Überraschung mit folgen
„Hey, Dickerchen. Mit dir hab ich ja gar nicht gerechnet" sagte Vincent lachend, als er Dag die Wohnungstür geöffnet hatte und schlug mit seinem Bandkollegen ein.
„Ich hoffe es stört dich nicht, wenn ich noch jemanden mitgebracht habe" rief Dag ihm hinterher, denn der Produzent war schon wieder auf dem Weg in seine Küche um zwei Bier aus dem Kühlschrank zu holen.
„Kein Thema. Also drei Bier?"
„Gerne" hörte er eine leise wohlbekannte Stimme dicht hinter seinem Ohr flüstern und drehte sich erschrocken um.
„Valerie? W... Was... Was machst du denn schon hier? Ich dachte du würdest in Bremen übernachten?" Vincent schien mehr als überrascht darüber zu sein, seine Freundin zu sehen und stotterte sich diesen Satz zurecht.
Er spürte, wie sein Herz schlug und seine Hände anfingen zu schwitzen. Wäre sie nur 30 Minuten vorher gekommen, wäre sie direkt in Elisabeths Arme gelaufen.
„Freust du dich nicht? Du siehst aus, als hätte ich dich grad beim Kiffen erwischt." Valerie lachte und stellte sich auf die Zehenspitzen um ihren Freund zu begrüßen.
„Hast du ein neues After Shave? Riecht gut." Sie roch an seinem Hals und der Produzent antwortete nur mit einem schnellen „Ja". Er wurde immer nervöser, denn der Geruch den seine Liebste gerade wahrnahm, kam von Elisabeths Parfüm.
„Hat Dag dich vom Bahnhof abgeholt? Du weißt, dass es in Berlin Abends gefährlich sein kann" Vincent legte seinen Arm um Valeries Hüfte und geleitete sie wieder ins Wohnzimmer zu ihrem besten Freund.
„Sicher. Ich pass schon auf dein Mädchen auf. Kennst mich doch" Dag nahm die Flasche, die Vincent ihm entgegenhielt an. Die drei setzten sich und stießen auf ihre Dreisamkeit an.
„Raus mit der Sprache, Großer. Du wolltest uns doch was erzählen." Valerie schmiegte sich näher an Vincent der seinen Arm um sie gelegt hatte und schaute Dag an.
„Stimmt. Also, ich hab ne neue Nachbarin. Sie heißt Victoria und ist echt cool drauf. Sie wollte am Samstag auch auf das Sido Konzert und ich hab ihr Angeboten, dass sie mit uns gehen kann. Sonst wäre sie alleine. Wir könnten uns ja mit ihr vor der Halle irgendwo treffen." Er sah zu seinen Freunden, als ob er ihre Einwilligung bräuchte.
„Das können wir natürlich nicht zu lassen. Aber sie kann auch gerne vorher mit dir hier her kommen und wir fahren zusammen mit dem Taxi hin." Vincent entspannte sich sichtlich, denn er wusste, dass es jetzt den ganzen Abend nur noch um Dags neue Bekanntschaft gehen würde.
Valerie ratterte den Bekannten Fragenkatalog runter. „Wie alt ist sie? Wo kommt sie her? Was sind ihre Hobbys? Wie sieht sie aus?" Alles wurde ihr von dem sportlichen Musiker beantwortet und seine Augen glänzten immer mehr.
„Kann es sein, dass du in die kleine verschossen bist?" lachte Vincent, nachdem sein Gegenüber das zehnte mal betonte, wie toll ihr Lächeln war. „Ganz ehrlich? Kann sein. Auf jeden Fall denke ich jetzt nicht mehr ununterbrochen an deine Süße" grinsend legte sich der Musiker gemütlicher auf Vincents Sofa und wollte das Sofakissen etwas aufschütteln, als ein schwarzer BH zum Vorschein kam.
„Obwohl, wenn ich mir den so anschaue, überleg ich mir das mit Tori nochmal" mit einem schiefen Lächeln hielt er den Spitzenbesetzten Büstenhalter in die Höhe.
Valerie riss die Augen auf und drehte sich zu ihrem Freund.
„Willst du mich verarschen? Wem gehört der?" sie riss Dag das Kleidungsstück aus den Händen und starrte Vincent böse an.
„Wem soll der denn sein? Die einzige Frau die sich in dieser Wohnung ausgezogen hat bist du." Der Spandauer spürte, wie ihm das Blut in den Kopf stieg und er rot wurde. Irgendetwas sagte ihm, dass das alles nicht mit rechten Dingen zuging.
„Lüg mich nicht an! Du verdammter Mistkerl! Der passt mir garnicht! Wer ist sie? Wie lange geht das schon?" Tränen der Wut sammelten sich in ihren Augen.
„Schatz, ich lüge nicht. Ich habe dich nicht betrogen. Ich..."
„Komm mir jetzt nicht mit Schatz! Letzte Woche drehst du komplett durch, weil dein bester Freund auf mich steht und jetzt bin ich mal einen Tag nicht in Berlin und du fickst irgendeine Schlampe? Heute Morgen laberst du noch was von 'Ich liebe dich" Die Brünette stand auf und nahm ihre Tasche. Sie wollte raus, keine Sekunde länger wollte sie in seiner Nähe sein.
„Valerie, bitte. Ich hatte nichts mit einer anderen Frau. Lass mich dir alles erklären" Vincent versuchte sie aufzuhalten, aber die junge Berlinerin wehrte seine Hand ab.
„Fass mich nicht an!" schrie sie und öffnete die Tür.
Hilfesuchend schaute Vince zu seinem Kumpel, der nur verächtlich mit dem Kopf schüttelte und seiner besten Freundin hinterher ging.
„Dag! Ich habe nichts gemacht!" verzweifelt rief er durch das Treppenhaus, aber bekam keine Antwort mehr.
„Val! Warte! Du kannst doch in deiner jetzigen Verfassung allein durch die Stadt laufen!" Zum Glück war er sportlicher, als seine Freundin und holte die noch immer bitterlich weinende Valerie an der nächsten Straßenecke ein. Gerade rechtzeitig ergriff er ihren Arm und zog sie wieder auf den Gehweg, bevor sie von einem Auto erfasst wurde.
Ohne ein Wort zu sagen, nahm er die Frau in den Arm und drückte sie fest an seine Brust.
„Ich dachte er liebt mich wirklich" schluchzte die Brünette an seine Schulter.
„Pscht.... Es wird alles wieder gut. Versprochen" flüsterte Dag und strich sanft über ihren Rücken.
„Du kommst jetzt erstmal mit zu mir und dann sehen wir weiter. Ok?" Der Musiker hob Valeries Kopf und ihr Anblick schmerzte tief in seinem Herzen. Er war sich sicher, dass hier etwas komplett falsch lief, Vincent sah zu überrascht aus, als er den BH sah. Whynee war nicht der Typ fürs Fremdgehen und er wusste wie schlecht es dem Produzenten jetzt gerade ging, aber jetzt musste er sich erst einmal um seine kleine kümmern.
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