Ich werde hin- und hergerissen
Als die pulvrige weiße Masse auf uns nieder fiel, verspürte ich sofort wieder dieses normale Gefühl, dass ich vor kurzer Zeit noch hatte. Die Erinnerungen an die letzte Winterzeit ließ mich dahin schmelzen, so schön war es.
Nicole und Yagami hatten damals einen Bären-Schneemann gebaut, was sie mit kleinen, runden Steinen verziert und ihm schließlich eine Stoffmütze aufgesetzt hatten. Astra und Nozocki halfen mir eine kleine Burg zu bauen. Sebastian stand zu dieser Zeit weiter entfernt und hielt sich aus diesem Spektakel heraus, jedoch war sein Blick immer auf mich gerichtet, jedoch wusste ich damals nicht was er von mir wollte... Moment... Eigentlich weiß ich es immer noch nicht!
,,Anna-Lyra, lasst uns einen Schneemann bauen.", meinte der Teufel entspannt und zog mich in die Tiefe des Schnees, wo der Shinigami uns nur zusehen konnte. ,,Ich will auch!", rief er zu uns, wo er aber sofort einen gierigen Blick von Sebastian zu spüren bekam. Es sollte so viel heißen wie: ,,Ich mache etwas mit ihr ALLEINE!" Sofort begann der Grauhaarige zu seufzen: ,,Da will man sich doch nur mal beteiligen... Und da fährt schon der Teufel seine Klauen aus." Er schien dabei erheblich zu Lächeln, was ich sogar von einer etwas weiteren Entfernung sehen konnte. Mein Liebster lächelte nur als Warnung und wandte sich nun zu mir, da er wusste, es würde nichts bringen sich mit ihm zu messen. ,,Hast du irgendwelche Vorstellung, Liebste?", fragte er und kniete sich auf den Boden, sodass er den Schnee in die Hand nehmen konnte und ein wenig damit herumknetete. ,,Mhm..."< Ich überlegte kurz und kniete mich neben ihn um eine weite Ausschau auf meinen Garten haben zu können. ,,Einen Bären-Schneemann.", lächelte ich sanft auf, wo mein ehemaliger Butler kurz überrascht aufsah. ,,So wie letztes Mal?", fragte er mich und grinste. Dazu nickte ich und begann schon einmal den Kopf zu rollen. Er half mir indem er sanft meine kahlen Hände umklammerte und mir so half die schwere Kugel zu schieben. Sie wurde langsam größer, wo wir dann entsetzlich feststellen mussten, dass es für einen Kopf ziemlich zu groß wäre. Wir beide kicherten kurz auf, als wir die Kugel auf eine Schneemasse zurollen ließen. Ich war in diese Arbeit nicht wirklich versunken, sondern meine Aufmerksamkeit wurde von Sebastians Händen gestohlen. Seine Wärme spürte ich immer noch auf meinen Fingern und ließ mich leicht erröten. ,,Wollen wir weiter machen?", erhörte ich seine Stimme, wo ich sofort aufzuckte: ,,Äh, du kannst schon einmal weitermachen, ich werde mal kurz ausruhen!" Daraufhin machte er sich an die nächste Schneekugel, bei der ich ihm meine wertvollsten Blicke zuwarf.
Als Mensch sah er unglaublich sexy aus, sowie in der Hölle. Wenn ich mich entscheiden müsste, könnte ich mich wahrscheinlich nicht entscheiden.
Bescheiden kicherte ich und bemerkte eine kalte Hand an meiner Schulter, bei der ich kurz erschrocken aufzucken musste. Es war Undertaker, der sich zu mir gesellte und mit mir den ehemaligen Butler musterte. Dennoch war ich sauer auf ihn und versuchte ihn bestmöglich zu ignorieren. ,,Bitte hört auf so sauer auf mich zu sein.", schmollte er und kritzelte ein wenig im Schnee herum, dass leicht seinen Umhang einnässte, ,,Schließlich musste ich als Shinigami meiner Arbeit nachgehen. Ich wollte euch auch nicht unbedingt töten." Ich ergriff mich wieder und lächelte auf. ,,Ich kann dir nicht ewig böse sein, aber trotzdem verstehe ich es nicht so ganz."<<
,,Brauchst du auch nicht."<
Diese Stimme klang anders als die vom Undertaker. Neben mir fand ich eine grinsende Person, die mein Liebster war. Dieser hatte einen genervten Blick auf den Grauhaarigen gerichtet und fragte: ,,Weswegen bist du überhaupt hier?"
Der Andere räusperte: ,,Ich wollte mich für mein Auftreten entschuldigen. Schließlich war ich auch dagegen, dass Anna-Lyra stirbt, schließlich sieht sie einer liebevollen Person sehr ähnlich, der ich einst meine Liebe geschenkt hatte." Ich wurde verlegen, was mein Teufel für nicht gerade passend hielt. ,,Du hast dich entschuldigt und jetzt geh!", befahl er, wo ich sofort aus meiner Trance erwachte. ,,Sebastian, wieso soll er denn gehen, schließlich wird er mich nicht mehr verletzen, oder?", sprach ich und richtete meinen Blick zu Undertaker, von dem ich eine Antwort erwartete. Sebastian murmelte vor sich hin: ,,Typisch. Engel verzeihen schnell!" Er war richtig genervt, was ich diesmal einfach ignorierte. Undertaker schien mittlerweile ein wenig neben der Spur zur sein, da er eine Weile brauchte um zu antworten:,,Ja, das ist richtig..."
Ich war verwundert, aber Sebastian schien seine komische Art zu verstehen weswegen er nach meinem Arm schnappte und mich in den Schnee zog. ,,Argh! Sebastian, was-?!", brüllte ich, wurde aber von einem Kuss seiner Lippen beruhigt. ,,Ich will nicht, dass du in seiner Nähe bist.", gestand er und packte mich an den Schultern, als er mich aus dem Schnee zog, ,,Es macht mich irgendwie verrückt..." Ich fing an zu lächeln. ,,Ich werde schon nicht fremdgehen, Sebby."< Er schmollte kurz und warf dem Todesgott noch einen Blick zu, der sich nicht von der Stelle gerührt hatte. Dann aber seufzte er und gab mir ein warmes Lächeln. ,,Ich zähle auf dich."<
,,Dann lass uns weiterbauen!", befahl ich, wo wir sofort eine weitere Kugel ins Rollen brachten und sie auf die eine Masse aufsetzten. ,,Nur noch der Kopf!", rief uns der Grünäugige zu, wo Sebastian seine Worte ignorierte. Ich lächelte zu dem Mann und begann die nächste Kugel schnell zu rollen, wobei mir mein Liebster half.
Nach einer gefühlten Stunde hatten wir unseren Bären-Schneemann fertig. Beim Anblick musste ich Grinsen. ,,Es ist schön geworden.", hauchte mir mein Liebster ins Ohr, ,,Genauso wie dein Lächeln, was du gerade aufsetzt." Ich schaute ihn erfreut an und schenkte ihm einen liebevollen Kuss auf den Wangen. Mein Liebster bekam ein wenig Röte ins Gesicht und tadelte nur: ,,Nein, so geht das richtig..." Dann hob er sanft mein Kinn nach oben um mir einen leidenschaftlichen Kuss zu geben, doch wir wurden von dem Klatschen des Totengräbers unterbrochen, woraufhin Sebastian erst recht sauer war.
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