Jennys Entscheidung (6.Kapitel)
Paul streichelte seine Freundin, die nun in Tränen ausgebrochen war. ,,Ich...ich will doch gar kein Kind!", schluchzte sie.
,,Ach Jenny...wir werdens schon schaffen!", versuchte Paul sie zu trösten.
,,Wie denn?", fragte Jenny entrüstet.
,,Naja...es war jetzt vielleicht nicht so ganz geplant, aber...so ein Baby ist schon irgendwie süß, oder?", meinte er und grinste.
,,Das ist überhauptnicht witzig!", schimpfte Jenny am Boden zerstört.
Wenig später hatte Jenny sich etwas von diesem Schock erholt und fuhr zusammen mit Paul zur Dienststelle. ,,Du Paul?", fragte Jenny ihn. ,,Ja?", meinte dieser. ,,Sag das bitte niemandem, ich weiß nich nicht, ob ich das Kind abtreiben soll...", murmelte Jenny.
,,Jenny!", rief Paul, ,,Das kann doch nicht dein Ernst sein! Ich meine, du liebst doch kleine Kinder und...und ich auch und mich gibt es ja auch noch! Jenny, bitte tu das nicht. Irgendwann wirst du es bereuen, ganz bestimmt!"
Schweigend fuhren die beiden über die Autobahn und Jenny wusste nicht, was sie tun sollte und Paul war entsetzt vom Gedanken seiner Freundin über die Abtreibung.
Kurz darauf kamen Paul und Jenny in die Zentrale und Paul lief zu Semir. Dieser fragte natürlich, was los sei, dich Paul erzählte ihm nichts von der Schwangerschaft.
Jenny schlenderte bedrückt in ihr Büro und setzte sich schweigend auf den Stuhl. Als Susanne sie behutsam fragte, was los sei, begann Jenny schon wieder zu weinen.
,,Ich...ich...", schluchzte sie verzweifelt und Susanne nahm sie in den Arm. Das tat Jenny echt gut und sie erholte sich bald wieder. Als sie aufgehört hatte zu weinen, fragte Susanne, ob es denn so schlimm sei. Sie war richtig besorgt um ihre nette Kollegin und Freundin.
Jenny schaute sie hilflos an und brachte schließlich ungläubig hervor: ,,Ich bin... schwanger!"
Daraufhin musste schon wieder losheulen und Susanne drückte sie ganz fest.
,,Aber Jenny! Das istdoch super! Hey... du musst nicht traurig sein!", tröstete sie Jenny.
,,Aber ich will doch gar kein Kind!", weinte sie und brach in sich zusammen.
Frau Krüger sah das von ihrem Büro aus und kam zu Jenny und Susanne.
,,Was hat sie denn?", fragte die Chefin Susanne.
Susanne wusste nicht so genau, ob siees verraten durfte und zuckte daher nur mit den Schultern.
Frau Krüger versuchte ebenfalls, Jenny zu trösten. Schließlich gelang es Susanne und Frau Krüger gemeinsam, dass Jenny wieder aufhörte zu weinen.
Nun fragte Frau Krüger ganz konkret, was mit ihr denn nur los sei, aber Jenny konnte es nicht sagen ohne zu heulen.
Also übernahm Susanne das und Frau Krüger reagierte, wie Susanne, ganz anders als Jenny es erwartet hätte. ,,Aber wieso ist das denn so schlimm, Frau Dorn? Das ist doch toll!"
,,Nein, ist es nicht! Ich will nicht Mutter werden und ich kann das auch nicht! Wieso versteht mich denn keiner? Paul nicht, Susanne nicht und Sie auch nicht?", schluchzte Jenny.
Susanne hatte bereits einen Sohn, Friedrich, und der war echt süß. Mittlerweile war er schon 5 Jahre alt und kam nächstes Jahr in die Schule.
,,Jenny, es gibt gar keinen Grund so traurig zu sein! Du wirst das Kind lieben, wenn du es ersteinmal in deinen Armen hältst! Glaub mir, ich weiß, wovon ich spreche! Und außerdem- Abtreiben ist auch keine Lösung! Genau genommen ist das sogar Mord!", meinte Susanne.
Mittlerweile waren auch Semir und Paul in Jenny und Susannes Büro und als Susanne das sagte, wusste auch Semir, was los war.
,,Weißt du denn, wer der Vater ist?", fragte er aufgeregt, nachdem er ihr gratuliert hatte. Paul hielt Jenny in seinen Armen und redete ihr immer wieder gut zu.
,,Ich bin der Papa!", meinte Paul nur, da Jenny nicht in der Lage war, zu sprechen.
,,Du?", Semir bekam ganz große Augen. ,,Aber ihr seid doch erst seit 3 Monaten zusammen!"
,,Ja, es war ein Unfall, wir waren betrunken und...", gab Paul zurück.
Jenny war irgendwie echt froh, dass Paul ihr beistand, doch sie wusste immer noch nicht, was richtig war.
Alle sagten, sie solle das Baby bekommen, alle fanden das mächtig toll, aber sie?
Was dachte sie denn darüber? Sid überlegte, wie es wohl wäre, plötzlich einen Sohn oder eine Tochter zu haben, der man beim Aufwachsen zusehen kann.
Susanne hatte schon recht, Abtreibung war Mord...
Ganz überzeugtwar Jenny immer noch nicht. Wenn das die ganzen 6 weiteren Monate so schrecklich weh tat, wie heute morgen beim Streife fahren? Und - konnte sie dann mit einem Baby überhaupt noch arbeiten? Sie liebte ihren Job doch über alles und würde das auf gar keinen Fall einfach so aufgeben, also fragte sie Paul direkt, wie er sich das denn vorstellte. Paul sah hilfesuchend zu Frau Krüger, die natürlich sofort verstand und sagte: ,,Sie können das Kind natürlich gerne mit zur Arbeit bringen, beim Akten arbeiten stört es ja niemanden!"
Jenny schaute sie dankbar an, doch was würde sie nun tun.
Jenny stand auf und sah Paul in die Augen. Sie fragte: ,,Hilfst du mir dabei?"
,,Natürlich, ich lass dich nicht hängen!", antwortete Paul.
,,Versprich es mir!"
,,Ja, Jenny, ich verspreche es dir! Du musst dir darüber keine Gedanken machen, selbst wenn wir irgendwann kein Paar mehr sein sollten, bin ich für dich da, wenn du mich brauchst!", sagte er und Jenny stiegen Tränen der Rührung in die Augen.
,,Nicht wieder weinen!", rief Susanne und umarmte ihre Freundin.
Als Paul seinen Arm um Jennys Hals legte und sie vor allen anderen herzhaft küsste, war das Eis gebrochen.
Jenny sah ein, dass alle die hier standen, ihr helfen würden und sie nicht allein sein würde. Sie hatte nur Angst vor der Geburt.
,,Und wenn was schiefgeht?", fragte sie verunsichert.
,,Dann schaffen wir das auch!", meinte Paul und küsste sie noch einmal.
Jenny hatte sich nun entschieden. Sie blickte in die Runde und verkündete: ,,Ich werde es bekommen!"
Alle jubelten ihr zu, beglückwünschten sie und umarmten sie. Paul war ganz besonders stolz auf seine Freundin! Als Zeichen für seine Begeisterung gab er Jenny den längsten Kuss, den sie jemals bekommen hatte.
Auf einmal fand Jenny das alles gar nicht mehr so schlimm und ein bisschen konnte sie sich sogar über das Kind, das sie erwarten wird, freuen...
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