,,Wie bitte?"<< Ich erhob mich aus dem Kissen und schaute ihn genervt aber auch dankbar an. ,,Danke...", murmelte ich erneut und ließ mich sofort wieder ins warme und flauschige Kissen fallen. Er kicherte nur und sprach: ,,Kein Wunder, dass sich der Herrscher in euch verliebt hat. Bei eurem Anblick kann man sich nur verlieben."< Er wirkte belustigt, jedoch war ich es nicht. ,,Das stimmt nicht. Anfangs war ich nicht gerade die Art von Frau, die sich jeder Mann gewünscht hatte.", begann ich zu erzählen, ,,Einmal wurde ich fast vergewaltigt und dann wurde ich immer wieder abgewiesen bis Sebastian dann einst meinte, er sollte nur mir vertrauen. Dann hatte er mich zu seiner Frau gemacht." Der Shinigami schaute auf. ,,Oh, das tut mir leid für euch.", sprach er bemitleidend und setzte sich auf mein Bett, wo er sofort über meine zersausten Haare strich, ,,Trotzdem solltet ihr euch freuen. Ihr werdet von zwei Männern überaus geliebt. Vielleicht noch mehr." Ich drehte meinen Kopf in seine Richtung. Ja, es erfreut mich schon, aber ich bin doch bereits vergeben. Und auch wenn Sebastian sterben sollte, werde ich niemand anderen lieben als ihn!
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