Jimin

Seine Augen wurden von Sekunde zur Sekunde größer und erst blitze Unglauben in diesen auf, die aber sofort etwas entschlossenem wich, das ich nicht so recht zuordnen konnte. Freute er sich? Oder gab er mir die Schuld daran, dass er nun schwanger war? Auch wenn dieser Gedanke schmerzte, konnte ich es ihm nicht verübeln, da er sich mir durch die Verbindung damals unweigerlich hingab und ich mich einfach nicht zurückhielt. Falls dem so wäre, würde er mir, beziehungsweise uns eine Chance geben? ~Er muss bei uns bleiben, ob er will oder nicht!~, knurrte Dyri in meinem Kopf, doch auch wenn er sauer war, spürte ich die leichte furcht in ihm, seinen Gefährten erneut zu verlieren und der Wille dies zu verhindern.

~Theoretisch gesehen hat er keine Wahl, ohne uns beide in den Tod zu stürzen, aber das hat ihn in der Praxis vor zwölf Tagen auch nicht davon abgehalten uns zu verlassen und das Risiko irgendwo alleine zu sterben gewählt~, meine Worte ließen ihn zerknirscht auf knurren, da er wusste, dass ich recht hatte. Wir, vor allem ich, mussten von jetzt an vorsichtiger im Umgang mit Yoongi sein, da ich jetzt gelernt hatte, dass er aus seinen Empfindungen heraus handelte.

„Wie lange?", sprach mein Gefährte Hoseok mit seiner raueren Stimme an, ohne mich eines Blickes zu würdigen. Meine Lippen presste ich zu einer dünnen Linie aufeinander, während mein Herz sich leicht schmerzlich zusammenzog, aufgrund dieser klaren Abweisung seinerseits. War ihm diese Geste bewusst? „Jimin muss wohl eine Punktlandung bei dir gelegt haben, denn du bist ungefähr in der zweiten Schwangerschaftswoche", beantwortete Hoseok die Frage und sah mich tadelnd an und sagte mit seinem Blick so viel wie 'Du hättest dein super Sperma auch noch eine weile für dich behalten können', auch wenn er möglicherweise nicht an super Sperma dachte, war es in meinem Kopf nun einmal so. Und auch Dyri schien der Gedanke sehr zugefallen, da er in mir förmlich mit stolz geschwellter Brust herumlief.

„Wie viele es werden, kann ich dir auch erst ab dem vierten Monat sagen. Bis dahin, solltest du dich schonen und keinen unnötigen Stress aussetzten. Ich möchte dich auch vorerst wöchentlich Untersuchen, da der Start deiner Schwangerschaft nicht gerade rosig begonnen hat. Außerdem solltest du dich in der Nähe von Jimin aufhalten, da die Anwesenheit deines Gefährten dich stärkt und somit der Trennungsschmerz nicht einsetzt. Letzteres solltest du grundsätzlich vermeiden, denn wir haben gesehen, wohin es dich fast gebracht hat. Außerdem", „Ich will nach Hause", unterbrach Yoongi Hoseok und versuchte eigenmächtig aufzustehen, was ihm nicht sonderlich gut gelang. „Natürlich bringe ich dich sofort nach Hause, da kann Hoseok", „Ich rede nicht von deinem zu Hause Jimin, sondern von meinem", mit diesen Worten drückte er mich von sich, entfernte alle Kabel des Herzmonitors von seiner freigelegten Brust und steuerte auf wackeligen Beinen die Tür des Behandlungszimmers an, während er sich meinen Pullover, den er bereits seit zwölf Tagen trug wieder anzog.

„Mein zu Hause ist dein zu Hause", ich hielt in an seiner Schulter auf und stellte mich schnell vor die geschlossene Tür, als eine Art Mauer, die er nicht passieren konnte. „Oh nein Jimin, dass ist es nicht. Meines ist bei meinem Bruder und da möchte ich jetzt auch hin", geschwächt, versuchte er mich zur Seite zu drücken, was ihn nur frustriert auf knurren ließ. „Das kannst du nicht machen, wir sind Gefährten", ich griff nach seinen Armen, doch schien ihm das nicht sonderlich zugefallen, da er anfing sich schwach gegen mich zu wehren. „Ich kann und werde es auch tun! Also geh mir bitte aus dem Weg, denn ich möchte mit meinem Bruder alleine zu Hause sein", somit riss er sich von mir los und öffnete die Tür hinter mir, mit der mein Rrücken sofort Bekanntschaft machte, als sie mich traf.

„Wie kannst du es wagen, dich mir widersetzten zu wollen?!", fing ich an zu knurren, während ich den Flur der Arztpraxis betrat und Yoongi, der sich mit weit aufgerissen Augen zu mir herumdrehte, wütend anfunkelte. „Wie ich es wagen kann? Wie kannst du es wagen, deinen Gefährten an zu knurren? Du bist vielleicht der mächtigste Alpha, aber dennoch solltest du nicht vergessen, dass ich ebenfalls einer bin und lasse so nicht mit mir reden! Ich respektiere das System eurer Vorfahren, aber dennoch bin ich mein eigener Herr und deswegen hast du mir nichts zu befehlen! Du solltest dir mal Gedanken darüber machen, warum ich trotz unserer Verbindung, die mich praktisch dazu zwingt, dich zu lieben und bei dir sein zu wollen, lieber abstand nehme und versuche zu entkommen!", wurde er mit jedem gesagten Wort immer lauter, bis er zum Schluss den gesamten Flur zusammen schrie, was mich unbemerkt zusammenzucken ließ.

„Du solltest ihn nicht bedrängen", wisperte Taehyungs leise Stimme in meinem Kopf, der sich etwas weiter hinter Yoongi an die Wand lehnte und uns genau beobachtete. „Ich stimme Taehyung zu", Namjoon nahm die gleiche Haltung gegenüber meines besten Freundes ein und nickte mir kaum merklich zu. ~Ich nicht!~, knurrte Dyri aufgebracht in meinem Kopf und ich musste mich stark zusammenreißen, damit er nicht die Kontrolle übernahm. „Okay, aber lass dich von mir wenigstens nach Hause bringen", lenkte ich Zähne knirschend ein, was Dyri voller Wut in mir toben ließ. „Danach verschwindest du wieder aus meiner Wohnung!", mit langsamen Schritten, ging er an Taehyung und Namjoon vorbei, die er entweder ignorierte, oder nicht wahrnahm und steuerte den Ausgang der Arztpraxis an. „Yoongi darf in seinem Zustand auf keinen Fall alleine bleiben Jimin. Lass dir also etwas einfallen", gesellte sich Hoseoks Stimme in meinem Kopf hinzu, während er den Behandlungsraum, in dem bis eben noch Yoongi gelegen hatte verließ und anscheinend nach einem anderen Patienten schaute. „Wie du wünschst", versuchte ich gespielt fröhlich von mir zugeben, was von meinen beiden Generälen sofort durchschaut wurde.

„Hast du ein Auto dabei?", stellte mein Gefährte mir die Frage, die ich mit einem deutlichen nein beantwortete. „Na gut, dann nehmen wir uns ein Taxi, oder laufen", gab er Schulter zuckend von sich und verließ ohne auf mich, oder die anderen beiden zu warten, die Praxis. „Ich kenn seine Adresse noch", Taehyung fing an zu grinsen und ich konnte mir schon denken, was er vorhatte. Also folgte ich Yoongi schnell nach draußen, packte ihn an seiner Schulter und sah ihn auffordernd an. Genervt von mir, blickte er mich an, bis er seine Augen bei meinen nächsten Worten weit aufriss.

„Du wirst auf Dyri reiten und das ohne Widerrede!"

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