Ich werde geküsst
Nervös umklammerte ich eins meiner Bettkissen und versuchte dort meine Schreie zu unterdrücken. Jede Bewegungen, die er machte, ließen mich laut aufstöhnen.
Es schmerzte leicht, war aber jedoch sehr aushaltend. ,,Nein!'', stöhnte ich lauthals auf, ,,Ich... kann nicht mehr!''
,,Es ist gleich vorbei, Miss Lyra.'', brachte mir Sebastian schonend bei und strich leicht über meine zarte Haut. Er war anscheinend noch bei vollen Kräften. Wie unfair!
,,Mann... Ich sagte doch...'', brüllte ich und entriss mich aus seinen Armen, ,,Meine Eingeweide quellen gleich heraus!!'' Er hielt immer noch die Schnuren meines Korsetts fest und war davon überzeugt, gleich fertig zu sein. ,,Aber, junge Dame...''<
,,ES TUT VERDAMMT NOCHMAL WEH!'', schnauzte ich ihn an und zeigte ihm eins meiner genervten Gesichtsausdrücken, ,,BRING ES JETZT ZUENDE!''
Er seufzte und zog noch einmal fest an den Schnuren, sodass ich laut aufschreien musste. Nun konnte er sie endlich miteinander verknoten und mir eins meiner anderen Kleider drüberziehen. ,,Ihr seid nun fertig.''< ,,Na, das hoffe ich doch!'', knurrte ich ihn an. Ich konnte noch leicht den Schmerz an meinem Bauch fühlen und drehte mich, um den Schmerz ein wenig zu vergessen, auf den Rücken. Ich hatte wirklich das Gefühl eingeklemmt zu werden. Das fühlte sich nicht wirklich angenehm an. ,,Alles in Ordnung?'', erhellten mich die Worte meines schwarzhaarigen Teufels, der besorgt zu mir hinab sah. ,,Nein!''<
Er lächelte nur und legte den Tee und das Gebäck zur Seite. ,,Ihr müsst noch zu Abend essen. Euer Gast hat es doch schließlich ruiniert.'', munterte er mich auf und reichte mir eins seiner anderen Gerichte, ,,Ich habe euch Flammkuchen gemacht. Dazu gibt es einen Kamillentee.''
Erst schaute ich zum Essen und dann zu ihm herauf. ,,Wenn ich jetzt was esse, kotze ich!!!'', schnauzte ich ihn an und drehte mich auf die andere Seite des Bettes, ,,Du hast mir schließlich gerade die Eingeweide eingeklemmt, du Idiot!''
,,Ich bitte vielmals um Verzeihung. Dennoch müsst ihr etwas zu euch nehmen!'', hieß er das Essen gut und machte einen Bogen um mein Bett um auf die andere Seite zu gelangen, ,,Na los, esst. Ich werde euch auch füttern.''
FÜTTERN?! Ich schmunzelte angewidert. ,,Ich bin doch kein Baby!'', warf ich ihm an den Kopf und zog meine Lippe hoch. Er seufzte erneut und ließ das Essen auf meinem Tisch nieder. ,,Seid doch jetzt nicht so miesepetrig, junge Dame.'', bemangelte er und fuhr über meine frisch gewaschenen Haare, ,,Soll ich eure Laune verbessern?'' ,,Ver-Verbessern?!''<<
Er nickte nur und drückte mich in mein Himmelbett, wo er dann auf mich herabsehen konnte. Sein Lächeln war diesmal sehr natürlich und stach sofort in mein Gesicht. Sein Kopf ging ganz nah zu meinem und ließ mich seine Nase auf meiner Nase spüren. Ich wollte nicht von ihm geküsst werden, aber irgendwie konnte ich es kaum erwarten seine Lippen auf meinen zu spüren.
Seine Hände umklammerten meine Arme und drückten mich tiefer ins Bett, als mein Oberkörper, auf dem Sebastian sich quasi anlehnte. Ich war wirklich sehr nervös und schloss deshalb ängstlich meine Augen. ,,Bitte öffnet eure Augen, junge Herrin.''<
,,Ich- Ich will nicht!''<<
Seine Hand fuhr über meine Stirn hinab zu meinem Kinn, dass er sofort leicht hochhob. ,,Darf ich euch diesmal küssen, Miss Lyra?'', war seine Frage, die er in mein Ohr flüsterte, ,,Halt nur, wenn ihr es wünscht.''
Soll ich? Oder soll ich nicht??
Ich habe mir schon ein paar Mal den Kopf darüber zerrissen... Ich muss jetzt endlich mal klare Sicht machen!!
Ich öffnete meine braunen Augen und schaute in seine violetten Augen, die nun die Augen eines Teufels in sich trugen. ,,Eure Antwort?'', fragte er und fuhr mit seinem Daumen über meine Unterlippe, was mich ein wenig zum zittern brachte. ,,J-Ja...'', hauchte ich leise aus meiner Kehle, sodass es mein *Freund* hören konnte. Mein Butler kicherte daraufhin und strich sich ein paar Strähnen aus seinem Gesicht, sodass sie mich nicht kitzeln konnten. ,,Wie ihr wünscht.''<
Dann spitzte er seine Lippen an und setzte sie langsam und behutsam auf meine. Um mich herum wurde es so warm, dass ich es glatt als Sommer einschätzen konnte. Sein Kuss wurde sehr innig und ließ mich kaum nach Luft schnappen. Jedoch beließ er es Teufel sei Dank bei einem Kuss und fiel nicht über mich her. Ich war nämlich noch nicht so weit, wie er dachte, aber anscheinend hatte er es schon gemerkt. Wieder fuhren seine Hände über meine Haare und drückten meinen Kopf mehr an seinen, sodass unsere Lippen noch enger beieinander waren. Es fühlte sich wie Minuten an, dabei waren es nur ein paar Sekunden, in der wir uns aneinander kuschelten. Dann ließ er sanft und mit ein wenig Speichel seine Lippen von meinem Mund entweichen.
DAS war also mein erster Kuss...
,,Und, wie war euer erster Kuss, Madame?'', fragte er sofort und legte sich neben mich hin, wo er sofort in meine Augen starrte. ,,Traumhaft...'', murmelte ich und fuhr mit meinen eigenen Händen über meine Lippe. Ich wollte es sofort wieder ausprobieren, sagte aber nichts mehr, da ich viel zu aufgewühlt war. ,,U-Und bei dir, Sebastian?''<
Er überlegte kurz und musste mir gestehen, dass es nicht sein Erster war, was mich ein wenig enttäuschte. Aber er lebte ja schon Tausende von Jahren, also konnte ich es ihm nicht übel nehmen. ,,Ich fand es trotzdem sehr schön.'', gab auch er von sich und streichelte immer noch über meine Wangen. Plötzlich fuhr er mit seiner Zunge über seine Lippen, was mich nur ein wenig stutzig machte. Als er meinen Blick bemerkte schaute er nur grinsend zu mir. ,,Aha... ihr wollt also gleich einen Schritt höher?''<< ,,WER SAGT DAS DENN?!'', brüllte ich ihn an und schlug ihn mit eins meiner Bettkissen. ,,Nun gut, ich muss wieder an meine Arbeit. Wenn ihr mich nun erneut entschuldigen würde-"< Ich hielt ihm an seinem Jackett fest. ,,Ich... will einen Abschiedskuss...'', befahl ich mit rotem Kopf, was er trotz der Dunkelheit in meinem Zimmer erkennen konnte. ,,Yes, My Lady.''< Dann beugte er sich, obwohl er gerade aufgestanden war, über mein Gesicht und küsste mich erneut auf den Mund. Jetzt war ich es, die sich nach dem Kuss über die Lippen leckte. Auch wenn es komisch war, fand ich es trotzdem sehr erregend, darüber nachzudenken, dass Sebastian erst vor kurzem darüber geleckt hatte. Nicht er ist pervers... Sondern ich...!
Dann war er in binnen Sekunden aus meinem Zimmer verschwunden. Trotz Einsamkeit blieb ich liegen und schaute in meinem Zimmer umher. Es war wie ein Gefühl, als hätte ich Drogen genommen... Denn ich musste zugeben... Ich war süchtig nach meinem Teufel...
Doch endlich erhob ich mich aus meinem Bett und ergriff den Flammkuchen, den Sebastian für mich gemacht hatte. Seine Kochkünste waren fast genau dieselben wie Astras, aber trotzdem schmeckte ich es heraus, wer für mich gekocht hatte.
Ich biss herzhaft hinein und musste kurz auflächeln. Ich hatte wirklich meinen Schmerz im Bauch vergessen und genoss wirklich, wie die warme Köstlichkeit meinen Hals hinunter ging.
Auch wenn es schon recht spät war, wollte ich Sebastian einen kurzen Besuch abstatten, da er um diese Zeit in seinem Zimmer ist und einzelne Rechnungen meines Hauses überprüft. Deswegen schlang ich alles Mögliche in mich hinein. Jedoch musste ich dann bemerken, wie schlecht es mir wurde. /Ich habe vor lauter Vorfreude mich voll gefressen...
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