Kapitel 7
Mit einem wohligen Gefühl wachte Bess auf, als die ersten Sonnenstrahlen ins Zimmer fielen. Schlaftrunken streckte sie sich, öffnete gähnend die Augen und stellte fest, dass der Platz neben ihr leer war.
Fein säuberlich lag die Decke bereits zusammengefaltet auf ihrem Fleck. Fast könnte man meinen niemand bis auf Bess schlief in der Nacht in diesem Bett.
Hatte Madara sich in der Nacht von ihr weggelegt? Konnte er ihren Anblick nicht ertragen? Sie schauderte bei diesen Gedanken.
„Madara?", rief Bess verwirrt. Es kam keine Antwort.
Wo ist er denn? Fragte sie sich.
„Madara? Madara?" Nun klang ihre Stimme verzweifelter. Was wenn er sie verlassen hatte? „Madara?"
Plötzlich öffnete sich das Fenster und herein kam niemand Geringeres als Obito. Elegant kletterte er über den Sims und landete, als wäre es eine Alltäglichkeit durch das Fenster des 1. Stockes zu klettern, sicher auf dem
Boden.
„Ja?"
Obwohl Obito wirklich leibhaftig da war, kam kein Wort über Bess Lippen.
„Hast du mich etwa so vermisst?" Fragte er.
Ihre Augen weiteten sich, denn sie könnte Schwören ein Schmunzeln aus seiner Stimme gehört zu haben. Doch sehen konnte sie es dummerweise wegen dieser Maske nicht.
„Hier, du musst Hunger haben." Obito wartete nicht auf ihre Antwort und griff eine Schachtel voll Ramen aus seinem Mantel. Es dauerte nicht lange, da hatte er das Essen auf dem Tisch ausgebreitet.
Verwundert schaute sie das Essen an, das für ein Frühstück ziemlich deftig wirkte, doch dann fiel ihr Blick auf die alte Mahagoni-Holzuhr, die schon weit über 12:00 Uhr stand. Oh gott, ich schlief den ganzen Vormittag! Am liebsten hätte sich Bess dafür geohrfeigt.
„Esst Ihr nicht mit mir?", fragte Bess. Es wunderte sie, dass nur eine Packung auf dem Tisch stand.
„Ich habe schon gegessen", kam es wieder zur Antwort.
Während Bess aus dem Bett sprang und langsam auf den Tisch zu ging, beobachtete sie schweigend den Maskenträger. Wieso wollte er nicht diese Maske herunternehmen? Fragte sie sich erneut in Gedanken.
Sie kannte ihren eigenen Ehemann kaum. Sollte er entführt werden, was sie stark bezweifelte, so könnte sie nicht einmal ein Phantombild anfertigen lassen.
Das Mittagessen verlief überwiegend schweigsam. Bis auf ein paar Höflichkeitsfloskeln empfand es niemand der beiden für Nötig eine tiefgründige Unterhaltung anzufechten.
Bess stocherte mit dem Löffel ein wenig Gedankenverloren in der Nudelsuppe herum. Das gestrige Schriftstück lastete schwer auf ihren Schultern, doch Madara wollte sie darüber nichts erwähnen. Es war ihre Angelegenheit. Ihre Vergangenheit gehörte nur ihr allein und damit musste sie auch selbst klarkommen.
„Mach dich in einer halben Stunde fertig, dann verschwinden wir von hier", befahl Obito und füllte die Taschen unter seinem Mantel mit irgendwelchen Waffen.
„Zieh das an", er warf Bess einen Hose und ein langes Oberteil zu, da sie nur den Mantel und das Hemd besaß.
Dankend nahm sie es an sich und machte sich für die Abreise fertig.
Eine Stunde später konnte es Bess kaum erwarten diese elende Stadt zu verlassen. Sie schaute nicht einmal zurück, als sie neben Madara in Richtung eines Waldes ging. Auch fragte sie nicht, wohin sie gehen würde.
Obito schaute nicht zurück, ob Bess überhaupt mit seinen schnellen Schritten mithalten konnte. Entweder sie schaffte es oder sie musste zurückbleiben.
Und das so sagte er sich selbst würde er auch tun, wenn sie nicht nachkam. Immerhin wäre dies eine gute Möglichkeit sie loszuwerden. Inmitten eines Waldes würde niemand sie finden.
Ein kribbelndes Gefühl machte sich in ihm breit, als er feststellte, dass Bess sehr wohl mit ihm Schritt halten konnte. Nur eine Fußlänge hinter ihm folgte sie in geschwinden Tempo. Zwar atmete sie schwer, doch das hielt sie nicht davon ab ihm nachzukommen. Ihr Kopf war blasser als ein weißer Geist. Obwohl man ihr die Erschöpfung ansah, fragte sie ihn nicht nach einer Pause.
Obito marschierte noch zwei Stunden. Binnen denen sie ebenso um keine Pause bot. Sie wird mich um keine Atempause bitten, stellte er nach einer Weile verwundert fest.
Zögerlich warf er einen kurzen Blick auf sie. Dieser kurze Blick genügte, um ihm dazu zu bewegen jetzt wirklich eine Pause zu machen.
Bess wirkte mehr tot als lebendig. Sie lag zwar diesmal zehn Fußlängen zurück, doch humpelte dafür mit dem rechten Bein.
„Du hast dich verletzt", stellte Obito mit trockenen Unterton fest, als Bess näher kam.
„Ach, das ist nichts. Sieht schlimmer aus, als es ist", murmelte sie.
Sie log, dass sah man auf Anhieb. An ihrem Knie konnte man bereits unter der dunklen Hose einen Blutfleck hindurch erkennen. Höchstwahrscheinlich stürzte sie auf ihren Knien, wobei nur das eine von Blut getränkt schien.
„Wir machen hier eine Pause", Obito deutete auf zwei große Kiefer. „Zieh die Hose aus, dann sehe ich mir die Verletzung an."
„Ich soll was?", platze es aus Bess Mund heraus. Klar sie waren verheiratet und Madara sah sie in ihrem Hemd, trotzdem schämte sie sich, wenn er sie ohne Hose sehen würde.
„Nein, ich sagte ja mir gehts gut. Wenn ich Euch beim Gehen hindere, dann gehe ich schneller. Versprochen." Mit ihren blauen Augen schaute sie ihn bittend an.
„Dummes Mädchen", knurrte Obito.
„Madara, ich versteh nicht." Sie schaute ihn fragend an, doch anstelle einer Antwort kam Obito auf sie zu, packte sie vorsichtig an der Taille und trug sie zu den zwei Bäumen.
Er setzte sich ins Gras, legte Bess auf seinen Schoß, nahm ein Kunai hervor und schnitt ehe sie ein Wort sagen konnte die Hose an der Stelle des Knies auf, wo er die Verletzung vermutete.
Erschrocken schrie Bess auf. Das alles kam so unerwartet, dass sie kaum nachdenken konnte. Erst jetzt bemerkte sie wie sehr sie den Schmerz, den die klaffende Wunde verursacht hatte, zurückhielt.
Es war nicht nur nichts, wie sie Madara erzählte. Sie hatte sich eine große Fleischwunde zugefügt, als sie aufgrund des schnellen Tempos stürzte und mit dem Knie auf einen großen spitzen Felsen aufschlug.
Sie sagte Madara nichts, denn die Angst über seine Wut, sollte er sie als Hindernisse empfinden war größer geworden.
„Es ist nichts", laut lachte Madara aus.
„Wen willst du hier eigentlich verarschen, Bess."
Der Vorwurf in seiner Stimme verursachte eine Gänsehaut auf ihrer Haut. „Ich gehe schneller, Madara. Versprochen. Ich bin kein Hindernis, nur lasst mich bitte nicht hier zurück."
Obitos Augen blitzten bei diesen Worten auf. Zwar hatte er darüber nachgedacht, doch diesen Gedanken würde er selbst natürlich niemals realisieren. Wieso dachte Bess nur, er würde dazu fähig sein?
„Ich lasse dich nicht hier zurück." Obito nahm einen Verband aus seiner Manteltasche, den er fast nicht mitgenommen hätte, schnitt ein Stück herunter und band das Stück fest über Bess Knie.
Abknicken konnte sie es somit kaum noch.
„Die Wunde muss noch gesäubert werden, aber dazu später. Jetzt erstmal muss die Blutung gestoppt werden und..." Obito drehte Bess vorsichtig in seine Richtung, damit sie ihm ins Gesicht sehen konnte. „nächstes Mal gibst du mir sofort Bescheid, wenn du dich verletzt. Halte mich für wen auch immer, aber bitte nicht für einen Tyrannen."
Baff musterte Bess seine Maske. Sie versuchte irgendein Gefühl aus dem schwarzen Auge erkennen zu können, das sie als einzige Sache durch die Maske stets sah. Ihr Herz machte bereits einen Satz, nachdem er fürsorglich ihre Wunde verband und er sich sichtlich mit der Medizin ein wenig auskannte. Sie liebte schließlich die Medizin und wollte immer davon lernen und er, Madara schien Ahnung davon zu haben.
Fast schon automatisch fuhren ihre Finger über das harte Material der Make. Jede Einkerbung berührte sie langsam.
Verwundert beobachtete Obito, wie sie sanft mit ihren Fingern über seine Maske strich, da bemerkte er wie sie immer näher dem Band kam, dass die Maske an seinem Kopf festhielt.
„Was wird das?", fragte er zornig.
Sofort stoppte Bess in ihrer Bewegung. Sie wollte wissen, wer hinter dieser Maske war. Nichts interessierte sie mehr als dieses Geheimnis.
„Wieso trägt Ihr eine Maske?", fragte sie und zog ihre Hand zurück.
„Es gibt Sachen, die dich nichts angehen", gab er murrend zurück, nahm sie von seinem Schoß und richtete sich auf.
„Du hast dich genug ausgeruht, wir gehen jetzt weiter."
Er möchte vom Thema ablenken. Sie wusste sofort, weshalb Madara plötzlich aufbrechen wollte. Da er sie nicht mehr anschaute und ihm ihre Neugier wohl sehr störte, versuchte sie sich selbst aufzurichten, indem sie sich mit den Händen an der Rinde des Baumes hochzog.
Sie biss sich auf die Lippen, um einen schmerzenden Aufschrei zu unterdrücken. „Ich wäre bereit für den Aufbruch", sagte sie und war sehr froh über ihre Stimme, die normal klang.
Obito schaute währenddessen zum Himmel hinauf. Eigentlich hätte er sich und Bess schon lange nach Amegakure zurück teleportieren können, doch er wollte nicht. Warum, dass konnte er nicht sagen. Vielleicht wollte er erstmal mit Bess allein sein, um sie zu testen.
Doch ihre Beinverletzung schien ihm einen Strich durch die Rechnung zu ziehen.
„Madara?", fragte Bess zögerlich, als sie endlich nach dem sie sich aufgerichtet hatte, neben Madara stand. Er schien zu überlegen, denn er bewegte sich nicht von der Stelle.
„Madara?", wiederholte sie seinen Namen und nahm diesmal zögernd seine Hand, über die er einen Handschuh trug.
Erst jetzt schaute er aus seinen Gedanken zurückgeholt zu ihr hinunter.
„Bess", murmelte er. Sein Blick fiel auf ihre Hand, die zögerlich die seine hielt. Instinktiv beugte er sich zu ihr vor.
Egal wir nah er kam, sie blieb eisenfest an ihrer Stelle.
Mit einem Satz stand Obito dicht vor ihr, schlang seine Arme um sie und rief; „Kamui."
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Hey ihr Lieben,
heute ist so ein schönes Wetter, dass ich plötzlich Lust hatte, mich im Wintergarten zu sonnen und währenddessen die Geschichte weiter zuschreiben. 🙈😂
Ich sags euch, im Wintergarten zu sonnen, macht meine Haut teilweise echt brauner als in der Sommersonne. 😂
Ich wünsche euch noch ein Schönes Wochenende.💞 Genießt das Wetter, wenn es bei euch gerade schön sonnig ist.🌞
Der nächste Teil kommt next week. 😊
Liebe Grüße & bleibt fresh🌹
LuveStorys
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